Wenn das Licht erlischt, bleibt die Trauer...

Begonnen von Ina, 07. August 2008, 08:39:36

« vorheriges - nächstes »

Sause71

Eine sehr schöne Idee.

Hier meine Geschichte:

Im April 2006 kurz nach seinem 65. Geburtstag kam mein Papa ins KH. Ok, wird schon nicht so schlimm sein.......aber es war schlimm...........sehr schlimm sogar.
Er kam nach einer Woche nach Hause und dieser Mann war nicht mein Papa, nein, das war ein kranker zerbrechlicher Mann und das innerhalb einer Woche.

Diagnose: Bösartiger Tumor in der Leber
Heilungsschance:null

Meine Familie (meine Mama, meine Schwester und ich) fielen in ein Loch.Wir konnten das einfach nicht glauben. Ich bin als ich es erfahren habe, heulend zusammengebrochen. In der Gegenwart meines Vaters waren wir stak, zumindest nach aussen hin und nach jedem Besuch bei meinen Eltern oder später im Krankenhaus saß ich erst mal heulend im Auto.

Es gab keine Hoffnung, aber wir wollten ihm eine schöne Zeit bereiten. Er war also zu Hause und Ende Mai ging es ihm so schlecht, dass er freiwillig ins KH wollte. Dort besuchte ich ihn täglich, wenn er schlief, saß ich einfach nur da. Donnerstags sagte er noch zu mir: Egal was die Ärzte machen, ich mache alles mit, ich lass euch nicht alleine.
Ich sagte ihm daraufhin, er solle kämpfen, wir brauchen ihn doch und ich habe ihm dann anvertraut, dass wir für ein Enkelkind für ihn und Mama üben und das schon seit über einem Jahr aber dass es bis dahin noch nicht geklappt hat.
Daraufhin sah ermir tief in die Augen und sagte: Anja, mein Schatz.......JETZT klappt es. Ich verspreche dir das.

In der Woche darauf am Mittwoch ist er für immer eingeschlafen. Ich brach zusammen. Mein Papa war nicht mehr da und das Bild lässt mich nie los. Ich bin direkt als ich es erfahren habe in die Klinik wo Mama und meine Schwester schon waren um ihn zu verabschieden. Da lag er. Als würde er schlafen......ABER.......er würde nie wieder aufwachen. Er starb Anfang Juni 2006 und das ist jetzt gerade zwei Jahre her aber der Schmerz sitzt sehr tief.

Zwei Wochen später hielt ich den lang ersehnten positiven Test in Händen. Mein Papa ist gegangen, damit ein neues Leben entstehen kann. Das halte ich mir immer vor Augen und er lebt in meinem Herzen weiter und ich erzähle meiner Maus immer von ihrem Opa.

So, jetzt sitze ich hier und die Augen sind voller Tränen.

Papa, ich werde dich nie vergessen, ich vermisse dich unendlich und ich bin traurig, dass du nicht mehr da bist und nie von deinem Enkelkind erfahren geschweigedenn sie gesehen hast.

Du wärst ein toller Opa und verdammt stolz auf sie.

You are in my heart.

jette-neeke-feline

auch ich finde es super, dass es diesen Thread gibt.
Ich habe vor nicht ganz einem Jahr meine erste Tochter Jette Cora mit nur drei Monaten verloren.
Sie hatte einen Av Block III und wurde gleich nach der Geburt operiert. Sie bekam einen Herzschrittmacher und wir kamne nach zwei Wochen nach Hause. Alles hätte dann gut werden sollen. ALle paar Jahre eine Op, aber es kam ganz anders.
Ihre Narbe heilte nicht und obowhl wir alle zwei Tage zur Kontrolle gingen bemerkte keiner, dass die gebildetet Kruste zu dick war. Nach acht wochen löste man die kruste und der schrittmacher sass darunter.
Jette mußte also noch mal ins Krankenhaus und operiert werden. Nach zwei Wochen hätten wir zu hause sein sollen.
ABer Jette kam nie wieder mit nach Hause.
Es lief so ziemlich alles schief. Während der Operation setzte man das Messgerät in der Artherie falsch. Ihr Arm wurde blau und sie mußte kaum auf der Intensiv angekommen sofort notoperiert werden. Während der Gefäßop wurde ihr ein Nerv operiert. Sie wachte einen tag danach auf undhatte nur schmerzen. ich weinte eine Woche mit ihr.
dann ging es ihr besser. Wir wollten heim, aber die ärzte wollten länger antibiotikum geben.
Und dann allergie geben antibiotikum gegen das neue auch.
dann drei wochen nach der Op Fieber und keiner wusste warum. Dazu hielten uns die Schwester ja immer für überbesorgt. Der dicke Bauch war normal, das dunkle Urin auch.
Aber leider endete es in einer Sepsis.
Jette kam Anfang August 2007 au fdie Intensivstation udn wurde sediert und beatmet. Sie hatte einen Kreislaufzusammenbruch (Sepsis, Blutvergiftung). Ihre Niere mußte mit einer Dialyse entlastet werden. Ihre Leberwerte waren so schlecht und sie soooo aufgedunsen.
Unsere geliebte und tapfere Tochter Jette Cora kämpfte drei Wochen.
Aber eine zweite Sepsis nahm ihr jede Chance.
Am 24. August 2007 mußten wir unsere geliebte Tochter gehen lassen.

