Kann-Kinder - wann fällt Entscheidung über Schuleintritt?

Begonnen von Tini, 13. April 2011, 22:48:54

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Meph

Ja, wir sind eigentlich ein Jahr später dran, aber trotzdem in der Thematik, weil Einschulung 2012 dennoch im Raum stand, aber auf Grund ihrer emotionalen Reife momentan hinten angeschoben ist (wir wollen nicht, SPZ will, Kiga und KiÄ sagen: wir warten mal den Frühherbst ab, wenn sie jetzt noch emotional nen Sprung macht befürworten sie ggf. doch 2012....)
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Tini

Also dann quasi mit 5 schon? DAs ist dann in der Tat früh, also rein intellektuell hätte ich mir das bei K. auch vorstellen können, aber emotional ist sie eben doch noch erst knapp 5. Ihr Papa hätte das ja gern gehabt, wenn sie jetzt in die Schule kommt, aber da sag ich klar nein, das ist mir vom Alter her dann doch etwas zu extrem.

Aber wenn Freya soweit ist? Zum Glück habt Ihr da ja noch ein Jahr für die Entscheidung.
She *7/2006
He   *7/2014

Bettina

Weil es vom Geburtsdatum her so schön passt  ;) .... Quinn wird nächstes Jahr eingeschult. Ganz normal, weil hier ist er kein Kann-Kind  ;)!

Hier in Niedersachsen wäre sogar Thure (wenn es die kommenden Jahre mit der Grenze so bleibt) kein Kann-Kind und der wird erst Ende September dann 6 Jahre  :). Also in 3 Jahren dann  ;D.
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Flower Eight Revival

Zitat von: Meph am 17. April 2011, 10:09:44
Flower:

Ich bin mit 6,11 Jahren eingeschult worden... ich konnte lesen, ich konnte schreiben... ich konnte rechnen... ich hab mich zu tode gelangweilt, bin komplett ausgestiegen, habe verweigert.... und ich habe in allen meinen Schuljahren eines nicht gelernt: zu lernen! Die anderen Kinder waren mir.... zu jung... generell.. ich konnte mit ihnen nichts anfangen.. Ich war zwar nicht DER Aussenseiter, habe mich aber selbst ganz gut an den Rand gebracht.... das ist alles erst aufgeweicht, als die Klassengrenzen nichtmehr so steif waren, also ab der 5.6.7. Klasse...

Das nicht lernen können und jeglicher Motivationsmangel durch unterforderung führte dann in den oberen Klassen dazu, dass ich den Anschluss verlor und gerade in Lernfächern wie Latein kläglich versagte. (Mein Abflugszeugnis vom Gmnasium sah gut aus ^^ einerseits 1er und 2er, eine 3.. eine 4... und andererseits 5er ^^ im Schnitt war es ne 3 ;) )

Aus dem Kiga bin ich im  letzten Jahr übrigens auch rausgenommen worden weil es garnichtmehr ging (Thema langeweile). Ich war kreuzunglücklich und in  der Zeit wurden definitiv die Wurzeln zu meiner Depressionstendenz gelegt.(mich hatte z.b. büchereckenverbot, weil ich den kleinen kindern vorlas und ich das mit 6 ja noich nicht können durfte usw)...


Heute sind ganz sicher andere Zeiten und die Kinder werden auch anders aufgefangen, dennoch steht jetzt schon defiintiv fest, dass Freya als Kannkind eingeschilt wird... die

ich konnte vor der einschulung(als oktoberkind ebenfalls mit knapp 7 jahre) lesen und schreiben, die kollegen meiner eltern (orchester) mussten mir in den pausen beim rezitieren zuhören bzw. ihre kenntnisse in griechischer mythologie erweitern ;D. und das als 5- 6 jährige. ich hatte wohl das glück in einer besonderen klasse eingeschult worden zu sein, gelangweilt habe ich mich nämlich in der schule deswegen nicht. ich bekam einfach andere aufgaben und da ich nicht das einzige besondere kind in der klasse war, fiel das auch nicht weiter auf. meine tochter ist aber anders, sie wäre einfach auf sozialer und seelischer ebene nicht soweit gewesen. es ist eben von kind zu kind unterschiedlich, pauschal ist aber das thema langeweile für mich kein grund früher einzuschulen. aber wie du auch geschrieben hast, heute schauts anders aus.  zum glück :) wie es bei meinem sohn aussieht kann ich jetzt noch nicht sagen. er hat probleme im sprachlichen bereich, das erstmal aufgefangen werden muss. schule...ist noch weit weg, erst in 3 jahre thema.

