stille Treppe, was ist daran nicht gut?

Begonnen von Sönnchen, 06. Oktober 2011, 21:19:27

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Once

#75
Zitat von: Nachtvogel am 07. Oktober 2011, 18:45:47
Zitat von: Hubs am 07. Oktober 2011, 14:35:31
Wie soll sie denn ihre Wut sonst äußern?

DAS ist aber jetzt nicht dein Ernst, oder?

Wie äusserst DU deine Wut denn? Schmeisst du dich auch auf den Boden und kreischt bis du dich nahezu übergeben musst, schlägst dich, haust deinen Kopf auf den Boden und rastest total aus...?
:o :o :o

Nein, oder? ;)


ich kann ehrlich nicht glauben, dass es Dein Ernst ist, die Reaktion einer Erwachsenen mit der eines Kindes zu vergleichen.

lotte81

@tini: 30min finde ich noch im Rahmen.... ich hab jetzt noch nie die Zeit gestoppt, aber das schaffen meine auch..OK, sie schreien nicht 30min hysterisch rum oder schlagen um sich.... Das dauert vielleicht mal 5-10min und dann kommt halt motzen und bocken und diskutieren bis aufs BLut.... aber Klara fängt oft schon morgens an zu testen und hört erst abends auf(und selbst dann macht sie noch weiter)...das geht los damit, dass sie erst das linke Bein in die Hose ziehen will, ich ihr aber das recht BEin hinhalte, dann sind die Zopfgummis falsch oder sie will 2 Zöpfe statt 1...selbst die Bürste kann falsch sein...weiter gehts beim Frühstück...Kakao? Ne, heute muss es Honigmilch sein und ja kein Käse,sondern Gelee ...im Auto will sie vorne einsteigen, ihre Arme alleine reinmachen in den Gurt und so weiter (alles natürlich DInge, die sie sonst anders macht und die ihr dann grad in dem Moment einfallen  ;D) ja...das bringt mich dann auch schon auf die Palme...aber irgendwie bekommen wir es hin. Mal gebe ich nach, mal sie, mal finden wir einen Kompromiss...dass irgendwas davon sie dazu bringt hier 30min rumzuschreien kam zum Glück noch nicht vor....Wir können uns nach ein paar Minuten kämpfen "beiderseits" (ja, auch ich versuche dann durchaus mal meinen Will einfach durchzusetzen  ;D) immer einigen  ;D

03/2006 ♂️
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ѕтιηє

Zitat von: Hubs am 07. Oktober 2011, 19:18:21
Zitat von: Nenita am 07. Oktober 2011, 19:07:08
Zitat von: Hubs am 07. Oktober 2011, 18:53:30

Wenn ich mich ihm tröstender Weise näher und er das nicht möchte, dann kann er gewalttätig werden  8) und der Kerl hat Kraft und er weiß wo's weh tut! Aber ich merk

Duldest du, dass er dir weh tut? Oder versteh ich das jetzt falsch?
Also ganz ehrlich? Jemandem Schmerzen zufügen gibts hier als "normale Ausdrucksweise seiner Wut" nicht - da ist es bei mir dann rum!Dann lieber aufs Zimmer!
Manchmal frag ich mich, wie ihr Euch eigentlich vorstellt wie es bei uns daheim ist? Alles drin, von Moritz dem absolutem Engelchen und ich die Geduld in Person bis hin zu dem Mortiz der hier schalten und walten kann, wie er will, egal ob er mich dabei vermöbelt  ;D

Nee. Ich lass mich nicht schlagen! Auch nicht von meinem Kind! Ich hab geschrieben, dass ich doch im Ansatz merke, dass er jetzt mein Annäherungsversuche nicht möchte, also bleib ich weg. Oh Mann! Ich fühl mich grad so was von missverstanden!

Schlagen ist in dem Moment in meinen Augen sehr wohl eine normale Ausdrucksform eines 2-jährigen. Wenn er wütend ist, ist er beim besten Willen nicht im stande vernünftig Konversation zu betreiben. Und da hauen Kinder zu. Das ich es als "normale Ausdrucksform" bezeichne, heißt nicht, dass ich es gut heiße, dass ich es zulasse, dass er mir oder anderen weh tut.

also ich verstehe was du meinst und finde deinen Ansatz super!
ähnlich machen wir es auch - mal klappt es mehr, mal weniger  ;) :P

Auszeiten hab bisher nur ich gebraucht und bin dann mal kurz raus, hab aber die Türe offen gelassen, um nicht zu platzen und wieder runter zu kommen...

lotte81

Zitat von: Coney am 07. Oktober 2011, 19:45:11
Hubs,

es würde mich wirklich (also jetzt ernsthaft) interessieren, wie Du auf ein Kind wie Emma reagieren würdest.

