Sei frech, wild und wunderbar...

Begonnen von Trouble2011, 01. April 2015, 17:56:28

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Sonina

Zitat von: Sweety am 02. April 2015, 19:18:27
Mein Thema. M e i n Thema *Startposition einnehm* ;D ;D

Ich sitz schon in den Startlöchern ...  aber wenn wir zwei allein diskutieren ist das witzlos  ;D
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Man muss sich schon wundern, warum wir an unseren Erwartungen festhalten.
Das Erwartete ist das, was uns in der Balance hält... aufrecht... ruhig.
Was wir erwarten, ist nur der Anfang.
Das, was wir nicht erwarten ist das, was unser Leben verändert.

Meph

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Für Dezentralität und Eigenverantwortung! https://www.youtube.com/watch?v=8zeg_R-PMAw
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Trouble2011

Ich würde ja, aber ich kann nichts hilfreiches beitragen. :D

@Conni- :-*
Diesmal zielte mein Posting auf den laissez faire gegenüber wir haben Struktur&Regeln Postings meiner Vorgänger.

Ich erinnere mich noch an viele Regeln und einige davon sind hier selbstverständlich.
Das man seinen Teller abräumt nach dem Essen, dass es Bettgehzeiten gibt uvm.

Aber ich stehe gerade zwischen zwei Stühlen, weil ich mich frage wie nehmen meine Kinder diese Dinge wahr.
Fühlen sie sich wohl oder eingeengt?
Sind diese Regeln notwendig und ab wann und bei welchen Sachen kann ich meinen Kindern ihre eigene Entscheidungen treffen lassen.

Wenn ich Christianes Posting als Beispiel nehme, dann glaube ich nicht dass es an den Regeln von kleinauf liegt, dass sie glückliche Kinder hat.
Dazu gehört doch viel mehr.

Ich denke zwischen all den Extremen muss es doch ein Mittelmaß geben, für jedes Kind individuell angepasst an deren Kompetenzen.
Oder etwa nicht?
Gibt es nur fest strukturiert vs.meine Kinder entscheiden völlig allein?

Johann braucht viel struktur, daraus ausbrechen bedeutet für ihn viel Unsicherheit, Fynn dagegen kommt mit vielen festen regeln oft nicht gut zurecht und bricht daraus aus, das ist für uns sehr kräftezehrend, weil es Konsequenzen mit sich zieht die keiner schön findet.
Er nicht weil er sie tragen muss und wir nicht, weil wir sie mittragen und verhängen.

Nachtvogel

#78
.
36+3 -> 2940g / 37+4 -> 3320g / 38+5 -> 3660g
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Trouble2011

Ja, das kann ich gut nachempfinden.  :-[ :-*

Binus

Ich muss jetzt aber ergänzen, dass unser Junge nicht ständig bis ins kleinste reglementiert wird. Er kann durchaus fernsehen, und er darf auch mehr als ein Schoko-Ei verdrücken. Ich passe das schon an Situation und Stimmung an. Momentan ist er aber auch in einer friedlichen Phase (Weg da, böser Forumsfluch!!!) War jetzt nur so herrlich, dass er sich ausgerechnet heute so passend zum Thread benommen hat. Eigentlich neigt er dazu, sich so wie Nachtvogels Mittlerer zu benehmen.

bellami

meiner meinung nach ist das aber auch sehr vom kind abhaengig...ich mein NV hat es geschrieben, was beim einen kind geht, endet im fiasko beim anderen, oder eben was in der einen familie geht, funktioniert in anderen eben nicht!

bei uns ist es schon immer so, dass die kinder nicht so leicht aus dem rhythmus kommen; gehn oder gingen wir auf eine party, hat flo bis zum ende mitgefeiert, fay legt sich hin und schlaeft wenn sie muede ist, beide also sehr problemlos. am naechsten tag wird laenger geschlafen und alles ist wieder im tritt.

bei freunden von uns ist/war es so, dass die kinder mindestens eine woche gebraucht haben, um wieder in tritt zu kommen und die tage nach der 'ausnahme' waren auch launen-technisch unertraeglich. also gab es bei denen einfach keine ausnahme!

