Religionsunterricht in der Grundschule: Alternativen -> Update

Begonnen von BiDi, 04. Juli 2011, 23:23:03

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Welche Alternativen gibt es an Eurer Grundschule zum Religionsunterricht?

Gleichwertigen Unterricht (Ethik o.ä)
9 (64.3%)
Heidenhüten / Silentium (die Kinder dürfen unter Aufsicht z.B. Hausaufgaben machen)
3 (21.4%)
Schulfrei
1 (7.1%)
Nicht-Reli-Kinder werden auf den Flur geschickt
1 (7.1%)

Stimmen insgesamt: 14

BiDi

Ja, die Diskussion hatten wir schonmal
http://www.erziehung-online.de/forum/der-6-10-jahrigen/befreiung-vom-religionsunterricht-in-der-grundschule/

Allerdings ist es bei uns jetzt konkret geworden (Mattis wollte nicht mehr hin, weil er als bekennender Atheist in Religion gehänselt wurde) und nun stellt sich 'raus, das die Nicht-Religionskinder die Zeit des Religionsunterricht unbeaufsichtigt mit Malblock auf dem Flur verbringen. Ich bin stinkesauer!
Und weil Mattis Klassen- und Relilehrerin behauptet es gäbe dazu einfach keine Alternative, möchte ich gerne wissen, wie mit Kindern an Eurer Grundschule bei Nicht-Teilnahme am Religionsunterricht verfahren wird.

Danke schonmal,
BiDi
 
Mattis: * 3.2004
Moritz: * 4.2005

mausebause

Huhu

Also das würde mich auch ärgern, das geht ja man gar nicht, das ist doch Verletzung der Aufsichtspflicht...

Wie es hier in der Grundschule ist weiß ich -noch- nicht - aber bei uns früher war es so, dass da dann eben unter Aufsicht Hausaufgaben gemacht werden konnten o.ä. - in dem Fall sogar in nem anderen Saal, ich kenne es von anderen Schulen auch so, dass die Kinder dann eben trotzdem in Unterricht verbleiben, bzw. Alternativen angeboten werden, wie z.B. Ethik, das aber dann eher in den höheren Klassen..

Sandra77

Zitat von: BiDi am 04. Juli 2011, 23:23:03

Allerdings ist es bei uns jetzt konkret geworden (Mattis wollte nicht mehr hin, weil er als bekennender Atheist in Religion gehänselt wurde) und nun stellt sich 'raus, das die Nicht-Religionskinder die Zeit des Religionsunterricht unbeaufsichtigt mit Malblock auf dem Flur verbringen. Ich bin stinkesauer!


soviel zur Toleranz, aber du hast schon Recht, die Diskussion gab es schon einmal

Also bei uns ist es so, daß die Kinder in einem abgetrennten offenen Räumchen neben dem Klassenraum sitzen (ist aber nur durch Glas getrennt und die Lehrerin kann sie auch gut beaufsichtigen)

Sie bekommen Aufgaben zum üben oder dürfen Hausaufgaben erledigen.

Auf dem Flur sitzen ist ja schon fast Strafe für die Kinder, da würd ich mich auch beschweren, das geht gar nicht.

LG
Sandra
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Die schlechte Nachricht: "Die Zeit fliegt".
Die gute Nachricht: "DU bist der Pilot".

perdita

diese antwort ist auch keine echte Alternative, aber auf unserer (kath.) Grundschule ist es so, das alle  die nicht am Kath. Unterricht teilnehmen automatischen in den ev. gehen.
Der ist dann allerdingst ehr offen ist und geht ehr in den alg. ethischen Rahmen , wenn es überhaupt Unterricht ist (oft auch Malen, Spielen Filme etc die halt lose mit dem THema verbunden sind).
Eine Andere Schule (ebfalls kath.), die ich kenne, legt in diese Stunden die Förderstunden, da gehen dann alle nicht Rellis hin und wenn es nötig ist (Verpasster Unterricht weil krank, genereller abfall, Noten sacken ab etc), wechselt auch  Rellischüler, die Förderung brauchen da rein. Förderstunden wurden von Referendaren/Praktikanten oder ogs Mitarbeitern bestritten.
Große Schwester 09.2008*
Sternenschwester 04.2012 *+ 34 ssw
Kleine Schwester 04.2013*

Wie schön muß es erst im Himmel sein,
wenn er von außen schon so schön aussieht!
Astrid Lindgren (aus Pippi Langstrumpf)?

