Diesen Bericht habe ich auf meinem tablet geschrieben. Es kann also sein, dass manche Worte seltsam erscheinen, trotz korrektur-lesen... Bei der groß und Kleinschreibung war ich am Ende dann doch bequemer

-------------------
Eigentlich sollte es, wie bei den 3 letzten Kindern, eine Hausgeburt werden.
Aber mein Bauchgefühl war dagegen. Die größeren Gründe waren meine miserablen Eisenwerte und die "verklemmte" letzte Geburt.
Nachdem dann die Entscheidung fiel, wurde meine Laune schlagartig besser, ich fühlte mich wirklich erleichtert und freute mich total auf meine letzte Geburt.
Meine Hebammen, die mich begleiteten, waren zwar mit mir traurig, aber sie befürworteten meine Entscheidung.
Irgendwann kam wieder ein Tief und am Nachmittag des 28.05. resignierte ich. Dann wird es eben kein Mai-Baby mehr, so wie ich es schon von Anfang an gesagt hatte. Der geschätzte Termin war ja auch erst Anfang Juni.
So liess ich mein Handyakku auf ~70%, kann es ja am nächsten Abend ans Kabel hängen, das nutzlose Ding...
Ich ging dann wie üblich mit den Kindern ins Bett, plante in Gedanken den morgigen Tag. Ein bisschen aufräumen, nachdem die Kinder versorgt sind, dann eventuell mal doch was nähen, hab ja eh noch Zeit...
Um 3uhr wurde ich wach, es zog schmerzhaft im Unterleib. Mit den Atemübungen aus dem hypnobuch war es sehr gut zu ertragen und ich wartete darauf, dass ich wieder einschlafen konnte.
Mein Zeitgefühl hat mich schon da verlassen, ich dachte nämlich, ich wäre nach einer std aufgestanden, damit das ziehen aufhört. Aber es waren etwas mehr wie 30min.
Und während ich Aufstand spürte ich Feuchtigkeit entgleiten.
Ich nahm das am Bett liegende Handtuch (Vorbereitung ist alles *g*) und klemmte es mir zwischen die Beine, watschelte zur Tür (richtete das angefeuchtete Handtuch erneuert) und weckte meinen dort schlafenden Freund, erwähnte dass die Fruchtblase hin ist. Er war nicht begeistert, am Wochenende wäre es ihm lieber gewesen :p
Das ziehen blieb sogar während dem stehen, war aber immer noch sehr gut zu ertragen. Und das verwirrte mich total, da ich bisher anderes gewohnt war.
Laut Handy rief ich meine Hebamme viertel vor 4 an (die gerade ins Bett gehen wollte?), sagte ihr auch, dass ich verwirrt bin und nicht wirklich weiß, was ich jetzt machen soll. Wir machten es dann so aus, dass ich wie abgemacht zu ihr in die Klinik fahre. Sie rief noch meine Haupthebamme an, die mich dann als quasi als Freundin begleitete.
Mein Schwiegervater war ungefähr eine halbe std später da und fuhr mich die kurze Strecke zur Klinik.
Im sitzen war das ziehen viel angenehmer, wie im stehen, so dass ich am Eingang der Klinik doch in ein Rollstuhl gesetzt worden bin :p
Oben empfing uns meine Hebamme

und mein Schwiegervater ging dann wieder, uns alles gute wünschen

Wir gingen dann hinten, ins kleinere Entbindungszimmer. Zuerst machte ich mir sorgen, ich sah nämlich keine Badewanne :/ Ah, da hinten ist ja noch eine Tür, da drin wird sie sein.
Wir unterhielten uns ein wenig, hauptsächlich eben, wie es mir geht, wie ich mich fühle, was die wehen machen. Derweil zog ich meine Schuhe und Socken aus und begab mich zu einem komischen Bett.
Sie fragte mich dann, ob sie nach dem Muttermund schauen dürfte und ich entschied mich spontan dafür (rock ausgezogen). Gute 5cm war er schon offen.
Dann fragte sie mich, ob sie mich ans ctg anschließen dürfte und wieder stimmte ich spontan zu... Ich wusste sonst nicht, was wir machen sollten, da die wehen immer noch sehr gut zu ertragen waren und noch große Abstände hatten.
Ich lief also mit den Kabeln am Bauch dann ein wenig um das Bett herum, schaut mir dies und jenes an. Hing mich versuchsweise ans Tuch.
Bei jedem ziehen überlegte ich, ob ich mich aufs Bett setzten sollte, aber ich wollte ja nicht, dass das irgendwie die Geburt auf seltsame Art und weise aufhalten würde.
Während dessen bereitet die Hebamme alles vor. Ich bekam eine Nadel in den arm, die Wanne wurde halb voll gemacht, meine CD in den player gelegt, und was weiß ich, was sie noch alles machte