und: ich finde, es soll sehr wohl regeln und einschraenkungen geben, denn das schoenste sind doch eigentlich die ausnahmen!  ;D

was habe ich es als kind geliebt ne cola im restaurant zu bekommen! oder mal laenger aufbleiben zu duerfen!  ;)
mit flo 24.06.05 und fay 02.11.07

Sweety

Der letzte Absatz sagt aber nichts darüber aus, wie sehr du es genossen hättest, wenn du statt Mangel aus dem Vollen hättest leben dürfen ;)


bellami

keine ahnung ob meine kindheit gluecklicher/besser/erfuellter was auch immer gewesen waere mit mehr cola und fernsehen?!

vielleicht waere ich heute dick??  8) weiss man nicht.
mit flo 24.06.05 und fay 02.11.07

dragoness

Ich schließe mich bellami an. Wir haben gewisse Regeln in denen sich die Kinder bewegen dürfen und ich mach auch mal ne Ausnahme. Ich glaube, dass sich die Kinder über eine Ausnahme mehr freuen, als über keine Regelung. Ich kann hier aber kein Fernseh oder Cola satt verordnen, weil das bei Kind 1 wohl funktionieren würde, bei Kind 2 jedoch nicht. Außerdem nervt mich das, wenn die bei gutem Wetter vor irgendwelchen elektronischen Medien sitzen. Meine Kinder sollen raus an die frische Luft und nicht vor dem PC, der Konsole oder dem TV hocken. Wenn schlechtes Wetter ist, habe ich kein Problem damit, wenn auch die tägliche TV-Zeit oder sonstwas massiv überschritten ist, vorausgesetzt sie machen außer den Sachen auch noch was anderes.

Ich finde die Idee mit der regelarmen Umgebung recht interessant, glaube aber nicht, dass das hier funktionieren würde. Außerdem besteht das Leben eben aus gewissen Regeln und wenn jeder hier z. B. überall seinen Kram rumliegen lassen würde weil ich auf dieser Regel nicht beharre, hätten wir bald nen Teppich aus bunt gemischten Dingen auf dem Boden und das würde dann meine persönliche Toleranz mehr als überschreiten. Und ja ich habe das mal ausprobiert auch über einen längeren Zeitraum aber es war leider nicht auszuhalten  ;D. In der Schulzeit muss man eben auch pünktlich zur Schule, Hausaufgaben müssen erledigt werden (wann die gemacht werden ist hier auch im gewissen Rahmen verhandelbar und ich verordne bei reichlichen Hausaufgaben von mir aus auch mal Pausen) aber gemacht werden muss es eben und da finde ich die regelarme Umgebung eher schwierig. Ich könnte mir vorstellen, dass die Kinder die regelarm aufwachsen damit Schwierigkeiten bekommen. Ist meine persönliche Meinung. Bisher habe ich aber nicht den Eindruck, dass meine Kinder leiden. Es gibt Dinge da lasse ich mit mir reden bzw. mich überzeugen, dass die Regelung blöd ist, manchmal fällt mir selbst ein, dass ich das als Kind/Jugendlicher ziemlich beknackt fand und da gibt es Kompromisse. Bei anderen Sachen beharre ich jedoch auf meiner Meinung besonders dann, wenn vorherige Versuche die Regelung aufzuweichen, nicht zum gewünschten Ergebnis geführt haben. Beispiel: Kind 2 ist ein Chaot, so sieht das Zimmer auch aus. Ich bin gewiss nicht pedantisch, würde aber schon gerne einmal die Woche oder alle 1 1/2 Wochen mal durchsaugen und putzen. Wenn trotz mehrmaliger und tagelanger Aufforderung nichts passiert, darf Kind 2 z. B. nicht woanders übernachten. Oft ist es so, dass man das Chaos in 20 Minuten beseitigen könnte, das Kind hat halt dann keine Lust aufzuräumen, dann muss es halt zu Hause bleiben.

Bei mir zu Hause gab es (außer im Teeniealter) sehr wenige Regeln und finde das im Nachhinein betrachtet nicht gut, denn vieles musste ich mir später dann mühsam erarbeiten, welches ich mit entsprechenden Regeln viel einfacher hätte haben können.

