14 jährige hält sich nicht an Regeln

Begonnen von monika70, 12. Juni 2011, 02:15:36

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monika70

Hallo,
habe schon seit gutem Jahr Probleme mit meiner Tochter:
Sie schwänzt ständig die Schule und ich weiß echt nicht mehr weiter
(wir sind beim Jugendamt, sie macht bei einem Schulprojekt von caritas mit...2te Chance Schule) aber es hilft alles nicht.
Wir fahren sie in die Schule sie geht wenn wir weg sind wieder raus.
In letzten Tagen habe ich sie in die Klasse gebracht, sie geht dann in der große Pause.
Das zweite große Problem ist das ausgehen: in der Woche klappt das gut, da hält sie sich an die Regeln.
Aber am Wochenende geht gar nichts: wir haben vereinbart, dass sie spätestens um 23uhr nach Hause kommt.
Sie kommt aber wann sie will: meistens so zwischen 0.00uhr...aber auch mal später.
Strafen bringt bei ihr gar nichts.
Wenn wir ihr nicht erlauben raus zu gehen: haut sie ab und es ist schon ein paarmal vorgekommen dass sie ganzes Wochenende weg war.
Sie bleibt dann mit mir über das Internet in Verbindung, aber ist nur kurz angebunden.
Ich weiß echt nicht mehr was ich noch machen soll.
Habe mit einer Freundin heute darüber gesprochen, welche als Jugendliche auch sehr schlimm war, die hat mir empfohlen sie in eine stationäre Therapie zu tun.
Habe da allerdings überhaupt keine Ahnung was es da so für Hilfen gibt.
Über Tips  und Erfahrungn wäre ich dankbar.

lg
monika

Namenlos

klar, wenn man/Frau nicht mehr weiter weiss stationaer 'abliefern' und dann doch bitte in der geschlossenen  s-:) s-:)

Sorry, weil er/sie/nicht um 23 Uhr ins Bett geht!?  s-:) s-:)

vlt. hättest Du dir eher darüber Gedanken machen sollen  s-:) s-:) s-:)

s-:) weitere Worte fehlen mir da, bei so einem Schwachsinn.

monika70

Vielleicht solltest du statt einen hier fertig machen mal Tips geben wie man es sonst lösen könnte.
Es geht nicht darum, dass sie nicht um 23uhr ins Bett geht.
Es geht darum, dass sie fast nicht mehr in die Schule geht und am Wochenende mit 14 Jahren nachts um 1uhr, 6uhr nach Hause kommt oder sogar das ganze Wochenende weg bleibt.
Und man als Eltern da steht,  machtlos ist und nichts machen kann.
Meine Freundin war als junge Frau mit 22 Jahren auch in stationären Behandlung und es hat ihr sehr, sehr viel geholfen.
Sie hat da viel Unterstützung und therapeutische Hilfe bekommen.
Es geht nicht darum das Kind weg zu geben, ich könnte sie ja wie vom Jugendamt in betreutes Wohnen geben aber das ist nicht die Lösung, da dort nur solche Problmekinder sind und sie mir noch schlimmer werden könnte als in einer Therapie wo ihr Psychologen helfen können.
Es geht ja nicht darum sie in Psychiatrie einzuliefern, sondern eher in etwas wie ein KUr.
Da sie auch sehr oft krank ist und auch an Asthma leidet.

Dachte eigentlich hier Hilfe zu finden und nicht so dumm angemacht zu werden, das bringt mir auch nichts.

monika70

Zitat von: Traumwelt am 12. Juni 2011, 08:34:23
klar, wenn man/Frau nicht mehr weiter weiss stationaer 'abliefern' und dann doch bitte in der geschlossenen  s-:) s-:)

Sorry, weil er/sie/nicht um 23 Uhr ins Bett geht!?  s-:) s-:)

vlt. hättest Du dir eher darüber Gedanken machen sollen  s-:) s-:) s-:)

s-:) weitere Worte fehlen mir da, bei so einem Schwachsinn.
.... was mich noch interessieren würde, was du damit meinst, dass ich mir eher Gedanken darüber machen sollte??!!!
Sie war bevor sie in die Pubertät kam ein ganz, normales Kind, welches sich an Regeln gehalten hat.
Ich bin auch nicht sooo schlimm, dass es bei uns große Reglen gibt.
Das einzige was wir verlagen ist die Schule zu besuchen und pünktlich nach Absprache zu Hause zu sein.
Kleine Regeln gibt es da noch, daran hält sie sich aber ganz gut.