Irgendwann befreite sie mich von den Kabeln (alles in Ordnung) und begleitete mich zur tollen Wanne.
In der decke war ein sternförmiger Sternenhimmel eingelassen, das Licht dimmte sie auf eine sehr angenehme Helligkeit (oder dämmrigkeit).
Die Wanne war angenehm groß, hatte eine dunkel-rot-braune Farbe und schöne Kurven.
Der cd-player machte allerdings sein eigenes ding und wollte mein Lied einfach nicht wiederholen (ich wählte von opeth das Lied "pattern in the ivy" aus). Zum Glück hatten wir den Kreißsaal für uns, den nach diesem sehr entspannendem Lied Stück ging das geschnettere wieder los :p.
Ich stieg also entkleidet in die Wanne, sie schloss die Einstiegstür und lies das Wasser weiterlaufen (ein bisschen kühler, mir war es zu warm). Dann versuchte sie den player noch zu überreden xD
Und währenddessen kam meine haupthebamme zu mir an die Wanne

Während die Wanne also noch ein wenig weiter voll lief, unterhielten wir uns wieder ein bisschen, lachten, warteten.
Nachdem meine andere Hebamme dann das erledigt harte, was zu erledigen war, setzte sie sich zu uns und stieg in die ruhige Unterhaltung mit ein.
Zwischendurch vertamete ich ruhig das ziehen, geniesse das Wasser um mich herum.
Im Gegensatz zur ersten Geburt, saß ich nicht in der Wanne, wie man "eigentlich" drin sitzen sollte.
Meine Hebamme antwortete mir auch auf meine Frage, ob ich da oder da sitzen kann, dass ich das so machen soll, wie ich es möchte

Also Sitze ich in Frosch-Stellung darin, die Unterarme am Fussende abgestützt...
Manchmal wackelte ich ein wenig, damit das Wasser sich wogte. Die dadurch entstehende Bewegung des Wassers tut meinem rücken ganz gut.
Zwischendurch schaue ich auf die Uhr, Frage mich kurz, ob das nicht schon wieder zu lange geht, weil zwischen dem ziehen immer noch viiiiiel Zeit vergeht (meiner Meinung und Erfahrung nach)
Aber die meiste... Bin ich damit beschäftigt, diese doofen sockenfussel aus dem Wasser zu fischen, sehr zur Belustigung der Hebammen :p (im Vorzimmer habe ich auch schon einige fussel hinterlassen *schäm*).
Hach, am liebsten hätte ich ja da gerne ein Kissen mit drin gehabt, dann hätte ich wirklich locker darin schlafen können (und meine Musik im auto-repeat hat ihre beruhigende Wirkung nicht verfehlt)
Trotz dass ich ganz ruhig bin, bemerken sie es, wenn eine wehe gerade da ist (vielleicht weil ich da noch ruhiger bin?).
Um kurz die Herztöne abhorchen lassen zu können, richte ich mich aus dem Wasser auf, bekomme aber sofort einngarstiges ziehen, was mich dann wieder ins Wasser sinken lässt. Als dieser nachlässt, versuche ich es wieder, aber kurz danach zieht es doch wieder sehr (verdammte Schwerkraft).
Wieder im Wasser fühle ich so was wie einen Muskelkater im Unterleib *uff*
Meine Finger sind bereits schon aufgeweicht und das Wasser kühler (aber ich will kein warmes Wasser nachgefüllt haben, es ist angenehm so)