Ist meine persönliche Meinung. Jeder soll letztendlich so erziehen wie er/sie es für richtig hält. Ich habe aber auch oft die Gedanken der Threaderstellerin und überdenke dann doch auch die ein oder andere Regel.

Mondlaus

Mal ne blöde Frage (muss zu meiner Schande gestehen, weiss es wirklich nicht ;D ), warum setzten hier viele gerade Cola auf eine Stufe mit lange Aufbleiben, zu viel Fernsehen etc? Klar ist es nicht gesund, aber ich hätte es jetzt nicht ungesünder eingeschätzt als andere Limos, Fruchtsäfte und gesüßtes Wasser? Zucker im Getränk ist ja immer blöd, egal, wie die Menge ist. Jedenfalls als Durstlöscher. Dachte erst das Koffein vielleicht, aber da ist ja letztlich nicht viel drin, besonders wenn man es z.B. mit Kaffee vergleicht.

Vielleicht braucht jede Generation halt etwas mythenumwoben Verbotenes, auf das man nur bei besonderer Gelegenheit zurückgreift.

Mir selbst hat man immer literweise Cola eingeflösst vor Autofahren, weil mir im Auto immer schlecht wurde. Da hatte meine Oma wohl was falsch verstanden - bei MD kann man mit Cola den Elektrolyteverlust ausgleichen, aber es hilftsicher  nicht vorbeugend gegen Übelkeit, die Fahrten wurden zur Qual und ich hat das Zeug natürlich im großen Strahl ausgekotzt. Seither kann ich es nicht mehr sehen :P Womit es mir auch nicht ins Haus kommt und damit hab ihc mir darüber noch nicht so Gedanken gemacht.

Muss auch sagen, da ich gerade mit meiner Schägerin und deren Schwester heiss bei Facebook diskutiere, weil sie ein Poster gepostet hat in die Richtung "Wer seine Kinder liebt, der diszipliniert sie körperlich", da kommt mir die Diskussion hier schon banal vor. :P Glaube, dass viele Wege zu glücklichen Kindern führen ;)
Kind 2011
Kind 2014
...

Nachtvogel

Ich schliesse mich Dragoness auch mal komplett an.


Ich hatte als Kind auch sehr wenig Regeln und war echt vernünftig genug, damit umzugehen.

Und ja ich fand es zeitweise echt cool...


Ob ich nun als Erwachsene auch noch finde, dass das so toll war?
Klares Nein.


Ganz wie bei Dragoness habe ich auch erlebt, dass viele Dinge einfacher gewesen wären, wenn es die ein oder andere Regel mehr gegeben hätte!
36+3 -> 2940g / 37+4 -> 3320g / 38+5 -> 3660g
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dragoness

Bei mir wirkt Cola ja auch nicht, ich kann das prinzipiell vor dem Schlafengehen zu mir nehmen und schlafe trotzdem wie ein Stein. Bei meinem Sohn merkt man erhöhte Zuckereinfuhr aber schon. Und bei uns gibt es eigentlich nur dann Cola wenn wir Besuch haben, sonst haben wir das einfach nicht oder wirklich nur seltenst im Haus. Dann dürfen die auch mal ein oder zwei Gläser trinken. Bei meinem Sohn muss ich da aber schon ein Auge drauf haben, selbst der Kinderarzt meinte er soll generell zuckerhaltige Getränke meiden bzw. nur in kleinen Mengen zu sich nehmen, das gleiche gilt für Süsskram und eben elektronische Medien, weil ihn das alles arg aufputscht.

schwalbe

#88
gar keine Regeln funktioniert vermutlich tatsächlich nicht und das hat hier auch niemand behauptet. Aber Regeln sollten nachvollziehbar und verständlich sein, auch oder eher vor allem, wenn sie für Kinder gelten.
Ich finde z.B. die Regel: bei schönen Wetter kein oder weniger Fernsehen aus kindlicher Sicht überhaupt nicht nachvollziehbar. Ich meine, da machen sich die Erwachsenen Gedanken um Hautkrebs, Sonnenstich und Ozon, aber bei schlechtem Wetter darf man mehr Fernsehen? Ist dieses Empfinden "schönes Wetter = Trocken" nicht ohnehin anerzogen? Ich weiß noch, wie wir es als Kinder geliebt haben, im Regen raus zu gehen um auf unserer abschüssigen Straße Staudämme zu bauen.

