Luis lernt schlafen *hoff*

Begonnen von ju.ra., 05. Dezember 2012, 13:38:44

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lisa81

Es kann keine eindeutige Studie geben, weil es immer nicht nur schreien lassen ist. Man hat ja keine 1000 gleichen Kinder mit gleichen Eltern, die sich nur in dem Punkt unterscheiden.

Und die eine Mutter kann sich eben trotz Schlafmangel tagsüber besser zusammenreißen als die andere. Mal ernsthaft, was bringt es einem Kind denn, dass es abends zwar ständig gehuckelt wird, dafür aber tagsüber wegen Kleinigkeiten angeblufft, weil die Mutter mit den Nerven am Ende ist.

Ich kann echt alle Argumente gegen das Schreien lassen (wobei ich das vor allem auch mit allein lassen verbinde) absolut nachvollziehen. Und ja, je nach Kind mag sogar eine einzige Stunde allein und hilflos im Bett liegen zu müssen, einiges negative bewirken.

Aber man muss doch einfach auch mal die andere Seite betrachten. Das macht man ja nicht aus ner Laune heraus "Ach, lange nicht mehr rumerzogen, dann versuchen wir es doch mal mit allein schlafen in 2 Tagen". (Gibt es sicher auch und dann von mir aus auf sie mit Gebrüll, aber hier ist es ja nunmal anders)
Und da steht dann vielleicht ne Mutter, deren Nerven blank liegen und die ihrem Kind sonst kaum noch gerecht werden kann. Ist das denn besser?

lotte81

#76
@Mondlaus: ich bin mir nicht sicher, ob eine Studie zu diesem Thema ethisch machbar ist  ??? ist ja wie mit Tragehilfen wie Baby Björn etc...Sophia hatte das hier mal geschrieben, es gibt keine Nachweise, da eine Forschung, bei der man vorab von Schäden ausgeht, unethisch ist? Man müsste ja bewusst Kinder "ins offen Messer" rennen lassen.... Nachträglich abchecken ist schwierig, da man ja den "vorher Zustand" - in dem fAll der Hüfte - nicht kennt...

Ich selber vertiefe mein Studium im Bereich Bindungstheorie und muss sagen, dass allein theoretisch schon sehr viel gegen diese Methode spricht (also Ferbers Methode. Der sich ja auch schon selber kritisch geäussert hat so weit ich weiss!!!)

Ich denke auch schon, dass es durchaus Forschung gibt, die gewissen "Erziehungsstile" /Bindungsverhalten nachträglich erforscht hat....Ainsworth z.b....

Aber auf der anderen Seite bin ich auch bei lisas letztem Beitrag...und bevor einem echt irgendwann die Nerven durchgehen oder man am ENde ist, sollte man handeln..grad wenn die eigene Gesundheit auch noch in GEfahr ist....Wir wissen alle nicht, wie sehr jura am limit ging.....Aber der letzte Beitrag klingt schon arg danach, dass sie am ENde war...Es war sicher keine leichtfertige Entscheidung aus einer Laune oder Egoismus heraus!!!Das finde ich wird sehr deutlich.

Wir haben wie gesagt einen anderen Weg gewählt - der mir nach wie vor sympatherischer ist, aber mit dem gleichen Ziel...Nicht mehr ständig stillen müssen....ich hätte wohl auch bei der "schnellen" Methode eher den Papa beauftragt, dass Kind dann bitte die ganze Nacht herumzutragen und zu trösten oder es mit in mein Bett genommen.....Aber "hätte" ist nun ja auch vorbei...Es scheint nun ja auch zu funktionieren!