Für uns brach eine Welt zusammen.
Wir beschlossen möglichst schnell wieder ein Baby zu bekommen. Und wir wurden sofort wieder schwanger.
Aber die Schwangerschaft war grausam. die Gefahr eines Herzfehlers bestand wiede.r Jede Woche untersuchung und ab der 30 SSw fast jeden Tag.

Wir haben unsere zweite Tochter Neeke Naja genannt.
Naja ist grönländisch und heisst KLEINE SCHWESTER.

und ich vermisse Jette so sehr. Neeke sieht ihr sehr ähnlich und jetzt kann sie halt so langsam mehr als Jette je lernen durfte und das tut soooo weh.


UND BEKKA. ich kenne die geschichte von deinem Sohn noch nicht. Kann ich sie irgendwo lesen??


lg Dorine mit Neeke im Arm und Jette im Herzen

Tinajojo

dieser thread hat mich auf die idee gebracht über meinen opa zu schreiben, ich glaube die gefühle die ich habe könnt ihr 100% nachvollziehen...

es ist am 26.08. genau 8 jahre her, er war 70 jahre alt und voll im leben.
ich habe den tag vor mir als wäre es gestern gewesen...meinem opa ging es den ganzen tag (samstag) nicht so gut, irgendwie gripsch, ich habe mir gedacht das ich ihn besser in ruhe lasse wenn er sich nicht fühlt.
ich habe an meinem zimmerfenster gestanden und auf seinen balkon geschaut, das war das letzte mal das ich ihn gesehen habe  :'(
abends bin ich mit freunden zu einem fahrradrennen gefahren, als wir wieder gekommen sind und im wohnzimmer noch etwas gespielt haben sahen wir auf einmal wie ein krankenwagen vor dem haus meiner großeltern hielt.
ich bin raus zu meinem onkel und habe gefragt ob ich meine eltern anrufen soll (sie waren auf einem geburtstag) er meinte es ginge schon, alles ok.
ich habe mir weiter keine allzugroßen gedanken gemacht, nach 30 min kam dann mein onkel bei uns an die tür. er hat mich ganz komsich angesehen...und gesagt, "jetzt kannst du die mama anrufen, der opa ist grade gestorben" ich bin nach hinten gestolpert und konnte es nicht fassen.
meine freunde waren ziemlich ratlos was sie mit mir machen sollten, ich habe dann bei den freunden wo meine eltern waren angerufen und gesagt sie sollten dringend kommen.
vor diesem tag hab ich meine mutter noch nie weinen gesehen, ich habe sie im arm gehalten und sie hat gesagt "mein papa ist tot"  :'( da bekomme ich heute noch eine gänsehaut.
ich konnte und wollte meinen opa nicht tot sehen, meine mutter sagt ich wäre mit ihr zum sarg gegangen als er abgeholt wurde, aber ich habe daran keine erinnerung.
die beerdigung war für mich erträglich, bis wir am grab standen und der sag in die grube gelassen wurde, es hatte so was entgültiges...ganz ganz schlimm fand ich das die totengräber ihre blöden handschuhe mit in das grab meines opas geworfen haben.

ich mache mir bis heute noch vorwürfe das ich an diesem tag nicht mehr mit ihm gesprochen habe  :'(
es gibt selbst 8 jahre nach seinem tot so viele situationen wo ich sofort an ihn denke...er hat waffeln geliebt und wenn wir welche über haben, haben wir kinder sie ihm immer gebracht und sich so gefreut.
ich hätte mir so gewünscht das er seine beiden enkelkinder kennen lernt, er hat kinder über alles geliebt und hätte so viel freude an ihnen gehabt.
grade er, zu dem ich so eine enge bindung hatte musste viel zu früh gehen  :'(

manchmal überlege ich ob er mich vielleicht wirklich von irgendwoher sehen kann und ob er stolz auf mich ist...