Flower Eight Revival

Gehässigkeit Sandra ist eine andere Form von Intoleranz.

Die Schule meiner Tochter kann ich als Beispiel nicht nehmen, da Religion Pflichtfach ist( private christliche Schule eben). Ich kenne es aber von anderen Schulen, dass die nicht teilnehmende Kinder mittels Aufsicht ( Referendare) ihre Hausaufgaben machen. So ganz ohne Aufsicht in der Grundschule finde ich schon sehr grenzwertig.

bellami

bei uns koennen die kinder freiwillig in katholisch oder evangelisch gehen. wenn sie nicht wollen, dann haben sie schulfrei, die schule versucht die stunden so zu legen, dass sie am ende oder anfang sind...
mit flo 24.06.05 und fay 02.11.07

Binus

Ich kann jetzt nur von meiner Grundschulzeit berichten, dort gab es katholische Religion, evangelische Religion und Ethik. Es war eine staatliche Grundschule, allerdings in einer recht katholischen Gegend.

pazzy

Bei uns in der Grundschule wählen die Kinder zwischen Ethik und Religion.

Julia

Wie kann denn ein siebenjähriges Kind bekennender Atheist sein???
In dem Alter haben die Kinder zu dem Thema noch gar keine eigene Meinung, können sie auch gar nicht haben.
Sie haben - wenn überhaupt - die Meinung, die sie von den Eltern vorgelebt bekommen.
Daher finde ich es eigentlich gut, wenn auch die nicht gläubigen Kinder am Religionsunterricht teilnehmen, eben einfach, um sich irgendwann eine eigene Meinung bilden zu können.

Aber gut, wenn Mattis sich im Religionsunterricht nicht wohlfühlt, muss natürlich eine andere Möglichkeit her.

Die gibt es bei mir an der Schule jedoch auch nicht wirklich.
Früher waren die Relistunden in die Randstunden gelegt, so dass nicht teilnehmende Kinder entweder später kamen oder eben früher gingen.
Das war in diesem Jahr nicht machbar.
Ich habe zwei Schüler, die nicht teilnehmen und sie gehen in dieser Zeit in die Leseecke und können dort spielen, Lesen oder Hausaufgaben machen.

Das ist ganz sicher nicht die optimale Lösung, eine andere haben wir aber leider nicht, da wir keine Lehrer übrig haben, die in der Stunde einspringen könnten.

Ganz oft, sitzen die beiden aber mit ganz großen Ohren in der Leseecke und hören doch zu.
Gerade jetzt bespreche ich mit den Kindern das Thema Islam und mein muslimischer Schüler, der sonst nicht teilnimmt, tritt als Experte auf :D

~ Oma Netti ~

bei uns gibt es keine alternative zum religionsunterricht in der grundschule und sowas hab ich ehrlich gesagt an grundschulen auch noch nie gehört.
aber was zB die paar moslemischen kinder in diesen stunden machen, weiß ich auch nicht. bei samuel in der klasse war ja kein ausländisches kind, von daher weiß ich es wirklich nicht.  :-\

ps: bei uns gibt es nicht mal getrennt katholischen und evangelischen reli-unterricht. alle kinder haben eine relistunde zusammen.