Meph

Zitat von: Flower8R am 17. April 2011, 12:26:54
es ist eben von kind zu kind unterschiedlich, pauschal ist aber das thema langeweile für mich kein grund früher einzuschulen.

Nichts anderes sage ich ;) Es ist eben von Kind zu Kind unterschiedlich, pauschal ist aber das Thema geistige Reife kein Grund ein Kind NICHT früher einzuschulen ;)
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Tini

Zitat von: Bettina am 17. April 2011, 12:01:48
Weil es vom Geburtsdatum her so schön passt  ;) .... Quinn wird nächstes Jahr eingeschult. Ganz normal, weil hier ist er kein Kann-Kind  ;)!

Stimmt, wir sind ja hier der Club der 12.7. geborenen  ;D
She *7/2006
He   *7/2014

deep_blue

@ Holladi

Ich habe hier zu Hause so eine Kandidatin  ;) geboren 08.07.2003, kommt dann im September in die 4te Klasse.
Sicher alles nicht ganz einfach. Sollte sie weiterhin so spielerisch durchlaufen, wird es eine glasklare Empfehlung fuer das Gymnasium geben Ende Januar 2012. Ich habe vor allen neuen Entscheidungen einen Hoellenrespekt. Wir werden sehen und warten ab. Ich weiss, sie ist ein Ausnahmefall, das tolle aber ist, dass sie in ihrer Klasse von niemanden so gesehen wird. Auch ein sehr grosser Verdienst des Direx, der gleichzeitig ihr Klassenlehrer sowie Fachlehrer in Deutsch und Mathe ist.
Die weiterfuehrende Schule wird ein granatenmaessiger Meilenstein. Ist aber gsd noch eine Weile hin! :)

Flower Eight Revival

Zitat von: Meph am 17. April 2011, 13:26:10
Zitat von: Flower8R am 17. April 2011, 12:26:54
es ist eben von kind zu kind unterschiedlich, pauschal ist aber das thema langeweile für mich kein grund früher einzuschulen.

Nichts anderes sage ich ;) Es ist eben von Kind zu Kind unterschiedlich, pauschal ist aber das Thema geistige Reife kein Grund ein Kind NICHT früher einzuschulen ;)

Aehm, ich habe nun ein paar Fragezeichen in den Augen.  Wie auch immer, ich will ganz sicher niemanden die entscheidung, welche auch immer, absprechen. Wie sollte ich das auch? Ich kenne die kinder nicht, noch bin ich von fach. Es ist  lediglich als konstruktiver  beitrag zum thema geschrieben worden.

Meph

ich meinte damit eigentlich, dass wir das garnicht so unterschiedlich sehen, man muss es eben individuell entscheiden. Bei der Abwägung haben wir allerdings unterschiedliche Schwerpunkte- und das ist gut so wie es ist  :)
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Eumel

Hier ist so viel in Richtung Langeweile geschrieben worden... es ist doch nicht die Aufgabe der Schule, den Kindern die Langeweile zu vertreiben?  ???

Man kann die Kinder doch auch anders fördern, dafür braucht man doch keine Schule und auch nicht außerordentlich viel Aufwand. Man kann mit dem Kindern ein Blumenbeet (auch auf dem Balkon) anlegen. Man kann ihnen kleine Aufträge geben wie z. B. alleine beim Bäcker / im Supermarkt einkaufen (sie müssen ja nicht alleine hingehen, wenn man da Angst hat oder die Situation einfach unpassend ist). Man kann in den Wald gehen und Tiere /Pflanzen beobachten. All das ist auch Lernen - nicht nur lesen, schreiben und schriftliche Multiplikation. Wieso braucht man die Institution Schule, um Spaß am Lernen zu erhalten / zu wecken? Seien wir ehrlich, bei ganz, ganz vielen Schülern nimmt die Schule den Spaß am lernen.  :-\

Die Schule nimmt uns als Eltern doch nicht ab, den Spaß am Lernen zu erhalten und zu wecken. Das müssen wir alles sowieso machen (zumindest sehe ich das so).

