Dezember-Kinder mit 5 einschulen: Erfahrungen?

Begonnen von Mette, 05. Januar 2010, 18:48:52

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deep_blue

Fanni ist genau in einer solchen Klasse von der Du sprichst Tsia... Fanni ist jetzt 6 3/4 Jahre (Jahrgang 2003) in der zweiten Klasse und in ihrer Klasse ist ein Junge (Jahrgang 1999) und weitere 2 Jungen Jahrgang 2000... doch da er/sie einfach soviel zurueck ist/sind mental wie sozial (daher ist/sind er/sie ja in der zweiten Klasse - reintegriert von der Sprachschule), gibt es keinerlei Probleme ansich. Problem ist und bleibt die Klassenstaerke von 30 Kindern, davon 19 Jungen.

Hamburg, sehr sehr lobenswertes Konzept. Koennte ein Umzugskriterium fuer viele sein, die in den Umkreisen leben. Fuer mich waere es definitiv eines!

Ist das stadtweit? Denn hier ist es gar so, dass jede Grundschule in der Stadt noch anders arbeitet als die, die um die Ecke liegt.  :o Null Konsistenz!!!

Tsia

@deep blue: Das mit dem Englisch Unterricht in der Vorschule, ist nicht überall so, Marco ist auf einer Bilingualen Schule, was bedeutet, dass bis auf den Deutsch Unterricht ab der 1. Klasse alle Fächer ausschließlich in Englisch abgehalten werden. Ansonsten, gibt es die Möglichkeit eine Vorschule zu besuchen in ganz Hamburg. Das Grundkonzept der Vorschule ist in jeder Schule gleich, alles andere steht und fällt auch hier mit den Lehrern und der Mitarbeit der Eltern, was in unserer Schule jedoch gut Funktioniert. Dadurch können sie viele Dinge anbieten, die andere nicht machen können.

Ab und an macht HH auch Ausnahmen und nimmt Kinder aus dem Randbereich auf, man muss also nicht zwingend umziehen.

Noch etwas was HH gut macht, auch wenn das noch zu verbessern wäre, sie haben festgelegt, dass eine Klasse nicht größer als 25 Kinder sein darf. vorher waren es 28.

Ich hoffe, dass es irgendwann überall so sein kann. Solange jedoch bin ich froh, dass es bei uns so ist (der kleine Egoist in mir

Gruß Tsia

Baobao_Mama

Meine Kinder sind zwar vom Geburtsdatum her keine Kandidaten, wo eine Einschulung mit 5 zur Debatte stünde, aber selbst, wenn, könnte ich es mir nicht vorstellen. Ich bin erst mit 7 eingeschult worden und kann mich nicht erinnern, dass ich mich im Kindergarten gelangweilt hätte. Eine Freundin von mir wurde mit 5 eingeschult und musste später 2 Ehrenrunden drehen.

Ich sehe die Sache aus einer etwas anderen Perspektive. Warum ist es erstrebenswert die Kinder schon so früh zum Stillsitzen zu zwingen und dem schulischen Leistungsdruck auszusetzen? Warum sollen Kinder schon so früh anfangen zu büffeln?

Hier in China, wo ich lebe, ist der Leistungsdruck enorm und die Kinder müssen schon im Kindergarten stillsitzen, Mathematik, Englisch und Schriftzeichen pauken. Bevor man in die erste Klasse kommt, muss man schon lesen können, sonst wird man wieder in den Kindergarten zurückgeschickt. Ich habe mal in einer Doku über chinesische Kindergärten einen Jungen gesehen, der mit vier Jahren schon 1000 chinesische Schriftzeichen beherrschte.

Bei der Kindergartenwahl stand ich also vor einem Dilemma. In dem chinesischen Kindergarten in unserer Straße würde er also Mathe, Lesen, ein Musikinstrument und Disziplin lernen. In einem internationalen Kindergarten zusätzlich noch fließend Englisch. Ich habe mich trotzdem für den deutschen Kindergarten entschieden, der sehr weit weg von unserem Haus ist, weil ich an das Konzept "Lernen durch Spielen" glaube. Max soll die Möglichkeit haben, sich auszutoben, kreativ zu sein, soziale Fähigkeiten zu entwickeln.

