Konsequenzen ja, aber welche sind die richtigen?

Begonnen von guest1886, 20. Februar 2015, 11:23:53

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schwarzesgiftal

Ja klar das war eigentliches Thema nur dass Konsequenzen nichts mit abrichten zu tun hat :D
" I'd rather be hated for who I am, than loved for who I am not."

Sweety

Naja, Badita hat ja nun die ganze Bandbreite zu hören gekriegt, da muss sie jetzt nur noch das Passende rauspicken.

Giftal, ich behaupte nicht, dass anders falsch und unpraktizierbar ist und zu untolerierbarem Verhalten führst. Das war ja eher dein Part hier ;)
Ich sage nur: es geht sanfter, einfacher und nachhaltiger. That's it :)

guest1886

Zitat von: Sweety am 22. Februar 2015, 20:04:58
Naja, Badita hat ja nun die ganze Bandbreite zu hören gekriegt, da muss sie jetzt nur noch das Passende rauspicken.

stimmt. :) Und das mach ich auch.  ;)

und ich glaube DEN richtigen erziehungsstil gibt es eh nicht. jede familie muss sich das zusammenpuzzeln was für sie am passensten ist.

Nipa

@Bine & Josy: Wenn ein Kind in der Stunde auf die Toilette muss, dann bekommt es eine Art Verwarnung?  :o :o
Ich muss morgen meinen Sohn fragen, wie es bei ihnen ist.
Aber ich hoffe doch WIRKLICH, dass unsere Schule die Bedürfnisse der Blase respektiert.


Sweety

Oh, wenn sowas mal passieren würde, wenn unsere Jungs in der Schule sind... das wäre kein Freudentag für den Lehrkörper ;D

Fliegenpilz

Welche logische Konsequenz gibt es denn wenn ein Kind schlägt oder beißt?

bine mit josy

Huhu, wir reden hier nicht von 1 oder 2 Klässlern, wir reden von 4. Klässlern die 9/10 Jahre alt sind.
Die haben nach 2 Schulstunden große Pause können da Pullern gehen, zudem noch zw den Stunden 5-10 min, in welchen sie auch zum Klo können.

Wie ich oben schon mal schrieb, mein Kind dürfte nach einer Beißattacke erstmal Auszeit in ihrem Kinderzimmer nehmen, da könnte sie wenn sie wirklich noch Wut hat (Und nicht Herr ihrer Sinne wäre) auf ein Kissen einschlagen.
Danach würden wir uns darüber unterhalten. Und dann je nach Art weiter Entscheiden wie wir weiter machen, MIT dem Kind zusammen.
Ist sie nicht Herr ihrer Sinne mit ihrer Wut, würde ich es versuchen, dass sie nicht Menschen beißt/haut, sondern erstmal ein Kissen, später ein Gummiball in der Tasche hat wo sie reinkrallen könnte.

Würde sie mit Absicht beißen, ohne irgendwelche Gründe. Dürfte sie in ihrem Alter erst einmal mehrmal schreiben dass  sie nicht beißen darf, sie würden dann auch Hausarrest bekommen.


lg Bine

Flower Eight Revival

#82
 :)

Sonne1978

#83
Körperliche Gewalt wird bei uns in der Familie grundsätzlich nicht akzeptiert. Wer ausrastet, kann Türen knallen, schreien, sich 'ne Auszeit nehmen, heulen, was auch immer. Hauen, beissen, kneifen, Haare ziehen, mit Gegenständen auf Personen werfen usw. gehört nicht zum Repertoire.

Was die Konsequenzen betrifft: Mit den ersten körperlichen Übergriffen ging's auch mit der Gebetsmühle los - erklären, warum das nicht okay ist, wie die Alternativen aussehen könnten usw. Angepasst ans Alter halt. Natürlich gibt's hier Geschwisterkabbeleien und auch mal körperliche Gewalt. Als Konsequenz gibt's eine kurze Auszeit mit gleichzeitiger oder anschließender Gesprächstherapie.

Wie gut oder schlecht Kinder sozialisiert sind, wird ja glücklicherweise von mehreren Faktoren bestimmt. Insofern könnten wir Glück haben, dass unsere trotz meiner Strenge bei diesem Thema, doch noch irgendwie die Kurve kratzen.

bella

Zitat von: bine mit josy am 22. Februar 2015, 18:58:17


Hier gibt es, wenn Josy ihre Klamotten nicht in die Wama bzw Wäschekorb legt, die Konsequenz das sie es per Hand waschen muss, .....