Was ich sagen will, Kinder können Regeln durchaus verstehen. Sie können verstehen, dass man ihr Zimmer nicht durchsaugen kann, wenn nicht aufgeräumt ist. Sie können durch Erfahrung auch verstehen, dass es dann dreckig wird. Sie können sogar verstehen, dass die Mama das nicht will. Aber sie können nicht verstehen, wieso sie nun das Zimmer aufräumen müssen, wenn sie selbst der Dreck nicht stört.

Manchmal muss man lange lange überlegen, wie man einem Kind erklärt, warum es etwas tun soll. Ich selbst befolge Regeln. Na klar tue ich das, ich bleibe an der roten Ampel stehen, ich sortiere meinen Müll aber ich habe auch verstanden wieso ich das tue.

Ich hatte als Jugendliche auf einmal keine Regeln mehr, weil ich da mit 14 auf einmal bei meinem Vater gewohnt habe. Nein, das war nicht toll und ich habe arg über die Stränge geschlagen. Aber ich wurde da auch nicht ran geführt, sondern die bis dahin bestandenen Regeln wurden einfach nicht mehr kontrolliert. Das war nicht überlegt, sondern mangelnde Fürsorge.
zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen, Wurzeln und Flügel (Goethe)

Solar. E

Ich denke, bei uns hält es sich die Balance. Es gibt Situationen, wo ich ganz klar sage, wo es langgeht und da gibt es auch keinerlei Diskussionsspielraum. Genauso gibt es aber auch Dinge, die mit den Kindern diskutiert werden und wo sie (mit-)entscheiden dürfen. und ich hinterfrage auch, so dass ich Entscheidungen revidiere, weil sie eigentlich blödsinnig waren.

Um das Bild der Pippi Langstrumpf mal aufzugreifen: Ja, sie ist frech, wild und wunderbar. Aber dabei auch nicht immer zu 100% glücklich, weil sie ihre Eltern vermisst, die ihr Halt geben würden! Die heimlichen "Gewinner" dieser Konstellation sind für mich die Geschwister Tommi und Annika. Tagsüber Abenteuer pur und Dinge austesten, auf die sie im Traum nicht gekommen wären - und ansonsten die Sicherheit, eine Familie zu haben, die Regeln vorgibt.  :)

schwalbe

ich denke diese Situation die Annika und Tommi haben, will ich auch meinem Kind geben. Er soll sich frei fühlen Dinge auszutesten, selbst zu erfahren und trotzdem die Sicherheit haben, geliebt zu werden, aufgehoben zu sein.
zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen, Wurzeln und Flügel (Goethe)

schwarzesgiftal

Ich find auch wichtig dass man ein gewisses Mittelmaß findet.. vorallem kommts ja auch arg auf die Kinder drauf an..

Aber ich frage mich ernsthaft seit Beginn des Threads.. wie man sich das vorstellen muss bei denjenigen die sagen es gelten bei ihnen die gleichen Regeln für alle.... also nicht böse sein, aber ich frag mich halt wie dann so Sachen wie Bettgehen, Zähneputzen usw. gehandhabt werden... weil da bin ich doch der Meinung dass es hier das totale Chaos geben würden wenn die beiden auf gut deutsch machen könnten was sie grad wollen...
" I'd rather be hated for who I am, than loved for who I am not."

LILA

Das stimmt Giftal, bei "keine Regeln" würde mein Sohn sich ausschließlich von Süßigkeiten ernähren und keinen Tag zur Schule gehen.  ;D
Achso, und er würde nie ins Bett gehen.

Mondlaus

Kleine Trivia zu Pipi, sie war die erste Anarchistin. Wurde ja in den 1950ern erfunden, die Nachkriegszeit, als die Strukturen nach sehr rigide waren und man sich nach Ordnung sehnte, aber manche einfach durchs Raster fielen. Wie z.B. Astrid Lindgren, die mit 18 Jahren schwanger wurde von ihrem verheirateten Chef, sich daraufhin geweigert hat, ihn nach seiner Scheidung zu heiraten, und daraufhin als "gefallene Frau" das Kind in die Pflege geben musste (daher wohl auch die verlorene Mutter, der Pipi sich hinterhersehnt). Also Pipi ist schon ein eindeutiger Ausdruck von Rebellion gegen die Gesellschaftsstrukturen.