Was würdest Du machen, wenn Dein Kind nicht mehr ansprechbar ist, komplett am Rad dreht, schreit, schlägt, beißt und sich auch dann nicht beruhigt, wenn Du weggehst, es nicht umarmst, nicht mit ihm sprichst?
Aber noch mal: Wie bringt man so ein Kind dann dazu freiwillig ins Zimmer zu gehen, da zu bleiben und runterzukommen  ??? Es geht ja nicht drum, dass meine oder Hubs oder danes Kinder so was nie machen würden, sondern um den Umgang damit...
Ja, Paul ist, wenn er tobt nicht ansprechbar...nein, er hört nicht mal was ich sage...wie also soll er hören wenn ich sage: Geh in dein ZImmer u beruhig dich? Und selbst wenn ich ihn "hinschleifen" würde (tragen geht bei 23 kg ja nicht mehr so gut): Er würde ja nicht freiwillig dableiben....
Ich hab auch nicht immer und in jeder Situation die super pädagogisch wertvolle Idee  ;D aber ich halt ihn dann halt auf Abstand ,wenn er mich schlagen will (und sag ihm auch, dass wir uns nicht schlagen), sag auch mal (laut, in der Hoffnung gehört zu werden) dass jetzt mal gut ist und er sich beruhigen soll, damit wir reden können..aber im grossen und ganzen bleib ich halt stoisch dabei und warte ab bis er wieder ansprechbar ist...und meist ist er dann so was von lammfromm, dass er komplett kompromissbereit ist und wir alles aushandeln und besprechen können  :)
Aber wie gesagt, er tobt halt auch nicht 2 oder 3 Stunden... das würde mich dann wohl auch an meine Grenzen bringen - schon allein weil ich das akustisch nicht aushalten könnte  s-:)
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Vee

Irgendwann hab ich mal gehört oder gelesen, dass es gut sei, den Kindern zu vermitteln, dass man ihre emotionalen Spitzen "aushält". Also anwesend sein. (Und u.U. reflektieren, warum man Mühe damit hat einfach anwesend zu sein!!) Das heisst für mich involviert zu sein, aber über der Situation zu stehen.

Das hat mich ganz doll angesprochen.
Dieses Gefühl aus Sicht der Kinderseele: Verkraftet man mich in meinem Extrem?
Und auch echt die Frage an mich: Was halte ich gerade nicht aus?

Das heisst natürlich nicht zugucken, wie die Wohnung demoliert wird oder gar sich hinhalten für Gewalt. Aber dem Frust standhalten ohne jegliches Intervenieren, was eben in dem Moment oft zum Scheitern verurteilt ist.

Die "Treppe" wäre für mich persönlich deshalb mit einem Gefühl des Scheiterns verbunden. Aber ich kann hier eigentlich nicht mitreden, ich habe noch nicht einen richtigen Wutanfall erlebt oder eine Situation, wo ich dachte, mein Kind müsse von etwas runterkommen.
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Sky  31. SSW - hebt meine Welt aus den Angeln
Sienna  28. SSW - am 1. Frühlingstag 2011 fort geflogen - alles Gute, mein Mädchen!

Coney

Hallo,

@Once: Die Kinder sind mit 1,5 Jahren doch total unterschiedlich, man nicht pauschal sagen, die sagen, dies oder jenes ist für einen Anderthalbjährigen nicht angebracht. Ich seh es doch an meinen Kindern: Zwischen Emma und Finn mit anderthalb liegen WELTEN, ehrlich.

