Kann-Kind

Begonnen von Smilla, 24. September 2014, 16:24:08

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Smilla

Hallo!

Oskar wird im Oktober fünf Jahre alt. Schulpflichtig wird er erst zum Schuljahr 2016/2017, müsste also definitiv nicht zur Schule (Schleswig-Holstein).

Oskar ist ein recht pfiffiger Junge, der schon viel Interesse zeigt. Im Kindergarten wird ein Vorschulprogramm angeboten, wo er auch schon mitmacht und total viel Spaß dran hat und mit Eifer bei der Sache ist. Außerdem wird seine beste Freundin im Januar sechs Jahre alt und kommt somit auf jeden Fall in die Schule, sein bester Freund hat Anfang Juli Geburtstag, ist somit zwar noch nicht in die Schule, aber die Mutter hat schon gesagt, dass sie ihn auf jeden Fall anmeldet (Kann ich verstehen, bei Marie wird sich uns die Frage auch wohl nicht stellen). Die drei kleben oft zusammen...

Oskar würde dann in den Herbstferien nach der Einschulung sechs werden, währe wahrscheinlich der Jüngste in seiner Klasse. Oder wenn er ein Jahr später geht wäre er eben schon fast sieben und wohl einer der ältesten.

Wir sind uns nun total unsicher. Einerseits wäre es super, wenn er mit den guten Freunden aus dem Kindergarten zur Schule gehen könnte und es ist auch super, dass er schon Interesse zeigt. Aber da ist dann auch der Gedanke, dass wir ihm Zeit geben möchten, Kind zu sein und ihn nicht zu schnell in die erfolgsorientierte Gesellschaft zu werfen. Außerdem der Gedanke, wenn wir ihn jetzt zur Schuluntersuchung anmelden und es dann heißt, lieber noch nicht, dann könnte er enttäuscht sein und sein Selbstwertgefühl darunter leiden...
Wir hängen da total zwischen den Stühlen.

Wir haben es denn andere Kann-Kind-Eltern hier gemacht? Wart ihr zur Schuluntersuchung? Ging euer Kind dann tatsächlich schon mit fünf zur Schule?
🎵 Es war eine Mutter, die hatte vier Kinder 🎵

🍂 2009 ☀️️ 2011 🌼 2013 ⛄ 2015

bine mit josy

Huhu,

hier ist der Stichtag glaub Ende September oder Ende Oktober, ich weiß das gerade nicht genau

Meine war noch einige Tag 5 als sie zur Schule kam (kurz nach den Ferien 6 geworden)

Sie hat dann die Klasse übersprungen von 1 zur 3. Klasse, und ist somit nun auch die aller jüngste in ihrer Klasse, aber ehrlich, es merkt keiner...

Soll heißen, ich würd das vom Kind abhängig machen, DU kennst dein Kind doch am besten, ist er schulbereit oder nicht... kann er sich länger konzentieren, Aufgabenstellung meistern etc...

Ich find das, das Alter egal ist, das Kind muss schulreif sein, egal ob nun ein "Kann Kind mit 5, oder ein Muss Kind mit fast 7

lg Bine

Mamba

was sagen denn die Erzieher im KiGa dazu?

wobei.. wenn sie ihn am Vorschulprogramm teilnehmen lassen,  werden sie wohl nicht dagegen sein?


aber wenn der KiGa sagt, dass er kognitiv wie emotional so weit ist, wieso nicht?

Mein Töchterlein ist knapp 3 Monate nach dem Stichtag geboren und weil Erzieher, KiA und Ergotherapeut dafür war, hat sie Ende nächster Woche nun das erste mal Herbstferien :)


wann habt ihr denn Stichtag?
lg Mamba

tue nichts online, was du nicht auch offline tun würdest




Fliegenpilz

Was sagen denn die Erzieherinnen zu der Thematik?
Immerhin sehen sie Oskar ja auch täglich und haben noch einmal ein anderes Auge auf ihn als du :)

In Deutschland bzw NRW wäre meine Tochter auch Kann-Kind gewesen (Stichtag 30.09, Geburtstag 22.11.) und wäre definitiv eingeschult worden. Hier (Belgien) ist sie Muss-Kind und geht somit seit Anfang September zur Schule!

