Die sportorthopädische Untersuchung bei Kindern - Ablauf und wichtige Punkte

Im Rahmen einer sportorthopädischen Untersuchung wird der individuelle Zustand des Bewegungs- und Stützapparates des Kindes analysiert und danach fachmännisch beurteilt. Erst wenn Gewissheit besteht, dass aus sportmedizinischer Sicht keine Bedenken bestehen, kann man mit dem Nachwuchs die gewünschten sportlichen Aktivitäten planen und so gestalten, dass der Körper des noch im Wachstum befindlichen Kindes keinen Schaden nimmt.
Körperlich anstrengende Unternehmungen, die unweigerlich eine Belastung des Bewegungs- und Stützapparates darstellen, können ohne Vorbereitung unter Umständen zu Schädigungen und Verletzungen am Knochengerüst, den Muskeln, Bändern, Sehnen und Gelenken führen. Das gilt vor allem auch für sportliche Aktivitäten, die Kinder ab einem gewissen Alter sowohl in der Schule wie auch in der Freizeit unternehmen. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn durch eine möglicherweise vorhandene Fehlstellung im Skelett punktuell bereits Überlastungen auftreten. Hier ist z.B. die Skoliose eine relativ häufig auftretende Fehlstellung der Wirbelsäule - die durch richtige Behandlung (Krankengymnastik / Physiotherapie) wieder korrigiert werden kann. Doch genau das kann in einer sportorthopädischen Untersuchung vom Arzt abgeklärt werden.
Was die sportorthopädische Untersuchung bei Kindern umfasst

Die Grundlage der folgenden orthopädischen Untersuchung bildet die Kontrolle des Skeletts, vor allem die der Wirbelsäule und der Gelenke - es gilt festzustellen, ob irgendwelche abweichende Geometrien, also Knochenfehlstellungen, existieren. Deformationen wie ein Hohlkreuz, X- oder O-Beine können angeboren sein oder auch erworben werden und erfordern ein spezielles Training. Nicht erkannte Achsenfehlstellungen in den Gelenken beschleunigen bei sportlicher Überlastung unter Umständen die Entwicklung von Arthrosen.
Als nächstes werden die Muskelfunktionen getestet. Ziel dieser medizinischen Untersuchung ist es, Muskelverkürzungen und -schwächen zu erkennen, um ein spezielles Trainingsprogramm auszuarbeiten, das zur Optimierung der Funktionen führt.
Nun wird mithilfe einer modernen Analysemethode, die frei von Röntgenstrahlen und daher völlig unschädlich ist, die Wirbelsäule elektronisch vermessen - mittels Videotechnik, erfasst das Gerät die Wirbelsäule dreidimensional und speist die Daten in einen Rechner ein. Eine Software wertet die Informationen aus und diagnostiziert jede mögliche Fehlstellung, etwa eine Schieflage des Beckens, sowie Beinverkürzungen.
Es folgt die Ganganalyse, bei welcher der Mediziner biomechanische Unregelmäßigkeiten im Bewegungsapparat identifiziert. Gemessen wird hierbei unter anderem der Druck, den das Kind mit dem Fuß auf eine Matte mit Sensoren ausübt. Die Ergebnisse der Auswertung mithilfe einer Software lassen Rückschlüsse auf Fußfehlstellungen zu. Auch bei diesem Verfahren arbeitet die Technik absolut strahlungsfrei.
Nach der sportorthopädischen Untersuchung erfolgt abschließend ein Gespräch mit dem behandelnden Sportmediziner, der in seinem Bericht die Ergebnisse zusammenfasst, erklärt und bespricht. Bei Bedarf und auf Wunsch der Eltern kann für das Kind ein individueller Trainingsplan erstellt werden.