Meine erste Zecke - was ist zu beachten?

Begonnen von Sisam, 16. Juni 2011, 20:40:18

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Solar. E

Na da wird dann wohl nichts passiert sein, ich drück dir auf jeden Fall die Daumen.  :)

Ich hab mich bei einer unserer Zecken über mich selbst geärgert.  s-:) Die Kinder haben am Vortag im hohen Gras gespielt, ich hab sie abends abgesucht. Am nächsten Morgen hab ich sie zum Anziehen geschickt und nicht gemerkt, dass mein Kleiner das Shirt vom Vortag wieder angezogen hat. Und zwei Stunden später hatte er das Mistvieh am Oberarm.  :-[

Die andere Zecke musste ich meiner Mutter ebenfalls aus dem Oberarm entfernen. Gleiches Spiel: Nach einem Waldspaziergang tags darauf hat sie gedacht, ach, Pulli ist noch sauber, kann ich nochmal anziehen. War keine gute Idee.

seitdem achte ich peinlich drauf, dass Klamotten, die draußen angezogen waren, direkt abends in die Wäsche wandern, auch wenn sie scheinbar noch sauber sind (was bei den Kindern aber eh nicht oft der Fall ist  ;))

Flower Eight Revival

Die Biester bleiben über Stunden einfach in den Kleider? Oh je, muss ich ab jetzt auch darauf achten.  :-\

Nele

in der Regel übertragen Zecken erst dann wenn sie anfangen zu saugen, so nach ca 12-24 Std! Wenn sie sich aber aus was für Gründen auch immer vorher übergeben haben, dann befinden sich die Erreger auch im Beißwerkzeug der Zecken und können ab Einstich-Zeitpunkt übertragen werden.

Flower Eight Revival

Und nun? Doch vorsorglich zum Arzt und Antibiotika nehmen?  :-\ mag ich an sich nicht so gerne. Hm...meine FSME Impfung ist auch Jahre her.

Sisam

@Flower: Vorsorglich Antibiotika nehmen halte ich generell für bedenklich. :-\

Im Auge behalten und wenn was ist, gleich zum Arzt, nicht lange rumdoktern und ihm sagen, dass da auch mal ein Zeckenbiss war.

Wenn Du in einem Gefahrengebiet bist, wäre es allerdings schon sinnvoll, nochmal hinzugehen wegen FSME-Auffrischung, dann kann er sich die Stelle ja auch gleich mal angucken.
früher: Sisamlimamzuri, die Unaussprechliche ;D
Wer den Kopf in den Sand steckt, hat schlechte Aussichten ;)

Flower Eight Revival

Hm Sisam, das ist wirklich vernünftiger.
Antibiotika auf Verdacht ist nicht mein Fall.  Am Dienstag gehe ich eh zum Arzt, wollte ohnehin schauen welche Impfungen erneuert werden müssen ( wegen urlaub). Wird schon werden.  :)


Nele

#31
Antibiotika auf Verdacht wegen Zeckenbiss ist im Grunde übertrieben. Denn dann müsstest Du bei jedem Pferdebremsen- und sogar jedem Mückenbiss (!) auch AB nehmen, und das will man ja mit Sicherheit nicht.

Ein großer Anteil der Menschheit hat Borreliose in sich. Die meisten wissen es nur nicht, weil es zu keinen oder nur wenigen, unspezifischen Symptomen kommt. Meine Mädels hatten beide chronische Borreliose, was nur durch Zufall gefunden wurde, Symptome hatten sie keine bzw fast keine. Mein Mann hat auch chronische Borreliose, auch bei ihm wurde es durch Zufall gefunden, Symptome hatte er NULL! Ich falle leider aus der Rolle, ich habe von ca 40 typischen Symptomen 39  s-:) aber das muß überhaupt nicht sein. Man muß also nicht gleich Panik haben.

Kritisch wirds erst dann, wenn man falsch behandelt wird. Wenn eine Neuroborreliose zum Beispiel (wie so oft!!) fälschlicherweise als Multiple Sklerose diagnostiziert und dann mit Cortision behandelt wird! Das drückt das Immunsystem, und die Viecher können sich noch leichter vermehren. Oder wenn man eine Quecksilberbelastung (Amalgan z.B. oder durch belastetes Gemüse) hat, das züchtet die Viecher auch nur so heran. Oder, wenn man eine Co-Infektion mit anderen Parasiten/Bakterien hat, das kann u.U. eine recht explosive Mischung darstellen. Aber das muß überhaupt nicht sein, in vielen Fällen verläuft es total harmlos, Experten gehen von einer Dunkelziffer von ca 100.000 Neuinfektionen alleine in Deutschland jedes Jahr (!) aus, wenn alle schlimm krank werden würden dann wäre das ja ständig an der Öffentlichkeit, wenn man mal bedenkt was die 4 tausend Ehec-Kranken an Wirbel ausgelöst haben ;)