~ Oma Netti ~

Es kommt ja immer aufs Kind an, aber ich würde es nicht nochmal machen. Obwohl meiner ein reguläres Schulkind in Niedersachsen war. Er wurde 2 Wochen nach der Einschulung 6 Jahre alt. Aber in seiner Klasse sind alle wesentlich älter. Vom Alter her und überhaupt von allem gehört er in die jetzige zweite Klasse, ist aber in der dritten Klasse. Gut drüber nachdenken!

Solar. E

Mein Zehnjähriger ist eins der jüngsten Musskinder seines Jahrgangs und wurde durch Verschiebung des Stichtags ein Jahr vor seiner Einschulung erst vom Land dazu gemacht. Ich hätte ihn niemals als Kannkind eingeschult - dass er Musskind war verfluche ich ab und zu heute noch, da sind Probleme da, die ich diesem Umstand immer noch zuschreibe und die so nicht sein müssten.  Wenn er auch im Schulstoff mitkommt, reifemäßig sind ihm die anderen gefühlt immer einen Schritt voraus :P Und er macht die Sachen, die er altersentsprechend können sollte, wirklich immer auf den letzten Drücker, schon seit Geburt. Was mich das schon Nerven gekostet hat  :-X

Meine anderen Kinder sind so geboren, dass sich die Frage nie stellte, aber die sind ganz anders als er, das hätte mir wenigerBauchschmerzen bereitet - nur zur Verdeutlichung, dass ich meine Kinder nicht beglucke.  ;) - also ja, das ist so eine individuelle Entscheidung, das muss man vom jeweiligen Kind abhängig machen. Und elbst da gilt "Wie mans macht ist es verkehrt" wenn man Pech hat.

~ Oma Netti ~

Ich unterschreibe bei Solar jedes Wort. Wäre er kein Muss-Kind gewesen hätte ich ihn auch niemals eingeschult.

Nipa

Bei uns war die Situation sehr sehr ähnlich!
Und da unsere Wunschschule ihn nicht genommen hat, haben wir das Jahr gewartet.

Und es war bei ihm die absolut richtige Entscheidung. Er wäre kognitiv so weit gewesen, er hätte es sicher geschafft. Aber auch ganz sicher mit Tränen.
Jetzt geht er jeden Tag so gern und ist so glücklich. Und das ist schön.

Schau Dir Dein Kind an, rede mit den Erziehern, und gehe nicht nach Freunden.
Seine Freunde sind alle in die Schule und wir haben dennoch privat noch tollen Kontakt.

Martina

Zisi ist als Kann-Kind eingeschult worden. Sie kommt gut klar und geht gerne, trotzdem würde ich es nicht wieder machen. Ihre Schulfreundin ist ziemlich genau ein Jahr älter und dementsprechend reifer  :-X
Ohne

Flips

Bei uns ist der 30.6. Stichtag, unser Sohn wurde regulär eingeschult und kurz nach seiner Einschulung 7.
Kognitiv hätte er es sicher auch schon letztes Jahr geschafft, aber emotional ist er jetzt viel gefestigter. Später sind die Jungs ja eh eher hinter den Mädels zurück- also wäre er ja dann eher noch "unreifer". Und ja, ich denke da auch schon an die Zeit der Pubertät und eines Schulendes... ;)

Ich glaube, dass heute viele Kinder sehr zeitig schon "pfiffig" sind, viel wissen usw. Aber deswegen müssen diese "normalbegabten" Kinder doch nicht unbedingt früher in die Schule gehen?

Also wir haben uns gegen KannKindEinschulung entschieden und haben jetzt einen taffen, großen und fleißigen Zweitklässler. :D

Gaby

Pauline war auch ein Kann-Kind. Stichtag zum Muss-Kind war der 31.08. und sie wurde am 06.09. 6 Jahre alt. Der Test im Gesundheitsamt besagte, dass sie schulreif sei aber nach dem Mainzer Schulspiel hat mir die Rektorin angeraten, Polly noch das eine Jahr im KiGa zu lassen, da sie von dem Jahr noch profitieren würde und ich habe diese Entscheidung keine Sekunde bereut.