Was die deutsche Grundschule betrifft, glaube ich nicht, dass sie zu schwierig ist. Falls Max hier zur Grundschule gehen sollte, bin ich da schon am Überlegen, ob ich eine Chinesisch-Englisch-bilinguale Schule wählen sollte, weil er da die chinesischen Schriftzeichen und Englisch und besser Mathe als in einer deutschen Schule lernen würde. Aber irgendwie stoße ich mich an diesem Leistungsdenken. Es ist auch wichtig mal Kind sein zu dürfen. Und die Kinder, die schon so früh mit dem Pauken anfangen, sind auch nicht schlauer oder erfolgreicher als die, die noch mehr Zeit hatten, ihre Kindheit zu genießen.

Baobao_Mama

deep_blue

#28
@ Baobao_Mama
Ich kann ja immer nur aus meinem persoenlichen Erfahrungsschatz schoepfen  ;) Bei Fanni ist es keineswegs so, dass man sie zu egal was zwingen muesste. Sie lernt gerne, sie lernt nach wie vor spielerisch, sie lernt leicht und sie hat Spass daran, ihr Wissen mit anderen auszutauschen. Sie war schon immer extrem wissbegierig, manchmal beaengstigend wissbegierig.
Ich selber habe durch viele Museumgaenge mit ihr (damals noch in Washington DC) sehr viel dazugelernt und ich tue dies heute noch.

Was ich persoenlich nicht mag in diesem Zusammenhang ist pauschalieren...  ;) Jedes Kind ist anders, also warum sollte es nicht Kinder geben, die auch Schule als weiter "Kindsein" duerfen erleben.

Einen extremem Leistungs- und Disziplindruck wie er in China herrscht und bei den Kleinsten der Kleinen ausgeuebt und gefordert wird, wuerde und werde ich niemals unterstuetzen.

Ich denke, wissen kann ich es natuerlich nicht, denn ich habe nie in China (nur in USA laenger gelebt) gelebt, dass die Anforderungen in China mit den denen, die in Deutschland ueblich sind, nicht vergleichbar sind! Ich kann Deine Vorbehalte gegenueber des Systems dort nachvollziehen - allerdings wie bereits gesagt, nur aus der Ferne!  :)

Katja

#29
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csauer76

da kann ich nur von mir sprechen, bin mit 6 in die schule gekommen und ich wüßte auch nicht, dass 5 je zur debatte stand.

mee

Mein Sohn hat auch in Dezember Geburtstag und ich habe ihm als kann Kind angemeldet. Er besucht jetzt die zweite Klasse.
Eindeutig ist, das es manche Sachen gibt die er nicht so gut kann, wie wenn er älter wäre. Er hat keine Schierigkeiten in der Schule von Leistung her, aber die Schwierigkeiten die er hat sind hauptsächlich  auf sei nAlter zurück zu führen.
Diese Entscheidung muss man einfach nehmen mit viel Überlegung und rücksprache mit KG Schule. Ich bin heute nicht ganz sicher, ob es richtig war aber ich das werde ich wohl nicht wissen. Klar war aber das er schon angefangen hat die andere Kinder in KG zu nerven, das es vielleicht nur schlimmer geworden wäre. Soziale Probleme hat er so nicht in der Schule aber das ist auch weil ich andere Kinder dort habe. Wäre er alleine auf der Schule wäre es vielleicht viel schwieriger gewesen.
Als Eltern sind manche Entscheidungen schwer. Aber man muss wohl eine treffen und hoffen das es die richtige ist.