Und als um 1968 der Film kam, da war so eine kleine Rebellin ja erst recht ein Ausdruck des Zeitgeistes.

Also Pipi, sowohl das Buch als auch der Film, sind beide absolute Ausdruecke ihrer jeweiligen Jahrzehnte.

Ob ich sie heute noch als Vorbild herziehen würde - eher unsicher.

(hab die Astrid Lindgren Bio glesen, da lernt man sowas :D Die Frau hatte ein schweres Leben, kommt gar nicht so raus :-[ ).
Kind 2011
Kind 2014
...

schwalbe

Zitat von: LILA am 04. April 2015, 18:25:34
Das stimmt Giftal, bei "keine Regeln" würde mein Sohn sich ausschließlich von Süßigkeiten ernähren und keinen Tag zur Schule gehen.  ;D
Achso, und er würde nie ins Bett gehen.

Vor allem bei dem ersten und letzten Beispiel bin ich mir ziemlich sicher, dass es nicht so wäre.

Jedes Kind, jeder Mensch wird irgendwann müde und schläft. Und jeder Mensch bekommt irgendwann Lust auf etwas Salziges. Wir haben auch Regeln, ich kann mich davon nicht so frei machen wie sweety, nach dem Zähneputzen und wenn ich mal angefangen habe zu kochen, bleibt die Süßigkeitenschublade (die zum Glück direkt neben dem Herd ist) zu. Wie ich es mit dem Schlafengehen handhabe, wenn E. mal in die Schule geht weiß ich noch nicht. Momentan ist er zwischen 8 und 9 einfach müde, zumindest wenn wir zu Hause sind, und morgens um 7 wieder fit.

Gleiche Regeln für alle, das funktioniert hier auch nicht. Ich erlaube z.B. meinem Stiefsohn (17 Jahre) nicht, im Wohnzimmer im Fernseher zu schauen, was er will, solange der Kleine dabei ist.
zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen, Wurzeln und Flügel (Goethe)

LILA

Deshalb schrieb ich ins Bett gehen und nicht "schlafen". Er würde vermutlich nachts um 2 Uhr einfach irgendwo schlafend umkippen.  ;)

Salzig....okay. Ja. Dann würde er Chips essen.
Mein Sohn liebt auch gesundes....Brokkoli, Gemüsesuppe usw. also nur süßes sicher nicht, aber weit mehr als gesund sein kann definitiv.

schwarzesgiftal

Klar wird jeder irgendwann müde und irgendwann nach endlosen süssigkeiten hat man wohl sicher lust auf was salziges... aber grad wenn schule is kann ich das einfach nicht bringen das ich sie ins bett gehen lasse wann sie wollen.. und am nächsten tag wären sie total neben der spur wenn sie in der schule sitzen....da find ich uns erwachsene doch in der verantwortung dafür zu sorgen dass sie beizeiten ins bett kommen....
zudem kommt ja hinzu dass man als erwachsener ja auch irgendwo mal bedürfnisse hat und sei es nur sich abends für 2-3stunden was anzuschauen was nicht unbedingt was für kinder ist.. und mit dem partner zeit zu verbringen...

oder auch so sachen wie süssigkeiten vorm essen... das gibts hier einfach nicht, weil ich mich ja schliesslich auch nicht zum spass in die küche begebe und koche damit dann am ende keiner was isst weil alle vollgestopft mit süsskram sind...

fernsehen, videospiele spielen.... also dass sie spielen können wielang sie wollen oder fernsehen... das is ja das eine.. eine würde aufhören nach ner zeit die andere würde wohl tag und nacht dasitzen... da sind sie total verschieden... aber wenn gleiche regeln für erwachsene gelten wie für kinder... lässt man die kinder dann auch spielen und schauen was sie wollen?


sind halt find ich einige punkte wo ein erwachsenenleben eben anders ist wie das eines kindes... und somit passen ja auch teilweise regeln die für kinder gelten nicht für erwachsene...
vielleicht stell ich mir das ja auch verkehrt vor...
" I'd rather be hated for who I am, than loved for who I am not."