Solar. E

Ja, hier auch 31.8. seit 2009, vorher wars der 30.6. Mein Sohn hat im August Geburtstag  s-:) und wurde 2010 als Musskind mit gerade 6 eingeschult. Uns wurde so ziemlich plötzlich quasi ein Jahr Kiga "geklaut". Eine Chance auf eine Rückstellung gibt es hier so gut wie nicht mehr, da müssten die Defizite schon äußerst gravierend sein. Ein "es kommt zu früh für ihn, ein Jahr später würde ihm gut tun" zählt leider nicht. Und selbst wenn, hätte er nicht einfach in seinem Kiga bleiben können, sondern er hätte für das Jahr nochmal in eine ganz andere Einrichtung gemusst. Komplett raus aus dem gewohnten Umfeld, komplett fremde Kinder - um dann wieder mit den Kindern aus dem alten Kiga eingeschult zu werden, weil die "neuen Kameraden" auf eine völlig andere Schule gehen. Dazu hätte er täglich hin und zurück gefahren werden müssen, Fahrdienst gab es keinen. Es hätte also so überhaupt keinen Sinn gemacht, die Rückstellung überhaupt anzustreben. Dagegen ist es nahezu einfach, ein Kannkind einzuschulen und ich finde, das kann es irgendwo nicht sein  :P

peter

Ich möchte nur dazu sagen das ich niemals die entscheidung an den grad aktuellen freunden fest machen würde, bzw das nicht einmal in die entscheidung einfliessen sollte. Die bleiben evt noch 2-3 jahre aber der grundstein für die " schullaufbahn" fällt nunmal nur einmal


Honigbluete

Lukas ist 3 Tage nach dem Stichtag geboren und dann als Kannkind eingeschult worden. Es gibt einige Probleme, die es vielleicht ein Jahr später nicht gegeben hätte, wer weiß? Ausschlaggebend für uns war aber, dass die Situation im Kindergarten nicht mehr tragbar war. Er war soooo unglücklich, auch Gespräche mit den Erziehern haben uns deutlich gemacht, dass er da raus muss. Von Freunden würde ich das auch nicht abhängig machen, das verändert sich eh oft. Hier gab es für die Kannkinder die Möglichkeit, eine Woche zur Probe in die Schule zu gehen. In dieser Woche hat Lukas zum ersten Mal seit langer Zeit wieder gelacht, war fröhlich und ausgelassen, da ist bei uns die Entscheidung gefallen. Immer mit der Option, dass er ein Jahr länger in der Grundschule bleibt.

Beltuna

 Unsere Große wurde letzte Woche eingeschult und wird erst im Oktober 6. Sie ist mit Abstand die Jüngste, die meisten sind fast 7. Aber sie hält prima mit und ich hätte es sehr bereut wenn sie noch ein ganzes Jahr im KiGa "verdaddeln" müsste. Sie ist eine der Schnellsten, liest zuhause aktuell die Harry Potter Bände und geht mit einer Selbstverständlichkeit zur Schule dass ich jeden Tag denken muss "ja, es war die richtige Entscheidung".  Ich denke, man kann da keine Pauschalaussage machen oder mit Stichtagen argumentieren. Ich kenne nicht wenige Schulkinder, die mit 6,5 Jahren oder noch später als Muss-Kinder eingeschult wurde und definitiv die Schulreife noch nicht erreicht hatten. Fühlt es sich für euch richtig an und möchte er auch in die Schule würde ich Ihn anmelden.

Sweetkofski

Meine Tochter ist als Oktoberkind ein paar Tage nach dem Stichtag dieses Jahr im August eingeschult worden.

... laange habe ich überlegt und mir Gedanken gemacht!  s-:)

Aber: schon nach nur einem Monat, können wir sagen, dass es dir richtige Entscheidung war.

Sie ist glücklich und geht gerne in die Schule. Hat sich schon mit drei neuen Mädels aus ihrer Klasse verabredet - zusätzlich zu ihren Mädels.
Die Lehrerin hat mich letztens auf einem Fest angesprochen, dass meine Tochter einen super Start in der Schule hatte - sehr fit sei, vom Arbeitstempo eine der Schnellsten und den anderen Kindern aber gut helfen würde, wenn sie schon fertig ist.