BiDi

Zitat von: Julia am 10. Juli 2011, 18:23:00
Wie kann denn ein siebenjähriges Kind bekennender Atheist sein???
In dem Alter haben die Kinder zu dem Thema noch gar keine eigene Meinung, können sie auch gar nicht haben.
Sie haben - wenn überhaupt - die Meinung, die sie von den Eltern vorgelebt bekommen.

Mattis schon. Er hat sehr klare Meinungen über sehr viele Dinge - und die decken sich keineswegs immer mit meinen. Und damit meine ich nicht die Zubettgehzeit. Mit 5 hat er übrigens mal an Gott geglaubt, war aber mit 6 der Meinung, mit Gott wäre das wohl eher so wie mit dem Weihnachtsmann. Er sei einfach eine schöne Vorstellung.

Zitat von: Julia am 10. Juli 2011, 18:23:00
Ich habe zwei Schüler, die nicht teilnehmen und sie gehen in dieser Zeit in die Leseecke und können dort spielen, Lesen oder Hausaufgaben machen.

Wäre für mich durchaus akzeptabel. Vor allem, weil sie denn doch mal spitze Ohren machen können - ihrem geistigen Horizont wird das sicher nicht schaden. Allerdings hat der Religionsunterricht in Mattis Klasse eher was von Kindergottesdienst. Und das Muslime, Budhisten, Juden, Nichtgläubige kein Interesse daran haben, christliche Gebete auswendig zu lernen kann ich durchaus nachvollziehen.

Grüsse
BiDi

Mattis: * 3.2004
Moritz: * 4.2005

Janny

Bei uns wäre es dann auch so gewesen das die Kinder sich dann selbstständig beschäftigen müssen . Auch auf dem Flur :( Wir sind nicht gläubig und Len macht trotzdem mit , denn er soll das mal selber entscehiden ob er an was glauben möchte oder nicht .

Auf dem Gymnasium jetzt wäre es so das er dann wenn Reli wäre eine Freistunde hätte dafür aber an Werte und Normen nachmittags teilnehmen MÜSSTE . Da macht er leiber weiter vormittags bei Reli mit :P
Ich bin mir sicher wie noch nie , ich hab den Weg verstanden !

by P.B.

BiDi

Zitat von: *Netti* am 10. Juli 2011, 18:29:36
bei uns gibt es keine alternative zum religionsunterricht in der grundschule und sowas hab ich ehrlich gesagt an grundschulen auch noch nie gehört.
aber was zB die paar moslemischen kinder in diesen stunden machen, weiß ich auch nicht. bei samuel in der klasse war ja kein ausländisches kind, von daher weiß ich es wirklich nicht.  :-\

ps: bei uns gibt es nicht mal getrennt katholischen und evangelischen reli-unterricht. alle kinder haben eine relistunde zusammen.

Trennung in katholischen und evangelischen Unterricht gibt es bei uns auch nicht. Wobei es an Mattis Schule vermutlich mehr Muslime als Katholiken gibt ;).

Ich habe mich mal verstärkt im Bekanntenkreis umgehorcht. Auch an anderen Grundschulen scheint es kaum Alternativen zu geben. Das liegt wohl daran (erklärte mir eine befreundete Lehrerin), das es für Grundschulen diesbezüglich keinerlei Richtlinien gibt. Und wenn keine Richtlinie, dann kein Geld. Also liegt es in der Verantwortung der jeweiligen Lehrer. Viele Lehrer machen überhaupt keinen dedizierten christlichen Religionsunterricht, sondern sowieso 'Werte und Normen für Kinder' (meine Freundin auch) um dem Dilemma der Andersgläubigkeit aus dem Weg zu gehen.