@Lotte: Doch, ich schleppe Emma dann in ihr Zimmer, wenn es total ausartet. Geht mit 14 Kilo auch noch ganz gut. Wobei - wie ich schon schrieb - es mittlerweile so ist, dass sie wirklich von selbst geht, da sie einfach erkannt hat, dass es das beste für sie ist, wenn sie erstmal ist und mit ihrem Kuschelhasen runterkommt. Ich sage gar nichts, ich ignoriere sie und beobachte - manchmal trage ich sie dann in ihr Zimmer, setze sie in die Kuschelecke und mach die Tür zu, machmal geht sie brüllend selbst rein und macht die Tür zu, machmal schreit sie "Ich geh jetzt in mein Zimmer" und haut die Tür zu. Immer, wenn sie wieder ruhig ist, kommt sie raus und sagt, sie hätte sich jetzt beruhigt. Oft erklärt sie von selbst was los war, oder sie fragt mich, sie sagt auch manchmal, wie könnten uns jetzt unterhalten und es kommt auch vor, dass sie sich explizit für eine Sache entschuldigt, die vorgefallen ist, ohne, dass ich was sagen muss.

Emma weiß zu jedem Zeitpunkt, dass ich vor der Tür warte. Sie fragt manchmal von drinnen "Mama bist Du da!" Ich sage dann "Ja, soll ich reinkommen?" Meistens kommt dann ein "Nein!", oft erklärt sie, dass sie gleich rauskommt, wenn sie sich beruhigt hat.

Ich habe sooo viel versucht, in Extremsituationen ist das momentan für uns die beste Lösung.

mamili

#81
Zitat von: Coney am 07. Oktober 2011, 19:45:11
Hubs,

es würde mich wirklich (also jetzt ernsthaft) interessieren, wie Du auf ein Kind wie Emma reagieren würdest.

Was würdest Du machen, wenn Dein Kind nicht mehr ansprechbar ist, komplett am Rad dreht, schreit, schlägt, beißt und sich auch dann nicht beruhigt, wenn Du weggehst, es nicht umarmst, nicht mit ihm sprichst?

ich schreib hier nicht mehr oft, aber diese Diskussion hat mich jetzt doch animiert, mich mal wieder zu Wort zu melden.

Wir hatten die letzten Tage mit Jonas (er war im Mai 3) sehr viele dieser unhaltbar-Toben-Momente
und meine Reaktion ist, dass er in meiner sehr engen Umarmung toben muss.....
er wehrt sich in dem Moment ganz extrem gegen meine Umarmung (es ist dann wirklich für mich ein höllischer Kraftakt und ich krieg auch mal nen ordentlichen Kratzer dabei an), aber gerade dadurch kann er seine Gefühle erstmal komplett rauslassen,
muss es aber nicht alleine für sich schaffen, wieder runter zu kommen, sondern ich kann ihm dabei helfen.....
diese heftigen Momente gibt es bei uns sehr selten, die letzten Tage kamen sie gehäuft....
da weiß ich dann aber auch immer sofort, dass er wohl im Kiga oder wo auch immer viele kleine Frustmomente erleben musste, die er dann bei seiner engsten Bezugsperson (also mir) mal so richtig abbauen muss.....

Kinder in dem Alter wissen doch gar nicht, was für ein Gefühl da grade in ihnen brodelt....
der Auslöser bei Jonas war Gestern, dass er mich nicht , wie vermutet in der Küche angetroffen hat, sondern im WC.....
also etwas völlig Banales, worauf man ja erstmal nicht mit Wut reagieren müsste,
bei seinem absoluten Ausraster weiß ich dann oft den wahren Grund nicht, evtl. Hunger, evtl. Müdigkeit, evtl. eine unterdrückte Frustration im Kiga, ets pp,
evtl. auch alles miteinander....
das weiß er in dem Moment ja dann aber auch nicht.....
dieser kleine Tropfen bringt dann nur ein Fass zum Überlaufen, welches den ganzen Tag schon, durch für uns banal erscheinende Kleinigkeiten und Frustrationsgründe angefüllt wurde.....