Irgendjemand hatte hier mal geschrieben, dass eine Lehrerin oder Erzieherin zu einer Mami gesagt hat: Wollen Sie ein Kind, dass bei den sieben Zwergen hinten dran läuft, schulen sie es als Kann-Kind ein. Wollen Sie ein Kind, dass vorne die Laterne trägt, dann warten sie ein Jahr.

Dieses Sinnbild hat mir die ganze Zeit im Kopf gehangen.. ... aber momentan trägt mein Kann-Kind trotzalledem die Laterne.
(und gleichzeitig ist ein Kind in der Klasse genau ein Jahr älter und hat massive Probleme. Denn es hängt nicht immer nur am Alter....)

Von daher - mein Rat: schau dir dein Kind an. und vertraue auf dein Bauchgefühl. Aber dein eigenes .. und nicht das von der Mutter des Feundes usw.  ;)


Elphaba

Ich habe hier auch ein Kann-Kind. Meine Tochter ist 2 Tage nach Ende der Sommerferien 6 geworden. Sie ist aber noch im Kindergarten und das ist gut so. Kongnitiv wäre das kein Problem (sie sitzt in diesem Augenblick hinter mir und liest ihrer kleinen Schwester laut ein Buch vor :P), aber sie ist emotional einfach noch nicht so weit. Dazu kommt, daß sie einfach klein und zierlich ist (sie trägt Größe 110 und wiegt 15 Kilo). Den Ranzen muss sie ja auch tragen können!
Die Schule muss sich halt nächstes Jahr was einfallen lassen, um sie zu beschäftigen. Ihre Beiden besten Freunde sind auch dieses Jahr eingeschult worden, aber die trifft sie jetzt Nachmittags und im KiGa hat sie Ratzfatz eine vorher lose Freundschaft intensiviert und hat dort jetzt auch eine gute Spielkamaradin.

Ich würde das nicht von Freundschaften abhängig machen.
Großer Bruder *06
Kleine Motte    *08
Wirbelwind      *10

scarlet_rose

Solange ein Kind nicht vollkommen unterfordert und unglücklich ist im Kindergarten, würde ich es nicht als Kann-Kind einschulen.
Natürlich kann es gut gehen, muss aber nicht, denn es hängt an so vielem und das Kind selbst ist nur ein Faktor.

Da kommt die Klassenzusammensetzung(wie alt sind die Anderen?), die Lehrerin, die Pädagogik, die Lernweise, das Umfeld, usw mit hinein, das Kind selbst ist nur ein Faktor, der Einfluss auf Erfolg oder Misserfolg des frühen Schulstarts sein kann.

Liam ist Muss-Kind, als September-Kind wurde er 2 Wochen vor Einschulung 6. ALLE Kinder, außer eines, die mit ihm eingeschult wurden, in seiner Klasse, kamen aus der Grundschulförderklasse, das bedeutet zum normalen Altersunterschied kam noch ein mal ein Jahr dazu, da die Kinder ja eigentlich das Jahr zuvor eingeschult hätten werden sollen. Dazu war es noch eine Altersgemischte Klasse, sprich 1+2 zusammen.
Liam war also bis zu 4(!!!) Jahre jünger als seine Klassenkameraden, 2 Jahre jünger als seine Mit-Erstklässler.
Und es war sicher nicht immer leicht. Er wurde von den anderen Jungs als Baby bezeichnet, oft geschubst, geschlagen und ausgelacht, weil er eben noch so viel kindlicher war, als die Anderen. Als die neuen Erstklässler dazu kamen war er immer noch einer der jüngsten. Und ja, bei Jungs macht das oft einen unterschied, besonders bei Jungs, deren körperliche Entwicklung etwas zögerlicher voran geht. Das körperliche Messen ist in dem Alter ein wichtiger Faktor. Damit meine ich nicht Raufen und Schlagen, sondern dazu gehört auch Rennen, Klettern, Fussball spielen usw...Wer körperlich überlegen ist, hat schnell die Führungsrolle. Körperlich unterlegene Kinder haben es da natürlich schwieriger, was bei großem Altersunterschied eben meist den jüngeren trifft.