zuz

Huhu,

also ich weiß nicht so recht, ob ich Dir weiterhelfen kann. Aber vielleicht ein paar Anstöße geben.
Als erstes: Was mir aufgefallen ist: "Da wird sie MIR noch schlimmer". Das klingt so, als würdest Du Dich für das, was sie tut, verantwortlich fühlen. Und als würde sie etwas tun, um DIR damit etwas "anzutun". VIelleicht war es nur seltsam geschrieben, aber vielleicht ist es mal Wert, drüber nachzudenken. Sie ist immerhin schon 14, sie tut Dinge unabhängig von Dir und nicht, um Dich damit zu ärgern. Das mal so vorweg.
Natürlich hast Du trotzdem noch Verantwortung für sie, und wenn sie nicht mehr in die Schule geht, dann ist sie offenbar auch noch nicht so weit, für sich Verantwortung zu übernehmen. Was Du schilderst, ist ja auch recht extrem. Jetzt müsste man halt die Umstände noch besser kennen - welche Schule, fühlt sie sich dort wohl, warum will sie nicht mehr hin, etc. Was tut sie denn, wenn sie nicht in der Schule ist? (Das würde mir vor allem Angst machen. Oder weißt Du, was sie macht?) Was will sie eigentlich mal später machen? Vielleicht kann man sie da packen? Mal in Ruhe mit ihr reden, was sie in Zukunft machen will. Und egal was sie für einen Berufswunsch angibt, und sei er noch so absurd: Das ernst nehmen und dem nachgehen. Sich mit ihr zusammen bei potenziellen Arbeitgebern erkundigen, was die verlangen, welche Abschlüsse, fragen, ob sie mal ein Praktikum o.ä. machen kann usw. Sollte alles i.O. sein (keine Drogen, keine ganz üblen Kreise), dann müsste ihr das eigentlich ein wenig die Augen öffnen.
Wegen Weggehen: Was gibt es denn für Konsequenzen bei Dir? Ich würde sagen, wenn sie um 11 daheim sein soll und erst um 12 kommt, darf sie am nächsten Tag nur bis 10 raus. Usw. Das "Abhauen" möglichst unterbinden, wenn das irgendwie geht (Haustür absperren, ihren Schlüssel konfiszieren? Geht das bei Euch räumlich?)
Wie ist denn insgesamt Euer Verhältnis? Könnt Ihr miteinander reden? Evtl. könnt Ihr mal mit einem Mediator reden, Euch also zu dritt zusammensetzen und in Ruhe ansprechen, was nicht stimmt, was man verbessern kann. Und eine neutrale Person moderiert (vielleicht sogar jemand Professionelles).
Wie sieht es mit ihren Freunden aus? Hat sie welche? Kennst Du die? Wie stehst Du zu ihnen? Wie stehen sie zu dem Verhalten Deiner Tochter? Kannst Du Dir da irgendwie Unterstützung holen vielleicht? (Möglicherweise sind sie ja gegen das Schwänzen und können sie da eher überzeugen als Du, wenn Du sie darum bittest).
An Deiner Stelle würde ich mir auch psychologische Unterstützung holen. Da hat eigentlich jede halbwegs größere Stadt so einen Kinder-/Jugendnotdienst. Oder beim Kinderschutzbund nachfragen, die beraten kostenlos. Denn es klingt schon ziemlich heftig, was Du schreibst.  :-[
Alles Gute!

monika70

Dankeschön für deine Antwort.