Ach ich weiß auch nicht, ich mag es einfach nicht, dass Kinder immer früher immer mehr gefördert werden "müssen", immer noch mehr rausgeholt werden muss, vielleicht geht noch ein bisschen mehr,...  :-\ Wieder so ein Grundprinzip einer Leistungsgesellschaft, dem ich mich einfach nicht fügen mag.  :) Mein Erziehungsziel ist, dass meine Kinder zufriedene Menschen sind/werden. Und da möchte ich sie halt lieber mit einem Jahr mehr Lebenserfahrung, mit einem Jahr mehr Selbstbewusstsein, mit einem Jahr mehr Rückrat in die Leistungsmaschinerie losschicken. Dass ihnen dabei nicht langweilig wird, krieg ich schon hin.  ;)

Ach, ich weiß auch nicht, bei dem Thema stoße ich bei mir immer auf so Grundsatzfragen.  ;D

Wobei ich nichtmal "Kann-Kinder" habe, sondern rein theoretisch meinen Senf dazugebe. Ja, ich weiß, es geht vom Stichtag her gesehen immer nur um ein paar Tage, Wochen. Aber von der anderen Seite gesehen geht es um ein Jahr mehr an Entfaltung, dass ich meinem Kind einfach so schenke, bevor die Anforderungen losgehen, die bis zur Rente nicht mehr aufhören werden. Ich sehe dieses Jahr als Geschenk. Und ich glaube, wenn man so damit umgeht, dass man es wie ein Geschenk behandelt, dann wird es auch nicht in Langeweile und Unterforderung enden.

Ach Leute, ihr mit euren "Kann-Kindern" habt eine Möglichkeit, die ICH bei meiner August-Tochter sooo gerne hätte.  ;D



Bettina

#60
Sorry Eumel, aber ich glaube, dass du da von etwas anderen Kinder sprichst als Meph und Flower  ;)!

Ein Kind, das sich alles im Vorschulalter schon ALLEINE angeeignet hat, dem ist einfach schon von daher langweilig oder eher langweilig, weil es in der Schule ERSTMAL fast nur Wiederholungen hat von Dingen, die es schon kann.

Da kommst du leider mit nem Blumenbeet oder nem Waldspaziergang nicht weit, wenn das Kind mit 4 schon auf nem Stand ist, dass es dir im Zoo wissenschaftliche Vorträge über die Tiere hält  :P.

Und das hat zum Glück meistens nichts mit "ich prügel so viel in mein Kind hinein wie geht" von Seiten der Eltern zu tun, sondern einfach mit Themen, die die Kinder interessieren und die dann eben nicht mehr "zufrieden" sind mit "normalen" Kinderbeschäftigungen. Das sind Kinder, die nach diesem Wissen lechzen und es vehement einfordern und wenn dem nicht nachgegangen wird, dann ist da niemand mehr zufrieden.

Das betrifft natürlich nicht die normalen Kann-Kinder, aber viele der Kinder, die früher eingeschult werden sind eben auch keine normalen Kann-Kinder. Für mich zählen da auch Freundschaftsverbände zum Beispiel. Wenn die besten Freunde, die sich über Jahre im Kindergarten herauskristalisiert haben in die Schule kommen und das eigene Kind die Fähigkeiten hätte, aber eben an so einer Altersgrenze liegt, dann ist in Sachen Selbstbewustsein sicherlich die Freundschaft förderlich, anstatt sich erst im Kindergarten alles neu erarbeiten zu müssen und zu den anderen Freunden "den Anschluss" zu verpassen. Das mal nur so als Beispiel  :).
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Flower Eight Revival

Zitat von: Meph am 17. April 2011, 19:14:09
ich meinte damit eigentlich, dass wir das garnicht so unterschiedlich sehen, man muss es eben individuell entscheiden. Bei der Abwägung haben wir allerdings unterschiedliche Schwerpunkte- und das ist gut so wie es ist  :)
Natürlich meph, wir haben auch unterschiedliche Kinder. Von daher sind die Schwerpunkte auch definitiv unterschiedlich. Ich zerbreche mir zum beispiel zur Zeit nur ein wenig den Kopf wegen Alex. Er hat eine schwere Sprachstörung, die zwar therapierbar ist, ihn aber um ein Jahr (sprachlich) nach hinten schmeisst. er hat aber noch 3 Jahre vor sich um sich zu entwickeln, er müsste nämlich als Maikind bereits mit knapp 6 Jahren eingeschult werden (Anfang Mai wird er 3). Ich mache es  natürlich von seiner sprachlichen, geistigen und sozialen Fortschritte abhaenging. Aber, wie gesagt, zur Zeit ist es noch ein fernes Thema. Aktuell ist seine sprachliche Entwicklung ( die Gott sei dank Fortschritte macht) von Bedeutung. Schule? Weeeeeeeeit weg. Reicht mir ein Schulkind, ich muss mich erstmal in Ruhe  wieder fit lesen in mathematik  ;D