Jura: Der Preis den scarlet meint, ist, denke ich, das Bindungsverhalten/Bindungsqualität... Bindung entsteht dadurch,d ass das Kind sein Bindungsbedürfnis ausdrückt und die Mutter drauf reagiert (zumindest verstehe ich scarlet so).....  ...Eine unsichere Mutter-Kind BIndung, die sich entwickelt, wenn man in der REgel nicht angemessen auf Bindungsverhalten wie z.b. schreien reagiert (oder auch ambivalent -also mal geht man drauf ein, mal nicht), hat Auswirkungen auf das spätere Bindungsverhalten und psychische Sicherheit und Stabilität und direkt eben auf die Bindung zwischen Mutter und Kind....SO zumindest kurz und grob umrissen (Auswirkungen wie Ticks etc, wie du sie beschreibst, sind noch weitergehend...da gehört definitiv mehr dazu!!!!)
 
ja, ich denke Ferbern an sich, wie auch bewusst ALLEINE schreien lassen (nicht einmalig oder weil es grad irgendwie nicht anders geht), können dahingehend durchaus Auswirkungen haben.... Die Frage ist eben : Ab wann? und das kann sicher niemand so beantworten.... Zwei meiner Professoren/ Dozenten haben schon von Einzelfällen abgeraten, da es absolute Stresssituationen fürs Baby sind, die es ans Limit und in einen Überlebenskampf bringen....es ist der Situation schutzlos ausgeliefert.... Das ""Ruhig sein" nach dem schreien lassen ist quasi ein "tot stellen" (ich muss morgen mal in meinen Unterlagen suchen, wie sich das genau nennt....hatte noch irgendeinen Fachbegriff)

Die Frage, ab wann es sich nun negativ auswirkt oder nicht, wird einem sicher keiner beantworten können. Eigentlich ist es so, dass ein Baby darauf angelegt ist, dass sein Bindungsverhalten immer beantwortet wird.....

ABER nicht zwingend durch stillen!!! oder "füttern", aber durch trösten, tragen, streicheln, "da sein", kuscheln, Hand halten..... was du nun genau gemacht hast, wenn er geweint hat, hab ich grad nicht mehr im Kopf...aber es gibt definitiv MEHR um Bindungsverhalten zu stillen, als nur das Stillen .....Insofern ist nicht "schreien lassen" immer gleich "Bindungsverhalten ignorieren" oder mit ferbern gleichzusetzen.... Man kann auch anders reagieren, als mit stillen....das noch mal ganz klar gesagt.Dass ein Kind, was stillen gewöhnt ist, dann vielleicht länger schreit, kann natürlich sein, aber solange man tröstend dabei ist, eher nicht auf Kosten der Bindung (wobei ich das nun einfach so aus der Logik raus so sehe)...Denn man reagiert ja aufs Bindungsverhalten, auch ohne stillen (andernfalls müssten ja alle Flaschenkinder schlechtes Bindungsverhalten haben, da man ja in der Regel nicht bei jedem Weinen direkt die Flasche gibt.)
Schreien ignorieren ist dagegen in meinen Augen immer eine schlechte Entscheidung....
Ob scarlet das nun so meint, weiss ich natürlich nicht  ;)
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lotte81

Oh Gott ist mein Text lang  :o :o :o Sorry dafür  :-[ :-[ :-[  werd ihn bei Gelegenheit mal kürzen
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Sweety

Nö, lass mal stehen; ich find den gut :)

lotte81

Zitat von: Sweety am 11. Dezember 2012, 21:54:42
Nö, lass mal stehen; ich find den gut :)
Danke  ;)
So , Unterlagen rausgesucht... Fachbegriff gibt es keinen  s-:) hab ich mir wohl eingebildet.... ist im Grunde so, dass der Körper ein NOtfallprogramm wegen Lebensgefahr einschaltet (schreien lassen in Form von alleine lassen= Lebensgefahr fürs Baby)...im NOtfallprogramm schaltet sich irgendwann das Stammhirn ab (oder so - bin kein Mediziner und meine Aufzeichnungen sehr rudimentär  s-:) :-\ )...ist wie bei Traumentwicklung..... Wie gesagt, dabei geht es ums "Ferbern" bei Babys....Also alleine, ohne Trost schreien lassen.....
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lisa81

Ich finds auch gut und es liest sich leicht ;)

Vor allem finde ich, dass dein Beitrag deutlich konstruktiver ist als "das darfst du auf keinen FAll, weißt du, was du deinem Kind da antust!"

ju.ra.

lotte vielen dank. finde deinen beitrag auch sehr gut. so kann ich das auch absolut verstehen und es klingt ganz logisch für mich.