Pela

Zitat von: Anja+Lukas am 11. August 2008, 20:45:30
Er sagte schlaf schön Opa,Leb wohl und ich vermisse Dich so sehr  :'( :'(.
Das tut beim lesen schon weh.  :'(

Gut das ihr den Tag hinter euch gebracht habt.. das ist noch mal so ein schwerer Gang..

blondchen

#29
soviele traurige geschichten gibt es hier, aber es ist schön, sie teilen zu können, irgendwie tut es gut.

das erste schlimme erlebnis mit dem tod, hatte ich 1 woche vor meinem 18. geburtstag.
meine mama ist nach 2 jahren krebsleiden zu hause gestorben.
sie war sehr krank und hat sehr gelitten, so war es erst mal eine erlösung für uns alle. mein kleiner bruder war damals grade 7 jahre alt geworden.
ich kann nicht bestätigen das die erste zeit die schlimmste ist, denn ich finde das ich erst jahre später anfangen konnte zu trauern und ich vermisse meine mama heute mehr als jemals zuvor.

etwa 2 monate nach dem tod meiner mama starb meine beste freundin bei einem schweren unfall.
Irgendwie ist da etwas in mir zerbrochen.
und ich habe mich sehr oft gefragt wo *der liebe Gott* ist.

Vor etwa 4 Jahren war ich dann fast wie geplant ,gleichzeitig mit meiner Schwägerin schwanger. ich hatte dann bald eine FG, aber habe mich sehr über das Baby meines Bruders gefreut und jede vorbereitung miterlebt.
in der 36. woche ist der kleine Paul dann totgeboren.
die beerdigung war das schlimmste ,was ich je erleben musste und genau an dem Tag, wurde mir bewusst das glauben nix für mich ist.

ich hatte kurz danach wieder eine FG und frage mich seit dem immer öfter WARUM
Es geht nicht darum, wie schön ein Satz formuliert ist, sondern wie ehrlich er gemeint ist !



Mama von Prinz06 und King89

Pela

Zitat von: blondchen am 12. August 2008, 08:21:02
wurde mir bewusst das glauben nix für mich ist.


Das sehe ich auch so..  ::)

Ist wirklich schlimm, was bei Dir passiert ist .. dann noch der Tod des Babys..  :'( :'(

lisus

eine sehr schöne idee, dieser thread.

ich habe vor drei jahren meinen über alles geliebten papa verloren und ich kann damit gar nicht umgehen, er war mein ein und alles und es tut sooooo weh.

an einem dienstag hat er mich angerufen und ganz nebenbei erwähnt dass er einen tumor an der lunge habe, ich konnte gar nicht mehr weiter mit ihm , ich habe nur noch geweint. nach unzähligen untersuchungen stand fest, dass der tumor nicht operabel war und der tod zwar aufschiebbar aber nicht zu verhindern ist. wir haben trotzdem immer und immer gehofft, nach jeder chemo oder bestrahlung sah es zwar besser aus, aber der krebs hatte schon gestreut, metastasen im gehirn unter anderem. es war so schrecklihc, mein papa war so tapfer...eigentlich, aber dann gab es noch ein erlebnis, das ich auch bis heute nicht verdaut habe. bevor mein dad krank war hat er immer gesagt, wenn ich mal krank sein sollte und chemo oder sowas brauche, dann bring ich mich lieber selber um als dass ich das alles mit mir machen lassen muss...tja, sowas nimmt man, ist man nicht in der situation, nicht wirklich ernst....aber eines tages ging mein telefon und meine mom war dran und meinte nur, komm schnell!!! ich dachte, papas zustand sei urplötzlich irgendwie schlimmer geworden...naja, ich fuhr zu meinen eltern nach hause und meine schwester begrüßte mich heulend mit den worten, er atmet wieder...mein dad hat tatsächlich versucht sich umzubringen, er hat sich mit einer plastiktüte über dem kopf schlafen gelegt und hätte "es fast geschafft", wäre nicht meine schwester durch komische geräusche (das beinahe ersticke :-( ) aufmerksam geworden in sein zimmer gegangen, sie hat ihn also gefunden und sie tut mir soooo leid und ich kann es meinem dad bis heute nicht wirklich verzeihen, auch wenn ich ihn verstehen kann auf eine art und weise. er war dana, ch eine ganze weile sehr "komisch" und wir hatten immer angst, dass er es nochmal probiert, was er aber nie tat.
im dezember haben wir geheiratet, ich wollte dass mein dad dies noch mitbekommt, außerdem war "purzel" unterwegs und ich habe mich so gefreut, dass mein dad bestimmt opa werden würde...leider hatte ich ein paar tage vor unserer hochzeit eine fehlgeburt, so dass es meinem dad nicht vergönnt war, ein enkelkind in den armen zu halten (ich heule schon wieder, er wäre so ein toller opa gewesen).
im september kam er wegen eines darmverschlusses ins kh, er wurde stundenlang operiert und das ergebnis war furchtbar, sein ganzer körper war vom krebs befallen, er lag zwei wochen auf der intensivstation, ich war jeden tag immer von morgens bis abends bei ihm, als er endlich aus der narkose aufwachte, wahr er ganz schwach und verwirrt, er hat dinge gesehen, (affen bei ihm im zimmer, regentropfen die er fangen wollte und so weiter und so fort)die wir natürlich nicht gesehen haben...das wurde zwar besser, hat aber nicht mehr aufgehört. nachdem er auf eine normale station verlegt wurde, war ich auch jeden tag bei ihm (was ein glück war, konnte er doch nicht alleine essen etc., aber von den schwestern wurde ihm das essen einfach nur hingestellt auf sein tisch neben dem bett, er kam noch nichtmal dran :-( ) das war alles so grausam und wir waren heilfroh als er endlich auf die privatstation der onkologie verlegt wurde (ich finde es wirklich erschreckend, wie groß der unterschied der behandlung zwischen kassen und privatpatienten ist, war aber heilfroh, dass mein dad privat versichert war) wo er noch einmal eine woche toll umsorgt und gepflegt wurde. am 10.10. erreichte mich der anruf auf der arbeit, dass dad gestorben sei und ich verzeihe es mir bis heute nicht, dass ich ihn genau an diesem tag morgens nicht nochmal besucht habe, weil er den tag zuvor meinte, ich bräuchte nicht zu kommen, ich sollte lieber den tag drauf kommen.
meine mom war bei ihm, als er starb, meine schwester hat ihn vorher noch einmal besucht und ihn im rollstuhl noch einmal durch den flur zum großen fenster gefahren. er hat auf meine mom gewartet, dass er nicht allein "gehen" musste.
ich habe seinen tod bis heute nicht verkraftet (sorry schonmal fürs ausführliche schreiben, aber ehrlich gesagt ist es das erste mal, dass ich mir das alles von der seele geschrieben habe und es tut sehr gut) und es tut mir so weh, dass lotta und johanna ihren tollen opa nicht kennenlernen durften,. aber ich bin davon überzeugt, dass er uns lotta geshickt hat, denn ich wurde genau einen monat nach seinem tod schwanger. ich erzähle den beiden viel von ihrem opa, damit sie ihn wenigstens ein bißchen kennenlernen :-(