Zitat von: zuznazne am 12. Juni 2011, 20:14:15
Als erstes: Was mir aufgefallen ist: "Da wird sie MIR noch schlimmer". Das klingt so, als würdest Du Dich für das, was sie tut, verantwortlich fühlen. Und als würde sie etwas tun, um DIR damit etwas "anzutun".
Nein, ich fühle mich eigentlich nicht für das was sie tut verantwortlich.
Ich habe es in der Hinsicht so gemeint, dass wenn sie in ein betreutes Wohnen kommt und da Jugendliche so sind wie sie, dass sie sie noch mehr reinreiten..zbs. Kriminalität, Drogen...davon habe ich Angst.
Wegen der Schule, da haben wir viel gesprochen:
Sie hat da keine Probleme.
Die Lehrerin sagt mir auch immer wieder, dass sie sehr gut ist, wenn sie da ist und eigentlich in der Hauptschule fehl am Platz ist, da sie sehr intelligent aber faul ist.
Meine Tochter meint nur: es ist ihr in der Schule langweilig, es macht ihr keinen Spaß, sie will lieber rumhängen.
Wegen der Arbeit: sie weiß nicht was sie werden will,das interessiert sie im Moment auch nicht.
Sie meint sie ist jung und will jetzt ihren Spaß am Leben haben.
Meine Meinung ist, das sie aus der Schule rausfliegen will, mit 15 Jahren ist sie nicht mehr schulpflichtig und dann am besten zu Hause und mit den Freunden abhängen.
Irgendwann dann später die Schule nachmachen.
Aber das geht gar nicht, dass lasse ich nicht zu, dass sie mir zu Hause rumhängt und nichts macht.
Mit den Konsequenzen beim weggehen ist das so, dass es im Moment kaum welche gibt.
Da ich sie dann 24 Std. beaufsichtigen müsste, was leider nicht immer möglich ist.
Ich habe noch eine 9jährige Tocher, einen Hund mit dem man raus muss und da geht es einfach nicht immer, dass ich ganzen Tag auf sie aufpasse.
Da müsste ich sie im Zimmer einsperren (wir haben da aber keinen Schlüssel) und Fenster schließen, da sie schon einmal aus dem Fenster-Balkon raus ist.
Letzes mal, als ich sie  nicht rausgelassen habe, war ich so stinkig, dass ich das wirklich durchgezogen habe und sie 24 std. beaufsichtig habe.
Das war furchtbar: sie hat getobt, geschrien, geweint...einach alles.
Aber das geht leider nicht immer.
Reden tun wir sehr viel miteinander, auch wenn wir oft aneinander geraten, da wir beide sehr impulsiv sind.
Aber das Problem ist, sie lässt sich von niemanden reinreden.
Sie war ein paar mal bei einem Psychologen, aber der kam einach mit ihr nicht weiter,
da bei ihr überhaupt kein Interesse da war mitzureden.
Sie sagt dann ja, ja ist Einsichtig und handelt aber dann anders als sie verspricht.
Sie hat auch von Caritas eine junge Dame an der Seite, die ihr helfen soll mit der Schule, aber die ist auch schon ratlos.
Zum sprechen hat sie viele, aber sie spricht nur mit den Freundinnen und die sind leider genauso wie sie.
Wir probieren schon echt sehr viel, kommen aber nicht weiter.
Als letztes  mal die Dame von caritas bei uns war, haben wir mit meiner Tochter eine Abmachung gemacht:
Bis Pfingstferien in die Schule zu gehen, keinen Tag fehlen oder sie muss dann mit den Konsequenzen leben und in ein betreutes Wohnen kommen.
Sie ist nicht mal einen Tag in die Schule gegangen.
SIe hat sich am nächsten Tag beim Hausarzt ohne das ich es wusste krankschreiben lasse.
Jetzt habe ich nach den Pfingstferien einen Termin beim Jugendamt mit einer Dame, die sich bei Unterbrigungen von Jugendlichen auskennt und mich beraten soll.
Das Problem ist: ich möchte sie nicht augfgeben und weg haben, ich möchte dass ihr geholfen wird und sie begreit, dass sie sich im Leben an Regeln halten muss und vor allem die Schule weitermachen soll.
Naja, werde jetzt mal schauen, was bei dem Gespräch mit dem Jugendamt rauskommt.
Ich weiß nicht wer mir helfen könnte: ich würde sie gerne in eine Kur oder sowas geben, wo man sie psychologisch betreut, dass sie von zu Hause für eine bestimmte Zeit wegkommt, damit wir alle etwas zu Ruhe kommen und sie sieht wie es sich ohne uns lebt und wie gut sie es zu Hause hat.
Muss mal einen Termin beim Hausarzt machen, vielleicht kann er mir da weiterhelfen.
Dankeschön fürs lesen.