ich finde man hört auch ganz deutlich am schreien/ weinen selber wie ernst es jetzt ist. ob es gemecker, empörung ist wie "wie kannst du es wagen jetzt aus dem zimmer zu gehen und mich hier zu lassen, komm sofort zurück und hol mich" oder aber es wirklich ganz ernst ist nach "ich bin alleine und pack das nicht ich brauche jetzt sofort deine nähe" oder aber auch das "ich mag jetzt nicht hier bleiben, ich will spielen, hol mich sofort zum spielen" und dann gibts halt auch noch das ich hab hunger/ich hab durst schreien/weinen (und natürlich auch noch "hilfe mir tut was weh" damit alles zusammen ist)

also jedenfalls ist es bei luis so das ich nach dem 3. oder 4. monat festgestellt hab das sich seine tonlagen deutlich unterscheiden, je nachdem eben was los ist.

und deshalb hat die methode aus dem buch eben überhaupt nicht funktioniert weil ich am weinen gehört habe das es kein gemecker ist sondern das er mich wirklich braucht.
deshalb auch der umzug in sein kinderzimmer, neben sein bett, damit ich während dem schlaf immer bei ihm bin.

und zu deiner frage lotte - ich geb ihm nähe aber kein schunkeln oder stillen. ich streichel ihn, ich halte seine hand, ich tätschel ihm den rücken oder wenn ich nur an den fuß dran komm, dann bekommt er halt nachts um 3 eine fußmassage  ;)

zu unseren aktuellen nächten - es klappt immer noch. er wird immer noch ein paar mal wach es reicht aber das er mich anschaut, er dreht sich ein bisschen, schmatzt ein bisschen und schläft wieder.

Binus

Nochmal zu den Studien: es gibt natürlich keine prospektiven bzw. wird die sicher keine Ethikkomission durchwinken), aber retrospektiv befragen und halbwegs irgendwie randomisieren sollte doch möglich sein?

Ansonsten sind ja viele Bindungstheorien schwierig zu beweisen.

lisa81

Man Binus, so viele Fremdwörter in einem Satz!!!  ;D

Ich kann mir nicht vorstellen, wie man sowas auch nur halbwegs aussagekräftig prüfen könnte.

Das Problem an allen Studien, die sich um einzelne Aspekte der Erziehung drehen, ist, dass Erziehung eben ein großes ganzes ist.

Binus

 ;D
Aber verstanden, oder?

Ja, sicher ist das hochkomplex.

Aber nichtsdestotrotz kann man ja versuchen, das zu erfragen.

Andernfalls sind ja Aussagen in beide Richtungen völlig haltlos, sowohl "Mein Kind hat stundenlang geschrien und es hat nicht geschadet" als auch "geferbert, nun bindungsgestört für immer"

lotte81

#85
Gibt es doch, binus  ??? ALso rückblickend oder beobachtend.....Aber eben nichts nach dem Motto: So , ihr 100 Mütter lasst eure Kinder jetzt mal schreien mit 4 Monaten und ihr 100 nicht  ;D ;D ;D sonst schaffen wir einigermaßsen gleiche Bedingungen  ;) Es gibt  in den Erziehungswissenschaften oftmals eher qualitative Studien.... Weniger quantitativ.... Ich vermute mal, wenn es nach solchen zahlenmässig belegten Dingen ginge, müsste man auch die Prügelstrafe weiterhin genehmigen - denn auch da wird es keine klaren Zahlen geben, wem es wie viel geschadet hat..... Ich denke, dass das Schlussfolgerungen aus anderen Theorien der Erziehungswissenschaft, Psychologie etc sind.... evtl. gibt es bei den Psychologen da sogar noch weit mehr an rückblickenden Studien (die aber ja auch NIE genau sein können, weil man ja wie lisa sagt, nie 100% gleiche Bedingungen hat...es fließen einfach zu viele Variablen rein).....
Was ist denn mit so Sachen wie dem Strange Situation Test oder Baltimore Studie?  Wäre das so was, was du meinst? Oder ist das noch nicht wissenschaftlich genug? Ich bin ja generell eher in den Geisteswissenschaften verankert mit meinen gesamten Studiengängen, daher kenne ich nun eh eher solche Forschungarbeit über Beobachtung, Interviews..... Liegt vermutlich daran,dass alle Geisteswissenschaftler in Statistik so schlecht aufgep[asst haben, wie ich  S:D S:D ;) ;)
Zu Bindungsstörungen gibt es im übrigen durchaus auch quantitative Studien.... Allerdings geht das eben noch mal einen SChritt weiter..... die unsichere Bindung ist ja NICHT gleich einer Bindungsstörung....