so, das wars erstmal, puh......

lg, susi

Madini

Es ist echt schlimm, was das Leben so manchmal für einen bereit hält. Wenn ich daran denke, wie mein Opa leiden mußte oder lese, wie Jette leiden mußte, kann ich einfach nicht glauben, daß es einen Gott gibt. Wie könnte er sowas sonst zulassen???

Sause71

Das das Sterben zum Leben dazugehört, ist klar, aber müssen Menschen manchmal so unter Krankheiten leiden???? Ich finde dich Vorstellung echt grauenhaft, dass jemand, den ich sehr gerne habe, Monate oder gar Jahre leiden muss.

Das schlimmste ist allerdings, wenn Kinder sterben. Egal, ob durch Unfall oder Krankheit. Ein Kind darf doch nicht vor den Eltern gehen. Solche Gedanken machen mich echt traurig.

Malu

Zitat von: blondchen am 12. August 2008, 08:21:02
ich kann nicht bestätigen das die erste zeit die schlimmste ist, denn ich finde das ich erst jahre später anfangen konnte zu trauern und ich vermisse meine mama heute mehr als jemals zuvor.



Genau so gehts mir auch ... diese Sehnsucht ist fast nicht auszuhalten. Und ich denke, die wird mich auch mein ganzes Leben nicht loslassen.
Grüßle,
Malu

Sylvana

Hallo,

vor fast 3 Jahren haben wir unseren Besten freund Andreas verloren. Wir hatten noch zusammen Weihnachten gefeiert und wollten uns am 2. Januar 2006 bei ihm Treffen.
Wir standen vor verschlossener Tür und ich hatte ein ganz komisches Gefühl. Richtig Gänsehaut und mir war schlecht. Auf dem handy war er nicht erreichbar. Kurze Zeit später , rief uns sein Bruder an, und sagte uns, dass Andreas am Neujahrsmorgen an einem Herzinfakt gestorben sei.
40 Jahre, ein herzensguter Mensch. WARUM ???

Eine Arbeitskollegin wollte ihre Eltern überraschen und hat sich Nachts noch ins Auto gesetzt , um ihre Eltern zur Silberhochzeit zu überraschen.
2 Junge Fahranfänger haben sich auf der Landstraße ein Wettrennen geliefert und einer raste frontal in ihr Auto. Sie hatte nicht einmal den Hauch einer Chance.
!9 jahre, Abi fertig, wollte mit ihrem Studium anfangen.