und wenn dann solche Gefühle in ihm brodeln, dann muss er diese meines Erachtens nach erstmal ausleben dürfen, denn es gibt nichts ungesünderes für uns Menschen, als seine Gefühle zu unterdrücken,
aber dadurch, dass ich diese Gefühlswallung mit ihm zusammen durchstehe, kann ich ihm auch zeigen wie er zum einen diese undefinierbaren Gefühle in sich benennen muss, also bin ich wütend, oder traurig, ist mir nur kalt oder habe ich Hunger....
und zum andren, wie er er einen Weg finden kann, seine Gefühle auf unspektakulärere Weise zum Ausdruck zu bringen....
(vor allem lernen die Kids ja aber auch und vor allem durch unser Vorleben, wie sie mit Frustrationen und Gefühlen umgehen müssen)


so was wollte ich denn eigentlich sagen!  :P

zu deiner konkreten Frage

also als Jonas die letzten Tage so tobte,
hab ich mich mit ihm hingesetzt, er auf meinem Schoss, seine Arme und Beine habe ich versucht zu bändigen,
von außen gesehen, mag es in diesem Moment für manche wirken, als ob ich ihn zu etwas "vergewaltige", aber im Endeffekt tobt er sich mehrere Minuten bei mir aus,
wird irgendwann immer ruhiger und schmiegt sich dann schließlich an mich....
um dann kurz darauf wieder fröhlich mit mir zu spielen, oder über besagtes Problem zu sprechen....
nachdem Jonas 3 Tage lang völlig neben sich stand und ich ihm einige Male auf diese Weise Halt geben durfte, gestern mittag dann in sehr heftiger Form, ist er seitdem wieder sehr viel ausgeglichener

jetzt lese ich grad erst deinen Post Vee
und finde  mich da komplett wieder!  :)


peter

sicher toll ein kind gegen seinen willen fest zu halten  :o
WO respektiert man da bitte sein kind? es möchte nicht berührt werden und man zwingt sich ihm auf...
ja das hat für mich was von -deine worte-vergewaltigung  :-X

mamili

kennst du das nicht?
auch von dir selbst?
es fragen dich alle möglichen Leute, wie es dir geht und du antwortest immer , alles ok, obwohl du evtl. gerade etwas  ganz arg mit dir rumträgst...
und wenn dann eine für dich sehr wichtige Person, nach dem ersten Nachfragen nochmal nachhakt, dann bricht es aus dir raus, du kannst alles ausheulen und es geht dir nachher besser?

Und wenn du sagts, ich halte ihn gegen seinen Willen fest, das sei Vergewaltigung...
dann aber  nur auf den ersten Blick....

ich kann mich selbst noch an Situationen aus meiner Kindheit erinnern, wo ich in Rage war und alle angeschrien hab, sie sollen mich in Ruhe lassen, mir aber insgeheim nichts sehnlicher gewünscht habe, als dass sie mich in den Arm nehmen.

Und wenn es für ihn wirklich Vergewaltigung wäre, dann würde er in dem Moment, wo ich meine Umarmung löse doch sofort das Weite suchen, aber nein er bleibt direkt auf meinem Schoss und schmiegt sich an mich, also kein Funken von Ärger oder etwas in der Art, was ja nach einer gefühlten Vergewaltigung in ihm hoch kommen müsste.

Er ist (da bin ich mir sicher) froh, das ich diesen Gefühlsausbruch mit ihm zusammen durchgestanden habe.


Coney

Huhu,

@mamili: Das wäre nicht mein Weg, würde ich nie so machen. Ich weiß noch aus eigener Erfahrung, wie es sich anfühlt, wenn man "zwangsumarmt" wird und ich will das bei meinen Kindern nicht machen. Jeder hat seinen eigenen Weg, ein allgemein gültiges Rezept gibt es nicht, das Ergebnis ist bei uns aber dasselbe: Wir umarmen uns und kuscheln, nur kommt mein Kind auf mich zu, freiwillig.

peter

hm evt ein komisches beispiel aber mit 3 kann man doch sagen : ich hab hunger
und muss net der mama die augen auskratzen.....
und man kann doch auch ohne gegen den willen festhalten dabei sein und zusammen sein.....


aber egal,wenn ihr damit klar kommt und das verantworten könnt ist es für euch wohl die lösung

mamili

Ich weiß nicht, was für "Zwangsumarmungen" du erlebt hast,
die von der Großtante z.b beim Kaffebesuch fand ich auch furchtbar...
oder was genau waren deine Erfahrungen?

und dessen kannst du sicher sein, meine Kids kommen wahnsinnig oft zu mir, jawohl freiwillig! um mit mir zu schmusen.... ;)

die von mir beschriebenen Umarmungen gibt es bei uns nur sehr selten, im Schnitt so jeden 2. Monat einmal.....
dass es die letzten Tage so heftig wurde bei Jonas hängt mit Sicherheit mit dem Tod seines Opas zusammen, den er mit seinen 3 Jahren noch nicht anders verarbeiten kann.

mamili

Zitat von: satti am 07. Oktober 2011, 23:03:33
hm evt ein komisches beispiel aber mit 3 kann man doch sagen : ich hab hunger
und muss net der mama die augen auskratzen.....