Aber nein, ganz haltlos sind diese Aussagen sicher nicht...es sei denn man zweifelt die ganze Bindungstheorie an als Gebiet......Gibt sicher auch andere Ansätze (die ich aber grad nicht kenne)..... Ich habe auch irgendwas aus der "Hirnforschung" mal im Bezug auf Bindung/schreien lassen etc gelesen..... weiss aber nicht mehr wo... Da wurden Hirnareale dargestellt in Bezug auf Bindung/Stress/schreien ...war aber vielleicht auch zahlenmässig zu wenig für eine gültige Studie
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lisa81

Zitat von: Binus am 12. Dezember 2012, 13:50:45
;D
Aber verstanden, oder?
erahnt  8) ;D

Zitat von: Binus am 12. Dezember 2012, 13:50:45
Aber nichtsdestotrotz kann man ja versuchen, das zu erfragen.

Andernfalls sind ja Aussagen in beide Richtungen völlig haltlos, sowohl "Mein Kind hat stundenlang geschrien und es hat nicht geschadet" als auch "geferbert, nun bindungsgestört für immer"
Na, die Aussagen sind ja auch haltlos  :P 8)

Ich meine, der gesunde Menschenverstand sagt einem ja, dass es vermutlich nicht die ideale Lösung sein wird. Und Fakten wie von lotte beschrieben, sind auch nicht von der Hand zu weisen.
Aber die Kinder stecken sowas nunmal auch unterschiedlich weg. Dazu kommt, was Jura sagt. Das eine Kind schreit aus Angst, das andere eher aus Wut.

Es wird ja versucht es zu erfragen. Nur kannst du die Ergebnisse halt in alle Richtungen auslegen, je nachdem was du an Antworten zusammenfügst.

Binus

lotte81 und lisa81, ihr bringt mich hier ganz durcheinander. In diesem Thread fällt mir zum ersten mal auf, das sich eure Nicks doch ganz schön ähneln... ;D

Ich hab in Statistik auch nur so mittelmäßig aufgepasst  ;), und es gibt ja tausende Dinge, die komplex sind, wenn auch die psychologischen sicher noch schwieriger erfassbar sind.

Psychologisch bin ich absolut minimal ausgebildet  :P wie eigentlich fast jeder meiner Berufsgenossen.  :-X

Trotzdem gibt es ja Sachen, die man sich des öfteren fragt - gerade das Alter, ab wann eine Fremdbetreuung nicht mehr "schadet" ist ja so eine Sache (jaaa, OT....) Da hab ich nun schon einige Male von 2 Jahren gehört. Müsset doch aber, laienhaft weitergedacht, bedeuten, dass Zonenkinder beinahe alle ein Problem haben, oder?

Strange situation und baltimore google ich dann mal... s-pfeifen

schnakchen

Zitat von: Binus am 12. Dezember 2012, 19:18:18
Trotzdem gibt es ja Sachen, die man sich des öfteren fragt - gerade das Alter, ab wann eine Fremdbetreuung nicht mehr "schadet" ist ja so eine Sache (jaaa, OT....) Da hab ich nun schon einige Male von 2 Jahren gehört. Müsset doch aber, laienhaft weitergedacht, bedeuten, dass Zonenkinder beinahe alle ein Problem haben, oder?

