Hallo ihr Lieben,
ich würde gern diesen Thread hier eröffnen, weil ich zu dieser doch weit verbreiteten Problematik kein deutsches Forum finden kann. Vielleicht war ich auch einfach zu doof, eins zu finden, aber ich beschäftige mich nun seit längerer Zeit damit und werde nicht fündig.
Zur Info darüber, worum es überhaupt geht:
Unter der Plagiozephalie versteht man eine postnatale asymmetrische Abflachung des Hinterkopfes; meist lagebedingt. In manchen Fällen entsteht die Schädelverformung auch pränatal; nämlich dann, wenn das Köpfchen zu früh ins Becken drückt.

Bildquelle:mimoscontraplagiozephalie.blogspot.com
Es gibt neben vorrangigen physiotherapeutischen Übungen die Helmtherapie, welche bei Kindern ab dem 6. Lebensmonat durchgeführt wird. Dabei muss das Baby 23 Stunden am Tag eine angefertigte Kopforthese (Helm) tragen, damit das Köpfchen nicht weiter der falschen Lage ausgesetzt ist und "richtig" wachsen kann.
Die wohl schlimmste Form ist die Synostose; also die vorzeitige Verknöcherug der Schädelnähte. In diesem Fall sind chirurgische Eingriffe notwendig, um neurologische Ausfälle zu verhindern oder machmal tatsächlich auch aus rein kosmetischen Gründen.
Seitdem zur Verhinderung des plötzlichen Kindstods die Rückenlage als Schlafposition der ersten Wahl empfohlen wird, steigt auch die Zahl der verformten und vor allem behandlungsbedürftigen Hinterköpfchen.
So, das zum Thema allgemein.
Warum ich mich damit beschäftige:
Ben hat seit unserem Klinikaufenthalt in seiner 8. Lebenswoche einen flachen Hinterkopf. So richtig aufgefallen ist es mir erst zuhause, woraufhin ich direkt meine Hebamme um Rat fragte. Ihr fiel es auch auf, sie hatte es aber in dieser Form noch nicht gesehen.
Bei Ben ist es so, dass der Hinterkopf im unteren Teil beinahe normal gewölbt ist. Die Schädelbasis jedoch, also die hintere kleine Fontanelle, ist eingedrückt. Eine richtige Delle, die beinahe wie die Mitte eines Briefumschlages (also hinten, die Klebestelle) aussieht.
Die Kinderärzte halten den Kopf für unauffällig. Aus Erfahrung kann ich aber sagen, dass Kinderärzte solche Auffälligkeiten als nicht behandlungsbedürftigen oder besser "noch nicht behandlungsbedürftig" abtun (zB bei Kindern, die schief laufen und nach Ansicht der KiÄ frühestens mit Eintritt des Schulalters einem Orthopäden vorgestellt werden sollen, was totaler Quatsch ist).
Ich hab also trotzdem auf mein Gefühl gehört und habe einem Termin bei einem Spezialisten ausgemacht. Zum Glück sitzt einer davon direkt in unserer Stadt. Und siehe da: Die Verformung ist zwar nur gering, aber es liegt ganz klar eine Brachyzephalie (also der "Kurzkopf") vor. Hierdurch wird die Abflachung des Hinterkopfes optisch verstärkt.
Der Arzt (Kinderarzt sowie Osteopath) ließ das Köpfchen in einem 3D-Verfahren vermessen. Das geht ganz ohne Strahlung. Das Kind bekommt eine Wollmütze auf, bei der nur das Gesicht und die Ohren frei sind. Auf diesem Wollmützchen sind reflektierende Punkte angebracht. Eine Art "Laser" (nur rotes Licht) wird über dem Kopf hin- und herbewegt und auf dem PC entsteht ein exaktes 3D-Modell.
So sieht die Aufnahme danach aus:

Wenn man die Aufnahme mit den Schädelverformungen oben vergleicht sieht man, dass es klar in Richtung Brachyzephalie geht. Eine minimale Plagiozephalie ist rechts auch erkennbar, aber diese lag eindeutig an einer Blockade in der Brustwirbelsäule mit anschließender "Lieblingsseite", also klar lagerungsbedingt.
Die Aufgabe für uns lautet seither (Termin war am 14.05.2014): Tummy-Time so oft wie möglich. Also Baby auf den Bauch legen um die Nacken- und Rückenmuskulatur zu stärken. Natürlich fiel es ihm anfangs arg schwer, aber es würde und wird immer besser.
Eine wesentliche Verbesserung konnte und kann ich bis heute leider nicht feststellen. Im Gegenteil. Je mehr ich darüber lese, desto mehr Auffälligkeiten kann ich finden.
Besonders diese "Wölbung" oberhalb des Ohrs ist ein klares Anzeichen einer Brachyzephalie.
Ich weiß gar nicht genau, was ich jetzt von euch hören möchte. Ich glaube, ich würd gern einfach mal mit jemandem "unabhängigen" darüber sprechen. In meiner Familie sind alle zu sehr von ihm verzaubert; ich natürlich auch, aber ich habe auch einfach Angst. Ich meine beinahe, dass sich alles eher verschlechtert statt verbessert. Ich habe Angst, dass sein Köpfchen noch mehr verformt und er gesundheitliche Einschränkungen davontragen wird. Und falls gesundheitlich alles okay ist, möchte ich trotzdem nicht, dass er hinterher
"blöd" aussieht

gerade bei einem Jungen, der das Haar in der Regel ja kürzer trägt, fällt sowas doch total auf

Er ist so ein niedlicher Fratz ❤️
Ich habe jetzt einfach so ein Kissen gekauft, das bei solchen Verformungen helfen / präventiv verhindern soll. Warum habe ich bloß so ein wahnsinnig schlechtes Gewissen? Eigentlich kann ich doch nichts dafür; ich habe ihn immer viel mehr getragen als irgendwo abgelegt. Wegen einer OP am rücken wär ich zwar eine Zeitlang eingeschränkt was das Tragen betrifft, habe ihn aber dennoch immer auf meinem Bauch auf dem Bauch schlafen lassen

Vielleicht hat ja hier jemand Erfahrungen damit? Oder kennt jemanden, der jemanden kennt (...) bei dem das Köpfchen wieder normaler wurde? Oder sogar jemanden mit Helmtherapie?
Ich wäre für eure Meinungen sehr dankbar.
Verzweifelte Grüße
Some