Eine Frage zum 'Schreiben lernen' in der 1. Klasse

Begonnen von Lulu1, 28. September 2014, 07:49:26

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Lulu1

Hallo!

Antonia ist im Juli 6 geworden und geht seit nun ca. 5 Wochen in die 1. Klasse. Sie macht alles ganz gut, mag Mathe , Sport und die Pausen und freut sich (im Moment noch) wenn die Wochenende wieder vorbei sind und sie wieder in die Schule gehen kann.
Wir haben hier im "Dorf" (Vorort von Köln) eine Grundschule, die in jedem Jahrgang nur eine Klasse hat. In der 1. Klasse sind 25 Kinder mit 2 festen Lehrerinnen. Die Klasse kann so in manchen Stunden geteilt werden.
Eigentlich ist alles Prima, aber ich würde mal gerne von den anderen Schulstarter-Müttern hören, was eure Kinder zu diesem Zeitpunkt so alles schreiben können, bzw. sollen.
Antonia macht ihre Aufgaben in der Nachmittags-Betreuung, ich mache zuhause mit ihr dann noch das was sie nicht geschafft hat oder zu schwer war. Und das ist bei ihr im Moment immer das Schreiben.
Als Beispiel sollte sie am Donnerstag Bilder rund um den 'zahn' benennen. Einmal war das Wort 'Zahn' vorgegeben und sie sollte dann dazu Dose, Arzt, Spange, Lücke, Usw. schreiben. Davor gab es ein Blatt mit Tierzähnen und sie sollte das entsprechende Tier schreiben. Wolf, Schlange, Krokodil, Katze, USW.
Antonia (und ich) sind daran fast verzweifelt. Sie hat zur Hilfe eine Schreibtabelle, aber die hilft ihr hier nur wenig.

Deshalb jetzt meine Frage...ist das nicht viel zu anspruchsvoll für die ersten Wochen?? Vor allem weil offiziell bislang nur die Buchstaben A, E und I behandelt worden sind. Wie soll man damit das Wort Lücke schreiben??
Ich habe Antonia gefragt, ob sie die Aufgaben, die auf dem Blatt stehen vielleicht anders lösen sollen. (Das Wort erkennen und nur die bekannten Buchstabem auflisten z.b.). Aber sie sagt, sie sollen die ganzen Wörter schreiben. Die letzten Tage habe ich die Lehrerin beim bringen nicht gesehen, die konnte ich noch nicht darauf ansprechen.

Viele grüsse
Tochter - 2008
Sohn - 2011

Honey

Deine Maus ist in ihrer Klasse genauso jung, wie mein kleiner Sohn in seiner. :)

So wie hier beschrieben, klingt es etwas anspruchsvoll, ja.
Was ich mir vorstellen kann: Geht es darum, wo im Wort die Vokale erklingen? Das hatte mein großer Sohn schon ganz am Anfang gemacht und am Freitag hat mein Kleiner nun auch damit begonnen - allerdings haben sie nun in der dritten Woche nur das U u behandelt (in Schreib- & Druckschrift, dafür die Zahlen 1-3).

Schreibe bei so etwas ruhig der Lehrerin / dem Lehrer unter die Hausaufgabe, dass dies deiner Tochter noch recht schwer gefallen ist. Nur mit ehrlichen Rückmeldungen kann richtig gearbeitet werden. :)
~ The Love Inside You Take It With You. Swayze & Family Comes First. Sandler ~
 

~ Wir machen uns die Welt, widdewidde wie sie uns gefällt ~

dragoness

Meine sind schon etwas größer, aber diese Wörter zu Zahn hätten die sicher in dem Alter auch nicht gefunden. Vielleicht noch Zahnpasta und Zahnbürste und Zahnarzt. Aber Lücke , Spange, Dose sicher nicht.

Für die erste Klasse finde ich das schon stramm, von daher würde ich mich an Deiner Stelle jetzt nicht stressen. Gib ihr Zeit, setz sie nicht unter Druck, sie packt das schon, aber eben in ihrem eigenen Tempo.

Und sprich die Lehrerin mal darauf an. Wenn die Kids bisher nur 3 Buchstaben gelernt haben, können die doch unmöglich Krokodil schreiben  s-:).