:o :o :o  :'(

Also ich lese ja meist nur still mit, aber hierbei musste ich echt staunen und schlucken!
Da bin ich wirklich sprachlos!
Muss dein Mann seine Socken auch per Hand waschen wenn er sie mal nicht gleich in den Wäschekorb legt?  S:D

Sorry, aber die einzige und logische Konsequenz in so einem Fall ist es doch dass sie nichts mehr zum anziehen hat ....

Annakin

Badita, du selbst hast ja schon gemerkt, dass du keine "logische Konsequenz" finden kannst. Wenn du versuchen möchtest, das Problem mit einer Strafe zu lösen, dann nimm eine, die dir angemessen erscheint und die du durchhalten kannst. Selbst wenn versuchst irgendeinen Zusammenhang zu konstruieren, wird deine Tochter es wohl durchschauen. Vielleicht wäre es eine Idee ihr dein Vorhaben zu erklären und wenn sie sich dazu bereit erklärt es zu versuchen, kann sie sich ja eine passende Konsequenz ausdenken.
Was ich aber wichtig finde und schon angesprochen wurde: Ihr Verhalten im Kindergarten ist das Problem der Erzieher und du solltest dich nur mit dem Befassen, was in eurer direkten Interaktion geschieht.

Sweety, ich danke dir für deinen Bericht über die Wutattacken deines Großen. Ich finde das sehr interessant, weiß aber noch nicht, ob ich das für uns übernehmen werde.

Ich finde, wenn Sweety ihrem Sohn anbietet sie zu schlagen, weil er grad keinen anderen Ausweg sieht ist das meiner Meinung nach nicht gleichzusetzen mit handgreiflichen Auseinandersetzungen unter Peers oder dem Schlagen zum Lösen von Konflikten. Sie bietet es ihm an und sagt damit. "Ich bin stark, ich halte das für dich aus." Das ist eine unheimlich liebevolle, vertrauensvolle Geste und das in einem Moment, indem das Kind es in den Augen der meisten gar nicht verdient und auf Ablehnung stoßen würde. Ich finde es signalisiert für mich: Ich liebe dich so wie du bist, mit deiner Wut und bin bereit mit dir zusammen einen Weg zu finden damit umzugehen.
Wer einen anderen Menschen schlägt/beißt/kratzt/anschreit (...) macht in damit zu Opfer und sich selbst zum Täter. Das sollte man verhindern, sodass die Kinder nicht ihre jeweilige Rolle akzeptieren und verinnerlichen. Indem Sweety ihrem Sohn die Erlaubnis dazu gibt, lässt sie dieses Rollengefüge gar nicht erst aufkommen und wird nicht zum Opfer, ihr Sohn nicht zum Täter.

Zudem Nutzt er das Angebot selten und merkt, wenn er denn doch mal schlägt gleich, dass es nicht gut war. Und diese Erkenntnis die aus ihm heraus kommt ist sehr viel nachhaltiger als Ermahnen und Strafen.

(Verzeiht eventuelle Fehler, meine Kleine saß auf meinem Schoß und hatte auch etwas mitzuteilen.)

bine mit josy

Huhu,

ja das muss er dann auch, spätestens wenn er keine mehr hat....

Ja und Josy späts dann auch, jedoch hat sie ein paar mehr Klamotten ,als mein Mann.

Und nein ich wasche die Sachen dann nicht,wenn beide meinen , ach nun ist der Berg hier aber groß, die wäscht schon, dann eben mehrere Maschinen, nein... ich bin hier kein Diener.

Beide sind alt genug, um einfach mal zugucken ob xy in die Wäsche kann oder nicht.

lg Bine

Sweety

Danke Annakin, genau das ist die Haltung dahinter. Es geht um Annahme, Vertrauen und Akzeptanz und nicht um Aggression als Problemlösung :D

Fliegenpilz

Unsere Töchter und mein Mann räumen ihre Wäsche sehr konsequent in die Wäschekörbe, dennoch müsste hier niemand mit der Hand seine Kleidung waschen - die Schweinerei dabei würde mir mehr Arbeit machen als an einem Tag mal eine Waschmaschine mehr anzustellen :P

schwarzesgiftal

Also bei uns werfen alle ihre Kleidung wenns zu Waschen ist in die dafür betreffenden Tonnen... dass sie es nicht machen ist hier noch nie vorgekommen, da das irgendwie schon so automatisch gemacht wird, mit der hand waschen würd ich nicht verlangen, aaaaber es dürfte auch keiner erwarten dass ich die maschine dann extra nochmal anschalte für die 2-3 sachen die dann übersehen worden wären.. da müsste dann halt gewartet werden bis ich wieder wasche... .
" I'd rather be hated for who I am, than loved for who I am not."