Meph

Oh auf die Mathezeit seh ich mit grauen hin- und auf physik erst recht  ;D  ich komme jetzt bei freyas tollen experimentierkästen schon ans ende meiner erklärungskünste  ;D

Ich glaub ich muss dann wirklich nochmal selbst zur (abend)schule gehen  S:D
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Zitat von: Meph am 17. April 2011, 20:08:15
Oh auf die Mathezeit seh ich mit grauen hin- und auf physik erst recht  ;D  ich komme jetzt bei freyas tollen experimentierkästen schon ans ende meiner erklärungskünste  ;D

Ich glaub ich muss dann wirklich nochmal selbst zur (abend)schule gehen  S:D

Auch eine gute Idee. Ist notiert. Zur Zeit nutze ich gerne den Satz: Spatz, ich bin müde, dein Bruder weisst du...Frag papa S:D ;D

Eumel

Zitat von: Bettina am 17. April 2011, 19:20:31
Sorry Eumel, aber ich glaube, dass du da von etwas anderen Kinder sprichst als Meph und Flower  ;)!

Ein Kind, das sich alles im Vorschulalter schon ALLEINE angeeignet hat, dem ist einfach schon von daher langweilig oder eher langweilig, weil es in der Schule ERSTMAL fast nur Wiederholungen hat von Dingen, die es schon kann.

Da kommst du leider mit nem Blumenbeet oder nem Waldspaziergang nicht weit, wenn das Kind mit 4 schon auf nem Stand ist, dass es dir im Zoo wissenschaftliche Vorträge über die Tiere hält  :P.


Da hast du Recht. Ich muss sagen, so eine Verhaltensweise fällt für mich schon unter Hochbegabung.

Die meisten Kinder, die ICH so erlebe, die früher eingeschult werden sollen, sind aber leider nicht solche Kinder. Sondern die "ganz normalen" Kann-Kinder. Und da hör ich dann auch "och, der langweilt sich in der Kita". Oder die Kinder werden in die Schule geschickt, weil die Eltern sich dann darin sonnen, dass ihr Kind so früh in die Schule kommt (ja, es gibt Leute, die mit sowas angeben.  s-:)). Oder - ganz schlimm - weil Schule ist ja gratis und im Kiga müsste man noch ein Jahr Beiträge zahlen.  :-X

Tini

@Eumel
Naja, also für uns hätte ein Jahr mehr Kindergarten schon eher Vorteile - rein zeitlich und finanziell gesehen. Ich bekomme die Kindergartengebühren komplett übernommen, weil ich zu wenig verdiene und von den Ferien her fahre ich im Kindergarten auch besser, da ist z.B. jetzt an Ostern 2 Tage zusätzlich geschlossen während die Schule 2 Wochen Ferien hat  ;)

Ansonsten weiss ich nicht, warum die Schule immer direkt als Ende der Kindheit und Beginn der Leistungsgesellschaft gesehen wird. Das ist ja ein wahres Horrorszenario! Klar stehen die Kinder heute unter mehr Druck als vorher, aber ich weiss z.B. von meiner Nichte, dass das nicht von 0 auf 100 in der 1. Klasse los geht. Ich weiss nicht, ob das in jedem Bundesland so ist, aber in Hessen gibt es in der ersten Klasse noch keine Noten, sondern nur eine schriftliche Bewertung, die eher allgemein gehalten ist.

