Auffälliges Sozialverhalten meines Vorschulkindes

Begonnen von Benchris, 19. Mai 2010, 11:45:52

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Benchris

Hallo miteinander,
ich bin neu hier und schreibe wegen meinem Großen (6 Jahre). Er geht ins letzte Kindergartenjahr und gestern habe ich Rückmeldung erhalten, wie ihn die Kooperationslehrerin beurteilt. Und die Lehrerin beurteilt ihn in seinem Sozialverhalten sehr schlecht. Er sei wörtlich: vorlaut, besserwisserisch, glaubt er sei der Beste, hält sich nicht an Regeln, stört andere durch sein Verhalten, kann es nicht ertragen, wenn andere Besser sind, hat sich nicht unter Kontrolle....
:-[ So, das hat mich erstmal umgehauen. Bei uns zu Hause ist er ein netter Junge. Er war bis vor einem Jahr Einzelkind - dann kam sein Bruder. Und natürlich war er da unser Mittelpunkt und hat viel Aufmerksamkeit gefordert und auch von uns beiden erhalten. Auch die Rückmeldungen der Erzieherinnen waren bisher so, dass er lieb sei aber halt oft dadurch stört, dass er im Mittelpunkt sein will. Er hat jedoch das Gefühl, dass die Erzieherinnen ihn nicht mögen und "auf dem Kieker" haben. Und uns ist auch bewusst - das hat er auch zu Hause - dass er dickköpfig ist und er, wenn etwas nicht nach seinem Kopf geht, sauer wird.
Aber diese Beurteilung war jetzt schon sehr hart. Zumal die Lehrerin keinen Tipp abgegeben hat, was wir versuchen sollen.

In dieser Vorschulgruppe im Kiga 6 Jungs gibt, die sich bestens verstehen und sich schon seit dem Krabbelalter kennen. Die stacheln sich natürlich gegenseitig auf. Wenn die Jungs bei uns sind, dann ist mit Sicherheit nicht nur mein Sohn derjenige der schlimm ist und auffällig. Aber offensichtlich können sich die anderen auf die Situation Schule oder Kiga besser einstellen.

Es ärgert mich natürlich auch, dass er jetzt in 4 Jahren Kindergarten immernoch so ein Störverhalten zeigt. Aber es ärgern mich auch die Erzieherinnen. Ich habe den Eindruck - die "einfachen" Kinder werden gemocht und gefördert und die "Schwierigen" werden unterbuttert. Wo wenn nicht im Kindergarten soll denn ein Einzelkind das richtige Sozialverhalten lernen?

Als ich meinen Sohn fragte, wie denn die Kooperationsstunden mit der Lehrerin waren meinte er: Klasse. Die ist echt lieb. Die könnte doch meine Klassenlehrerin werden. Und als weiter frage, was er meint, was sie über ihn erzählt hat: Dass ich ganz lieb war und alles kann.
Vielleicht nimmt er gar nicht wahr, dass sein Verherhalten störend ist? Gibt es so eine selektive Wahrnehmungsstörung?

Sonst ist er echt clever. Er hat einen riesigen Wortschatz, kann Bücher nach einmal hören sehr gut nacherzählen, interessiert sich für alles und will auch von uns immer alles ganz genau wissen.

Jetzt hab ich natürlich bammel davor, wenn er im Herbst in die Schule kommt. Wenn er dort auch so die anderen stört und sich nicht an die Regeln hält, wird er es sehr schwer haben. Dass er vorlaut und besserwisserisch ist, das finde ich jetzt nicht so schlimm, denn ganz ehrlich - ich war das als Kind auch.

Jetzt stellt sich mir die Frage - wie kan ich ihm helfen. Jemand gab mir den Tipp mit Ergotherapie. Hat da jemand von euch Erfahrung? Kann das auch im Sozialverhalten Verbesserungen bringen? Oder habt ihr andere Tipps wie ihn unterstützen kann?

Mein Mann meint, vielleicht ist er auch unterfordert und benimmt sich deshalb so. Man liest ja auch manchmal, dass höher- bzw. hochbegabte Kinder oft so ein Verhalten zeigen. Allerdings ist er jetzt vom Rechen- oder Schreibverständnis nicht weiter als seine Alterskameraden.