Grüsse
BiDi
Mattis: * 3.2004
Moritz: * 4.2005

~ Oma Netti ~

bei uns ist das einfach so, weil es hier kaum andersgläubige gibt. muslime haben wir kaum, die kann man an einer hand abzählen in der ganzen schule und katholiken haben wir auch kaum. (wir haben zB auch keine kathlische kirche im ort, nur in den größeren orten gibt es katholische gemeinden) sicher bleiben noch die nicht-gläubigen, aber ich glaub da gibt es auch wenige, die nicht am reli unterricht teilnehmen. allerdings finde ich in gegenden, wo es eben viele andersgläubige gibt, sollte da irgendwie ein "ersatzprogramm" geboten werden.

guest1707

IN Emmel zukünftiger Grundschule gibt es auch keine Alternative. Wir mussten schon vor einem halben Jhr entscheiden welchen Rel.Unterricht unsere Tochter ab der 2 Klasse (in der 1. Klasse wird gemeinsam unterrichtet) besuchen wird. Wir haben uns bewusst für den evang. Unterricht entschieden da aus hören und sagen dieser doch sehr weltoffen gesstaltet wird.

Auch wenn Dein Sohn schon eine sehr gefestigte Meinung darüber hat würde ich ihm versuchen anhe zu legen das er sich das ruhig anhören sollte. UNd sich dem nicht verschließen sollte. Was er schlußendlich davon hält ist ja sein Ding. ;)
Steffi

TaLiMa

vielleicht könnt ihr als eltern (und damit meine ich alle eltern der grundschule) aktiv werden und eine betreuung organisieren?! auf ehrenamtlicher basis, dann müsste nur ein raum zur verfügung gestellt werden.

ivanka

Bei uns sind es zwei Klassen, die sind so gut besetzt, das es für je eine Klasse reicht des evangelischen und katholischen Reli. Einige Kinder die keiner Reli gehören, haben sich dann trotzdem der einen oder anderen Relistunde angeschlossen. Ansonsten haben die Kinder die letzte Stunde frei.

BiDi

Zitat von: Steffi+Emmy am 11. Juli 2011, 23:00:39
Auch wenn Dein Sohn schon eine sehr gefestigte Meinung darüber hat würde ich ihm versuchen anhe zu legen das er sich das ruhig anhören sollte. UNd sich dem nicht verschließen sollte. Was er schlußendlich davon hält ist ja sein Ding. ;)

Steffi, er wird da gehänselt, weil er offen sagt, das er nicht an Gott glaubt. Und ich werde den Teufel (wie passend ;)) tun, ihm zu sagen er solle zukünftig mit seiner Meinung hinter'm Berg halten um nicht aufzufallen.

Und auch für ihn gilt die Religionsfreiheit. Er hat keine Chance sich vor der vereinfachten Ausgangsschrift oder Purzelbäumen in Sport zu drücken - aber Religion MUSS niemand, der nicht will. Und das halte ich für ein absolut verteidigungswertes Recht - auch wenn es in den Schulen zu Unbequemlichkeiten führt.

Grüsse
BiDi 
Mattis: * 3.2004
Moritz: * 4.2005

perdita

wenn er gehänselt wird, bin ich aber nicht sicher ob ein ausscheren aus der klasse das problem lösen wird. ich meine, dadurch setzt er sich ja noch deutlicher ab.  :-\
ich glaube auch nicht das schüler aus religöser überzeugung hänseln, sie finden einen punkt der anders ist und da setzen sie an. früher haben sich evis und katholiken auf dem schulhof geprügelt-nicht aus überzeugung sondern weils nen grund war. heute sind es haupt gegen realschüler, a klasse gegen b klasse, cordhosen gegen jeanshosen.
verstehst du was ich meine? worin der unterschied besteht ist egal, sie finden einen und da setzen sie an.