Hust - Zonenkinder?  ???
Abgesehen davon stürze ich mich als "Kind-früh-in-Kita-Mama" gern mit dir in eine Diskussion zum Thema Fremdbetreuung, dann in einem anderen Thread.

lg schnakchen

lotte81

#89
@binus: Das kann man so gar nicht sagen denke ich -nicht pauschal ..... Im Gegenteil....2 ist eigentlich kein besonders günstiges Alter - lieber jünger oder älter.Das sagen zumindest viele Erzieherinnen die ich kenne...die Eingewöhnung mit 2 scheint viel schwieriger zu sein als mit 1 und jünger oder 3+....
Je jünger das Kind, desto wichtiger ist eben eine Bindung zur Betreuungsperson in der Krippe  :)..... Ich glaube ca. 4-6 Monate  ist wirklich davon abzuraten Kinder in fremde Hände zu geben (im Grunde sind das alle ausser der Mutter/Vater -also EINER primären Bindungsperson Person)...denn in der Zeit entwickelt sich Bindung überhaupt erst. Und das ist nur an eine primäre Bindungsperson möglich zunächst.... Danach möchte ich gern auf z.b. Karl Heinz Brisch verweisen, kann eine Krippe ein genauso guter zweiter "sicherer Hafen" werden wie das zu Hause...WICHTIG ist die ausreichende Eingewöhnung von mehreren Wochen - je jünger desto wichtiger, damit die Erzieherin quasi auch zur Bindungsperson wird. Von daher kann man von schaden bei einer guten Krippe mit guter Eingewöhnung sicher nicht sprechen.Die Qualität der Krippe und der Eingewöhnung ist entscheidend.
Klar, Krippenzeit und Betreuungsschlüsssel sind auch wichtige Punkte...je jünger desto kürzer und desto weniger Kinder pro Personal!Darauf würde ich immer achten...Leider in Deutschland oft ein Manko und der Betreuungsschlüssel schlecht (dann denke ich, kann Krippe auch durchaus negativ sein)....

Ich habe da noch meine persönliche einstellung, aber die tut nix zur Sache  ;) Ich würde z.b. mit der mit Fremdbetreuung die grosse Fremdelphase und Entwicklung der objektpermanenz abwarten.....Erscheint mir logisch

Ich habe da auch mal ein gutes Buch von Brisch gehabt..... da wurden "Elternfragen" beantwortet
Hier das finde ich nur grad auf die schnelle
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War aber eigentlich nicht das, was ich gesucht habe  :-\ trotzdem wollte ich gerne links einsetzen, weil ich die Aussagen gut nachvollziehbar finde
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Binus

Zitat von: schnakchen am 12. Dezember 2012, 19:59:13
Zitat von: Binus am 12. Dezember 2012, 19:18:18
Trotzdem gibt es ja Sachen, die man sich des öfteren fragt - gerade das Alter, ab wann eine Fremdbetreuung nicht mehr "schadet" ist ja so eine Sache (jaaa, OT....) Da hab ich nun schon einige Male von 2 Jahren gehört. Müsset doch aber, laienhaft weitergedacht, bedeuten, dass Zonenkinder beinahe alle ein Problem haben, oder?

Hust - Zonenkinder?  ???
Abgesehen davon stürze ich mich als "Kind-früh-in-Kita-Mama" gern mit dir in eine Diskussion zum Thema Fremdbetreuung, dann in einem anderen Thread.

lg schnakchen

Da ich selbst ein Zonenkind bin, darf ich das schreiben.  ;) Also ein Ossimensch, der noch das typisch Krippen- und Kindergartensystem durchlaufen hat.

Von daher hatte ich wenig Schwierigkeiten, meinen Sohn mit immerhin "erst" 14 Monaten in die KiTa zu geben, wr sind da wohl einer Meinung.  ;)

schnakchen

ok, beide Punkte akzeptiert :)

Übrigens war ich selbst als Kind witzigerweise NICHT in der Krippe, weil es mir scheinbar dort nicht gefallen hat und ich immer krank war vor lauter Weinen (Zitat Eltern). Daher hatten wir bei unserer Kleinen auch gesagt wir schauen einfach, wie sie es findet - und sie fand es mit elf Monaten ebenso klasse wie heute. Hängt aber wirklich vom Kind und der Kita ab, stimme Lotte hier voll und ganz zu.