Was die sonstige Förderung betrifft. Meine Tochter ist bei ihrem Vater schon seit sie ca. 3 ist bei der Kartoffelernte dabei, sitzt mit auf dem Traktor und so bald sie an die Pedale kommt, wird sie wohl auch schon fahren lernen. sie kennt sie Pflanzen und Tiere unseres Waldes besser als ich und bekommt bei ihrem Vater und ihren Großeltern alles mit, was sie braucht, um eigenes Gemüse anzubauen. Während ich sie sprachlich unterstütze, weil ich sehe, ihr macht das Französisch-Projekt im Kindergarten Spaß. Sie bekommt also außerschulisch spielerisch schon viel beigebracht.

Dennoch denke ich, auch die Schule wird sie weiterbringen und ich sehe das auch nicht so, dass ich ihr 1 Jahr Kindheit stehle. Man muss eben sehen, wie sie sich entwickelt, wenn ich sehe, sie ist in einem Jahr doch noch nicht so weit, geht sie eben ein Jahr später in die Schule. Aber ich denke eben, sie wird nächstes Jahr locker soweit sein.
She *7/2006
He   *7/2014

Eumel

#66
Um Gottes willen, nein - Schule ist kein Horrorszenario. Ich hab nichts gegen die Schule. Aber ja, ich denke schon, dass es da mit der Leistungsgesellschaft anfängt und dass mit Schuleintritt unwiederbringlich etwas vorbei ist, was nie, nie wiederkommt. Schule stellt Anforderungen und ab einem gewissen Alter muss das auch einfach so sein. Aber bei der Art, wie deutsche Schulen arbeiten, würde ICH halt den Kindern, bei denen es möglich ist, noch ein Jahr an Entwicklung schenken.

Schule ist nicht Kindergarten mit ein bisschen was Lernen. Schule ist richtig anstrengend. Es ist nicht das Ende der Kindheit, aber ein völlig neuer Abschnitt.

Die meisten Schulen unterrichten halt nach wie vor so, wie sie unterrichtet haben, als die Kinder fast 7 waren bei Schuleintritt. Und wenn sich die Lehrer nicht auf die jüngeren Schüler eingestellt haben, gehen die ziemlich unter dabei. Jüngere Kinder bräuchten öfter Pausen, Bewegungsmöglichkeiten etc. Würde Schule hier anders laufen - vielleicht so wie Vorschule, dann würde ich das alles auch anders sehen. Darum würd ich echt dringend raten, VOR der Entscheidung bei der Wahlgrundschule vorzusprechen und danach fragen, wie sie jüngere Kinder integrieren und wie sie unterrichten  ;)

Tini

Eumel, da stimme ich Dir zu! Man müsste unser Bildungssystem, gerade im Schulbereich, grundlegend reformieren. Ich denk zwar nicht, dass es schon in der 1. Klasse so extrem ist, aber ein System, so wie es in den USA oder auch England praktiziert wird mit Vorschule und gleitendem Übergang in die Schule finde fände ich schon besser. Oder auch die skandinavische Variante, bei der die Kinder viel länger - bis fast zur 10. Klasse glaub ich, zusammen im Klassenverband unterrichtet werden. Da ist bei uns einiges im Argen leider.

Man ist ja hier leider bei der Grundschule auch sehr ortsgebunden, das find ich auch schade, obwohl es andererseits auch ganz gut ist, wenn Kinder, die in der NÄhe voneinander wohnen, in die gleiche Schule gehen. Man ist nicht so verstreut. Aber andererseit muss man die Schule "nehmen", die eben in der Nähe ist, es sei denn, man hat Geld für eine Privatschule oder einen triftigen Grund, das Kind in einer anderen Schule anzumelden.
She *7/2006
He   *7/2014

Sanne73

Weil ich den Begriff Langeweile in die Diskussion geschmissen hatte, melde ich mich nun auch noch mal zu Wort. War vielleicht in unserem konkreten Fall ein bisschen unglücklich gewählt.