ich möchte auch kein kind in religon hineinzwingen, aber ich finde auch den standpunkt wahlfreiheit gut, wie soll er später wählen können, wenn er religion nur von aussen erlebt?  er soll etwas über religion lernen in der schule, das kann man auch als nicht oder andersgläubiger.
und man mag zur kirche stehen wie man will, sie hat den letzten jahrhunderten ihren Stempel aufgedrückt hier in europa. Sowohl die Geschichte als auch die klassische Literatur, Philosophie und sogar die Naturwissenschaften wurden von ihr geprägt. (pos. wie negativ, die Artenkonstanz wäre ohne kirche nie solange zu halten gewesen, und bis heute gibt es Kreationisten die, nunja nennen wir es beeinflussen, was gelehrt wird)
Man muß nicht glauben was die Kirche sagt, aber ihre Sagen und Lehren zu kennen hilft zu verstehen wie Aufklärer dachten, was im Sturm und Drang geschrieben wurde, auf welcher Basis die Romantik entstand.
Warum hat oma an Allerheiligen immer Wäsche draußen hängen S:D

Also Religionsunterricht als Lehre über Religion (übrigens gehört in der Mittelstufe auch Religionskritik darein) halte ich für jeden Menschen mit weiteren Bildungsambitionen für hilfreich. nicht unabdingbar, aber hilfreich.

(das selbe behaupte ich von Latinum und Greacum, man kann auch ohne, aber mit ist vieles an der uni viel leichter, auch in bereichen wo man nie damit gerechnet hätte-aber das geht dan endgültig OT  :P )

(Meine Meinung, kein Anspruch auf Allgemeingültigkeit  ;) )
Große Schwester 09.2008*
Sternenschwester 04.2012 *+ 34 ssw
Kleine Schwester 04.2013*

Wie schön muß es erst im Himmel sein,
wenn er von außen schon so schön aussieht!
Astrid Lindgren (aus Pippi Langstrumpf)?

BiDi

Zitat von: perdita am 14. Juli 2011, 18:23:44

Also Religionsunterricht als Lehre über Religion (übrigens gehört in der Mittelstufe auch Religionskritik darein) halte ich für jeden Menschen mit weiteren Bildungsambitionen für hilfreich. nicht unabdingbar, aber hilfreich.


Das unterschreibe ich voll und ganz: Religionsunterricht als Lehre über Religionen, ihre Entstehung, ihre Gemeinsamkeiten, ihre Unterschiede würde meinen stürmischen Beifall finden.
Aber das ist nicht der Religionsunterricht wie er in Mattis Klasse stattfindet. Sie lernen Gebete, das Gott alle Kinder liebt und die Lehrerin betont, wie sehr sie sich freuen würde, die Kinder beim sonntäglichen Kindergottesdienst zu sehen.

Deine Erfahrung mit dem Hänseln des Hänselns wegen kann ich übrigens nicht bestätigen. Und ich bin der Meinung, das der schlechteste Rat dem man einem Cordhosenträger in einer Gruppe von Jeanshosenträger geben kann, der ist sich doch zukünftig auch lieber eine Jeans anzuziehen. Sowas macht ein krummes Kreuz und unglücklich.

Grüsse
BiDi
   

Mattis: * 3.2004
Moritz: * 4.2005

perdita

Das war auch nicht gemeint, nicht das er sich anpassen soll. was ich meine ist der unterschied ist beliebig, das problem ist ein anderes.
was ich meinte ist, das ist etwas was ihn aus der gruppe heraushebt, dass er dem reli unterricht kritisch gegenübersteht, wenn er ihn jetzt als einziger verlässt (was unter deinen  umständen sicher gut ist!) kann ihn das noch stärker herausheben, das also noch verstärken.
das soll nicht heißen, dass er glauben heucheln soll und sich anpassen, das wäre eine sehr seltsame botschaft, die ich keinem kind vermitteln wollen würde.
ich bin ja ein freund von thematisien, aber das überfordert grundschüler, bleibe du und die leherein, aber auch die erfolgs ausichten sind sehr schwankend abhängig von der Bereitschaft der Lehrerin ihren Auftrag zu hinterfragen.