guest1886

@Annakin
ich finde deinen text wundervoll und ich denke, das genau das hinter Sweetys angebot steht, das sie ihrem Kind gibt.
Und nein, ich WILL nicht unbedingt eine Strafe / Konsequenz. Aber ich bin ehrlich: ich weiß mir nicht mehr zu helfen, wenn alles reden bitten und erklären nicht hilft.  :-\

ich wünsche mir sehr, das ich meine Kinder erziehen könnte ohne auch nur einmal laut zu werden oder Sanktionen zu verteilen. Aber ich weiß nicht wie. :( Ich fühle mich schwach bei dem gedanken, mir in manchen situationen nur mit Hilfe von Konsequenzen helfen zu können.
Ich habe den weg, es ganz ohne zu schaffen, noch nicht gefunden.
Vielleicht weil mir die innere Ruhe fehlt oder mein nervenkostüm schon immer sehr dünn war. Ich habe manchmal, gerade wenn es auch bei mir stressig war einfach keine geduld und ruhe um lang zu reden.
Zumal ich oft auch das Gefühl hab, das sie nach 2 Sätzen sowieso schon nicht mehr zuhört.

ich bewundere Familien, die dies schaffen und ich wünschte, jemand könnte mir den Weg dahin zeigen. Aber leider hab ich noch niemanden gefunden.

Und daher kam auch meine Frage: was mache ich bei diesen problemen, das man kaum 3 Sätze ausprechen kann, ohne das sich die Große einmischt, das sie immer und konsequent für andere antwortet, etc. wenn doch alles erklären und reden über wochen und monate nicht fruchtet.

Zita78

Ich finde den Gedanken befremdlich, ein Kind, dass einen Wutanfall hat und nicht mehr ein noch aus weiß allein zu lassen. Schnurzegal, ob es etwas kaputtgeschmissen, mich gebissen oder nur rumgeschrien hat.
Wir reden doch von unseren Kindern!
Ich denke auch, jede Familie muss ihren Weg finden, aber sicher ist doch: Erziehung ist kein Krieg! Die Kinder sind doch nicht der Feind, der geformt werden muss?

Zu Badita: ich habe leider keinen richtig tollen Vorschlag! Ich weiß nur, dass ich schon desöfteren Streit mit meinem Mann hatte, weil er auch der Meinung ist, Kinder dürften Erwachsene nicht unterbrechen. Wieso??
Daher: was ist genau das Problem? Stört sie Dich, wenn sie mitredet? Kann man sie nicht einfach miteinbeziehen? Stört es die anderen Kinder, wenn Deine Tochter für sie antwortet? - Dann müssten das auch die Kinder zu ihr sagen!

Zur konkreten Situation:
Wenn Du sagst: "einen Moment, wir müssen gerade was klären" und sie würde warten - wendest Du Dich ihr danach aufmerksam zu und fragst "So, Danke, dass Du kurz gewartet hast! Was wolltest Du erzählen?" und gibst Ihr die Zeit?  :)

Sweety

#92
Dann probier doch mal, ihr einfach eine Weile diesen Raum zu geben. Das ist fürchterlich nervig und wenn es dir too much ist, dann werd halt auch mal laut. Sei echt. Zeig es. Aber es ist wirklich so, dass Menschen, die das Gefühl haben, nicht gehört zu werden, dann umso verstärkter versuchen, zu Gehör zu kommen. Dass ihr sie nicht übergeht, glaub ich dir unbesehen. Aber schau, das Problem scheint ja ncht erst seit drei Tagen zu existieren. Und wenn die konventionellen Wege nichts bringen, was hat man zu verlieren, wenn man es anders probiert. Vertane Zeit und Ergebnislosigkeit hast du doch jetzt schon. Wenn  meine Kinder ins Gespräch platzen, müssen sie warten, bis wir den Satz beendet haben. Dann unterbrechen wir und hören zu. So macht man es doch auch als Erwachsene. Wenn ich mir vorstelle, dass ich meinem Mann uuuuuuunbedingt was sagen will und er vergattert mch zum Warten, bis er gemütlich sein Gespräch beendet hat... dann wär hier aber flotti mal ein Problemgespräch auf der Agenda ;D