Hunger ist ja auch ein leicht einzuordnendes Gefühl, aber die ganze Palette an andren Gefühlen können 3 jährige noch nicht benennen, geschweige denn einordnen

und man kann doch auch ohne gegen den willen festhalten dabei sein und zusammen sein.....

wenn es nicht so heftig ist, dann kann ich seine Gefühlswallungen oft auch nur in seiner Nähe mit ihm ertragen und warte dann, bis er von sich aus zu mir kommt, um sich beruhigen zu lassen

aber egal,wenn ihr damit klar kommt und das verantworten könnt ist es für euch wohl die lösung


Coney

Huhu,

nee, ich meine schon Umarmungen in genau solchen Situationen - ich habe schlechte Erinnerungen daran. Das muss aber nicht für Dein Kind gelten. Ich persönlich habe es so erlebt, ich war aber auch ein Kind, das wenig körperliche Nähe wollte und wenn, dann bin ich von selbst auf die Person meiner Wahl zugegangen. Emma ist mir da ähnlich, sie kuschelt gerne und ausgiebig, aber nur wenn sie das möchte und eben nicht so viel, wie andere Kinder. Mein Sohn z. B. liebt es, wenn ich ihn schnappe und knuddel, Emma mag das nicht und ich respektiere das.

mamili

ok, das verstehe ich,
meine kleine Sis war im Gegensatz zu mir auch keine Kuschlerin...
aber Jonas ist es ganz extrem, er kommt mehrmals täglich und sagt "Mama muuuus"
also Mama Schmusen!  :D

peter

du hats geschrieben das er auch wegen hunger austicken kann...und das dan wohl net zuordnen kann....


wir sind auch so das  anna z.b auch niemand ein küßchen geben "muss" oder so.....

mamili

ungefragt Küsschen oder so gibts bei uns auch nicht....

und ich meinte nicht, dass er wegen Hunger direkt austickt, sondern, dass er z.B. austickt, weil ich seiner Schwester zuerst die Autotüre aufmache statt ihm,
er reagiert aber nur deshalb so gereizt, weil er eigentlich totalen Hunger hat....
kann das eine vom andern aber grad nicht trennen.

Honey

#92
Once, unsere time outs sind immer sehr kurz. Also laenger als 5 min (und ich meine nicht, dass man den Ausdruck 5 min als Phrase nutzt und es eigentlich 9 sind  ;) ) war es noch nie, eher liegen wir unter dieser Zeit. :)

Mensch, ich wollte noch so viel schreiben, mich haben die letzten Beitraege aber so gefesselt, dass ich alles von davor vergessen habe. Mist.

Was ich auf jeden Fall noch schreiben wollte:
Fuer meine Kinder ist es sehr, sehr wichtig (und fuer mich auch), dass wir einen liebevollen Abschluss finden, wenn richtig "gezankt" wurde. Mein Grosser bringt immer durch Worte oder sein Verhalten zum Ausdruck, dass er nochmal HOEREN und SPUEREN muss, dass ich ihn ueber alles liebe, egal was passiert. Und mein Kleiner braucht immer ein paar extra kuschlige Umarmungen, damit er wieder normal weitermachen kann. Manchmal reicht ihm auch, wenn es eine Sekunde ist und er rennt wieder weg zum spielen, aber er MUSS den physisch Kontakt zu Mami haben. Das finde ich so suess und so wichtig, ihnen das zu geben. :)

Hubs, ich verstehe uebrigens sehr gut, was du meinst (glaube ich zumindest  ;) ): Wenn wir in so einer Situation stecken und ich initiiere eine Umarmung, weichen meine Kinder erstmal automatisch zurueck und versuchen kuenstlich noch etwas wuetender zu werden. ;) Ich achte also darauf, dass sie wissen, Mama ist da und gerne bereit fuer eine Umarmung und ein klaerendes Gespraech, aber SIE muessen es wollen.