Ich bin für alle Anregungen dankbar.

Kathrin

Hallo,

ich habe leider gerade nicht viel Zeit (fliege gleich in den Urlaub! *hüpf*), aber gib bei Google mal "Soziales Kompetenztraining" ein.
Dazu wurde uns damals bei Joel geraten für den Fall, dass es sich nicht von allein "bessert". ;)
Joel ist hochbegabt und es hängt oftmals zusammen, muss aber nicht.
Klarheit bringt dir da nur ein IQ-Test. ;)
Lass den Test aber bitte nicht bei der Caritas oder so (bieten sowas kostenlos an) machen. Das haben wir damals anfangs gemacht, lt. Ergebnis war/ist Joel "ein ganz normales Kind".
Joel's KiGa-Erzieherin hat sich damit aber nicht zufrieden gegeben und uns weiterhin eindringlich dazu geraten, Joel an einer "richtigen" Stelle testen zu lassen.
Dort kam dann heraus, dass Joel halt doch nicht "normal" ist.
Der Test ist nicht billig, aber es lohnt sich falls wirklich der Verdacht besteht.
Was sagen denn die KiGa-Erzieherinnen dazu? Haben sie den Verdacht, dass dein Sohn hb ist? Und was sagen sie zu seinem angeblich schlechten Sozialverhalten?

Liebe Grüße,
Kathrin
Jana - *03.03.08 - 48cm - 3810g            Joel - *23.02.04 - 53cm - 4580g

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Halo Benchris,

mal grundsaetzlich... allein aufgrund eines mangelnden Sozialverhaltens auf HB zu schliessen, halte ich persoenlich fuer sehr riskant! Welche Gruende gibt es, die diese Moeglichkeit in Betracht zoegen? Du schreibst selbst, dass er vom Rechen- und Schreibverstaendnis her nicht anders einzustufen ist als seines Alternsgenossen (will heissen er schreibt und liest noch nicht?). Hat er besondere Faehigkeiten im kuenstlerisch-musischen Bereich? Was wuerde sich fuer Dich/ihn aendern, wenn Du wuesstest, dass er HB ist?

Zum anderen, auch hier grundsaetzlich, natuerlich kann es sein, dass er als voellig "normaler" 6 Jaehriger im Kindergarten unterfordert ist. Was hat er denn fuer spezielle Interessen? Werden diese im Kiga gefoerdert, wenigstens beachtet? Arbeitest Du zusaetzlich mit ihm und bietest Du ihm zusaetzliche Moeglichkeiten nach dem Kiga? Museumbesuche? Kurse?

So, und zum guten Schluss... ich denke, Du bist mit dem Baby ziemlich eingespannt, hast logischerweise weniger Zeit fuer Deinen Grossen. Das merkt er doch, und auch wenn er nach aussen hin vielleicht gut mit dem Baby klarkommt, wird er traurig sein, dass nun ein zweites Kind da ist. Es ist sehr sehr schwer, beiden gerecht zu werden - zumal das baby natuerlich viel mehr Aufmerksamkeit braucht. Hast Du mal das Gespraech mit ihm gesucht? Wie sieht er seinen Bruder? Sieht er auch Vorteile, dass er nun ein Geschwisterkind hat? Wie habt ihr ihn darauf vorbereitet? Durfte er teilhaben von Beginn an? versteht er, dass Du jetzt nicht mehr ungeteilte Zeit haben kannst fuer ihn? Unternehmt ihr gemeinsam etwas? Nimmst Du Dir Zeit "nur" fuer ihn? Vielleicht wenn das Baby schlaeft?

So, dies waren just my two cents... hoffe Dir etwas Hilfe gewesen sein zu koennen.

