Brauchen dringend Hilfe

Begonnen von alaquwa, 07. August 2011, 22:18:39

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alaquwa

Hallo,

meine Tochter ist 7 Jahre und kommt morgen in die 2 Klasse. Seit einigen Tagen macht sie nun arge Probleme, wenn es zum Thema Schule und Hort kommt.

Sie mag das Essen im Hort nicht und dort gibt es die Regel, alles soll probiert werden und dann kann man sich entscheiden, was man isst, aber man soll wenigstens etwas essen. Das finde ich auch voll OK. Das Problem ist nun, sie will gar nicht erst probieren. Das Problem hatte ich gerade heute abend selber. Ich hatte Zucchini gemacht und obwohl sie es schon mal gegessen hatte, wollte sie nicht einmal probieren und ist gleich wieder in Tränen ausgebrochen.

Ich wollte eigentlich nicht so ein mäkeliges Kind haben und hatte eigentlich versucht, sie an alles heranzuführen, aber es sind soooooo viele Sachen, die sie nicht isst. z.B. Fisch, Tomaten, Karotten (ganz schlimm), Pilze (naja, ok), eigentlich jegliches Gemüse.....

Sie möchte nun, dass ich morgen zu der Erzieherin im Hort hingehe und der klarmachen soll, dass sie nicht essen braucht. Das Gespräch hatte ich aber auch schon im letzten Jahr und ich denke nicht, dass sich da jetzt was ändern würde.
Leider zieht der Vater nicht am gleichen Strang mit mir. Er will nun morgen hingehen und mit der Erzieherin reden und dabei auch gleich fordern, dass sie in eine andere Gruppe kommt, weil ihre beste Freundin in einer anderen Gruppe ist. Das finde ich echt übertrieben.

Das Essen im Hort wird jeden Tag frisch von einem Koch zubereitet und er achtet wirklich darauf, dass es abwechslungsreich und gesund ist, aber daher gibt es eben auch öfter Gemüse-Lasagne.

Ich weiss mir wirklich keine Rat mehr, was ich noch machen soll. Das Peinliche dabei ist, dass ich selber Erzieherin bin. Daher komme ich auch sehr gut mit den Regeln zurecht, weil ich das bei meinen Kindern auch so machen. Da klappt es aber auch.

Hat jemand auch schon eine solche Erfahrung gemacht und kann mir vielleicht Tipps geben? Sie ist ständig am weinen und ich weiß wirklich nicht, wie ich ihr helfen kann. Am liebsten wäre es ihr, wenn sie abgemeldet werden würde und sie nach Hause kann, aber dann wäre sie über 5 h allein und das mache ich nicht, verkürzen kann ich auch nicht, da ich schon Teilzeit arbeite.

Vielleicht weiß ja jemand Rat

LG Dana

Sisam

Hallo Dana,

Herzlich wilkommen hier im Forum. :)

Äußert Deine Tochter sich denn, warum sie nichts probieren mag? Mein erster Gedanke ist, dass sie evtl irgendeine Unverträglichkeit haben könnte und einfach Angst davor hat, dass von "ungesichertem" Essen z.B. Bauchschmerzen oder ähnliches kommen.

Auf alle Fälle würde ich versuchen, ihr zu erklären, dass Nicht-Essen keine Lösung ist, sondern ihr Euch gemeinsam - d.h. sie muss versuchen ihr Problem möglichst gut zu erklären - auf Spurensuche begeben müsst, um herauszufinden, wie das Problem gelöst werden kann.

Zitat von: alaquwa am 07. August 2011, 22:18:39Das Peinliche dabei ist, dass ich selber Erzieherin bin.
Ich bin auch Erzieherin und ärgere mich häufig, dass ich bei meinen eigenen Kindern ein Brett vorm Kopf zu haben scheine, während die Dinge für mich an anderer Stelle so klar auf der Hand liegen und ich mich wundere, dass die Eltern das nicht sehen. ;)

Herzliche Grüße
Sisam
früher: Sisamlimamzuri, die Unaussprechliche ;D
Wer den Kopf in den Sand steckt, hat schlechte Aussichten ;)