~ Oma Netti ~

Bei uns schrieben die Kinder in den ersten Wochen nur so Sachen wie Mama, Ida, Fara, Fu usw. Nie im Leben solche Wörter.

Honigbluete

#4
Ganz am Anfang hatte Lukas oft AB mit Bildchen, neben die er das Wort schreiben sollte. Das waren aber eher einfache Wörter wie Fisch, Tor, Ball und Oma etc.
Dazu hatten sie die Anlauttabelle, mit deren Hilfe sie das machen sollten.

Die Aufgabenstellung deiner Tochter erscheint mir auch etwas schwer zu sein. Sprich die Lehrerin drauf an...

@netti: so habe ich auch schreiben gelernt, mit Fu und Uta. Das ist hängen geblieben... Fu ruft Uta. Uta ruft Fu.  ;D

Fliegenpilz

Fu & Fara.

Ich hatte "Quiesel". Ich liebe ihn heute noch ;D


@Schreibstand
Meine Tochter hat in der Schule (vier Wochen nun hinter sich) die Buchstaben Aa, Ii, Oo, Tt, Nn. Dazu die Zahlen 1 - 5. Sie lesen einfache Sätze wie "Nina und Ina malen.", aber solche Wörter wie ihr muss sie nicht schreiben :o

Leofinchen

Leonie hat nun 4 Wochen  Schule hinter sich und sie hatten die Buchstaben Mm, Ii, Aa, Pp und noch einen der mit gerade nicht einfällt. ;)

Sie schreiben ganz einfache Wörte aus den gelernten Buchstaben wie Mimi, Mia, Mo, Papi etc.

Gelesen werden ganz einfache Sätze wie: "Mimi ist im (Bild). Papi ist am (Bild). Und so Wortspielchen wie "Papa - Pap - Pa - P - Pa - Pap - Papi" etc.

Ich finde das was deine Tochter machen muss auch viel zu schwer. Das kann sie doch gar nicht können, sie kennt die entsprechenden Buchstaben doch noch gar nicht.  ???

Wenn du die Lehrerin nie antriffst dann schreib ihr doch mal eine Nachricht ins Hausaufgabenheft oder leg einen kurzen Brief bei.

"Normal" finde ich das auch nicht.  :-\

~ Oma Netti ~


Lulu1

Danke für eure Antworten! Dann war meine Einschätzung ja nicht ganz falsch.

Ich werde die Lehrerin mal ansprechen wenn ich sie auf dem Schulhof treffe. Ansonsten ist im November der 1. Elternsprechtag, da werden wir das auf jeden Fall ansprechen.

Ich werde wohl Antonia nun das Schreiben lassen was sie kann und der Rest bleibt erst mal offen. Auch wenn ich das für die Kinder schon doof finde. Wo bleibt da das Erfolgserlebnis, wenn man mit den Aufgaben bereits am Anfang total überfordert ist??

Tochter - 2008
Sohn - 2011

deep_blue

Lulu, ich lade Dich herzlich ein auch bei uns im Thread mitzu- lesen und zu -schreiben! Da berichten viele Erstklässler Mamas über die Dinge, die ihren Sprösslingen so wiederfahren in den ersten Wochen jetzt!

Zu Deinem Thema... ja, das hört sich anspruchsvoll und schon recht weit an! :) Manche Kinder können das sicher schon, aber die Mehrheit, auch in der Klasse Deine Tochter wird damit sicher seine Probleme haben. Hast Du denn Kontakt zu anderen Muttis? Was sagen die denn? Vielleicht traut sich niemand, der Lehrerin etwas zu sagen? :-\ Vielleicht denken alle, mh, warum kann das mein Kind nicht und die anderen Kinder können es? Dabei ist das gar nicht so...

Es ist sehr wichtig, eben auch für das Lehrpersonal Rückmeldungen zu bekommen... positive wie auch negative. Nur so können sie gut und entsprechend auf die Kinder reagieren. Ich würde fast sagen, dass der Elternsprechtag im November zu weit entfernt liegt. Gibt es eine Möglichkeit vorher mit der Lehrerin zu sprechen? Mitteilung im Mitteilungsheft mit Bitte m kurzen Sprechtermin wäre da eine Kontaktmöglichkeit... wir haben gar die private Telefonnummer der Lehrerin für soclhe Dinge.