Panik ist völlig verkehrt, aber ein bischen Wachsamkeit angebracht, und, auch Vorsicht bei Pferdebremsen und Mücken :)



in den ersten zwei Stadien ist Borreliose noch sehr gut zu behandeln mit Antibiotika. Wenn man also den Biss nicht vergisst und drauf achtet, und ggf dann behandeln lässt wenn Symptome auftreten, dann hat man sehr gute Chancen!  :)

Solar. E

Zitat von: Flower8R am 19. Juni 2011, 19:21:05
Die Biester bleiben über Stunden einfach in den Kleider? Oh je, muss ich ab jetzt auch darauf achten.  :-\

Nur kurz: Die Biester stechen ja auch nicht sofort zu, wenn man sie irgendwo aufgegabelt hat. Die wandern meist auch erst mal ein paar Stunden über den Körper, bis sie eine Stelle gefunden haben, die ihnen genehm erscheint.  :-X

Nipa

Mein Kleiner hatte vor 2 Wochen eine Zecke. Wir waren in der Kinderklinik, denn wir hatten nicht mal ne Zeckenzange/karte daheim.

Also die neuesten Empfehlungen sind wohl (hab das quergecheckt, da ich im KKH einen leichten Ausraster hatte als die Zecke nicht komplett rauskam):

- Sobald das Entfernen beginnt muss es schnell gehen, also möglichst einmal ansetzen und raus, denn die Zecke spuckt bei Reizung (früher Öl, Klebstoff) das Gift aus, das passiert eben auch bei langsamem Rumpopeln

- evtl. Reste drin lassen. Das ist wohl meist der Kopf, wichtig ist dass der Körper raus ist, denn da ist das Gift drin (gut, wenn die wie Nele schrieb vorher gekotzt hat, das ist wohl irgendwie richtig blöd gelaufen). Die Reste entsorgt der Körper dann selbst.
Bei meinem Spatz ist nur noch ein minimales Pünktchen zu sehen, bisher ohne Entzündung und Eiter.

Ansonsten: Unbedingt notieren dass man eine Zecke hatte und wo.
Ich habs ins U-Heft eingetragen. Bei allen unspezifischen Veränderungen dringend zum Arzt und auf die Zecke hinweisen. Wie meinte die "charmante" Ärztin im Krankenhaus so nett: "sollte er in 6 Wochen nimmer laufen können, dann denken Sie bitte an die Zecke"... ah... ja...

Ich hoffe wir und Ihr bleiben verschont, meine Mutter hat wegen dem Ring um den Stich mal 3 Monate AB genommen, aber seitdem hat sie zum Glück wohl keine Beschwerden...

Solar. E

Zitat von: Nipa am 20. Juni 2011, 23:07:56


- Sobald das Entfernen beginnt muss es schnell gehen, also möglichst einmal ansetzen und raus, denn die Zecke spuckt bei Reizung (früher Öl, Klebstoff) das Gift aus, das passiert eben auch bei langsamem Rumpopeln

- evtl. Reste drin lassen. Das ist wohl meist der Kopf, wichtig ist dass der Körper raus ist, denn da ist das Gift drin (gut, wenn die wie Nele schrieb vorher gekotzt hat, das ist wohl irgendwie richtig blöd gelaufen). Die Reste entsorgt der Körper dann selbst.
Bei meinem Spatz ist nur noch ein minimales Pünktchen zu sehen, bisher ohne Entzündung und Eiter.


Mit der Zeckenzange geht das wie ich finde am besten und schnellsten und man erwischt auch die noch ganz kleinen gut. Zeckenkarte ist zwar gut zu transportieren, aber ich glaube, damit kriegt man nur die Zecken raus, die schon ordentlich dick sind.  :-\

Ich hab zwar vorher auch schon gehört, dass es nicht schlimm ist, wenn der Kopf drinbleibt, weils im Zweifelsfall rauseitert, aber ich finds eigentlich nicht logisch ??? denn wenn der Körper weg ist, der ja auch das Gift und co. enthält, ist die Zecke ja tot und es kann ja nix mehr nachkommen ??? von daher würd ich das instinktiv nur dann nicht entfernen, wenn ich absolut nicht dran komme. Oder ist die Logik so falsch? ???

Nipa

@Solar: es geht dabei wohl eher darum dass der Kopf keine Probleme macht und ein "Rumpopeln" wohl eine grössere Wunde macht und es für den Körper weniger Stress macht das Ding selbst rauszuwerfen.