Das wird nicht ewig gehen. Echt. Aber solche Verhaltensweisen sind immer nur Strategien. Dahinter steckt  ein Bedürfnis. Das muss gefunden und befriedigt werden, dann wird die Strategie obsolet. Und bis dahin hilft hier immer dem Kind den Raum zu geben - und ehrlich... ich würde dich gerne mal hierher einladen. Ich kann mir schon gut vorstellen, wie sich einige unser Familienleben und das Verhalten meiner Süßen vorstellen ;D

Dieses abends Zusammensitzen und jeder erzählt der Reihe nach, finde ich superkünstlich. Das wäre für uns alle total unbefriedigend.

An eurer Stelle würde ich diese Erwartungshaltungen mal loslassen und schauen, was passiert, wenn ich ihr dauerhaft den Raum zur Verfügung stelle, den sie so verzweifelt versucht zu erkämpfen. Weißt du, es hilft doch nicht, jetzt darauf zu pochen, dass ein Kind von soundsoviel Jahren das ja nun können müsste und man doch wohl erwarten kann... blablabla.
Dein Mädchen hat natürlich "rein technisch" die Möglichkeit, sich zurückzuhalten, ja. Aber offensichtlich k a n n sie es gerade nicht. Da ist was anderes, was gerade stärker ist als der Wunsch nach Harmonie mit den Eltern. Begreifst du das? Diese starke Sicherheit zu strapazieren, weil was anderes gerade n o c h wichtiger ist?
Du hältst doch deine Tochter sicher nicht für ein bisschen dämlich oder? Ich auch nicht. Und Tag für Tag tut sie das wieder. Begibt sich hinein in den Frust, lädt sich den Ärger auf, den Unmut, den Frust, die Ablehnung seitens ihrer Familie. Kannst du die Sache mal so sehen? Kannst du s i e so sehen?
Es geht mir hier nicht darum, dir ein schlechtes Gewissen zu machen. Dazu besteht kein Grund. Du mühst dich tapfer. Aber ich glaube ganz fest, dass du weiter kommst (und eingedenk der Tatsache, dass es ja schon ein Weilchen so geht, auch schneller), wenn kurzfristige Unterbindung nicht das Primärziel ist.

Zita s-daumenhoch

mimimi

Hallo,
ich kann mich nur an den Beitrag von Zita78 anschließen. Ich rede über alles mit meiner kleinen Tochter und die darf ebenfalls sich komplett einbringen. So wurde Sie erzogen und so soll sie auch sein. Es gibt weder Konsequenzen, noch Strafen. Wir reden darüber. Mehr auch nicht.

Sweety

Ach noch was Badita: ich bin ein ungeduldiger und leicht zu stressender Hitzkopf. Glaubst du ernsthaft, ich würde an unserer Methode festhalten, wenn es strapaziös und anstrengend wäre? Und ellenlanges Gelaber  find ich nur gut, wenn es um Filme geht ;D
Das ist auch gar nicht nötig. Klar reden wir auch über Sachen. Oft und gern. Aber dieses ständige Erklären Erklären Erklären konnten wir drastisch einschränken zu unser aller Erleichterung ;)

Annakin

Badita, du brauchst dich gar nicht schwach zu fühlen. Es geht hier nicht darum wer es am besten macht. Nur weil man eine genaue Vorstellung davon hat, wie man gerne als Mutter sein möchte, heißt das noch lange nicht, dass man auch diese Mutter ist. Man nähert sich dieser Vorstellung an und verändert Stück für Stück. Wenn du die Essenssituation mit Konsequenzen gut im Griff hast, dann bleib erst einmal dabei und wende dich einer anderen Konfliktsituation zu. Vielleicht bleibst du bei den Konsequenzen, vielleicht hast du das Bedürfnis auch die gut ablaufenden Situationen anders zu gestalten.