lg schnakchen

Laticia

Zitat von: ju.ra. am 11. Dezember 2012, 10:42:09


und ja, die methode aus dem buch habe ich versucht. allerdings komplett ohne erfolg. 1. hat luis nicht mitgespielt und 2. hab ich es auch gar nicht ausgehalten. ihn weinen zu lassen und aus dem zimmer zu gehen das kann ich nicht...



versteh dich voll und ganz !!! ich lasse Marlene auch nicht weinen und gehe aus dem Zimmer, denn ich denke, sie weint ja nicht, weil sie mich ärgern will, sondern weil sie was hat... und NEIN - für alle die, die gleich wieder sagen, dass lernt sie ja und setzt es gezielt ein - sie weint wirklich nur, wenn es ihr nicht gut geht !!!

Finds klasse, dass du einen für euch richtigen Weg gefunden hast mit Luis...  :-*
Wir haben auch einen, wo viele mit dem Kopf schütteln werden, wenn sie es wüssten ;) aber es für uns ein guter Weg in den Schlaf zu finden, also werde ich es so machen... denn an erster Stelle steht "das Wohle zum Kind und das Wohl zu dir!" weil, was deinem Kind nicht gut tut, tut dir auch nicht gut... und was dir nicht gut tut, merkt dein Kind und reagiert, so dass es dir nicht gut tut :D

In diesem Sinne - alleine eine wunderschöne Vorweihnachtszeit  s-engel

Mondlaus

#93
Zitat von: Binus am 12. Dezember 2012, 13:20:38
Nochmal zu den Studien: es gibt natürlich keine prospektiven bzw. wird die sicher keine Ethikkomission durchwinken), aber retrospektiv befragen und halbwegs irgendwie randomisieren sollte doch möglich sein?

Ansonsten sind ja viele Bindungstheorien schwierig zu beweisen.
Auch wenn die STudien, mit denen ich mich beruflich auseinandersetzte, ethisch nicht so brisant sind:

Ja, normalerweilse sind solche retrospektiven Studien aussagekraeftig, da man auch fuer andere Variablen, die da dann ggf. reinfliessen, kontrollieren kann.

Zur Pruegelstrafe, doch ich bin mir sicher, dass es da wirklich qantitative Studien gibt, die Gewalt in der Erziehung mit allen moeglichen Problemen spaeter (von Aggressionspotenzial bis hin zum Drogenmissbrauch) in Verbindung bringen. Nicht dass sich meine Schwiegerfamilie davon ueberzeugen laesst, denn "mir hat es auch nicht geschadet" ist ja mindestens genauso valide wie eine repraesentative Studie s-:)

Elenor war ab dem 6. Monat in Fremdbetreuung, gezwungernermassen. Bleibt mir nix anderes uebrig, als das als qualitative FAllstudie zu sehen und abzuwarten, ob sie deswegen mit 10 eine Bank ueberfallen wird. ;)
Kind 2011
Kind 2014
...

lisa81

Gebt mir Studien und ich widerlege sie euch alle  S:D

Also ich finds schade, ich fände die ERgebnisse wahnsinnig interessant, aber ich sehe einfach keine Chance.
Die ganzen Begriffe hab ich jetzt nicht gegooglet, aber ich gehe mal davon aus, dass bei qualitativen Studien eher Einzelpersonen im Detail beleuchtet werden? Das halte ich auch noch für das aussagekräftigste.

Binus

#95
Zitat von: Mondlaus am 13. Dezember 2012, 02:36:31
Elenor war ab dem 6. Monat in Fremdbetreuung, gezwungernermassen. Bleibt mir nix anderes uebrig, als das als qualitative FAllstudie zu sehen und abzuwarten, ob sie deswegen mit 10 eine Bank ueberfallen wird. ;)

Jetzt musst du nur noch mit irgendeiner magischen Variable ihren Charakter einrechen, und mit dieser goldenen Formel wirst du dann so reich, dass du die ganze Zeit daheim sitzen kannst und sie nicht mehr frembetreuen lassen musst!  ;D

ju.ra.

