Lynn - eine kleine Kämpferin!

Begonnen von Nisi1989, 10. Mai 2009, 17:31:56

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Nisi1989

Die Schwangerschaft, sowie die Geburt meiner Tochter waren alles andere als man es sich wünscht. Aber jetzt - im nachhinein - sind wir einfach überglücklich.

Mir ging es schon Wochen lang schlecht. Sehr schlecht. Wehen, kaum noch Luft, schlechte Sauerstoffsättigung. Von Tag zu Tag habe ich mich im Krankenhaus gequält und wollte immer noch durchhalten. Jeder Arzt hatte eine andere Meinung. Sollten wir das Kind in der 28 Woche wirklich schon holen? NEIN! Bitte nicht.


Die Tage vergingen, gefühlte tausend Infusionen mit Partusisten, ein Doppler nach dem anderen, jeden Tag ging es mir schlechter.

Dann kam der 9. März. Ich war bei 32+5. Heute sollte diese Schwangerschaft Zuende sein. Ich komme Mittags um 11 in den Kreissaal und hatte keine Kraft mehr selber zu laufen. So schieb mein Freund mich im Rollstuhl. "Sie haben blaue Lippen Fr. D*** " Mir wurde schwindelig und schwups lag ich auf dem Kreisrunden gemütlichen Bett. Ein neuer Zugang wurde gelegt, mir wurde Blut aus dem Ohr genommen, CTG wurde angeschlossen.
11.15: Der Arzt kommt. Und sagt der OP wäre fertig, gleich solle es losgehen. Panik. Ich hatte einfach Panik. Ich stand völlig neben mir und alles ging aufeinmal doch so schnell. Mir wurde ein Katheter gelegt, ich bekam ein OP Hemdchen an und los gings...


Ich hatte doch so panik vor der Spinalanästhesie. Dann ist da auch noch eine Ass. Ärztin die sagt "Mein Oberarzt guckt zu, ich lege ihnen die Spinale, ich mache das heute zum ersten mal!" Na super - die gute Frau hat 3 mal gestochen und es ging 3 mal daneben! Na gut, dann versuchte es der OA und meine Beine wurden warm...Plötzlich war alles um mich herum verschwommen und ich merke wie mir jemand ins gesicht klatscht. Okay, ich hatte nen kurzen Abgang gemacht. Dann war ich im OP, alles wurde vorbereitet, ich bekam Sauerstoff und dann kam mein Freund. Ich war so glücklich das er da war.


Und dann ging es los, geruckel und geruckel und dann sagte mein Freund "Sie ist schon raus" und da wurde sie mir gezeigt mit den Worten "Herzlichen Glückwunsch, es ist ein Junge" WAAAS??? Oh Nein!! Dann sagte er "Neee scherz, ein kleines süßes Mädel" Wow hatte ich einen Schreck ;-) 1 sekunde, weg war sie. So klein, so hilflos. Sie hat nicht geweint.

Plötzlich ging es mir gut, ich war froh, glücklich und super gut drauf. Währrend ich zugenäht wurde haben wir im OP rumgescherzt und gelacht. Ich wurde dann in den Nebenraum gebracht wo die Kinderärztin mein Mädchen versorgte. Sie hatte schon da so viele kleine Schläuche an sich. Ich durfte sie kurz auf dem Arm haben, da guckte mich ein in Handtüchern gewickeltes Bündel mit riesen großen Rabenschwarzen Augen. Das war er, unser Moment. Bauchkribbeln und unbeschreibliche Gefühle. Das also ist MEINE Tochter...

Sie musste dann schnell in die Kinderklinik verlegt werden und mir wurde gesagt das es ihr schlecht geht und sie evtl noch intubiert werden müsste.

Als ich dann wieder im Kreissaal war hab ich einfach nur noch geweint. Ich war einfach fürchterlich fertig.

Und weil ich so ungeduldig bin saß ich schon 3 stunden nach meinem KS im Rollstuhl auf dem Weg zur Frühchenintensiv.

Sie hatte eine Cpap beatmung und sah fürchterlich aus. Das ganze Gesicht so geschwollen.  Tja, da hab ich angefangen mir fürchterliche Vorwürfe zu machen. wieso zum Teufel ich nicht länger ausgehalten habe. Ich dachte nur "Sieh nur was du diesem Menschlein angetan hast"

Das war zuviel für mich und ich hab erstmal lange geschlafen. Und ich hatte so sehr nachwehen...schrecklich!

Am nächsten Morgen hab ich direkt auf der Intensiv angerufen und bekam die Nachricht das Lynn nachts intubiert werden musste und es ihr sehr schlecht ginge. Sie Ärztin bat mich , das wir kommen.
Shock...Ich war ausser mir. Und dann lag sie da, winzig klein im Inkubator, zich verschiedene Medikamente flossen in dieses kleine Würmchen und stumme Tränen liefen mir die Wangen runter. 6 Stunden habe ich an ihrem Inku gesessen und es liefen und liefen Tränen, ich konnte nix tun.
Dann wurde sie gesegnet vom Pastor. Es stand schlecht um sie. Nun hatte sie sich auch noch eine Lungenentzündung eingefangen.

Jeden Tag hoffe ich das sie extubiert werden konnte. Und dann kam endlich die erlösende Nachricht das es soweit ist. Ich hielt ihr Händchen währrend sie extubiert wurde. Sie machte es meisterhaft mit. Und dann ging es endlich Bergauf :-) Sie brauchte noch einige Tage den Cpap und Sauerstoff aber es wurde immer besser.

tage später habe ich mit ihr gekänguruht als die Schwester kam und sagte "Wir können Lynn nun auf die normale Station verlegen" Juhu :-)

Und von da an wurde es stetig besser, sie hat immer mehr selber getrunken, die Medikamente wurden reduziert und nach 4,5 Wochen konnte auch endlich die doofe Magen Sonde gezogen werden.

Insgesamt lag sie 7 Wochen im Krankenhaus. Nun wurde sie mit Überwachungsmonitor und einigen Medikamenten entlassen.

Ich bin dankbar das alles gut geworden ist. Wir hoffen nun noch das wir bald kein Coffein mehr für sie benötigen (gegen die Sauerstoffabfälle) und das es ihr bald bald viel besser geht.

Nun noch ihre Daten:

U1: 2015 gramm, 42 cm, KU 30,5 Apgar 6 ( 8 ) (9)
U2: 1730 gramm, 42 cm, KU 30,5
U3: 2540 gramm. 45 cm, KU 32,5

Bei Entlassung am Freitag den 24.4.2009 wog Lynn 2980 gramm und war 47,5 cm und hatte einen KU von 33..
Heute wog sie 3620 gramm. Es wird immer besser!

Lynn mein Liebling,
wir schaffen das! Ich liebe dich über alles.

Und dann noch ein riesen Dank an deinen Papa, er war und ist wunderbar!
Für deine ständige Unterstützung, deine unermüdlichkeit und dafür das du IMMER da bist, verleih ich dir hiermit, mit Stolz und Anerkennung den Titel "Der beste Papa der Welt"

hermine29

Ein seeehr schöner Bericht. :'(

Alles gute für Eure kleine Maus! :-*

dinblum

Ein ganz toller Bericht!

Ich wünsch alles alles Gute!