Kognitiv, kein Problem. Er schreibt lauter gute Noten, hat nur Einser im Zeugnis. Aber das ist der kleinste Teil. Kognitiv sind die meisten 5jährigen so weit in die Schule zu können. Wichtig ist das soziale und die emotionale Entwicklung.

Niemals sollte man die Entscheidung von Freunden abhängig machen, denn mit Schuleintritt ordnen sich bei den allermeisten Kindern die Sozialstrukturen komplett neu. Wenige Freundschaften überstehen die ersten Schuljahre, die meisten Kinder orientieren sich neu und entwickeln sich auch in unterschiedliche Richtungen mit Schuleintritt.
Zudem können Freunde wegziehen, andere Schulen auswählen, neue Freunde finden, es kann einen Streit geben usw.
Kinder finden sich neue Freunde.

Liam hat bis heute wenig Kontakt zu seinen Mitschülern finden können. Einige Mädchen scharen sich um ihn, jedoch von den Jungs erhält er keinerlei Respekt, die ärgern ihn, stellen ihm Beine, lachen ihn aus usw...Er ist dennoch glücklich und zufrieden, hat Spass an der Schule und liebt seine Mädels ;)
Aber immer leicht ist es dennoch nicht.
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Martina

Franziska kommt sozial-emotional übrigens gut klar in der Schule. Sie hängt auch nicht hinterher und sie wird auch nicht geärgert. Sie war schon immer sehr selbstbewusst. Ich würde sie zwar im nachhinein nicht wieder als Kann-Kind einschulen, aber ich hätte sie auch nicht in ihrer Kindergartengruppe gelassen. Dann hätte sie wechseln müssen und das hätte ihr halt auch nicht gut getan. Unterm Strich also vermutlich doch alles richtig gemacht.

Honigblüte, unser Plan ist es auch, sie ein Jahr länger in der Grundschule zu lassen. Da sie ja mit Wochenplänen arbeiten und jedes Kind nach seinem Tempo, müsste sie auch keinen Stoff wiederholen, sie würde einfach nur ein Jahr länger in der 3. oder 4. Klasse bleiben. Die Lehrerin ist davon übrigens noch nicht überzeugt.

Aber es ist wie mit so vielen Dingen im Leben, man kann es nicht wirklich richtig machen.
Ohne

Sweetkofski

Ja, das möchte ich auch nochmal unterschreiben.  Kognitiv ist eine notwendige, doch keinesfalls eine hinreichende Bedingung.

wichtig ist die soziale und emotionale Reife.
jetzt ist es bei uns in der Klasse so, dass wir da absolut Glück hatten - bloß 2 2007-Kinder und viele Sommer 2008-Kinder.

Dennoch: es hängt nicht immer nur vom Alter ab. Du musst dir dein Kind anschauen und dann entscheiden.
Unsre Rektorin ist total gegen Kann-Kinder im Allgemeinen, was ich ja etwas anstrengend fand. .... im Allgemeinen stören mich so Pauschalisierungen.
Jetzt plötzlich sprach sie dann davon, dass meine Tochter eventuell in die zweite Klasse springen soll zusammen mit einem anderen Jungen.
Sie wäre ja kognitiv so weit, aber hätte laut Lehrerin auch alle anderen Komponenten sprächen dafür: ausgeglichen, kann mit Stress umgehen; selbstbewusst, auch wenn etwas nicht klappt; kann gut mit Konflikten umgehen....

Wir werden das bestimmt NICHT machen, -- denn plötzlich sollen alle Argumente von wegen Jüngste und Pubertät später usw.  nicht mehr gelten??

Was mich aber vor allem stört, ist diese Beurteilung ohne sich das Kind im Einzelfall anzuschauen.  Vor nem halben Jahr hätte die Rektorin per se von der Einschulung abgeraten, weil 6 Tage zu jung -- und nun soll sie gar springen?
Das ist doch Blödsinn.

Daher mein ganz klares Plädoyer dafür, sich das individuelle Kind und die individuellen Gegebenheiten vor Ort anzuschauen.
Und dazu mag vielleicht auch gehören, mit der Rektorin das Gespräch zu suchen über Klassenzusammensetzungen und vor Ort typische Altersstrukturen usw. ...