Bubi

So ählich ist mein Sohn auch und er hats schon bis in die zweite Klasse geschafft ;) Es gab viele Elterngespräche außerhalb des normalen und es gab sehr sehr viele Einträge im Elternheft, usw. Es gab auch eine Anzeige gegen ihn. Ich glaube *klopfaufholz* das er mittlerweile schon dazu gelernt hat. Sein Probelm ist, das er sich langweilt, aber die Lehrer wollen ihn nicht spirngen lassen, weil er in Mathe, die Sachen zwar kann, aber lieber zweimal fragt. In Deustch geht er mittlerweile in die 3. KLasse. Das finde ich soweit sehr gut, ABER wenn er in der 4. KLasse ist, dann gibts nix wo er dann hinkann und er muß  das was er dann schon kann, nochmal machen. Und langweilt sich dann wieder...
Ich hätte ihn schon gerne überspringen lassen, weil die Anforderungen einfach höher sind und er mehr aufpassen muß und Deutsch zeigt mir, das er es kann, er macht es gerne in der 3. KLasse, hat da auch Freunde, was er in der2. Klasse nicht hat, kommt besser mit der Lehrerin klar, usw..., soweit ich weiß, quatscht er da auch nicht dazwischen und will nicht so im Mittelpunkt stehen. Ich hab das Gefühl er merkt, das er da jemanden hat der ihm Paroli geben kann.
Ich sollte aber vor dem springen mit ihm einen IQ test machen lassen. Der ist gut ausgefallen, aber normal, nicht überdurchschnitt, oder so, es gibt manche Sachen die kann er wirklich überdurchschnittlich gut, und andere Sachen hängen halt etwas.Aber egal, durch diesen Test bin ich in derErziehungsberatung hängen geblieben und er mochte den Mann auch. Und ich muß echt sagen, es hat uns bis jetzt super geholfen, mit der ganzehn Situation klar zu kommen. Hier zu Hause gabs auch kleinere Probleme. Sein Probelm ist halt, das er keine Regeln großartig kennt, bzw anders gesagt, er weiß bei Mama ist es schön. Und wenn Mama nicht da ist, zB in der Schule, dann sucht er sich ne andere Mama. Aber mittlerweile klappt das ganz gut, auch hier zu Hause. Das kam mit einem Mal, er hat anstänig gefragt ob er TV gucken draf, er würde ihn danach auch gleich wieder ausmachen. Er fragt ob er was helfen kann. Er räumt seine Tasche gleich aus, wenn er nach Hause kommt. Das ist toll. Und es ist gar nicht soooo wahnsinnig viel passiert. Aber ich denke mir hat die EZB ganz toll geholfen. Wir sind seit Dezember 2009 da und hatten jeden Monat einen Termin, inkl. IQ-Test.
Er kriegt immernoch Einträge, aber es sind weniger, und er kommt von sich aus und sagt das er einen hat. Das ist ein großer Fortschirtt. Ich mecker nicht merh deswegen. Ich habe oft was dazu zurück geschrieben, weil ich noch was wissen wollte bzw er mir was anderes dazu gesagt hat. Das will unsere Lehrerin aber nicht, weil es sie ja unheimlich viel Zeit kostet das zu lesen und sichdazu zu rechtfertigen, ich möge das doch bitte nur noch unterschreiben, wenn sie es eingtragen hat ist es für sie auch schon erledigt. Okay, mache ich, ich schimpfe nicht mit ihm, soll sie damit klar kommen. Sie wollte es so. Und es geht. Wichtig ist (das habe ich jetzt auch erst gelernt), stelle die Lehrerin nicht in Frage. Schon gar nicht vor Deinem Sohn. Du mußt mitziehen bei den Regeln die es gibt. Da ist oft schwer und oft nicht nachvollziehbar, aber es hilft.

Mehr kann ich Dir dazu nicht sagen. Mein Tip: Such Dir ne Erziehungsberatung (meist übers Jugendamt oder Landkreis direkt. Mußt mal nach Erziehungsberatung und dann Deine Stadt googlen) und spich mit denen. Oder lass Dein Kind noch von einer anderen Lehrerin testen.
"Wir Frauen sind Engel, bricht man uns aber die Flügel, fliegen wir trotzdem weiter...auf einem Besen!!!"