Ina

Vorgestern Abend, in unserer Pension, David spricht mit seinem Papa:
Hallo Papa, kannst du zu meinem Geburtstag kommen.... der Papa hat gesagt,er kann nicht kommen....du Papa, ich war heute auf einem Berg... ja, Papa, wir sind da mit dem Auto hin gefahren und dann mit der Gondel hoch. Das war toll Papa. Gute Nacht Papa.



Unsere paar Tage Kurzurlaub waren der reinste Horrortrip für mich. Wenn die kinder geschlafen haben, habe ich geheult... er kommt nicht wieder, nie nie mehr... Ich habe solche Sehnsucht und manchmal auch Angst, wie ich die Kinder alleine groß bekommen soll :(

jette-neeke-feline

Glauben an Gott?
Ich habe mich da schon immer schwer mit getan, aber da mein Mann streng Katholisch ist (war) habe ich dann doch irgendwann zugesagt kirchlich zu heiraten. aber ich wollte mich nicht taufen lassen.
wir hatten dann vor mit Jettes Taufe zu Heiraten.
Jette wurde getauft, als sie auf der Intensiv lag, irgendwie für Micha aber irgendwie auch, um noch mal hoffnung zu schöpfen. aber zwei Tage später war klar, dass sie es nicht schaffen wird.
Seit dem GLAUBE ICH GAR NICHT MEHR AN GOTT.
was ist das für ein Gott, der uns so was antut. Lässt unsere geliebte Tochter nicht nur sterben, sondern auch noch so leiden. Sie war doch so lieb. Nie hat sie geweint. War immer sofort auf Mamas Arm ruhig. Ohne Schnuller, nur Mamay Arm. Und dann dieser Mist bei der Op. Wer kann so was zulassen?

Und was haben wir bitte getan, dass man uns das liebste nimmt, was wir hatten? Warum müsse wir so was getragen. Es tut weh, es tut jeden Tag weh. Und auch wenn das Leben mit Neeke jetzt einfacher wird leider wir trotzdem.
Auch mein Mann geht nicht mehr in die Kirche. Und eine Heirat in der Kirche (standesmat haben wir vor zwei jahren) kommt für mich gar nicht mehr in Frage. Wie soll ich je in einer Kirche heiraten, wo mir klar ist, dass Jette an der Feier hätte getauft werden sollen. Ob Neeke getauft wird weiss ich nicht. Meine Schwiegereltern würden es uns zwar sehr übel nehmen. Aber warum soll sie getauft werden?
Als würde sie dann besser beschützt.

..
ich heule hier gerade....

ich vermisse Jette so sehr. Ich habe sie so sehr geliebt und so sehr gewollt. Sie war so lieb, so süß und zu Hause zu glücklich. Mit ihrem Schrittmacher hätte sie doch so gut leben könne, sie hatte sich so gut entwickelt. Warum mußte all dieser Mist im Krankenhaus passieren.
Und warum konnte ich sie nicht beschützen? und was wenn ich auch Neeke nicth beschützen kann?

Ich glaube euch allen, dass ihr um eine Großeltern trauert und auch ich wäre traurig wenn meine Oma sterben würde, aber unsere Großeltern haben ihr Leben leben dürfen. Aber unsere Maus durfte die Welt nicht mal kennen lernen.

Lg Dorine

und hier noch ein paar Fotos von unserer geliebten Jette Cora

[gelöscht]

jette-neeke-feline

unser lieblingsfoto, das hängt in großem Bilderrahmen im Wohnzimmer, am Friedhof und bei den Omas und meiner Schwester (bei ihren Cousinen im Zimmer)

[gelöscht]

Pela

Zitat von: Sause71 am 12. August 2008, 09:55:59
Das schlimmste ist allerdings, wenn Kinder sterben. Egal, ob durch Unfall oder Krankheit. Ein Kind darf doch nicht vor den Eltern gehen. Solche Gedanken machen mich echt traurig.

Mich auch!  :'(

Pela

Zitat von: neekenaja am 12. August 2008, 13:46:52
Ich glaube euch allen, dass ihr um eine Großeltern trauert und auch ich wäre traurig wenn meine Oma sterben würde, aber unsere Großeltern haben ihr Leben leben dürfen. Aber unsere Maus durfte die Welt nicht mal kennen lernen.

Euer Schicksal ist wirklich ganz ganz schlimm, und Eure Jette eine so süße Maus   :-[ aber jeder hat das Recht hier um einen GELIEBTEN Menschen zu trauern, auch wenn es Großeltern sind, die alt geworden sind.