Zum Thema Freunde sage ich: -- jein. Bedingt wichtig.
Kommt drauf an.
Es ist schon so, dass sich die Freundschaften schnell ändern.
Aber wenn ich mir anschaue mit welchem Selbstbewusstsein die Mädelsgruppe vorne ohne Eltern in der ersten Reihe gesessen haben und wie unentspannt dagegen die Kinder waren, die ohne Freunde eingeschult wurden. Unabhängig vom Alter.
Wieviel einfacher es ist, neue Freunde in der Klasse zu finden aus der Position heraus ja schon Freunde in der Klasse zu haben -- dann ist das Thema schon ein Faktor, der nicht vollkommen ohne Relevanz ist.

Sweetkofski

Kleine Ergänzung noch: mein Sohn ist wieder ein Oktoberkind...genau der gleiche Tag wie die große Schwester....

bei ihm tendiere ich aber momentan eher zur späteren Einschulung - auch weil ich den Eindruck habe, dass es bei Jungs eher wichtiger ist, groß, stark und alt zu sein s-:)

zudem beginnt bei Jungs die Pubertät im Allgemeinen später, so dass er dann in der Gesamtheit der Klasse im guten Mittelfeld läge, was bei einem der ältesten Mädchen der Klasse ganz anders aussähe.

das sind aber nur allgemeine Argumente. Für eine individuelle Abwägung ist es bei meinem Sohn noch zu früh.

Fliegenpilz

ZitatZum Thema Freunde sage ich: -- jein. Bedingt wichtig.
Kommt drauf an.
Es ist schon so, dass sich die Freundschaften schnell ändern.
Aber wenn ich mir anschaue mit welchem Selbstbewusstsein die Mädelsgruppe vorne ohne Eltern in der ersten Reihe gesessen haben und wie unentspannt dagegen die Kinder waren, die ohne Freunde eingeschult wurden. Unabhängig vom Alter.
Wieviel einfacher es ist, neue Freunde in der Klasse zu finden aus der Position heraus ja schon Freunde in der Klasse zu haben -- dann ist das Thema schon ein Faktor, der nicht vollkommen ohne Relevanz ist.

Absolut: Nein!

Was du nur beschreibst: Fünf Mädchen, die sich in der Gruppe wohl & sicher fühlen. Das ist aber kein Selbstbewusstsein das auf das einzelne Kind zurück zu führen ist sondern lediglich ein Gruppengefüge.

Hier bei uns waren alle Kinder aufgeregt, Nervenbündel und manche haben vor Aufregung gekotzt - dabei gehen die Kinder (außer unsere) seit drei Jahren schon gemeinsam zum Kindergarten und kennen sich gut, ebenso wie die Örtlichkeiten (ein Schulgebäude) bekannt sind.

Es ist nicht einfacher neue Freunde zu finden nur weil man schon welche hat. Fakt ist dann eher, dass man mitgeschleift wird. "Ich spiele nur mit dir, wenn meine Freundin M. auch mitspielen darf!". Es wird also eher hingenommen, es besteht im schlimmsten Fall nicht einmal das geringste Interesse an Person M. sondern man mag nur Person S. sehr gerne und möchte diese einfach bei sich haben, da nimmt man M. als Anhängsel halt dazu. Aber ob das Freundschaft ist?

bellami

Fay ist nov Kind und wurde nicht als kann-kind eingeschult, sondern dieses jahr mit fast 7.

Gründe gab es einige und ich denke, es war die richtige Entscheidung.  Sie fühlt sich viel selbstbewusster bzw. ist es eben auch.

Es sind einfach viele Faktoren die zusammenkommen.
mit flo 24.06.05 und fay 02.11.07

Alchemilla

Jonathan ist letztes Jahr als Oktoberkind eingeschult worden. In seiner Klasse sind sehr viele Spätsommerkinder, heute war er auf einem 7. Geburtstag eines Musskindes und in 3 Wochen ist er dran. Er kommt sehr gut zurecht und geht gerne. Ob es die richtige Entscheidung war, werde ich nie erfahren, weil ich ja nicht weiß, wie es anders gekommen wäre ;)
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Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten. (Wilhelm Busch)