Wo ich das gerade aufschreibe: Vielleicht setzen die Kleinen das unterbewusst so ein, weil das wenigstens in ihrer Macht liegt. "Die Eltern verhaengen ein paar time out - Minuten, das Mindeste das ich steuern kann, ist die Abschlussumarmung..."  Und das moechte ich ihnen auch zugestehen - was eine Zwangsumarmung fuer mich ausschliesst.
~ The Love Inside You Take It With You. Swayze & Family Comes First. Sandler ~
 

~ Wir machen uns die Welt, widdewidde wie sie uns gefällt ~

Hubs

Zitat von: Coney am 07. Oktober 2011, 19:45:11
Hubs,
es würde mich wirklich (also jetzt ernsthaft) interessieren, wie Du auf ein Kind wie Emma reagieren würdest.
Was würdest Du machen, wenn Dein Kind nicht mehr ansprechbar ist, komplett am Rad dreht, schreit, schlägt, beißt und sich auch dann nicht beruhigt, wenn Du weggehst, es nicht umarmst, nicht mit ihm sprichst?

Was soll ich denn da sagen? Ich kenne Dein Kind nicht. Ich hab doch kein allgemein gültiges Rezept um mit wütenden Kindern umzuegehn  ;) Ich hab meine Wege, wie ich zum Moritz durchdringe und ich bin mir sicher, dass es bei jedem Kind Wege gibt einen Wutausbruch durchzustehen ohne, dass das Kind weggeschickt wird.

Eine Pause im Zimmer, bei einem Kind, das es nicht als Strafe empfindet allein zu sein, ist ja auch okay. Jeder darf für sich sein, wenn er das möchte. Aber wenn es um die stille Treppe geht, also darum, die Kinder an einen Ort zu schicken, wo sie ausharren sollen, bis sie sich wieder beruhigt haben. Das find ich einfach nicht gut. Ganz nach dem Motto, wenn Du böse bist, mag ich Dich nicht, komm wieder wenn Du lieb bist.  :(

@ Supermarkt: Naja, spätestens hier funktioniert das Prinzip "stille Treppe" doch eh nimmer.

Zitat von: Vee am 07. Oktober 2011, 21:44:50
Irgendwann hab ich mal gehört oder gelesen, dass es gut sei, den Kindern zu vermitteln, dass man ihre emotionalen Spitzen "aushält". Also anwesend sein. (Und u.U. reflektieren, warum man Mühe damit hat einfach anwesend zu sein!!) Das heisst für mich involviert zu sein, aber über der Situation zu stehen.

Das hat mich ganz doll angesprochen.
Dieses Gefühl aus Sicht der Kinderseele: Verkraftet man mich in meinem Extrem?
Und auch echt die Frage an mich: Was halte ich gerade nicht aus?
Ja, ähnlich wie beim Ehegelübte. In guten wie in schlechten Zeiten!
Hubs mit den beiden Buben *04/2009 *01/2012



How could anyone ever tell you, you were something less than beautiful?
How could anyone ever tell you, you were less than whole?
How could anyone fail to notice, that your loving is a miracle?

Coney

Zitat von: Jen am 08. Oktober 2011, 00:38:49


Fuer meine Kinder ist es sehr, sehr wichtig (und fuer mich auch), dass wir einen liebevollen Abschluss finden, wenn richtig "gezankt" wurde.

Ich achte also darauf, dass sie wissen, Mama ist da und gerne bereit fuer eine Umarmung und ein klaerendes Gespraech, aber SIE muessen es wollen.



Genau so sehe und handhabe ich das auch - Emma weiß, ich bin da, ich warte auf sie und wenn SIE es möchte, dann kommt sie zu mir. Jeder Zank hat bei uns einen liebevollen Abschluss, genauso wichtig finde ich es z. B., das das ins-Bett-gehen liebevoll und im Guten abläuft, egal was den Tag über vorgefallen ist.

@Hubs: Okay, ich hatte es so aufgefasst, dass Du ein ins-Zimmer-schicken generell als für unangebracht hältst...

zur stillen Treppe: Also ich mach das nicht, Emmas TaMu praktiziert das aber in der Art. Also wenn was schlimmes vorkommt, wie z. B. Tiere quälen, andere Kinder schlagen muss das betreffende sich einen Moment auf die Treppe setzen, die TaMu erklärt, was nicht in Ordnung war und wenn das Kind bereit ist, sich zu entschuldigen, darf es wiederkommen. Nach der Entschuldigen umarmen sie sich und alles ist wieder gut. Obwohl ich das zu Hause nicht so mache, muss ich sagen, dass es für die Umgebung und die Situation dort passt und ich es gut finde.