Ich mag mich gerne Sweety anschließen. Versuch es einfach mal. Gib ihr den Raum, hör ihr zu. Sie hat ein Bedürfnis und das versucht sie mit aller Macht zu erfüllen. Sie macht es nicht, weil sie sich gerne den immer wiederkehrenden Konflikten aussetzt. Jedes Kindliche Verhalten ist sinnvoll. Wir können nur versuchen die Bedingungen so zu verändern, dass sie die Möglichkeit hat sich anders zu verhalten.
Wende dich ihr dabei richtig zu, so dass sie merkt, dass du ganz bei ihr bist. Beende deinen Satz, wende dich ihr zu und dann hör ihr zu. Möchte sie dir kurz etwas sagen, gut. Ist es eine längere Sache dann versuch es mit: "Das interessiert mich sehr. Ich bin grad in einem Gespräch und kann dir nicht so zuhören wie ich gerne möchte. Das finde ich schade. Wie wäre es wenn wir uns gleich zusammen hinsetzen und du erzählst es mir ganz in Ruhe." Nimm sie auch dann ernst, wenn es nur Quatsch ist was sie sagt.
Wenn du mit ihr sprechen möchtest und dein Gesprächspartner weiter redet, ist das eine gute Gelegenheit zu sagen. "Entschuldige, aber ich möchte gerne kurz meiner Tochter zuhören." Das zeigt ihr, dass du sie so behandelst wie andere auch.
Erwarte nicht, dass sich ein Erfolg gleich einstellt. Sie muss sich ja auch erst mal an die neue Situation gewöhnen. Es kann auch sein, dass sie dich am Anfang sehr testet, schauen möchte wie ernst es dir ist und wo deine Geduld zu Ende ist. Werd halt auch mal laut, wenn es dir reicht. Nur weil man auch mal schreit oder alte Pfade beschreitet, heißt das noch lange nicht, dass man gescheitert ist. Solche Situationen können einen sogar noch weiter bringen, da man sie prima darauf hin analysieren kann, was denn jetzt anders war.
Glaub mir, ich bin auch sehr impulsiv und kann dann aus vollem Herzen "Scheiße!" brüllen. Manchmal geh ich auch einfach kurz raus. Wenn ich mal wieder die Beherrschung verloren habe, kommt mein Sohn zu mir und sagt, dass er sich erschreckt hat. Wir reden dann darüber und gut. Schrei ich ihn an, weil es mal wieder zu viel ist, kommt es nicht selten vor, dass er mich einfach anschreit. hoch und schrill, ohne Worte. Und das darf er auch. Meist löst das die Situation ganz gut und wir können beide lachen.

Zita:  s-daumenhoch
Alleine gelassen wird hier kein kind bei einem Wutanfall. Es kann sein, dass ich meinen Sohn ins Zimmer verfrachte, mit den Worten: "Wenn du so sauer bist, dass du mit Sachen schmeißen möchtest, dann ist das ok. Aber schmeiß bitte deine Sachen. Ich möchte nicht, dass meine kaputt gehen." Ich kann mich noch sehr gut erinnern, dass ich das auch gemacht und gebraucht habe um runterzukommen. Ich bleibe dann in seiner Nähe, bzw. gehe ich mal raus, um mich in Sicherheit zu bringen. Die Türe schließen wir nicht. Es kommt allerdings vor, dass er sie selbst schließt. Das geht allerdings nicht bei den richtigen Ausrasten, Da ist das oberste Ziel, ihm beizustehen und zu helfen aus der Situation wieder rauszukommen. Ich möchte meinen Kindern nicht vermitteln, dass sie hier nur erwünscht sind, wenn sie sich richtig benehmen.

guest1886

Zitat von: Zita78 am 23. Februar 2015, 14:21:17

Zu Badita: ich habe leider keinen richtig tollen Vorschlag! Ich weiß nur, dass ich schon desöfteren Streit mit meinem Mann hatte, weil er auch der Meinung ist, Kinder dürften Erwachsene nicht unterbrechen. Wieso??
Daher: was ist genau das Problem? Stört sie Dich, wenn sie mitredet? Kann man sie nicht einfach miteinbeziehen? Stört es die anderen Kinder, wenn Deine Tochter für sie antwortet? - Dann müssten das auch die Kinder zu ihr sagen!