Fairydust

Bei Essen bin ich der Meinung, kein Kind verhungert am vollen Tisch. Ich handhabe es so, dass alles Essen auf dem Tisch steht und sich jeder nehmen kann, was er möchte. Bei neuen Sachen frage ich einmal, ob probiert werden möchte, wenn nein, ist es ok. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sie irgendwann von allein probieren möchten.
Ich habe als Kind auch in der Schule gegessen. wir konnten sagen, was wir nicht auf den Teller haben möchten und es wurde einfach weggelassen, ohne Diskussion (wäre auch gar keine Zeit gewesen, an der Essenausgabe war eine lange Schlange)

zuz

Mir kommt es so vor, als würde Deine Tochter Dich mit dem Essen erpressen wollen. Sie hat eigentlich keine Lust auf den Hort, daher verweigert sie das Essen, dann müsst Ihr ja reagieren. Von daher würde ich mal versuchen herauszufinden, warum sie nicht in den Hort gehen mag.
Evtl. wäre verkürzen ja doch eine Möglichkeit. Du sagst, 5h wären Dir zu lang. Gilt das auch für z.B. 2h? Sollte wirklich die Hortunlust dahinterstecken, wäre das ja vielleicht ein Kompromiss.
Zum Essen würde ich sagen, sie soll nur das essen, was sie will. Aber etwas anderes gibt es dann eben auch nicht. Das mit der anderen Gruppe verstehe ich nicht so ganz. Die bekommen doch das gleiche Essen?
Wenn es wirklich um ihre beste Freundin geht, wäre das ja aber vielleicht eine Lösung. Ich wäre aber vorsichtig, wie ich das formuliere. Ich würde sicher keine Forderungen stellen, sondern erst mal fragen, was die Erzieher denn für einen Eindruck von Deiner Tochter haben, wie problematisch sie die Situation sehen und was sie vorschlagen würden. Und dann kann man ja mal weitersehen. Eine Möglichkeit könnte auch sein, mit Deiner Tochter zu reden, dann mit den Erziehern - um ihre Sichtweise kennen zu lernen. Noch gar keine Lösung anstreben, erstmal alles offen halten und dann noch mal mit Deiner Tochter reden. Damit vergebt Ihr Euch nichts und baut keine Fronten auf.

LG, zuz

Honigbluete

Ich denke auch, dass das Nicht-Essen eher den Grund hat, euch ihre Abneigung gegen den Hort zu zeigen. Ist ja auch eine super Möglichkeit, die Eltern in Zugzwang zu bringen  ;) Ich kann bei zuz unterschreiben, sucht das Gespräch mit den Erzihern im Hort und sucht gemeinsam mit deiner Tochter nach einer Lösung.

Wir haben das Glück, dass Lukas fast alles isst. Mittlerweile macht er immer mal wieder ein Theater, dass er dieses oder jenes nicht mag. Ich fordere ihn immer auf, wenigstens zu probieren und sage ihm dann, dass er das, was er nicht mag, liegen lassen kann. Hat er bis heute noch nie gemacht! Also auch nach einem Ausruf wie "IIIIHHH, PILZE ESSE ICH NICHT!" und der möglichkeit, sie liegen zu lassen, isst er sie doch, eben weil ich nicht darauf rumreite, dass er sie isst. Was anderes würde ich ihm aber auch nicht anbieten.

Tiffy

Das "schleckig-sein" ist bei meinem jüngeren Sohn (9) auch sehr ausgeprägt.
Ich koche meist nichts super außergewöhnliches, sondern eben schon etwas was die Kinder auch essen. Hat er nun wieder seine Phase mit "ich mag kein Gemüse - ich will lieber Toast mit Nutella" dann bleibe ich trotzdem konsequent. Also 1 mal am Tag sollte schon was "richtiges" gegessen werden, dann achte ich auch darauf, dass es ausgewogen und gesund ist. Bei uns herrscht eigentlich schon die Regel, dass wenn wir alle gemeinsam essen, dann auch alles zumindest probiert wird. Wenn es ihm dann gar nicht schmeckt, muss er es natürlich nicht aufessen.

Deine beschriebene Situation mit dem Essen klingt für mich auch eher als eine Art Ausrede, dass deine Kleine gerade einfach eher überhaupt gar keine Lust hat auf das Hort. Vielleicht ist sie ja damit irgendwie nicht zufrieden, wurde sie geärgert oder so? Würde eher darauf mal anspielen. Natürlich kann auch tatsächlich die beste Freundin eine Rolle spielen, die in der anderen Gruppe ist...