ѕтιηє

Zitat von: Hubs am 08. Oktober 2011, 08:59:10

Zitat von: Vee am 07. Oktober 2011, 21:44:50
Irgendwann hab ich mal gehört oder gelesen, dass es gut sei, den Kindern zu vermitteln, dass man ihre emotionalen Spitzen "aushält". Also anwesend sein. (Und u.U. reflektieren, warum man Mühe damit hat einfach anwesend zu sein!!) Das heisst für mich involviert zu sein, aber über der Situation zu stehen.

Das hat mich ganz doll angesprochen.
Dieses Gefühl aus Sicht der Kinderseele: Verkraftet man mich in meinem Extrem?
Und auch echt die Frage an mich: Was halte ich gerade nicht aus?
Ja, ähnlich wie beim Ehegelübte. In guten wie in schlechten Zeiten!

das habt ihr schön formuliert und hat mich sehr zum Nachdenken angeregt - danke!

Nachtvogel

Zitat von: dane_80 am 07. Oktober 2011, 20:31:05
wie bekomme ich dann eine Auszeit hin? Nur indem ICH zur Seite gehe. Wenn ich in dem Moment versuche ihn auf die Treppe zu setzen oder in sein Zimmer zu stellen artet das hier in einer wilden Rangelei aus.

so verschieden sind Kinder...bei uns ist es umgekehrt...Ins Zimmer ist kein Problem, aber wenn ICH gehe ist Land unter.
Das kann sie GARNICHT ab, dann weint sie bitterlich und ist richtig verzweifelt. Das verträgt sie nicht, dann fühlt sie sich verlassen und DAS is ja nicht Sinn der Sach.
Wenn SIE sich wegbewegt scheint das nicht so zu sein


@Lotte
oh ich kann die Situationen wo Laura ausrastet auch an der Hand abzählen, bis 4 Jahre hat sie das NIE gemacht. Kein einziges Mal. Kein Bocken, kein Trotzen, Theater im Geschäft hatten wir noch NIE...
Aber seit sie so 4 ist hat sie gelegentlich mal ihre kleinen Ausraster s-:). Dann meint sie schonmal sie muss ihren Willen mit der Bechstange bekommen (GSd beschränkt sich das auf zu Hause ;)).

Aber ehrlich, sie hat das bisher nicht gemacht und nun mit ihren 4,5 Jahren muss sie mir so nicht kommen. Sie wusste sich vorher zu artikulieren also hat sie das jetzt auch zu tun.

Klar, ich bin mir bewusst, dass das normales Verhalten ist und wir uns wirklich glücklich schätzen können, dass sie SO lange so ausgesprochen lieb war (und alles in allem jetzt auch noch ist) dennoch muss ich es ja nicht so hinnehmen und mit 4,5 ist sie wirklich alt genug das auch zu verstehen (tut sie auch ;))

Nein, klar würde sie nicht immer so weiter machen aber in manchen Situationen sind wir dann irgendwann BEIDE so sauer das wir erstmal Abstand brauchen s-:) ;D
Dann hab ICH dann irgendwann auch kein Bock mehr mit Engelszunge auf sie einzureden ;)
Aber in den allermeisten Fällen bekommen wir das hin, ohne, das sie *des Raumes verwiesen wird* ;D ;D ;D


Der Zwerg wird da ein anderes Kaliber werden *befürcht* S:D


@Hubs
find ich super, wenn ihr das so hinbekommt, wirklich :)
Ich gestehe, MIR fehlen da dann manchmal auch die nötigen Nerven zu :P
Aber wie gesagt, in unserem Fall hab ich wirklich das Gefühl, dass das, auch für Laura, ne gute Lösung ist, dass ICH gehe hingegen käme nicht in Frage, DAS würde sie schlimm finden.
36+3 -> 2940g / 37+4 -> 3320g / 38+5 -> 3660g
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Nachtvogel

noch ne kleine Ergänzung

wir dürfen hier evtl auch nicht vergessen, dass von Kindern unterschieldichen Alters die Rede ist.
Klar kann ein 2jähriges Kind sich uU noch nicht so artikulieren wie es gerne möchte und reagiert dann halt aggresiv.