Zur konkreten Situation:
Wenn Du sagst: "einen Moment, wir müssen gerade was klären" und sie würde warten - wendest Du Dich ihr danach aufmerksam zu und fragst "So, Danke, dass Du kurz gewartet hast! Was wolltest Du erzählen?" und gibst Ihr die Zeit?  :)

ja, ich wende mich ihr zu wenn das gespräch beendet ist, bzw unterbreche es auch gern 1-2x um sie reden zu lassen. ich geh dann auf Augenhöhe und frage, was sie möchte.

ich hab auch kein problem damit, wenn sie mal in ein gespräch hinein etwas fragt, aber nicht im 30 sekunden takt und wenn man sie dann fragt,w as sie möchte kommen Qautschsätze oder "ach nix" oder fragen wie "darf ich aufs klo?"
Ähm, ja darf sie immer.
Selbst meine familie stört sich bereits daran und sagt, man kann mit mer kein vernünftiges gespräch mehr führen weil ich ständig die leute unterbreche und mich Ronja zuwende. und wenn es mal soweit ist, ist es doch definitiv zu viel, oder?

besprechen sich die Erzieherinnen im Kiga kurz ( und sei es nur, das eine sagt, das sie aufs klo geht) mischt ronja sich ein und kommentiert.
Wird eine Frage an alle im Stuhlkreis gestellt, schießt Ronja sofort mit der Antwort raus. ich mein, schön, das sie so schlau ist, aber so hat kein anderes Kind eine chance zu antworten.

Fragt man ein anderes Kind direkt etwas, egal ob im Kiga oder die schwester zu Hause, antwortet Ronja. Selbst als ich gestern meinen Mann fragte, ob er etwas essen möchte, antwortet Ronja für ihn.
Und DAS nervt. :( und da suche ich eine Lösung, das sie versteht, das das nicht geht.

Es geht nicht darum, das sie MAL unterbricht.






Sweety

Badita, ich bin sicher, das weiß sie. Und darum ist an der Front auch kaum Lösungspotential. Sie weiß es und tut es trotzdem.
Alles, was ich hier schreibe, zielt darauf ab, aus diesem Dauerzustand (ich hab das schon verstanden) ein MAL zu machen.
Wenn die herkömmlichen Methoden versagen, warum dann eben nicht auch mal neue Wege beschreiten?

So, wie Annakin das beschrieben hat. Wie gesagt, deine Tochter weiß das doch alles. Und tut es trotzdem. Jedem Erwachsenen würdest du doch zugestehen, dass das zwar nervig ist, aber dann sicher was anderes dahintersteckt. Deine Tochter kämpft gerade mit Zähnen und Klauen. Um was, wissen wir nicht. Eine erzwungene Änderung wird das Problem nur verlagern, wenn nicht verschlimmern.
Und was die anderen sagen, ist egal. Für die bist du nicht verantwortlich. Für dein großes Mädchen schon. Nicht für ihre Außenwirkung. Sondern dafür, dass sie heil und ganz ist und weiß, dass sie mit all ihren Macken und Schwächen genau richtig ist wie sie ist.

Wenn sie im Dauersignal dazwischenfunkt und du wendest dich ihr zu... Wie geschieht das? Gezwungen? Unwillig? Genervt? Darauf bedacht, schnell mit dem eigentlich für dich interessanten Gespräch weiterzumachen? Weil wenn ja, dann bräuchtest du auch gar nicht auf sie reagieren. Die Wirkung ist die gleiche. Stell es dir einfach vor, dass jemand so auf dich reagiert.
Dann m u s s sie nach ihrem Verständnis weitermachen. Und mal ihr deine volle und interessierte Aufmerksamkeit zuzuwenden, bringt da auch sicher nichts. Da muss mal eine Konstanz rein.
Und pfeif auf die anderen.

guest1886

Hier herrscht grad etwas trubel, ich les mir heute abend alles in Ruhe durch und antworte dann.

Zita78

Hast Du denn eine Ahnung, was dahinter stecken könnte?
Ist Ronja in ihren Freundschaften auch so dominant? Wie gehen die anderen Kinder damit um?
Haben die Erzieherinnen denn Tipps?

Zuhause würde ich es vielleicht einmal auf die alberne Weise versuchen:- direkt Ronja fragen, was Dein Mann essen möchte. In Gesprächen mit Verwandten Fragen, die an Dich gerichtet sind an Ronja weiterleiten.
Natürlich nur so weit, wie sie es auch lustig findet!!! sie soll ja nicht vorgeführt werden.
Einfach um ihr bewusst zu machen, wie sehr sie sich einmischt?

In der Situation, wie Du sie beschreibst, wenn Du das Gespräch ständig unterbrichst und dann nur Quatsch kommt, würde ich mich auch ärgern... aber ist es denn für sie auch Quatsch? Will sie einfach, dass Du das Gespräch beendest?