Ich bin keinesfalls eine Mutter, die ihre Kinder zu noch ein bisschen und noch ein bisschen mehr drängt. Im Gegenteil. Meine Kinder haben sehr viel Freizeit und ich halte überhaupt nichts von scheinbarer Frühförderung. Damit meine ich diese und jene Kurse. Meine Kinder werden genug "gefördert" durch die wenigen Kurse, die wir gemeinsam (und ohne Druck!) besuchen: turnen, Musikgarten, schwimmen. Und vor allem werden sie gefördert dadurch, dass sie sich entfalten dürfen, dass sie viel spielen dürfen, dass ich (bzw. mein Mann) ihnen erkläre, was sie wissen möchten, dass wir viele Bücher anschauen etc. Alles was meine Tochter zum jetzigen Zeitpunkt kann, hat sie von sich aus gelernt, fragt es also täglich nach, bekommt es aber keinesfalls aufgedrängt.
Meine Tochter ist ganz sicher nicht hochbegabt. Aber sie ist relativ kurz vor der Grenze zur Hochbegabung, da bin ich mir sehr sicher. Und es ist wohl vor allem die "Angst" meinerseits vor einer Unterforderung ihrerseits und den daraus resultierenden Folgen, weshalb die frühe Einschulung schon immer im Raum stand. Und nachdem nun eine Grundschullehrerin dringend empfohlen hat, dass meine Tochter schon mit 5 3/4 eingeschult wird, sehe ich das Thema schon mit anderen Augen als vorher. Wobei mir völlig klar ist, dass für eine Schulreife gerade beim Kann-Kind nicht nur die geistige Reife ausschlaggebend ist, sondern auch die emotionale Reife. Auch darüber mache ich mir bei meiner Tochter viele Gedanken. Sie ist bei vielen Dingen in emotionaler Sicht schon sehr gut, sie war z.B. schon immer sehr verantwortungsbewusst, kann sich super in andere hineinversetzen, ist sehr selbstbewusst und hat einen starken Willen. Andererseits kann ihr der starke Wille auch manchmal sehr im Weg stehen, zur Zeit flippt sie ganz schnell aus, wenn sie nicht bekommt, was sie haben will. Aber wir sprechen ja nicht von einem Schuleintritt in diesem Sommer, sondern in über einem Jahr - und bis dahin kann noch so viel passieren und sie kann noch so viel lernen und sich entwickeln!
Mäusekind: 11/2006 -  Wenn aus Liebe Leben wird, hat das Glück einen Namen.
Kleiner Muck: 03/2008 -  Ein bisschen Mama, ein bisschen Papa und ganz viel Wunder.

Tini

Zitat von: Sanne73 am 17. April 2011, 22:23:53
Sie ist bei vielen Dingen in emotionaler Sicht schon sehr gut, sie war z.B. schon immer sehr verantwortungsbewusst, kann sich super in andere hineinversetzen, ist sehr selbstbewusst und hat einen starken Willen. Andererseits kann ihr der starke Wille auch manchmal sehr im Weg stehen, zur Zeit flippt sie ganz schnell aus, wenn sie nicht bekommt, was sie haben will.

Das kenne ich von  meiner Tochter auch sehr gut. Sie ist eigentlich sehr sensibel und kann sich auch gut in andere hineinversetzen. Im Kindergarten kümmert sie sich mit Hingabe um die kleineren Kinder, vorzugsweise die Krippenkinder. Vorgestern auf dem Spielplatz war ein kleiner Junge, vielleicht knapp 1,5 Jahre alt, der traute sich nicht auf die Rutsche. Da hat sie ihn an der Hand genommen, hat ihm sogar noch Mut zugesprochen und ist mit ihm gerutscht. Ganz süß.

Auf der anderen Seite kann sie aber sehr zickig werden, wenn sie ihren Willen nicht bekommt und da sehe ich auch das Problem. Sie schreit rum, wirft sich auf den Boden, heult manchmal ewig lang, wenn sie etwas nicht will oder etwas will und es nicht bekommt. Manchmal flippt sie total aus! Da denk ich mir schon manchmal, dass sie noch lang nicht schulreif ist. Aber dann wiederum denk ich mir auch, das Vorschuljahr kommt ja jetzt erst und es kann sich noch viel tun. Und wenn nicht, können wir uns ja immer noch umentscheiden und ein Jahr länger warten.
She *7/2006
He   *7/2014

deep_blue

#70
@ Holladi
Meine Tochter durfte ja die Erfahrung machen mit USA. Heute bin ich hier in Deutschland mit meinem Sohn im Kiga und erkenne die "schrecklichen" Unterschiede.