LG

Lulu1

Ich habe bislang mit einer Mutter darüber gesprochen, die denkt darüber ähnlich wie ich. Sie hatte der Lehrerin auch schon unter eine Aufgabe geschrieben, dass sie für ihren Sohn zu schwer war. Als Antwort kam wohl, dass das Kind die schreibtabelle in der Klasse liegen gelassen hat und die Aufgabe deshalb wohl zu schwer war. Aber die Aufgabe ist eben auch mit schreibtabelle zu diesem Zeitpunkt nicht zu bewältigen.
Da wir uns nicht mehr allzu lange auf dem Schulhof aufhalten sollen wenn wir die Kinder bringen habe ich sie bislang noch nicht getroffen. Werde in den nächsten Tagen mal zusehen, dass ich sie antreffe.

Eine Telefonnummer habe ich auch bekommen, allerdings nur für Notfalle oder besonders wichtige Angelegenheiten. So wichtig finde ich das jetzt nicht, deshalb werde ich sie nicht anrufen.
Tochter - 2008
Sohn - 2011

min(e)

also st es doch relativ 'normal'?
abby, auch seit kurzem in der ersten klasse, kam mit einem arbeitsblatt heim, auf der sie in der schule unter anderem "zebrastreifen" geschrieben haben
  :o

Bradipa

hab nicht alles gelesen. fine es stramm. meine geht jetzt auch in die 5. woche.

buchstaben Aa Ee Mm Oo und dazu werden auch wörter geschrieben Mama Oma Emma ect.... nicht mehr und nicht weniger.


scarlet_rose

Ich finde das auch sehr schwer, jedoch ist die Frage, wie der Anspruch/die Erwartung der Lehrer sind.

Sprich: Muss sie alles selbst und richtig schreiben? Eher nicht. Hier wurde auch recht früh recht viel geschrieben (ok, Wörter wie Lücke auch nicht), aber die Erwartung war nicht da, dass etwas richtig war.
Der Erste Schreibtest war nach 10 Wochen, Wörter waren: Löffel, Schokolade, Junge, Haus, und den Rest weiß ich nicht mehr. Selbiger Test wurde 4 mal geschrieben, um zu sehen, welche Fehler über die Zeit hin gelernt wurden.
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perdita

#14
arbeiten die bei eiuch nach "lesen durch schreiben"? Dann kann das sein, die kinder "schreiben" Worte nach Gehör, also sprechen, hören, suchen den Laut auf der Anlauttabelle und malen ihn dann ab. so "schreiben" sie schon nach ein paar Tagen jedes Wort. Dabei kommt es nicht auf richtig an, und wichtig ist, dass man nicht hilft dabei, die Lehrerin kann dann sehen, wie genau das kind Laute hören und erkennen kann.
Sie können das geschriebene nicht lesen, denn wie du richtig sagst kennen sie die Buchstaben ja anfangs noch nicht. sie malen nur auf/ab was sie hören. (In etwa so, wie du ein wort in einer Bilderschrift mit Codetabelle übersetzen würdest, aber es ohne die Tabelle es eben nicht zurück übersetzen könntest.)

es kann also sein, dass sie eine Lampe sieht und LAP schreibt, das bleibt dann so stehen. Ein Bett würde BET und wäre so richtig, denn sie hat alle Laute gehört etc.


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(ich hoffe der link ist in diesem zusammenhang ok?)
Große Schwester 09.2008*
Sternenschwester 04.2012 *+ 34 ssw
Kleine Schwester 04.2013*

Wie schön muß es erst im Himmel sein,
wenn er von außen schon so schön aussieht!
Astrid Lindgren (aus Pippi Langstrumpf)?

Cosima

Ich nehme auch an, dass sie nicht mit der Fibelmethode arbeitet sondern mit "lesen durch schreiben". Da werden die Wörter abgehört und mit der Buchsatbentabelle aufgeschrieben. Sie müssen nicht richtig sein: im Gegenteil! Du sollst Deine Tochter nicht einmal verbessern! So, wie sie das falsch hinschreibt, macht sie das ganz prima... ;) Je nach dem, wann auf Rechts hreibung geachtet wird, geht das voll nach hinten los. In der 7. Klasse schreibt sie dann immernoch: "Main Fater meet di Wise." *kreisch*

Welche Unterrichtsmaterialien in Deutsch habt ihr denn?