Benchris

Herzlichen Dank für eure Beiträge.
Also zunächst mal: Ich glaube nicht, dass Benjamin hochbegabt ist. Mein Mann glaubt es, und zwar aufgrund dessen, dass er sich wahnsinnig viel Details über einen sehr langen Zeitraum merken kann, sehr früh gesprochen hat, einen wahnsinnig großen Wortschtz und eine sehr gute Grammatik hat. Künstlerisch finde ich ihn nicht sehr begabt, er ist feinmotorisch eher hinter seinen Alterskameraden. Er malt gerne, aber eher noch sehr grob und z.B. ist er nicht sehr exakt beim ausmalen. Er war eine zeitlang im Musikgarten, da wollte er aber selber wieder aufhören. Flöte hab ich ihm angeboten, will er aber nicht. Auch grobmotorisch ist er schwächer als seine Freunde.
Aber ich glaube, dass er vielleicht im Kiga - er ist jetzt schon 6 1/2 langsam unterfordert ist. Er ist in einem 1-gruppigen Kindergarten in dem die "Riesen" - so ist mein empfinden - sehr oft nebenher laufen müssen. Sie werden nur selten richtig gefördert.

Das mit der Erziehungsberatung werde ich mir überlegen. Da muss ich aber noch meinen Mann davon überzeugen. Für ihn ist unser Sohn nicht "behandlungsbedürftig". Er hat da wohl seine Probleme damit.

Wir sind auch der Meinung, dass er durch seinen kleinen Bruder natürlich jetzt zurückstecken muss. Aber er liebt ihn wirklich heiß und innig. Er war von Anfang an begeistert, dass  er ein Geschwisterchen bekommt - obwohl wir da unsere Bedenken hatten, schließlich war er 5,5 Jahre lang unser Einzelkind. Und er versteht auch, dass der Kleine mich braucht. Und ich nehme mir auch die Zeit für ihn alleine - und vor allem mein Mann. In den 2 Monaten Elternzeit die er hatte hat er sich sehr intensiv um den Großen gekümmert. Aber vielleicht muss ich das doch etwas bestärken. Im Alltag ists halt auch oft so, dass er lieber mit seinen Freunden draußen spielt als sich mit mir alleine zu beschäftigen. Ist ja auch toll und das möchte ich auch unterstützen.

Die Erzieherinnen haben mir überhaupt keinen Tipp was ich für ihn tun kann. Ich hab aber den Eindruck, dass er, da er schon immer etwas lebhafter und "vorlaut" war, schon seit Beginn der Kiga-Zeit bei denen "unten durch" war. Nach seinem Empfinden ist er immer Schuld, wenn er sich mal kabbelt mit einem anderen Kind. Und wenn er mal zu ihnen geht und sagt, dass der eine oder andere ihn geärgert hat, dann heißt es nur: macht das unter euch aus.

Jetzt hoff ich darauf, dass er in der Schule eine erfahrene Lehrerin bekommt, die mit solchen Kindern umgehen kann. Und darauf, dass die Klasse vielleicht doch geteilt wird und zwei Klassen mit 15 entstehen. Dann können die Lehrer wohl auch besser auf jeden einzelnen Eingehen.

Das mit dem IQ - Test werde ich mal noch hinten anstellen. Vielleicht warte ich da mal die Schule ab.

Vielen lieben Dank für eure Tipps.

Bubi

Das mit dem Kabbeln kenn ich auch, meiner war grundsätzlich auch immer schuld, und andersrum mußten die Kinder das selbst ausmachen. ABER es ist echt schlimm wenn er von sich aus äußert, das er das gefühl hat, quasi nicht soviel wert zu sein, wie die anderen Kinder. Hast Du darüber schonmal das gespräch im Kiga gesucht? Wenn nicht, würde ich das auf jeden Falöl nochmal tun.