also jetzt wird es mir zu kompliziert  ;) ;D ich weiß durchaus das das thema schlafen ein sehr komplexes thema ist aber hier hört es auf...  s-:)

aber da hier noch so viele weiter lesen möcht ich euch von der besten nacht seit über 18 monaten berichten (jaa, auch in der schwangerschaft musste ich nachts schon 2-6 mal raus und aufs wc... )

luis ist, wie jeden abend jetzt um 22 uhr innerhalb 3 minuten eingeschlafen und ich lag wach neben ihm, viel zu früh für mich, mir war langweilig. ich hab mich rausgeschlichen und bin neben an ins schlafzimmer und hab noch ein bisschen TV geschaut.
dann bin ich eingeschlafen und luis hat nicht einmal geweint diese nacht (ja auch ohne mich) er ist nur 2 mal aufgewacht, ich hab ihn kurz piepsen gehört, hab abgewartet (beim 2. mal war ich schon aus dem bett raus und an seiner tür) da aber keine weitere reaktion kam und er liegen blieb hab ich abgewartet und er hat tatsächlich sofort wieder weitergeschlafen...

ein traum und das mitten im zahnen - vorgestern hab ich zähnchen nr. 3 entdeckt...  :)

lotte81

Ich freue mich für dich und wünsche dir, dass dir die ruhigen Nächte selber auch gesundheitlich weiter helfen und die Stimmung entspannen  :)

@mondlaus: Ja, und das kommt noch dazu....was helfen einem 100 Studien, die ggf. sogar aussagen können,dass Krippenkinder durch die Bank weg verrückt werden, wenn man keine Wahl hat  s-:) Wobei ich gestern mal etwas gegooglet habe und sehr lachen musste: Jahrelang gab es nur positive Ergebnisse über Krippenkinder. Nun kommt nächstes Jahr das Recht auf Krippenplatz und mit dem Krippenplatzmangel plötzlich eine Studie über die negativen Auswirkungen  :P Ich glaube derzeit würde ich JEDE Studie in diese Richtung hinterfragen und erst mal politisch betrachten
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min(e)

glaube keiner stduie, die du nicht selbst gefälscht hast ^^


wow... toller beitrag von mir :p
lese schon die ganze zeit heimlich mit und dachte, es kommt zur schlammschlacht

ganz ehrlich, ich freue mich, dass du vom ferber-weg abstand genommen hast (der autor ist selbst entsetzt darüber, dass es bei so kleinen kinder angewandt wird. es war für deutlich ältere kinder ab grundschulalter gedacht)

und noch ehrlicher.... trotz familienbett bei uns, mache ich es auch so... kein aufstehen, kein schaukeln, nach dem xten mal kein stillen... dafür war ich in manchen phasen einfach zu platt...

schnakchen

Zitat von: lotte81 am 13. Dezember 2012, 13:23:26
Wobei ich gestern mal etwas gegooglet habe und sehr lachen musste: Jahrelang gab es nur positive Ergebnisse über Krippenkinder. Nun kommt nächstes Jahr das Recht auf Krippenplatz und mit dem Krippenplatzmangel plötzlich eine Studie über die negativen Auswirkungen  :P Ich glaube derzeit würde ich JEDE Studie in diese Richtung hinterfragen und erst mal politisch betrachten

Lustige Idee mit diesem Zusammenhang, aber du hast völlig Recht :)

Wobei ich diese Krippenstudien eh sehr schwierig finde - es gleicht doch kein Kind dem anderen, wie will man da irgendwelche Schlüsse ziehen, ob sich die Kinder mit oder ohne Krippe bzw. erst mit Krippe ab Alter x besser oder schlechter entwickelt hätten? Da bräuchte man eine Zeitmaschine, um das jeweils beim gleichen Kind zu testen - und selbst DANN wären ja wieder die umgebenden Faktoren anders, also die Eltern, die Wohnsituation etc.
Aber gut, es macht sicher viel Spaß mit Kindern zu forschen, gönnen wir den Wissenschaftlern den Spaß :)

lg schnakchen

P.S. Jura, ich freue mich von Herzen mit euch, bin aber etwas verblüfft über den durchschlagenden Erfolg. Ich drück euch die Daumen, dass es weiterhin so gut klappt!