Kann-Kind

Begonnen von Smilla, 24. September 2014, 16:24:08

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Sweetkofski

naaa, hätte mich mal jemand gefragt - hat aber leider keiner  S:D. Meine Reformidee wäre gewesen:

Alle Kinder, die im Jahrgang 6 werden die die Schule -- allerdings hätte ich dann die 1. Klasse in eine Art Vorschulklasse umgewandelt.
Da hätte jeder sich an das System Schule in Ruhe gewöhnen können. Genug Spielzeit hätte eingeplant werden sollen und Input nach Bedarf mehr für die Kinder, die es wollen/brauchen.
Das dann als altershomogene Jahrgangsklasse.

Halt zum Schule 'üben'  ;D


Und dafür dann aber das doofe G 8 sein gelassen, was ich in der Umsetzungsform NRW (Schuljahr einfach auf die anderen Schuljahre verteilt) soooowas von dääämlich finde!

Leider wurde ich nicht gefragt. s-dagegen

@ Filigrana: durch ne reine Stichtagsänderung bekommt man aber doch nicht mehr Altershomogenität. Wiederholer, Rücksteller, Früheinschuler gibt es dann ja trotzdem...

scarlet_rose

Das alle Kinder eines Jahrgangs zusammen kommen macht in meinen Augen wenig Sinn, da das Schuljahr sich ja nicht an Kalenderjahren orientiert. Und ich sehe keinen Unterschied darin, ob Januar-Dezemberkinder zusammen sind oder September-Julikinder  ???

Auch sollte ja der Kindergarten dazu da sein, Kinder auf die Schule vorzubereiten und nicht die Schule. Spielzeit haben die Kinder ja außerhalb der Schule und auch in der Schule wird die zeit ja recht frei und locker gestaltet. Ist ja heute nicht mehr so,dass die Kinder 6 Stunden ruhig sitzen müssen (zumindest sollte es so nicht sein!)

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Nipa

#102

Sweetkofski

Ach das mit der Vorverlegung des Stichtags bloß als Reaktion darauf, dass die Politik ja ein Jahr Schulzeit verkürzen wollte - und da finde ich das Jahr Vorschule ne sinnigere Schullaufbahn-Verkürzung als G8.
Das finde ich ja mal so richtig beschissen.

Aber so ein Vorschuljahr an der Schule gibt es ja in vielen Bundesländern auch schon.
....... fiel mir nur als sinnvoll ein, weil bei uns in der Gegend nun die Vorschularbeit im Kindergarten abgeschafft wurde.
Der normale Kindergartenalltag soll nun als Vorschularbeit gewertet werden.
Das in Kombination mit einem offenen Konzept führt zu erheblichen Differenzen, z.B. in Feinmotorik, Selbständigkeit, Strukturen folgen und  Co. ...dass ein Vorschuljahr zumindest für unsere Gegend förderlich wäre.


@ Nipa: einer war doch dann ein Jahr im Schulkindergarten der Regelschule, oder?

Nipa

#104

~ Oma Netti ~

Schulkindergärten gibt es nicht überall.
Bei uns gibt es das und die sind auch echt toll.  :)

Martina

Ich fand die Vorschule doof, ich wollte in die Schule!  :P

Es gibt Kinder die zurückgestellt werden und da macht es auch definitiv Sinn! Es gibt auch Kinder die nicht zurückgestellt werden obwohl sie besser zurückgestellt werden würden. Es gibt auch Kinder die definitiv viel zu früh eingeschult werden (hatte ich in meiner Kindergartengruppe, das Kind wurde erst im Dezember 6 und hatte weder die kognitive Kompetenz noch die sozial-emotionale).  :'( Das Schulleben ist so bunt wie der Kindergarten und wie das Leben. Jeder muss das selbst entscheiden, wichtig ist, dass Kinder sich auf die Schule freuen und gerne hingehen, egal ob mit 5,6,7 oder noch älter. Das sollte nämlich solange wie möglich anhalten.

Ich sehe auch kein riesen Problem darin, wenn man 1 Jahr eher fertig ist mit der Schule, dann fängt ein neuer spannender Lebensabschnitt an. Das Leben war für mich nie vorbei, weder mit Schuleintritt, noch mit der Ausbildung (und ich habe meine Ausbildungsstelle wirklich nicht gemocht, aber das eigene Geld fand ich cool), noch als ich gearbeitet habe, noch jetzt wo ich Kinder habe.
Ohne

Nachtvogel

hier gibt es weder Kann-Kinder noch sonstwas. Du kommst in dem Jahr in die Schule wo du 6 bist/wirst

Sprich die 1. Klassen bestehen homogen aus Kindern des selben Jahrgangs. Die jüngsten sind somit die Dezemberkinder.