lg
monika







zuz

Also ich bin jetzt kein Psychologe, aber nach dem, was Du geschrieben hast, hätte ich vielleicht doch noch ein paar Ansätze:
Dass sie unterfordert ist und sich deshalb langweilt, das kann sehr gut sein. Das führt auch oft dazu, dass Kinder Schule komplett verweigern. Ist wie bei Hochbegabung, da sind die Kinder auch am Gymi völlig unterfordert und tun dasselbe wie Deine Tochter jetzt auf der Hauptschule (ich gehe mal davon aus, sie ist normal begabt oder leicht überdurchschnittlich). Habt Ihr mal ihren IQ testen lassen? Vielleicht wäre das mal eine Möglichkeit. Wenn dabei rauskommt, dass sie einen recht hohen IQ hat, vielleicht gibt ihr das einen Schuss Selbstbewusstsein und sie entwickelt wieder etwas Ehrgeiz. So wie Du schreibst, hat sie sich grad selbst aufgegeben und gar keinen Antrieb mehr.
Das mit dem "Faulsein" lasse ich so nicht gelten ;). Kinder (und auch Erwachsene) sind nämlich nicht faul. Ist sie ja auch nicht - sie ist die ganze Nacht unterwegs anstatt zu schlafen und trifft offenbar ja auch viele Freunde. Sie ist nur nicht motiviert, etwas für die Schule zu tun und sieht darin auch keinen großen Sinn. Da muss man also irgendwie ansetzen. Das führt zum nächsten Punkt:
Sie sagt, sie will jetzt erst mal ihr Leben genießen. Tja, dazu gehören gewisse Grundvoraussetzungen, an denen Du etwas drehen kannst. Z.B. braucht man ja irgendwie Geld, um Spaß zu haben. Also sollte sie auch etwas verdienen. Mit 14 kann man z.B. Zeitungen austragen. Sie bekommt ja sicher Taschengeld, da würde ich ausmachen, was sie davon bestreiten muss. Wie viel es ist, ist nicht so wichtig, wichtiger ist, was sie davon kaufne muss. Dafür gibt es von Dir dann zusätzlich kein Geld mehr, braucht sie mehr, msus sie eben sparen oder arbeiten. Du weißt selbst am besten, wofür sie Geld gern ausgibt - Alkohol? Schminkzeug? Kino? Klamotten? Usw. Da kannst du steuern.
Außerdem braucht man natürlich etwas zu essen. Das ist der nächste Ansatzpunkt. Ich vermute mal, sie macht zu Hause nicht viel - nun ja, wenn sie nicht einkauft, gibt es auch nichts zu essen, ganz einfach. Ich würde es so machen, dass jeder mal verantwortlich ist. Kauft sie nichts ein, haben alle nichts zu essen. Auch ihr nicht. Das klingt hart, aber ich denke, sie wird schnell merken, dass sie eigentlich wichtig für Euch ist. Dasselbe kannst Du in vielen anderen Bereichen tun - Wäsche waschen nur, wenn sie ihre Klamotten ins Bad bringt usw. Ich denke mal, Du solltest ihr möglichst wenige Annehmlichkeiten frei Haus bieten - sie ist für alles mitverantwortlich. Auch solche Dinge wie Urlaub usw. - wenn sie etwas möchte, muss sie etwas dafür tun, immerhin ist sie (biologisch) erwachsen und man kann ihr eigentlich fast alles zumuten. Das wird ihr Selbstvertrauen stärken, ihren Platz in der Familie auch (sie ist dann nicht mehr nur der Buhmann, der alles falsch macht), und vielleicht merkt sie so, dass sie einen Wert hat. Der scheint ihr nämlich grad zu fehlen. Und dann ist sie vielleicht auch wieder bereit, etwas für ihre Zukunft zu tun.
Momentan fühlt sie sich sehr stark (scheinbar) und überlegen, wird aber behandelt wie ein Kind. Also behandel sie wie eine Erwachsene, damit sie bald einen Grund hat, sich wirklich stark zu fühlen und aber auch ehrlich einschätzen kann, wo ihre Schwächen sind.
Liebe Grüße, zuz

mee

Hallo Monika, mein Neffe hatte fast ähnliche Probleme. Da ist einiges falsch gelaufen und er war auch ständig unterwegs und kaum in der Schule. Irgendwann hat es sich so eskaliert dass eine geschlossene Einrichtung die einzige Möglichkeit war. Ich habe mein Bruder angeboten den Junge zu mir zu nehmen. Weg von die Großstadt zu eine kleine Stadt. Zuhause war er der Jüngste aber bei mir waren es ganz andere Umstände. Ich habe viele Kinder. Es war schwierig am Anfang und für ihm  hart  aber es hat geklappt. Er schwänzt keine Schule mehr und hat das erreicht was niemand ihm zugetraut hat. Heute geht er nicht mehr weg ohne sich an die Zeiten zu halten. Anfangs ist er mir noch aus Klo Fenster gesprungen und hat geraucht und und und er war erst knapp 13. Ich denke eine neue Umgebung weg von alte Freunde hat ihm gut getan. Außerdem musste er bei mir auch Verantwortung übernehmen. Er ist eigentlich ein sehr toller Junge und kann auch sehr fröhlich sein.
Anfangs musste ich jeden Tag Stunden Lang mit seine Eltern tel. Aber heute läuft alles super. In die Ferien kann er jetzt den Zug alleine nehmen und Ende das nächste Schuljahr ist er fertig mit der Schule und kann wieder zu seine Eltern. Nur man staune er ist sich noch nicht sicher wo er wirklich will.
Das alles haben wir erreicht mit die Hilfe von Jugendamt hier und in seine Heimatstadt.
Ich wurde dich raten dich an das Jugendamt zu wänden. Die sind sehr hilfsbereit und tun ziemlich viel besonders wenn die merken dass die Eltern sich auch anstrengen.
Viele Leute haben so ein negativen Eindruck über das Jugendamt aber es stimmt so nicht. Ich habe nur gute Erfahrungen mit denen gemacht mit meine Kinder und auch mit andere Kindern.