und keiner weiß so richtig warum.
Aber von vorn. "Unser" Kurzer ist 9, eigentlich verhält er sich wie ein ganz normaler neunjähriger, nur dass er eben ein Scheidungskind ist, sprich aus der ersten Ehe meiner Frau stammt.
Ich hatte anfänglich bedenken, was unser Zusammenleben betrifft, aber das gestaltet sich in der Zwischenzeit Alles in Allen Recht harmonisch, gut, es gibt immer mal wieder Punkte, wo er aneckt, aber das ist bei den Kindern heute irgendwo auch normal. Wir können ja nun auch nicht unbedingt die Generationen miteinander vergleichen.
Aber ein Problem gibts. Die Schule. Er ist nun mittlerweile in der 2. Klasse und steht mit der Schule total auf Kriegsfuß. Das geht damit los, dass man frühs halb betteln muss, ihn pünktlich aus den Federn zu kriegen. Es geht damit weiter, dass er dort total macht was er will. Gibt Klassenarbeiten- und Leistungskontrollen zurück, weil er keinen Bock mehr darauf hat und kassiert sich so eine 6 nach der anderen ein.
Wenn man sich die Dinge als Außenstehender betrachtet könnte man recht schnell meinen, dass es bei ihm nicht weiter reichen würde, nur das stimmt nicht. Er kann sehr wohl ordentlich lesen und rechnen und auch das Schreiben ist kein Problem. Nur wenn er nicht will macht er total dicht und dann läuft garnichts mehr und er legt dabei fast agressive Züge an den Tag. So kennt man ihn im normalen Alltag eigentlich garnicht.
Er weiß auch ganz genau, dass er mit restlos Allem auf uns zu kommen kann, ob das nun schulische Dinge sind oder was auch immer. Nur das tut er nicht, weil das ja mit "Arbeit" für ihn verbunden ist und schießt sich so ein Eigentor nach dem Andern. Anfänglich war ich ja der Meinung, dass sich das alles geben würde, wenn er ein paar Mal schlechte Erfahrungen gemacht hätte, aber je mehr diese Erfahrungen kommen, desto mehr reitet er sich da rein.
Das ging soweit, dass ihm von der Schule ein Hang zum Analphabetismus zugeschustert werden sollte, nur selber halte ich das für nicht unbedingt richtig, denn im Alltag funktionieren die Sachen, nur so bald das anfängt wie Schule auszusehen gehen die Probleme los.
Wir setzen uns mit ihm hin, lernen und üben, zu Hause klappt das Alles tadellos, findet aber in der Schule absolut keine Umsetzung. Was kann man da noch machen?