@EZB: Das hat nichts mit behandlungsbedürftig zu tun. Mein Sohn war auch immer normal, okay es gab so kleinere häusliche Sachen, wie Dauerzoff mit seinem kleinen Bruder (meiner war 5 als sein bruder geboren ist), alles doppelt und dreifach sagen, damit er was macht. Schlafi an, bedeutetet für ihn eben auch nur Schlafi an und nicht waschen... sowas halt, nichts großartig gravierendes wie Attacken mitm Küchenmesser, oder so. Daher wäre ich auch nie zur EZB gegangen. Ich bin da nur gelandet weil ich diesen IQ-Test machen lassen sollte und das am besten spo schnell wie möglich, und alle Institutionen und Psychologen die das machen hatten mindestens 4 Monate Vorlauf. Und dann kam plötzlich ein Anruf von der EZB zurück. Ich weiß nicht ob eine Bekannte die Finger mit im Spiel hatte und auf Dinglichkeit gepocht hat (die arbeitet beim Landkreis) Das hab ich dann genutzt. Vor dem Test hat man halt erstmal ein Gespräch mit dem Menschen, erst allein,dann das Kind, dann der Test. Es ist keine Praxis, sondern ein Büro mit Spielzeug usw.Aus diesem Infos kam dann ein vorläufiges Ergebnis zustande an dem wir weiter arbeiten. Also noch ein Gespräch, wie jetzt so aussieht und was man machen kann. Ich hab verschiedene Situationen geschildert wo ich immer gefragt habe wie kann ich darauf reagieren. Und die wichtigste Antwort war: Keine Raumübergreifenden Anforderungen stellen, sondern zum Kind hingehen es vll dabei an die Schulter anfassen (liebevoll, nicht packen!), eventuell wenn möglich ansehen. Und dann die Aufgabe erteilen. Kinder dürfen maulen, ABER die müssen die Aufgabe erledigen, dann ist es auch okay. Ansonsten Konsequenzen die auch mit der Sache zu tun haben.Bsp: Komm bitte zum Essen!...Wenn Du nicht zum Essen kommst, räum ich es weg und du gehst hungrig ins Bett.
Bitte sagen ist wichtig aber keine großartig bittenden Fragen stellen.Du möchtest schließlich was erledigt haben.
Vielleicht hilft Dir das auch im Punkt Vorlaut.

Was die Schule angeht: Sei damit sehr vorsichtig, das kann arg in die Hose gehen. Wie gesagt mein Kind hat im Kiga und Hort keine Probleme, aber in der Schule und warum??? Weil Lehrer keine Pädagogen sind. Die studieren Lehramt und nicht Pädagogik. Sie kriegen da vll einen kleinen Einblick, aber sie haben nicht die pädagogische Ausbildung wie Kiga-Erzieher! Das heißt, Du wirst womöglich in der Schule noch größere Probleme bekommen, weil die schon gar nciht wissen, wie sie damit umgehen sollen...
"Wir Frauen sind Engel, bricht man uns aber die Flügel, fliegen wir trotzdem weiter...auf einem Besen!!!"

BiDi

Mmh, macht er einen Mannschaftssport?

Wenn ja, lies' nicht weiter ;), wenn nein:
Versucht es doch mal. Meine Beiden spielen seit einem Jahr Fussball, und es ist klasse, was sie alles lernen. Gerade was das Einordnen in eine Gruppe angeht, das Anerkennen von Regeln, den Frust beim Verlieren, die gemeinsame Freude beim Gewinnen.

Grüsse
BiDi

Mattis: * 3.2004
Moritz: * 4.2005

Benchris

Danke Bubi. Den Tipp zu ihm hinzugehen, wenn ich etwas will, werde ich auf jeden Fall umsetzen. Denn wenn ich darüber nachdenke, ganz oft sage ich ihm im Vorbei gehen etwas oder so nebenher und er "überhört" es dann auch.
Mit den Erzieherinnen haben wir schon ganz oft gesprochen. Die sehen das natürlich nicht so. Sie würden ihn nicht anders behandeln als die anderen. Was mich am meisten noch daran stört, mein Mann und ich bringen uns sehr in den Kindergarten ein. Trotzdem erhalten wir kaum Rückmeldung von den Erzieherinnen. Nur bei einem jährlichen Entwicklungsgespräch. Dazwischen wird uns nichts über sein Verhalten mitgeteilt. So weiß ich gar nicht, ob sich daran was ändert oder nicht.

An BiDi: Seine Freunde spielen Fußball, aber er möchte nicht - daran ist wohl mein Mann schuld. Er rät ihm davon ab, obwohl er begeisterter Fußballer war und auch Fan ist. Er meint, Beni sei noch zu jung und nicht gut genug... Aber ich werde versuchen, dass er nach den Ferien einsteigt. Ich hab mir auch schon Karate überlegt. Da würde er gerne hingehen. Ich denke, da lernt er auch, sich zu beherrschen.

Bubi

Benchris, meiner spielt auch kein Fußball, zuviele Leute, nur ein Ball, das ist nix. Und von Judo wurde uns abgeraten weil das bei solchen "Fällen" immer mal wieder gern trotz Belehrung auf dem Schulhof probiert wird.
Probiert mal was mit kleineren Manschaften, meiner spielt Prellball, dass sind nur 3 Leute. Oder zu sowas wie DRK oder DLRG (ist meiner) soll auch helfen...
"Wir Frauen sind Engel, bricht man uns aber die Flügel, fliegen wir trotzdem weiter...auf einem Besen!!!"