mee

Deep-Blue ich finde erhlich gesagt nicht das das Schulsystem in der US besser ist als die in Dt.  Ich würde sogar behaupten das das Dt System viel besser ist. Du konzentrierst dich vielleicht auf eine bestimmte Schule in der US und nicht das ganze System.
Außerdem finde ich auch das man nicht genau beurteilen kann, ob es Kinder gut tut sie früher zur Schule zu schicken. Das erkennt man manchmal erst ganz am Ende, wenn man es nicht mehr ändern kann. Viele Kinder die anfangs sehr schnell sind man irgendwann ein Entwicklungs stillstand und werden eingeholt von die andere Kinder. Es ist auch so das man ernormen Druck auf die Kinder setzt. Irgendwann macht das lernen nicht mehr spass und die wollen die Eltern nicht entäuschen.
Es ist traurig wenn man bedenkt wie viele Kinder heute auf Medikamenten gesetzt werden, um gute Leistungen zu bringen. Das ist auch etwas das sogar häufiger in der Us vorkommt als wie in Dt.

deep_blue

@ mee
Never ever wuerde ich das US Schulsystem grundsaetzlich hoeher von der Qualitaet einstufen als das deutsche System. Habe ich bestimmt nicht geschrieben und ich weiss jetzt gerade nicht genau wo Du das herausliest, dass ich das US System besser finde. Mitnichten  ;) Ich habe lediglich von unseren Erfahrungen und von den fuer uns daraus resultierenden Vorteile fuer Fanni berichtet.

Sunny1985

Also mein Kind wurde auch mit 5 Jahren eingeschult. Jetzt ist er 6 1/2 und kommt in die 2. Klasse. Mein Sohn ist generell von der geistigen Entwicklung sehr weit, deshalb war es für uns eigentlich klar das wir Ihn in mit 5 einschulen. Es hat Ihm auch nicht geschadet. Er hat schnell gelernt und sich gut in die Klassengemeinschaft integriert. Ich denke man sollte sein Kind begutachten (wie weit ist die geistige Entwicklung) und eventuell auch Rücksprache mit der Erzieherin im Kindergarten halten. Und dann würde ich nach Gefühl handeln.

Gruß

Sunny

hugomaus

die schwester meines mannes wurde mit 5 eingeschult (dez geboren und mit 5 dreiviertel eingeschult), wie das alles so war damals weiss ich nicht, aber

sie hat nach nem halben jahr erste klasse in die zweite gewechselt und in der 5. klasse wurde ihr noch mal angeboten in die nächst höhere zu wechseln, das wollte sie aber nicht, weil schon damals sie mit dem altersabstand von 2 jahren probleme hatte. andere interessen der kinder ist eines was ich weiss, was probleme waren.

meine schwägerin ist 1965 geboren (glaube ich)

also ich würde keines meiner kinder mit 5 einschulen, nach 10 jahren verlassen sie mit 15 jahren die schule und haben die mittlere reife, viele (sozial)berufe (als beispiel) sind erst ab 17 jahren, dann müsste sie noch 2 jahre überbrücken, die sie vielleicht gar nicht weiter bringen

(und bis 67 soll sie dann auch noch arbeiten - das sind 52 jahre!!)

lg
Simon 26.4.2007 / Isabelle 09.01.2009

Cosima

@ depp-blue/ Mette:

Doch, dass gibt es noch in Dtl.: KiGas & Schulen, wo Eltern sich noch engagieren... ;) Hier bei uns im "Osten" hat man noch nicht ganz vergessen, wie das mit der "hilfe untereinander" geht. Hier helfen die Eltern bei Wandertagen als Begleitung aus, Backen Kuchen für Feste, Helfen allgemein (da könnte es sein, dass jmd. etwas für den KiGa baut, organisiert oder wie auch immer).
Zum Elternabend erscheinen auch alle. Wer nicht kommt, muß schon eine sehr passende Ausrede haben. ;) Es wird auch nicht "angeklagt" bei Problemen, sondern gemeinsam überlegt, wie man es besser machen könnte.
Im Vorschuljahr werden die Kids perfekt auf die Schule vorbereitet. Sie sind zumindest in unserer Einrichtung ganz bestimmt nicht unterfordert!