Tut mir leid das ich so deutlich werde, aber das hat mich jetzt geärgert..

jette-neeke-feline

ich habe auch nie gesagt, dass hier nicht jeder schreiben darf. ich habe auch gesagt, dass ich es auch traurig fände, wenn meine oma ginge. aber ich wüsste, dass sie ein erfülltes leben gehabt hätte und auch glücklich war.

ich möchte nicht falls verstanden werden. Ich spreche niemandem seine Trauer ab. Das würde ich nie.
Auch ich war traurig, als mein Opa starb. Aber er war 82 und er hatte ein schönes langes Leben. Er war glücklich, er hatte Kinder und Enkelkinder. Er hat seine Enkel kennengelernt und sie aufwachsen sehen.

Unsere Jette hat nicht mal ihren Onkel und auch nciht ihre Uroma kennenlernen können. Weil sie uns zu früh genommen wurde.

Es war nicht meine Absicht hier jemanden zu verärgern.

Lg Dorine


katja+vanessa

Pela, bitte keine Streit. Ich mag dich sehr gern in dem Forum aber so hat sie es sicher nicht gemeint.

Ich kann sie auch verstehen, ich wäre über jeden geliebteb Menschen traurig der gehen muss, aber
ob ich es überstehen könnte, wenn meiner Tochter etwas zustößt weiß ich nicht. Ich empfinde es auch als
das Schlimmst was passieren kann :'(

@ s-druecken neekenaja

Hast du trotzdem schonmal über eine professionelle Trauerbewältigung nachgedacht? ich vermutte bissel, da0 du durch die schnell folgende 2. SS die Sache nicht richtig bewältigen kannst???

Pela

#44
Zitat von: katja+vanessa am 12. August 2008, 15:32:23
Pela, bitte keine Streit. Ich mag dich sehr gern in dem Forum aber so hat sie es sicher nicht gemeint.

Ich kann sie auch verstehen, ich wäre über jeden geliebteb Menschen traurig der gehen muss, aber
ob ich es überstehen könnte, wenn meiner Tochter etwas zustößt weiß ich nicht. Ich empfinde es auch als
das Schlimmst was passieren kann :'(

@ s-druecken neekenaja

Hast du trotzdem schonmal über eine professionelle Trauerbewältigung nachgedacht? ich vermutte bissel, da0 du durch die schnell folgende 2. SS die Sache nicht richtig bewältigen kannst???

Wir haben es schon geklärt und ich würde bei so einem Thema auch kein Streit beginnen.  :) Ich habe sehr großen Respekt vor ihr und ihrer Familie und mir fehlen die Worte bei dem, was sie durchmachen und verarbeiten müssen, denn ich sehe, dass ich selbst den Tod meiner Eltern wohl nie verarbeiten kann...  :-[ Ein Kind zu verlieren, der Gedanke schnürrt mich schon die Kehle zu. Ich würde mit sterben..

@ Neekenaja
Nimmst Du auch Gespräche in Anspruch? Es hilft sehr, sicherlich hast Du riesen Angst um Deine Tochter und kannst sie vielleicht gar nicht so richtig "genießen".

♥Anja+Lukas+Nele♥

Es ist immer schlimm einen geliebten Menschen zu verlieren...egal wie alt er ist  :-[.Und gerade wenn dieser sterbenskrank ist.
Gerade bei kleinen Kindern ist es natürlich am schlimmsten,denn die haben die Welt noch nicht entdecken können und müssen schon wieder gehen  :'( :'(....

ich schreib jetzt mal wie es bei meinen Papa war....

Mein Papa hatte auch noch soviel vor,er wollte noch so gerne sehen wie Lukas groß wird und immer wieder was mit Uns unternehmen.Aber dieser sch... Krebs wollte es nicht mehr  :'(.
Er hatte ja vor 6 jahren schon einen bösartigen Nierenkrebs gehab und ist,wie er selber immer sagte,den Tod nochmal von der Schippe gesprungen.Nur durch eine nicht gründliche Vorsorge  >:( ist dieser Krebs wieder gekommen,nur halt jetzt bekam er einen Tumor zwischen den Lungen.Und dieser konnte nicht operiert werden,er bekam die Chemo in Tabletten und Bestrahlung,ich sah wie mein Papa mit den Nebenwirkungen kämpfte und auch so kämpfte....aber das Wasser,was er zum schluß bekam...war sein Todesurteil  :-[.Er hat ca.20l Wasser verloren und wurde immer dünner,der Tumor schrumpfte zwar,nur das Rippenfell war jetzt auch befallen sowie der Krebs an den Rippen war...
Er lag 3 Wochen im KKH und ich kann Euch sagen...er ging zwar als Kranker Mensch dort rein aber in diesen 3 Wochen hat sich mein Papa so verändert  :-[,dann wollte er nicht mehr und er hatte sich am Donnerstag von Uns verabschiedet...wir hatten Ihm noch einen Platz in einem Hospitz besorgt.Dort war er Montag hingekommen und Dienstag morgen um 9.50Uhr schlief er friedlich ein  :'(.Ich hatte den morgen noch dort angerufen(9.10Uhr) und wollte wissen wie es meinen Papa geht und die sagten soweit gut,er hatte zwar schmerzen und sie sagten ich könne ihn ruhig anrufen.Was ich auch versuchte um 9.15Uhr und nichts...tja und dann nochmal um 9.51Uhr doch da war mein Papa schon 1min. TOT  :'( :'( :'(.

