Maxi- wie ein Dickkopf auf die Welt kommt ;)

Begonnen von jekyll, 25. März 2010, 12:51:15

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jekyll

Die Schwangerschaft mit Maxi wurde im Januar 2006 festgestellt und kam total unerwartet. Eigentlich war ich noch gar nicht dafür bereit aber ich wusste von anfang an, dass ich eine ganz besondere verbindung zu diesem kleinen wesen in mir habe und mich auf dieses neue lebewesen ganz dolle freue, egal was passiert. die schwangerschaft verlief relativ gut. nur kurz vor schluss bekam ich große probleme mit hämorrhiden und dem ischias. termin hatte ich am 15.09.06 aber hoffte wie jede, dass er vielleicht eine woche oder so vorher kommen mag. ich war kurz vorm platzen und mir wurde immer wieder attestiert, ein sehr großes kind zu bekommen. da ich aber selber groß sei (180cm) wäre das schon ok.....das lass ich mal so stehen. ich hatte auch zwei wochen vorher wirklich regelmäßig wehen, etwa alle 10 min und etwa 1cm muttermund. ich hab dann so ziemlich alles versucht um die sache voranzutreiben. aber nichts weltbewegendes passierte. am montag den 18.09. kamen die wehen in kürzeren abständen und ich kam morgens ins krankenhaus. hier beschloss man dann mit gel einzuleiten um den muttermundsbefund voranzutreiben. es wurden wieder u-schalls und ctgs gemacht und alles war in ordnung. nur dass er eben auf jeden fall über vier kg haben werde. die einleitung brachte nix. man gab mir noch einen wehen-cocktail. ende vom lied war, dass ich alle zwei minuten wehen hatte, schreckliche darmkrämpfe und fürchterlichen durchfall aber der muttermund blieb unverändert. die sache ging dann bis mittwoch nachmittag so weiter. ich war völlig fertig. psychisch und physich und hatte das gefühl, dass irgendwas nicht stimmt. an diesem tag wurden auch meine blutwerte schlechter aber die herztöne von max waren noch gut. gott sei dank, aber warum ging einfach nix? gegen abend wurde dann beschlossen einen ks zu machen wegen geburtsstillstand. einerseits wollte ich nur noch das kind haben aber andererseits hatte ich große angst und mir ging das dann alles etwas schnell. ich wollte unbedingt, dass mein mann dabei ist und hab noch um eine spinale gebettelt obwohl ich eine totale spritzen phobie hatte.
ich wurde dann in den op gefahren und mein mann sollte sich umziehen. dann wurde mir die spinale gesetzt. ich zitterte vor angst am ganzen leib so sehr, dass man mich festhalten musste. als die mich dann auf diesen op tisch geschnallt haben, kam ich mir vor wie ein stück vieh. es dauerte bis ich abgedeckt wurde, bis dahin lag ich komplett nackt da und ausgeliefert. kein schönes gefühl. mein mann auch noch nicht da....schließlich versammelten sich alle und dann hieß es schon "schnitt gesetzt um..." mein mann war immernoch nicht da. ich fragte nach und endlich ließ man ihn rein. als sie anfingen meinen bauch zu öffnen spürte ich, dass da was nicht stimmt. ich hatte schreckliche brennende schmerzen. konnte aber nix mehr dazu sagen dafür war es zu schlimm. dann bekamen sie max nicht richtig raus, er steckt wohl irgendwie fest. ich dachte ich werde zerteilt. todesangst...das war wirklich todesangst. als man dann merkte, dass ich wohl am wegtreten bin, spritzte man mir irgendwas und ich hab dann kaum noch was mitbekommen. ich weiß noch, dass man mir max kurz an den kopf gehalten hat und dann mit ihm und meinem mann weg ist. an alles was danach war kann ich mich kaum erinnern. ich fand mich in einem aufwachraum wieder, neben anderen op patienten, die grad am aufwachen oder sich übergeben waren. ich war an einen überwachungsmonitor angeschlossen. nach etwa einer halben stunde fragte ich eine schwester wo mein kind und mein mann seien....sie wollte sich drum kümmern. nach etwa einer stunde kam endlich mein mann mit max und legte ihn mir in den arm. er war gewaschen und angezogen. 4100gr 54cm und 39 cm KU. dieser kopf war wohl auch das problem, trotz meiner größe....er war so niedlich und hat ganz friedlich geschlafen.
mein mann durfte nicht zu mir weil sie kein kinderbett hatten und er das baby nicht ohne bett zu mir bringen durfte. irgendwann war ihm das wurscht und er ist einfach zu mir gegangen. keine ahnung wie lange das sonst noch gedauert hätte. ich war erstmal glücklich meinen kleinen schatz nach alle dem bei mir zu haben und zu sehen, dass es ihm gut geht.
nach zwei stunden ließ langsam die betäubung nach und ich hatte wieder diese höllisch-brennenden schmerzen. nach sechs stunden rief mein mann einen arzt weil ich wieder nicht ansprechbar war und mein kreislauf fast zusammenbrach. da viel auf, dass ich keine schmerzmittel bekommen hatte, weil vergessen wurde ein neuer zugang zu legen. ich hatte noch drei tage ganz schlimme schmerzen und mich immer gefragt warum andere schneller fit waren....lief halt alles etwas blöde...
aber das resultat, mein maxi hat mich entlohnt!

Mami2004

Liebe jekyll

ein schönen Bericht hast du da geschrieben. Aber es ist echt eine Schweinerei was da bei der Op und auch danach schief gelaufen ist. Wenn man dein Bericht liest kann man die Schmerzen die du hattest,irgendwie direkt mitfühlen.
Und stolze Maße hatte da dein Max.
Aber die Hauptsache ist ihm gehts gut und das du auch wieder fit bist.
Ich wünsche dir eine schöne zeit.

jekyll

danke dir...ja da ist viel schief gelaufen. am besten war der kommentar vom arzt bzgl. der unzureichend gewirkten spinalen...."das kann bei großen frauen mal passieren"...tolll.....

naja es ist jetzt fast vier jahre her aber immernoch sehr präsent. in zwei wochen kann ich euch dann meinen zweiten geburtsbericht, leider ein gepl. ks, posten. ich hoffe dass der ganz anders wird....

lg
sonja

Allegra

Hallo,
mensch das ist ja wirklich ein Ding!  :o
Wünsche dir für die nächste Geburt alles Gute.  :)
Da habe ich ja mit meinem kleinen Dickkopf (4250g, 56 cm und 39KU) richtig Glück gehabt, hatte eine wirklich schöne Spontangeburt und das obwohl ich mein erstes Kind per KS bekommen habe!

LG Allegra