Zurückstellen ist absolut schwierig und da muss schon was Triftiges vorliegen. Passiert selten. (und ist auch absolut selten nötig-das sagt eigentlich schon alles)

Ich persönlich glaube ja, dass das ganze Problem bei euch nicht die Tatsache ist, dass die Kann-Kinder mit 6 bzw sogar knapp 6 nicht schulreif wären denn mal ehrlich, eure Kinder können ja nicht flächendeckend alle dümmer bzw später entwickelt sein wie die Kinder eurer Nachbarländer ;)

Euer Problem liegt wie sooft daran, dass ihr es euch komliziert macht und alles tot diskutiert und zerlegt und zerdenkt.
Muss-Kinder, Kann-Kinder, zurückgestellte Kinder weil man denkt sie könnten ja vielleicht doch lieber noch spielen wollen...

Ja und so kommt es dann, dass sich in einer 1. Klasse Kinder aus 3 Jahrgängen befinden. Dass da die Kleinen untergehen ist doch logisch, oder? Ich meine 2-3 Jahre sind halt verdammt viel in dem Alter, kognitiv und vor allem emotional.
Und dann klafft die Schere vom 1. Schuljahr an fröhlich vor sich hin, das kann ja nicht vernünftig funktionieren, so wird man doch keinem gerecht, weder den *Alten* noch den *Jungen* :-\




36+3 -> 2940g / 37+4 -> 3320g / 38+5 -> 3660g
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~ Oma Netti ~

Unsere Kinder sind in keinem Fall dümmer als die der Nachbarländer.
Und ich bin überhaupt nicht generell dagegen, dass Kinder früher eingeschult werden!
Aber so wie es eben hier ist, mit diesem ganzen Affenzirkus, jeder macht was anderes, das ist einfach ein deutsches Problem. Unser ganzes Schulsystem ist meiner Meinung nach eine Katastrophe. Wenn ich das oft lese, wie es bei euch funktioniert, Nachti, dann finde ich das traumhaft. Da ist EIN System dahinter. Punkt.

Flower Eight Revival

#109
.

Fliegenpilz

Doch, ist es :-\
Entschuldige, aber je mehr ich mit anderen Ländern vergleiche (Belgien mal außen vor), aber schauen wir nur nach Frankreich, in die Schweiz, in die skandinavischen Länder ... desto mehr gruselt es mir vor dem deutschen System.

Mein Abitur z.B. ist in Bayern nichts wert :P Schreibe ich eine Bewerbung nach dort, dann wird mein Abitur weniger hoch angesiedelt als das Abitur eines Ortsansässigen, der dort sein Abitur erworben hat.
Was soll das? Das soll gut sein? ???

Meine Tochter hat 1(!) rückgestelltes Kind in ihrer Klasse, es ist auch das einzig rückgestellte Kind in der gesamten Jahrgangsstufe. Sie wurde vor wenigen Tagen sieben Jahre alt und hat eine diagnostizierte Lernschwäche, hat eine Integrationshilfe an ihrer Seite und wurde im letzten Jahr intensiv auf die Schule vorbereitet. Kein "Du bleibst noch ein Jahr im Kindergarten und dann wird das schon irgendwie laufen!".

Flower Eight Revival

#111
I.

~ Oma Netti ~

So ist das aber überall in D. Mein Bruder konnte mit seinem Fachabi zB nur in Ba-Wü studieren. Eigentlich wollte er nach Berlin, dort wurde sein Fachabi aber nicht anerkannt.
Unsere ehemalige Nachbarin studierte Lehramt in Hessen, zog dann mit ihrem Freund nach Niedersachsen (wegen seiner Arbeit) und musste in Niedersachsen komplett von vorne beginnen, da ihre Semester komplett nicht anerkannt wurden. 4 Semester für'n A'rsch.
Das sind die Dinge, ich ich schlicht furchtbar finde. Jeder kocht sein eigenes Süppchen. Ganz ätzend.

Flower Eight Revival

#113
Z.

~ Oma Netti ~

Was ich in D gut finde: Dass man letztlich immer die Möglichkeit hat alles auf dem zweiten Bildungsweg nachzuholen. Das ist schon Luxus sag ich mal.

Flower Eight Revival

#115
.

~ Oma Netti ~

Gut, das stimmt, das muss man sagen. Chancen hat man dann trotzdem jederzeit.

