Hallo liebe Zwei- oder Mehrfachmamis,
ich brauche einen dringenden Rat. Ich stehe kurz vor der Entbindung meines zweiten Kindes. Mein Großer ist vor Kurzem 3 Jahre alt geworden, er ist ein aufgewecktes, liebes und fröhliches Kerlchen, aber die letzten neun Monate waren für ihn nicht leicht. Ich hatte keine schöne Schwangerschaft, musste viel liegen und konnte mich nur bedingt um ihn kümmern. Wir haben zwar viel gekuschelt und im Bett gespielt und gelesen, aber ansonsten musste ich ihn halt oft mit dem Papa allein losziehen lassen. Er hat auch öfter das WE mal bei meinen Eltern verbracht, das war alles bisher kein Problem, er war sogar eine Woche mit ihnen im Urlaub und war ganz begeistert davon, wollte sofort wieder los mit ihnen.
Und nun ist es plötzlich so, als wäre bei ihm ein Schalter umgelegt. Er war mit meiner Mutter schon eine Weile immer ein bißchen zickig, sie fordert oft zu viel Nähe von ihm und reagiert dann manchmal auch beleidigt, wenn er das gerade nicht mag. Letztendlich ist er aber dennoch gern bei ihr und spielt gern mit ihr. Und Opa ist sowieso der King.

Insgesamt sind sie wirklich äußerst liebevolle Großeltern, auch körperlich noch topfit, so dass sie alles mit ihm machen können.
In den letzten Wochen hat sich diese "Zickigkeit" mit ihnen allerdings immer mehr gesteigert, wir haben das bisher darauf geschoben, dass er so langsam einfach die Nase voll hat von der Schwangerschaft und natürlich endlich seine "alte" Mama wiederhaben möchte. Außerdem haben meine Eltern zur Zeit auch ein paar Sorgen, die Stimmung dort ist nicht ganz so ausgelassen im Moment, das spürt er natürlich auch.
Die letzte Übernachtung bei ihnen endete dann in einer Katastrophe er hat wohl mehrfach gesagt, dass er nach Hause möchte, ist abends dann nur vor lauter Erschöpfung vom Weinen eingeschlafen... Ich war recht geschockt, und auch ein bißchen sauer, dass sie uns nicht benachrichtigt haben, wir wussten von gar nichts. Sicher, sie haben es nur gut gemeint ihn uns abzunehmen (wir hatten einen dringenden Termin), aber wenn wir gewusst hätten, wie schlimm es war, hätten wir ihn sofort geholt.
Nun ist der Karren natürlich in den Dreck gefahren, bei Oma und Opa übernachten möchte er nun partout nicht mehr. Und das zum absolut ungünstigsten Zeitpunkt, mein ET ist Mitte August, bis dahin wird sich die Lage sicher nicht mehr so weit entspannen, dass wir ihn beruhigt zwei bis vier Nächte bei ihnen lassen können.
Dass so der Plan von ein paar entspannten Tagen im Familienzimmer geplatzt ist, ist das eine, das ist schade, aber wenn es nicht geht, weil mein Mann beim Großen bleiben muss, dann ist das eben so.

Da geht unser Sohn natürlich vor, es wird für ihn ja in nächster Zeit schon noch anstrengend genug.
Aber was machen wir zur Entbindung selbst? Ohne meinen Mann entbinde ich auf keinen Fall, wir hatten eine sehr schwierige erste Geburt, ich habe dementsprechend großen Respekt vor der zweiten und meine Mann ist der einzige, der diese Ängste mit mir teilen und sie mir ein Stück weit nehmen kann. Nur wie soll ich einigermaßen entspannt in die Geburt gehen, wenn ich weiß, dass mein Sohn sich in seiner Betreuung nicht wohlfühlt?
Hatte jemand schonmal eine vergleichbare Situation? Dass ausgerechnet dann, wenn man sie am dringendsten gebraucht hat, die Hauptbezugspersonen (neben Mama und Papa) plötzlich komplett abgemeldet sind? Oder habt ihr irgendwelche Tips, wie wir die drei vielleicht doch noch wieder so weit zusammenbekommen, dass es für ihn nicht nur schrecklich ist? Außer meinen Eltern kommt leider niemand in Frage, der ihn spontan auf Abruf und dann ja auch auf ungewisse Dauer nehmen könnte...
Danke schon einmal für das Lesen des Romans!