Wie gesagt, Laura hat das niemals gemacht, keine Ahnung wie ich da gehandelt hätte...
Aber JETZT isse halt 4,5, kann wunderbar reden und ist einfach in einem Alter wo sie auch verstehen kann, dass gewisses Verhalten nicht in Ordnung ist.
Ich finde es aber auch wichtig, dass hinterher IMMER nochmal drüber gesprochen und das Ganze abgehakt wird und es dann wieder positiv weitergeht.


Bei meinem Sohn zB käme ich noch nicht auf die Idee, ihn ins Zimmer zu schicken

zum Einen wäre er dann NUR da s-:) ;D zum Anderen wäre es in seinem Falle auch Quatsch, er würde das nicht verstehen und ausserdem MUSS er eben manchmal einfach reagieren, wie er es tut, weil er total gefrustet ist, wenn er mehr will als er kann und dann fehlt auch der Wortschatz und dann kochen seine Emotionen eben über und ER kann sich eben wirklich noch NICHT anders ausdrücken/helfen.


und irgendwer hatte gefragt, wie wir das schaffen, dass sie auch ins Zimmer gehen?

Also wenn ich Laura das sage, dann macht sie das auch, da gabs noch nie Kämpfe ;)
Ich sage das aber auch immer ruhig und in freundlichem Ton, dass sie mal ne Auszeit braucht und mal in ihr Zimmer gehen und sich beruhigen soll und anschliessend würden wir nochmal in Ruhe drüber reden weil das SO grad keinen Sinn macht.

Das ist für sie OK so und da smacht sie dann auch :)
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Coney

@Nachtvogel: Da hast Du recht, zudem sind ja nicht alle Kinder gleich, ich hab das weiter oben schon geschrieben, dass ich bei meinem sehe, dass zwischen 1,5 Jahren und 1,5 Jahren ein himmelweiter Unterschied liegen kann.
Finn hat einen Freund, der ist 4 Wochen jünger als er und auch die beiden sind von der Entwicklung her ganz unterschiedlich.

Sweety

Aaaaaaaaaaaaaalso @Once:

Nein nein, ich meinte Kanalisieren. In Bahnen leiten und zwar andere als die Flugbahn in Richtung meines Kopfes ;)
Das kann sein auf ein Kissen hauen oder statt werfen mit den Füßen stampfen, was gerne mal in Tanzen umschlägt oder oder oder. Wir sind noch am Anfang und improvisieren auch gerne mal. Fakt ist aber, daß wir es rigoros nicht dulden, wenn er haut oder mit harten Gegenständen nach uns wirft.
Und wir bringen es ihm bei, indem wir es ihm vormachen, indem wir ihn an die Hand nehmen und mitziehen. Geht natürlich nur, wenn er noch nicht mittendrin ist in einem hochgezüchteten Schrei- und Werfanfall.
Und täusch dich nicht darüber, was ein halbwegs aufgewecktes 18 Monate altes Kind alles versteht. Selbst ich war erstaunt, wieviel er mitkriegt und umsetzt und ich halte ihn keinesfalls für ein Wunderkind. Die Kleinen verstehen auch in dem Alter enorm viel. Das darf man wahrlich nicht unterschätzen.

Auch hab ich geschrieben, daß ich in der Theorie - sollte sich durch den Zimmerwechsel keine Beruhigung mehr einstellen, was ja früher oder später der Fall sein wird - mit im Zimmer bleibe und einfach erstmal hoffe, daß ich dort nicht auch wieder eine mit der Holzlok gezwiebelt kriege. Sollte das doch geschehen... denke ich weiter ;)

Die Zimmer-Auszeit ist momentan nichts anderes als ein Standortwechsel. Und zwar zu einem Standort, wo er wüten darf. Auch in meiner Gegenwart. Zwar darf er auch dort nicht hauen und treten, aber dort darf er schmeißen - nur nicht nach mir. Und auch hier gilt: Glaube mir mal, daß er den Unterschied ganz glasklar rafft zwischen Werfen und Nach-Mama-Werfen.

Uns gemeinsam ein Buch anzugucken geht, wenn ich es schaffe, früh genug einzugreifen. Bevor er richtig wütend/gefrustet/was auch immer wird. Versuche ich das dann... geht's einfach nicht ;)