Solar. E

Mir fällt zu Frankreich ein, dass mir meine damalige Austauschpartnerin - wir standen kurz vorm Abi - sagte "Bei uns kannst du ohne Abi nicht mal zur Müllabfuhr  :P". Gut, obs heute immer noch so ist, weiß ich nicht mangels aktuellem Bezug. Dann machen die das Abi nach den so hochgelobten zwölf Jahren. Was dabei immer unter den Tisch fällt, ist, dass man, wenn, dann schon wissen muss, was man studieren will und ein Jahr braucht, um sich auf die Aufnahmeprüfung an der Uni vorzubereiten. Wenn man durchfällt, hat man das eine Jahr, das man bei uns ggf. noch in der Schule verbringt und idealerweise die Allgemeinbildung vertieft, damit zugebracht, sich quasi für die Katz zu spezialisieren.

Was ich samit sagen will: Nicht alles bei uns ist schlecht, definitiv.  :)
aber es gibt eben auch vieles, was mich ärgert und gerade ein holpriger Start würde sich in vielen Fällen mit einfachen Mitteln vermeiden lassen.

Fliegenpilz

Meine Schwester musste damals wegen dem Umzug nach Bayern eine Klasse wiederholen und ging von der 7. zurück in die 6. - als 1er Schülerin. Jedes Lernfach in NRW stand sie "sehr gut", außer Sport "gut" und dennoch musste sie wiederholen weil das ausgewählte Gymnasium einen anderen Lernstand hatte als die alte Schule.

Da schüttelt sich mir alles.

Überspringen von der 8. direkt in die 10. ging dann aber wieder problemlos s-:)

~ Oma Netti ~

Ja genau, das sind bei mir eben auch die Sachen, wo ich echt den Kopf schüttel, Christiane.

Flower Eight Revival

#120
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Nipa

#121

zuz

Nachtvogel: Das Problem sind nicht mal die unterschiedlichen Jahrgänge in einer Klasse. Bei meiner Tochter ist Altersmischung 1-4, d.h. die jüngsten können noch keine Schuhe binden, die ältesten pubertieren schon, überspitzt gesagt. Und es klappt prima, da geht niemand unter.
Das Problem ist eher das Schulsystem an sich. Wenn (wie hier jedenfalls üblich) ab der 3. Klasse ein immenser Druck aufgebaut wird, dann verkraftet man den m.M.n. einfach besser, wenn man schon etwas älter ist. Wenn nach der 4. radikal ausgesiebt wird, wenn ab der 5. Managerfähigkeiten, was die Zeiteinteilung angeht, gefragt sind, auch.
Und zur Frage des G8: Ohne Frage ist G8 sinnvoll. Aber. Nicht mit dem gleichen(!) Stoff, der auch im G9 gefragt war. Das kann nicht funktionieren, ist viel zu viel. Schlimm ist nicht mal nur der Stress für die Schüler. Schlimm ist auch, dass ncihts mehr vertieft wird, alles wird nur oberflächlich gelernt, Lücken nicht geschlossen, Schlagworte genügen, und am Ende fehlt die Fähigkeit, sich vertieft in ein Thema einarbeiten zu können. Und DAS halte ich für sehr fatal.
Zum Thema 1-6 zusammen: das löst keine Probleme, das schafft neue. Wenn die Schere immer mehr auseinanderklafft, hilft das rein gar nichts. Letzten Endes hilft nur eines: Mehr Lehrer. 20 Kinder Maximum in einer Klasse, eher noch sehr viel weniger, ideal wären 12. Oder 2 Lehrer auf 20 Kinder, das ist fast noch besser, weil dann ein Puffer da ist, wenn eine krank wird. Dann fällt so gut wie kein Unterricht mehr aus, Individualisierung ist mehr als nur ein Schlagwort. Und dann ist es, naja, nicht egal, wie das System dann aussieht, aber es fällt weniger ins Gewicht.
Nur kostet das eben. Und momentan scheint mir jede Schulreform nur eine Geldsparreform zu sein. Das G8 war eine, die Inklusion ist eine. (Und ich bin kein grundsätzlicher Inklusionsgegner!)

Honigbluete

@Inklusion an sich finde ich das gut, aber bitte nicht so, wie es gerade gehandhabt wird. Das geht zu Lasten aller Beteiligter! Wenn, dann mit den Rahmenbedingungen wie zuz sie beschreibt, quasi Ausstattung, Personal, Klassengröße etc. wie in den Förderschulen. Davon könnten alle Beteiligten profitieren!

Fliegenpilz

ZitatKeine 10 km von uns entfernt wäre es eine Katastrophe, da innerhalb unseres Kreises keine Einigkeit besteht. Schlimm.

Und gerade das finde ich das fatale an dem deutschen Schulsystem. Es geht zu Lasten der Kinder, absolut und ausschließlich!