In USA  - wo meine Tochter 4 Jahre - aufwuchs war das wundervoll, wir hatten (zum groessten Teil) freien Eintritt in saemtliche Museen der Smythonian Stiftung (Washington DC), das Aboretum, ein Riesenaquarium in Baltimore, Eisenbahnmuseum sowie Maryland Science Center, das Meer um die Ecke, die Berge greifbar, Natur wohin man schaute... naja, und das Angebot ist dort einfach so grundlegend anders.
Sie durchlief dort die private preschool (obwohl sie am Anfang kein Wort Englisch verstand geschweige denn sprach, aber man nahm sich ihrer an), in der ich selbst mitarbeitete... die ganze Frueherziehung lief dort so ganz anders... rein spielerisch, jedoch mit Zielorientierung. Sie besuchte dort wie ueblich mit gerade mal 5 Jahren die erste Klasse auf der Elementary School.
Fanni kam nach Deutschland... und sie trennte Welten von den Gleichaltrigen. Sie war sechs Jahre, hatte schon ein Jahr Schule hinter sich, sprach zwei Sprachen, sie schrieb und sie las... alles auf englisch natuerlich. In USA wurde sie als "pretty smart", machmal als "partly gifted" eingestuft - hier in Deutschland grenzt sie bis jetzt an ein kleines Wunder.
Ich selber weiss oder fuehle, sie ist voellig normal, gut vielleicht etwas ueber dem Durchschnitt. Sie liebt die Schule, sie liebt ihre Lehrer durch die Bank, sie hat viele Freundinnen und ist akzeptiert. Es waere ein Hammerschlag gewesen fuer sie, damals vor fast nunmehr zwei Jahren hier in der ersten Klasse anfangen zu lassen. Sie selber formulierte es so damals... Mama ich kann doch das Alphabet, ja, zwar auf Englisch, aber die Buchstaben sind doch gleich... ich mag nicht wieder von vorne anfangen.

Ich habe ja nun gesehen wie es anders geht und manchmal tut es mir einfach nur leid, dass mein Sohn, obwohl Ami, nicht in den Genuss kommt, diese leichte, lockere, zielorientierte fruehkindliche Erziehung geniessen zu duerfen. Denn nichts anderes war es, ein Genuss fuer meine Tochter, ein Geschenk. Ich spreche hier ausschliesslich ueber die fruehkindliche Erziehung und den Beginn der Elementary School, was danach kommt in USA... geschenkt  ;) Da vermasseln sie es leider  :-\

Ich bin ebenfalls fuer eine grundlegende Reform der Schule in Deutschland. Aber wo kein Begehren ist, da wird auch nichts geschehen.

LG db

blondchen

wird hier nicht ein wenig leichtsinnig umgegangen mit dem wort HOCHBEGABUNG?

;)
Es geht nicht darum, wie schön ein Satz formuliert ist, sondern wie ehrlich er gemeint ist !



Mama von Prinz06 und King89

Bettina

@blondchen: Es sind definitiv Leute dabei, die wissen wovon sie reden und welche, die glauben zu wissen wovon sie reden  ;) ;D!
4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

blondchen

DAS weiss ICH ;D ;D

aber ich bemerke oft ,das leute die nicht wissen von was sie reden, reden als wenn sie wüsten von was sie reden  S:D S:D S:D
(puh welch ein satz)

aber ich weiss auch das ein super IQ noch lange nichts über ein kind aussagt
Es geht nicht darum, wie schön ein Satz formuliert ist, sondern wie ehrlich er gemeint ist !



Mama von Prinz06 und King89

Meph

Ich bin da durchaus ein Stück weit bei Blondchen. Ich denke nämlich, dass wir unsere Kinder durchaus unterschätzen und was z.B. Eumel unter HB fasst finde ich eine relativ normale entwicklung... zwischen dem durchschnittsiq und einer HB liegen ja auch noch 20 Punkte ;)  Und ein kleines Cleverle muss noch nicht HB sein oder kann auch einfach einen Entwicklungsvorsprung haben. Da kann es dann durchaus so sein wie Eumel sagt und der "Zusammenbruch" in Klasse 2 3 4 erfolgen. Daher bin ich ja klar dafür, dass man wirklich wirklich gaaaanz individuell auf jedes einzelne Kind schaut mit den notwendigen Instanzen und danach entscheidet.

Mich stört ein pauschales "Man klaut den Kindern ein Jahr Freiheit" genauso wie ein pauschales " es sind ja nur 6 Wochen"





Ich hab gerade entdeckt, dass die Grundchule, die für FReya evtl. in Frage kommt, AUCH im Februar in die Flex einschult- das könnte die Lösung für unser Problem sein  ;D
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