Zum Schulsystem: zumindest in Sachsen hier folgendes als "großer Mist":
- in der 1. Klasse gibt es keine Noten (ja warum denn nicht! :P )
- nach nur 3,5 Jahren Schule wird "selektiert"! - Wer darf ins "Gymi" und wer nicht?!? Den Mittelschulen entstehen dadurch "Imageverluste" (dort landet nur, wer "zu doof" war)
- ein längeres gemeinsames Lernen bis zur 6. oder gar 8. Klasse wäre wünschenswert...

...das Thema hat durchaus Brisanz in Dtl.!

LG Cosima

Cosima

UD: Bei "BaoBao" mußte ich schmunzeln...! :D Es gibt so viiiiele chinesische Schriftzeichen, dass es irgendwie logisch erscheinen mag, die schon in der Kindergartenzeit "pauken" zu müssen... ;D

LG nochmals

deep_blue

Cosima, das ist wirklich schoen, dass das bei Euch in Sachsen noch so gehandhabt wird!  :) Es gibt hier natuerlich auch Kindergaerten, in denen sich die Eltern noch engagieren duerfen aeh "muessen". Leider sieht man das eher als Belastung denn als Bereicherung. ich hoffe wir haben eine gute Wahl getroffen fuer Tim, der kommt naemlich am Montag in den Kiga.

Nach Sachsen, trotz, dass ich auch ein wenig mit der Region verwurzelt bin, moechte ich jetzt gerade nicht umziehen  ;)

Und aeh... dEEp nicht dePP_blue  ;D ;D ;D ;D

Gwynifer

ich hab ein Februar-Kind, da gibt es wohl keine Frage, mit gerade mal 5 1 /2 wird er nicht eingeschult werden (er ist nicht mal ein kann-Kind)

aber trotzdem beschäftige ich mich mit dem Thema da er für sein Alter sehr sehr weit ist und er sich mit Sicherheit im 4. Kiga-Jahr langweilen wird.
ich gebe eins zu bedenken..
kommt ein Kind mit 5 in die Schule und absolviert - sagen wir jetzt einfach mal - die Hauptschule, dann sind das insgesamt 9 Schuljahre.
damit ist das Kind 14, wenn es mit der Schule fertig ist.
Praktika werden aber schon vorher fällig, es gibt aber Probleme, wenn ein Kind mit < 13 Jahren ein Praktikum absolvieren soll! Das war mit ein Grund, warum Bayern den Stichtag 31.12. wieder rückängig gemacht hat auf September

meine Eltern sind beide Lehrer, mein Vater hat viel mit dem Kultusministerium zu tun (Stichwort Bildungspakt Bayern). Probleme für die extrem jungen Schulanfänger gibt es  wohl selten in der Grundschule, aber dann öfters auf den weiterführenden Schulen, da wirkt sich das junge Alter wohl etwas gravierender aus (klar gibt es auch Kinder, die keine Probleme haben, aber viele haben sie dann wohl).

Das Problem sehe ich eher in der Tatsache, dass das Konzept des Kiga, das noch vom Bildungsauftrag her eher für 2 Jahre ausgelegt war, einfach noch hinter der zeit her hinkt.
viele Kinder gehen heutzutage keine 2 Jahre mit in den Kiga, sondern 4.
da muss angesetzt werden, nicht am Einschulungsalter!

das Konzept von Hamburg mit der Vor-Schule in der Schhule finde ich sehr gut, nur leider gibt es das bei uns in Bayern nicht.

und ich bin jetzt schon am überlegen wie ich meinem Sohn das 4. Kiga-Jahr so gestalten kann, dass er sich nicht langweilt, aber das wird schwierig werden.
nur mit knapp 5 1/2 wird er trotzdem nicht eingeschult werden


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