Sweety

Zitat von: schwarzesgiftal am 04. April 2015, 18:21:12
Ich find auch wichtig dass man ein gewisses Mittelmaß findet.. vorallem kommts ja auch arg auf die Kinder drauf an..

Aber ich frage mich ernsthaft seit Beginn des Threads.. wie man sich das vorstellen muss bei denjenigen die sagen es gelten bei ihnen die gleichen Regeln für alle.... also nicht böse sein, aber ich frag mich halt wie dann so Sachen wie Bettgehen, Zähneputzen usw. gehandhabt werden... weil da bin ich doch der Meinung dass es hier das totale Chaos geben würden wenn die beiden auf gut deutsch machen könnten was sie grad wollen...

Fühl dich frei, herzukommen und zu gucken, wie das bei zwei total unterschiedlichen Kindern, die auf komplett verschiedene Dinge ansprechen sowie zwei sehr unterschiedlichen Erwachsenen so läuft :)

schwalbe

also die allermeisten Regeln gelten hier tatsächlich für alle:

-Zur Mittagspause ist Ruhe im Haus (also nach dem Mittagessen für ca 30 min). Ich würde meinem Mann eins Husten, wenn er da im Wohnzimmer krakeelen würde.
-Zähne werden zweimal am Tag geputzt, machen wir alle so. Hände waschen vor dem Essen genauso.
-Wer müde ist, darf ins Bett, morgens muss man rechtzeitig raus kommen, auch wenn man Abends spät ins Bett kam.
-Im Fernseher darf man nur schauen, was für das jeweilige Alter und die persönliche Verfassung angemessen ist. Gilt auch für uns Erwachsene. Ich schaue auch keine Gruselfilme und hänge dann die halbe Nacht an meinem Mann weil ich schlecht träume.
-Süßigkeiten nach dem Zähneputzen und kurz vor dem Essen gibt´s auch für die Erwachsenen nicht.
-Wer Unordung im allgemeinen Bereich macht, räumt die auch wieder auf. Der Kleine bekommt Hilfe dabei, die Großen machen das ganz selbverständlich, oder sie machen erst gar keine Unordung.

Ist das wirklich so anders in anderen Familien? Ich habe hier eher sogar das Gefühl, dass für Erwachsene hier viel mehr Regeln gelten, als für Kinder. So erwarte ich irgendwie schon, dass die Erwachsenen hier was anziehen wenn sie aus dem Haus gehen, mein Sohn dagegen darf schon in der U-Hose raus wenn´s warm ist. Ich erwarte von den Erwachsenen, dass sie leiser reden, wenn einer telefoniert, von den Kindern nicht, da gehe ich dann eben selbst aus dem Zimmer.

Schwierig finde ich es lediglich bei einem Teil meiner angeheirateten erwachsenen Familie, weil da einige Selbverständlichkeiten (gemeinsam den Tisch abräumen, den Tisch schon mal decken während jemand anderes kocht...) eben so nicht vorhanden sind und ich mir da ganz schwer tue, Regeln aufzustellen und durchzusetzten.

Zumindest während ich so grüblele, fällt mir keine echte Regel ein, die nur für Kinder gelten, aber vielleicht gibt es wirklich welche und ich habe gerade ein Brett vorm Kopf?
zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen, Wurzeln und Flügel (Goethe)

Nipa

Ich denke viele dinge, die wir den Kindern als Regeln vorgeben sind für uns Erwachsene einfach selbstverständlich. Mir muss einfach bspweise keiner mehr sagen, dass ich beim Kauen den Mund zulassen soll. Ich kann das schon ein Weilchen....

viele Dinge bei uns hören sich wie regeln an, sind aber eben einfach Umgangsformen.
Und da ist es halt auch eine Frage wie wichtig einem diese sind, bzw sicher auch wie gut das Kind solche umsetzen kann.

Ein Kind hier hat damit keine Probleme, macht es wirklich fast von selbst.
Das andere braucht immer wieder Hinweise, weil er es einfach mittendrin vergisst.