Sweetkofski

Zitat von: Christiane am 25. September 2014, 19:11:01
ZitatZum Thema Freunde sage ich: -- jein. Bedingt wichtig.
Kommt drauf an.
Es ist schon so, dass sich die Freundschaften schnell ändern.
Aber wenn ich mir anschaue mit welchem Selbstbewusstsein die Mädelsgruppe vorne ohne Eltern in der ersten Reihe gesessen haben und wie unentspannt dagegen die Kinder waren, die ohne Freunde eingeschult wurden. Unabhängig vom Alter.
Wieviel einfacher es ist, neue Freunde in der Klasse zu finden aus der Position heraus ja schon Freunde in der Klasse zu haben -- dann ist das Thema schon ein Faktor, der nicht vollkommen ohne Relevanz ist.

Absolut: Nein!

Was du nur beschreibst: Fünf Mädchen, die sich in der Gruppe wohl & sicher fühlen. Das ist aber kein Selbstbewusstsein das auf das einzelne Kind zurück zu führen ist sondern lediglich ein Gruppengefüge.

Hier bei uns waren alle Kinder aufgeregt, Nervenbündel und manche haben vor Aufregung gekotzt - dabei gehen die Kinder (außer unsere) seit drei Jahren schon gemeinsam zum Kindergarten und kennen sich gut, ebenso wie die Örtlichkeiten (ein Schulgebäude) bekannt sind.

Es ist nicht einfacher neue Freunde zu finden nur weil man schon welche hat. Fakt ist dann eher, dass man mitgeschleift wird. "Ich spiele nur mit dir, wenn meine Freundin M. auch mitspielen darf!". Es wird also eher hingenommen, es besteht im schlimmsten Fall nicht einmal das geringste Interesse an Person M. sondern man mag nur Person S. sehr gerne und möchte diese einfach bei sich haben, da nimmt man M. als Anhängsel halt dazu. Aber ob das Freundschaft ist?

Ja, da hast du Recht. Selbstbewusstsein ist das falsche Wort.
Das ist tatsächlich eher etwas anderes, was aus dem Einzelnen Kind kommt, ggf. noch zusätzlich, egal, ob man schon Freunde hat oder nicht.
Dennoch - den Start schien die Tatsache für viele der Kinder, die in der Kirchenbank neben ihren Freunden saß schon zu erleichtern. Ganz unabhängig davon, ob fünf, zwei, sechs oder acht Kinder, die sich kannten. Mag aber auch das Setting der Schule gewesen sein, die vorgesehen hat, dass die Einschulungskinder in der der Kirche alleine vorne gesessen haben.

Zum Thema Freunde finden und mitgeschleift werden: ja, hört sich thereotisch logisch an.
In der Praxis sieht es aber in der Klasse meiner Tochter so aus, dass sich ganz schnell quer verabredet wurde, und zwar in ganz unterschiedlichen 2er-Kombinationen, ohne dass noch jemand drittes als "Anhängsel" dabei war.
Also auch die Abkapselung vor Neuen Kindern, die mal angesprochen wurde, konnte ich zum Glück nicht feststellen.
Aber die Verabredungen sind dennoch irgendwie eher zwischen Kinder, die sowieso noch andere Freunde in der Klasse haben. War heute noch Thema im walking bus von einer Mama, die von Startschwierigkeiten ihrer Tochter berichtet hat, weil sie keinen kennt, somit ist das überhaupt erst aufgefallen und war mir gerade präsent.

Warum das jetzt so ist - und ob das Zufall ist oder nicht.... keine Ahnung.
Grundsätzlich gaube ich zudem auch, dass es einfacher ist als jemand Neues in ein bestehenden Gruppengefüge zu stoßen (Beispiel Kindergartenwechsel, Welchsel in eine bestehende Schulklasse) als mit vielen Neuen ein neues Gruppengefüge zu bilden.
Da gibt es ja auch psychologische und vor allem auch soziologische Forschung zu Freundschaftsentstehung bei Kindern...


Mit meinen Beschreibungen im Positing vorhin habe ich jedenfalls bloß der TE einen persönlichen Erfahrungsbericht und eine eigene Einschätzung gegeben - allgemeine Gültigkeit mag ich nicht davon ableiten.
Ich persönich wurde aber ob dieser Erfahrungen einfach mal mit: 'jein' antworten auf die Relevanz von Freunden.