Ich hab hier auch so ein fast fünfjähriges Willensbündelchen daheim und du könntest von meinem sprechen. Aber ich find das überhaupt nicht problematisch, daher würde ich dir eher raten, deine Sichtweise zu ändern als dein Kind.
Das Kind verhält sich wie ein ganz normaler Fünfjähriger.
Miss den Ausdrücken nicht allzuviel Bedeutung bei, das ist normal. Sie hören es, schnappen es auf und sind fasziniert. Je mehr die Eltern ausflippen, desto sicherer werden die Worte benutzt

Und warum auch nicht? Wir sagen doch im Eifer des Gefechts auch mal Dinge, die über "Oh nein! Mich dünkt, das war ungünstig." hinausgehen. Kinder übertreiben das halt, weil sie ausprobieren.
Wenn du ständig am Meckern bist und es - wie du selbst sagst - nichts bringt... wie wäre es dann mal ohne? Ich mein, nichts gegen mal ein bisschen Rummeckern... aber wenn ich merke, ich bin nur am Tettern ohne nennenswerten Effekt, dann kann ich es genausogut seinlassen und auf andere Wege sinnen.
Zum Essen kann ich nicht viel raten; das ist eine Art Heiliger Gral für viele. Aber "nicht viel" heißt ja nicht "gar nichts". Zum einen spricht ja nichts gegen einen Babybel 'ne halbe Stunde vorm Essen. Das wird ja sicher nicht der Gesamtumfang der Mahlzeit sein und wenn er dann bei Tisch halt nur die Hälfte isst, ist das ja nicht weiter wild.
Milchschnitte und Co... nuja, was nicht im Haus ist, kann er nicht naschen. Mach was draus

Zum Treten... das kann vieles sein. Übermut, der Versuch, ein Spiel anzufangen, Aufmerksamkeit erregen, Frust rauslassen, whatever.
Geh mal weg von dem Negativen. Mit Strafen verstärkst du nur vorhandenen Frust bzw. wenn noch keiner da ist, schaffst du welchen. Geh auf ihn zu. Sag ihm nicht, was er nicht tun soll, sondern zeig ihm, was er tun kann.
Unterhalte dich mit ihm über die Fäkalworte. Entzaubere sie. Mach sie so gewöhnlich wie möglich. Kein Gewese drum. Ein Teil der Faszination kommt auch daher, dass Eltern so schön berechenbar auf die Palme gehen deswegen

Das gleiche beim Anziehen. Klar kann man sich mit 5 alleine anziehen. Aber man kann sich auch noch anziehen lassen. Und auch hier denke ich, je mehr du einen Machtkampf draus machst, desto länger wird sich das ziehen. Ich würd ihn einfach anziehen und zwar so, als wäre es die alltäglichste Sache der Welt und als hätte ich das eh genauso haben wollen. Und schon ist der Druck raus.
Im Großen und Ganzen würde ich sagen: Mehr reden, mehr nachfragen, weniger "dagegen".
Mit Strafen erreichst du nicht, dass er dich ernst nimmt, sondern dass er Angst vor dir hat. Kann ja auch nicht das Ziel sein oder?