Und wenn es aus solchen Anlässen zu Hänseleien kommt, wäre auch ein prüfender Blick auf die Klasssenstruktur angebracht, kein dringender notstand, aber im Auge behalten und beobachten-aber auch das sind Aufträge an die Pädagogen, nicht an die Eltern, die nunmal die Gruppe nicht eigenständig sehen können. (sobald sie da sind, hat ihre anwesenheit schon einen einfluss)

also weiß keinen schlauen rat, wollte nur auf evtl. risiken hinweisen.
Ich glaube im Grunde sind wir ähnlicher Meinung.
Große Schwester 09.2008*
Sternenschwester 04.2012 *+ 34 ssw
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Julia

Dass Jesus alle Kinder liebt, ist aber eine Bibelgeschichte und das finde ich durchaus ok im Reliunterricht zu lernen.
Meine Schüler mussten beispielsweise auch das Vaterunser lernen, weil es eben zum Wissen über das Christentum dazugehört.
Wir haben jede Zeile des Vaterunsers genau besprochen und analysiert, was es bedeutet.
Bei mir muss auch jedes Kind im Reliunterricht beim Beten des Vaterunsers aufstehen. Niemand muss mitsprechen, aber aufstehen aus Respekt muss drin sein.

Ich würde glaube ich an deiner Stelle mal ein Gespräch mit der Lehrerin suchen.
Ihr von deinen Sorgen berichten.

Ich hatte beispielsweise mal ein Kind im Reliunterricht, der ausschließlich in die Klasse rief "Gott gibt es nicht, Gott stinkt!"
Das war echt anstrengend - das war eben auch ein Kind, welches eine gänzlich ablehnende Haltung der Religion gegenüber gezeigt hat.
Irgendwann habe ich ihn dann vor die Wahl gestellt: Entweder gibt es keinen Gott, dann kann er aber auch stinken oder es besteht die Möglichkeit, dass er stinkt, aber dann gibt es ihn auch!

Es hat lange gedauert, aber irgendwann habe ich ihn überzeugen können, dass er nicht an Gott glauben muss, dass er aber durchaus zuhören kann, was andere glauben. Danach war es gut und er hat sich im Unterricht super gemacht.

Ich weiß nicht, wie eure Lehrerin ist. Wenn sie darauf beharrt, dass alle Kinder an Gott glauben müssen, hat der Unterricht wirklich keinen Sinn für deinen Sohn. Dann lernt er nicht, seine Meinung zu reflektieren.
Dafür würde ich aber eben das Gespräch suchen...

BiDi

Kurzes Update (für die die es noch interessiert).

Ich hatte zu Schulanfang ein Gespräch mit der Direktorin und nun ist es amtlich: Die Nicht-Religionskinder werden ab sofort während des Reli-Unterrichtes im Hort nebenan betreut und können je nach Laune dort Spielen oder Hausaufgaben machen.

Und während ich mich noch über meine ausnehmend erfolgreiche Gesprächsstrategie freute, holte mich eine Mitmutter grinsend auf den Boden der Tatsachen zurück: 'Du weisst aber schon, das die das nur machen, weil die Schulinspektion gerade im Haus ist und Kinder auf dem Flur gar keinen guten Eindruck hinterlassen.' Pfff!  ;D

Grüsse
BiDi

Mattis: * 3.2004
Moritz: * 4.2005

Tiffy

Ich fände es auch besser und vllt auch interessanter, wenn alle Kinder am Religionsunterricht teilnehmen könnten - unabhängig vom Glauben und man dann einfach über die verschiedenen Glaubensrichtungen diskutiert, welche Besonderheiten und Traditionen diese jeweils haben. Ist schließlich auch ein wichtiger Teil, der eigentlich zur Allgemeinbildung zählt...
In der Grundschule ist es bei uns so, dass es strikt katholischer und evangelischer Religionsunterricht gibt, erst auf den weiterführenden Schulen gibt es dann die Alternative "Ethik", wo man dann Werke verschiedener Philosophen bespricht, einen Überblick über Buddhismus, Hinduismus etc erhält....finde ich sehr sinnvoll!