BiDi

Zitat von: Benchris am 21. Mai 2010, 13:22:37


An BiDi: Seine Freunde spielen Fußball, aber er möchte nicht - daran ist wohl mein Mann schuld. Er rät ihm davon ab, obwohl er begeisterter Fußballer war und auch Fan ist. Er meint, Beni sei noch zu jung und nicht gut genug... Aber ich werde versuchen, dass er nach den Ferien einsteigt. Ich hab mir auch schon Karate überlegt. Da würde er gerne hingehen. Ich denke, da lernt er auch, sich zu beherrschen.


Dein Mann rät ihm ab, weil er NICHT GUT GENUG ist? Meine Güte, wir sprechen von der G-Jugend! Da geht es doch gar nicht um 'gut'. Da geht es um Spass, um Zusammenspiel.
Kann es sein, das Dein Mann (vielleicht unbewusst) Deinen Sohn ein wenig unter Druck setzt, immer und überall 'Gut genug' bzw. 'Besser als die anderen zu sein' zu sein? Das würde das Verhalten Deines Sohnes ja nun auch erklären.

Karate finde ich übrigens keine gute Idee. Das ist ein Einzelkämpfersport - für die Motorik sicher sinnvoll, aber nicht für das Sozialverhalten.

Grüsse
BiDi
Mattis: * 3.2004
Moritz: * 4.2005

Bubi

Was das "Gut genug" angeht, da stimme ich Bidi auch zu. Das ist nicht gut, wenn man das den Kindern so sagt. Ich gebe zu, ichhabe das auch schon getan, vll unbewußt, vll weil ich dachte das muß anders sein, vll weil mir so Sätze wie : Du brauchst kein Abitur wenn Du Frisörin werdenw willst, lern was anständiges! auch an den Kopf geworfen wurden.
Aber ich glaube mittlerweile hab ich das auch abgestellt.Ausnahmen gibts immer. Aber eher so wie neulich wo er meinte: Die anderen singen auch im Unterricht! Und ich meinte dann zu ihm: Es geht aber um Dich, und DU kriegst den Ärger, dann lass es lieber und konzentrier Dich und male lieber was!
Versucht mal zu gucken was seine Stärken sind, eben zur Not mit Hilfe (Verwandte, Freunde?) Vll schreibt ihr das einfach mal auf, was kann er gut,was ist so toll an Eurem Sohn, was macht Euch stolz und im Gegenzug vll was findet Ihr nicht so gut und dann reflektiert das "nicht-so -gut" mal auf sein Alter.MUSS er das wikrlich schon perfekt können? Und dann bestärkt ihn in den Sachen die er toll macht. Nicht überschwenglich,aber bestärken.
"Wir Frauen sind Engel, bricht man uns aber die Flügel, fliegen wir trotzdem weiter...auf einem Besen!!!"

Benchris

Nochmal zu dem gut genug: Mein Mann meint das auf keinen Fall so, dass er ihn unter Druck setzen will. Er wollte ihn dadurch schützen. Er hat gesehen, dass ihm Fußball nicht so viel Spaß macht wie den anderen Jungs aus der Nachbarschaft. Wenn die kicken, will meiner immer nur Schiedsrichter sein. Ich hatte den Eindruck, dass er merkt, dass die anderen besser sind, da will er dann gleich gar nicht mehr. Dann meinte mein Mann zu mir - nicht zu Ben - dass es wohl besser ist, wenn er nicht ins Fußball geht, damit er nicht gleich wieder "enttäuscht" wird. Er will ihn davor bewahren, mit den anderen verglichen zu werden. Zu ihm hat er gesagt, dass sein Papa ja auch erst später mit Fußball angefangen hat - so mit 8 - und dass er von seinen Freunden damals derjenige war, der am längsten Fußball gespielt hat. Alle anderen, die so früh angefangen hätten, hätten auch bald wieder aufgehört.
Aber vielleicht setzt das ihn trotzdem unbewusst auch unter Druck.