LG Cosima

PS: Welcher 1.Klässler kennt eine Zahnspange aus eigenem Erleben?!? *vollgaga*

Papa

Großes ACHTUNG!
Das klingt stark nach einer extremen Vertreterin der "Lesen durch Schreiben"-Methode. Extrem deshalb, weil hier nicht mit einfachen Worten begonnen wird, bei denen die Umsetzug von Laut in Schrift auch funktioniert, sondern weil hier Worte mit der Anlauttabelle geschrieben werden sollen, bei denen das nicht geht. "Lücke": das "ck" kann man nicht heraushören!

Charakteristisch ist, dass nicht verbessert werden soll, das würde das System stören. Ich habe schon von Kindern gehört, wo das noch in der 3. Klasse den Eltern gepredigt wurde: "nicht verbessern, das wird schon, wissenschaftliches Konzept, bla, bla". Nein, es wird nicht! Die Kinder sind zunehmend frustriert, weil sie ihr Geschreibsel nicht lesen können, und andere Menschen oft auch nicht.

Die Anlauttabelle mag für den allerersten Anfang gut sein, um das Prinzip der Verschriftlichung zu begreifen. Dann aber muß gut sein damit! Lesen lernt man nur durch Lesen, und Rechtschreibung durch Einprägen von Wörtern, Wortfamilien und zum Teil auch Regeln. Niemand von uns liest einen Text Buchstabe für Buchstabe. 95% der Wörter erkennt man am Wortbild, nur schwierige oder unerwartete Wörter werden buchstabenweise gelesen.
Die deutsche Schrift ist keine Lautschrift (in anderen Sprachen ist das zum Teil anders!), das Schreiben mit Anlauttabelle funktioniert daher nicht. Kinder, die in höheren Klassen richtug schreiben, haben das nicht wegen dieser Methode gelernt, sondern trotz dieser Methode.

Hinterfragen, aufpassen.
Gruß vom Papa!

Tochter geboren 2008
Sohn geboren 2010

scarlet_rose

#17
Tja Papa da würde ich gerne mal wissen, woher du all dein Wissen beziehst.

Das "Lesen durch Schreiben" bedeuten würde, dass die Kinder nicht lernen, Wörter zu erkennen, ist Blödsinn. In der 1 Klasse lesen die Kinder in der Regel (nicht alle, klar!) immer noch Buchstabe für Buchstabe. Das Erkennen kommt mit der Zeit und da ist es egal, mit welcher Methode gelernt wird.

Und wer sagt, dass es nicht wird? Die Kinder lernen jetzt sehr früh Rechtschreibregeln, ganz bewusst. Und weniger ein Wort nach dem Anderen. Sprich, sie lernen, wie Worte/Buchstaben und Wortbildung funktioniert, nicht einfach, wie ein Wort aussieht.

Auch früher wurde nicht jeder Fehler bewertet, auch wenn das viele falsch im Kopf haben. Das Wort "sieht" z.b. mit ieh ("er sieht den Ball"), musste auch vor 40 Jahren kein Kind in der ersten oder 2. Klasse richtig schreiben. Auch hier wurden nach und nach Regeln gelernt, jedoch eben vorerst einzelne Wörter.
Und ob jetzt Wörterlernen (reines auswendig lernen einzelner Wörter) oder Regeln und Hintergrund lernen zu intensiverem Verständnis führt? hmmm....Interpretationssache.

LRS-Kinder gab es damals wie heute, denen hilft weder die eine Methode, noch die Andere.
Lesen lernt man durch ein Verständnis dafür, wie Worte gebildet werden und genau darum geht es bei "Lesen durch schreiben".
Die Kinder werden früher, schneller und intensiver ans Lesen fremder Texte heran geführt, weil man nicht nur ein Wort nach dem Anderen lernt.

Ich will die Methode nicht als den heiligen Gral der Bildung bezeichnen, aber so schlecht ist die Methode nicht, nur weil es befremdlich erscheint.
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lisa81

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#18
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