Wenn man sieht wie ein geliebter Mensch so leiden muß,dann tut das soooooo weh.....

PAPA DU FEHLST UND SOOOOOO  :-[
Papa Du fehlst UNS soooo sehr... Du wirst immer tief in Unseren Herzen sein..!!!

[Login or Register]

Als Du geboren wurdest,hat bestimmt ein Stern am Himmel getanzt.....☆!!!
[Login or Register]

dinblum

Jetzt schreib ich auch mal meine Geschichte. Ich hoffe ihr könnt das verstehen und ich schreibe nicht zu viel durcheinander.

Vor 3 Jahren ist meine Oma mit 66 Jahren verstorben. Mein Oma war für mich wie meine Mama und meine beste Freundin. Ich konnte mit ihr über Dinge reden die ich mit anderen nicht bereden konnte.
Meine Oma hat drei Kinder. Und 5 leibliche Enkinkinder und 2 angeheiratete Enkelkinder. Sie hat uns alle gleich behandelt. Ich hatte das Glück das ich bis zu meinem 6. Lebensjahr über ihr wohnen durfte und dann lange Zeit nur drei Häuser weiter weg. Sie war immer da wenn ich sie gebraucht habe.
Vor drei Jahren, es war das 2. Juni Wochenende. Wir waren auf Kirchweih und es war Fußball WM. Ich bekam einen Anruf von meiner ehemaligen Nachbarin das ihre Eltern mit meinen Großeltern einen Verkehrsunfall hatten. Sie saßen in einem Auto. Meine Oma war in einem anderne Krankenhaus als mein Opa. Mein Opa war ansprechbar, meine Oma nicht. Sie erreicht niemanden anders als mich. Ich bin mit meinem Mann sofort heim und habe schon auf den Weg dahin versucht einen der drei Kinder zu erreichen. Aber nix war es. Irgendwann habe ich dann meine Mama erreicht aber die war mehrer Kilometer weg. Wir haben uns auf den Weg ins Krankenhaus von meine Oma gemacht und meine Mama versuchte ihre Geschwister zu erreichen und fuhr dann zu Opa.
Angekommen im KH war meine Oma schon im Koma.
Ich mach es jetzt kürzer. Meine Oma hatte eine Lungenquetschung und das Becken war gebrochen. Eigentlich gar nicht so schlimm. Man muss dazu sagen das meine Oma immer total fit war. Sie ist mit dem Rad einkaufen gefahren, ging immer noch arbeiten und war viel mit dem Hund unterwegs. Also wirklich fit.
Der Zustand von ihr war entweder gleichbleibend oder mal schlechter. Besser wurde es wirklich nie. Meine Mama war mit ihren Geschwistern und mit ihrem Papa öfters im KH. Ich war nur einmal dabei. Und ausser das sie etwas Wasser eingelagert hatte sah sie gut aus. Ich habe sie gestreichelt und mit ihr gesprochen. Irgendwann kam der Arzt und meinte das die Lunge immer mehr ihre Funktion aufgebe. Ich war geschockt. Das ging bis in den August so. Am 22. August hatte sie ihren 66. Geburtstag und das im Koma.
Am 29. August ist dann eingeschlafen. Die Ärzte haben bei meiner Mama angerufen und gefragt ob sie den Sauerstoff immer mehr reduzieren dürfen bis sie einschläft. Da es schon öfters hieß das sie die Angehörigen verabschieden sollen, hatte keiner mehr die Kraft bei ihr zu sein. Ich war einfach nur enttäuscht. Ich wäre so gerne bei ihr gewesen. Im nach hinein, kann ich es verstehen.
Das schlimme ist für mich das ich mich nicht verabschieden konnte. Mein Kopf weiß das sie nicht mehr da ist, aber mein Bauch nicht. Es ist noch nicht angekommen. Ganz schlimm war es als Tino geboren war. Ich hätte ihr doch so gerne ihr Urenkelchen gezeigt. Mein Opa ist der absolute Chaot geworden, der total verbittert ist. An ihn ist kein rankommen mehr. Wenn er Tino sieht, sagt er immer das er hätte sterben sollen und nicht Oma. Mir tut das einfach nur weh.
Mir hat mein GLaube geholfen und tut es immer noch. Am Anfang war ich auch wütend und sauer. Aber jetzt weiß ich das es halt auf der Welt auch das Böse gibt.
Danke fürs lesen. Ist sehr lange geworden. Sorry.
Alle die trauern, wünsche ich viel Kraft und Geduld.

Pela

@ Dinblum
Es tut mir sehr leid das Du Dich von Deiner geliebten Oma am Krankenbett nicht mehr verabschieden konntst.  s-druecken

Eumel

Hallo!

Heute möchte ich mich hier auch anschließen... heute wäre mein Papa 60 Jahre alt geworden. Er hatte sich so auf diesen Tag gefreut, weil er in den Ruhestand gegangen wäre und hatte so viel vor für diese Zeit. Leider ist er vor knapp 3 Jahren gestorben.  :'(

Zu unserer Geschichte: Meinem Vater ging es im Mai 05 schlecht, er hatte ziemlich abgenommen, war schlapp und konnte schlecht schlucken. Die Hausärztin hat zunächst nichts gefunden und alles auf den Stress geschoben. Auf eigenen Wunsch ist mein Vater dann ins Krankenhaus gegangen, wo im Juli Speiseröhrenkrebs diagnostiziert wurde. Er kam in die Uniklinik und hatte angeblich beste Aussichten. O-Ton des Chefarztes: "Sie sind völlig gesund - bis auf diese 8 cm Tumor an der Speiseröhre. Sie brauchen bloß Geduld bis Weihnachten." Weihnachten hat er nicht mehr erlebt.  :'(

Man hat uns die ganze Zeit falsche Hoffnungen gemacht. Eine neu entwickelte Therapie wurde durchgezogen. Alles schlug fehl. Eine Woche vor seinem Tod bekamen wir dann die mutmachende Diagnose: Der Tumor wird endlich kleiner. Leider  ist durch die Bestrahlung ein Loch in der Luft- und Speiseröhre entstanden, sodass grob gesagt das Essen in die Lunge geraten ist und er eine Lungenentzündung bekommen hat. An diesen Folgen ist er letztlich am 23. Oktober 2005 (3 Monate nach der Diagnose) gestorben.

Es ging alles so rasend schnell. Trotz der Krankheit hatte ich nicht mit seinem Tod gerechnet, zumal uns die Ärzte in der Uniklinik ja auch immer alles "schön geredet" haben. Hinterher haben wir erfahren, dass mein Vater eigentlich noch verhältnismäßig "lange" mit der Krankheit gelebt hat, denn normalerweise sind es wohl nur wenige Wochen beim Speiseröhrenkrebs von der Diagnose bis zum Tod.

Mein Vater hat so gekämpft - er wollte auf jeden Fall sein Enkelkind noch kennenlernen. Die ganze Krankheitsgeschichte fing ungefähr zeitgleich mit meinem positiven Schwangerschaftstest an. Er hat sich so gefreut, Opa zu werden. Leider durften sich die beiden in dieser Welt nicht mehr begegnen.  :-\

Der Tod meines Vaters liegt nun bald 3 Jahre zurück. Es tut nicht mehr die ganze Zeit weh, aber gerade an so Tagen wie heute, seinem Geburtstag, muss ich wieder weinen.  :'( Mein Vater fehlt mir immer noch sehr. Wie oft würde ich ihn gerne anrufen und um Rat fragen oder einfach mit ihm reden. Es ist schwer zu begreifen, dass er nicht mehr da ist.

Die meiste Zeit habe ich die Trauer ganz gut im Griff, würde ich mal sagen. Aber dann gibt es auch wieder Situationen, wo alles hochkommt.

Viele Menschen, die noch keinen nahestehenden Menschen verloren haben, wissen nicht, wie sie mit so etwas umgehen sollen. Von daher fällt es mir oft schwer, mit jemandem über meine Trauer zur reden. Viele verstehen auch einfach nicht, dass man auch nach Jahren noch trauert. Da die meisten Leute immer nur verlegen werden, wenn man versucht, mit ihnen darüber zu sprechen, bin ich froh, dass es diesen Thread gibt, wo man sich bei Bedarf mal aussprechen kann.

Liebe Grüße an alle von Ute

Traumzaubi

Hallo Eumel

Deine Geschichte erinnert mich an die meines Schwiegervaters... er ist genau an dem gleichen Tumor gestorben... Sie haben bei ihm das Stant riechten wollen  in der Speißeröhre und dabei die Speißeröhre pervoriert August hab ich von meiner SS erfahren und September ist er gestorben..er wusste noch das ich schwanger war..wir haben es ihm als erster gesagt..Und er hat sich so gefreut..das er das noch erfahren durfte ( bevor er abkratzt das waren seine  Worte damals)

Ich bin immer noch sehr traurig das er Belana nie kennen lernen durfte..

LG Tina
[Login or Register]


Dramaqueen 20.03.2006
Lausbub       10.12.2008