Mit Bitte um allgemeine Meinung: Namensfrage

[Mondlaus]

Ein Drama isses sicher nicht. Mit "passt nicht zum Nachnamen" hab ich selbst bei meinem Kind ohnehin den Vogel abgeschossen, und hab es nicht mal gemerkt. Es sorgt zuweilen für Ausspracheprobleme.

Aber manche kombis klingen einfach so unstimmig, dass der Gegenüber einfach innerlich kichern muss. Oder eine ganz schlechte Assoziation hat.

[Mamba]

oh ich hab ja auch so einen fiesen namen genommen... jj halt

hätte ich mal Lutz genommen 

[Lalelu]

*

[Sweety]

 



Hier gibt's auch einen Lutz in der Familie. Jetzt über 20, aber immer noch für alle der Luuzebub
Dafür wird mein Neffe Lucius gerne als Lutz tituliert.

Ein guter Freund von uns heißt Bert. Nur Bert. Der Ärmste ist 30 und ich bin froh, dass ich nicht seine Freundin bin und ihn darum beim Spitznamen nennen kann. Ich glaub, ich hab ihn noch nie mit richtigem Namen angesprochen

[Lalelu]

*

[Bettina]

Und ich kenne Friends nicht 

In einer Weiterbildung damals sollten wir uns gegenseitig auf Englisch vorstellen. Mein "Partner" damals hieß Thomas. Dann ging es um Zweitnamen und er sagte "Da kommst du nie drauf." Und ich aus Spaß "Detlef", weil das so das grauseligste war, was mir eingefallen ist ...... Antwort "Woher weißt du das?" 

[Sweety]

Tigger, dann bleibt aber immer noch der andere geniale Name.

Lieber Himmel und wir haben schon immer Schockwellen ausgelöst, als wir in meiner zweiten Schwangerschaft den Namen nicht verraten haben, sondern allen erklärt, es wird ein Horst-Zeus

[Lalelu]

*

[~ Oma Netti ~]

meine freundin heißt mechthild, ist jetzt auch nicht so der bringer, aber man gewöhnt sich echt dran. aber mechthild, ich denk dann immer an so'n kleines neugeborenes .... mechthild .... 

lutz und clemens - autsch 

ich kannte mal jemanden, der heiß traugott. jünger als ich. uff....

[Sweety]

Mechthild ist irgendwie so ein Burgfräulein-Name

[Mondlaus]

Fritzh*orst 

[dragoness]

und ich verstehe dieses Drama um "nachname passt nicht zum vornamen" so gar nicht. 

Ich auch nicht. Wenn wir nun alle noch Brunhilde und Eberhard hießen wäre doch auch blöd, die meisten Namen sind doch irgendwann mal Modenamen gewesen, von daher ist das doch nichts schlimmes. Ich finde, dass ein Name einer anderen Nation durchaus vor einen deutschen Nachnamen passt. Über Calvin Klein regt sich doch auch keiner mehr auf, oder?

[Sweety]

Doch, ich. Ich find den Namen total scheiße
Ebenso wie Brooke Mueller.

Aber ich hab ja meine eigenen Namenstheorien, also was Zusammenklang etc. angeht.

[Mondlaus]

ich reg mich auch nicht drüber auf. Schüttel nur heimlich den Kopf und male mir - ohne das zu wollen -  ein nicht so positives Bild von den Eltern aus. Bei Jeremy Maier ginge das dann in die Richtung Plattenbau. Geht wohl vielen so.

[Bettina]

Also Calvin Klein ist deutlich besser als Calvin Little 

[Sweety]

Nicht klangtechnisch

[dragoness]

Naja man sollte nicht immer nur von "Plattenbau" oder "Unterschichten" ausgehen. Es soll tatsächlich Leute geben, die obwohl man es vielleicht nicht sieht oder hört , englische oder andere Wurzeln haben und vielleicht keinen urgermanischen Vornamen zu entsprechendem Nachnamen haben möchten  . Von daher bin ich mit solchen Urteilen immer mehr als vorsichtig. Die ganzen "normalen" Namen sind ja auch nicht immer deutschen Ursprungs (Vanessa z. B., den hat sich mal jemand ausgedacht, oder Alexandra ist auch nicht deutsch), da würde aber mittlerweile niemand mehr auf die Idee kommen, dass die Namen unpassend zu deutschen Nachnamen sind. Schlimm finde ich allerdings auch, wenn selbst die Eltern den Namen nicht gescheit aussprechen können, dann sollte man sowas doch lieber lassen.

[Sweety]

Wenn die erste Assoziation aber nunmal so ist, dann kann man halt nichts machen. Und meist hat das ja einen Grund. Sicher fallen dann da völlig "schuldlos" auch Leute mit anderen Wurzeln oder einfach merkwürdigen Vorlieben rein. Aber die meisten Kimberley-Beyonce Schmidtkes haben nunmal keinen amerikanischen Opa, sondern einfach völlig verkorkste Eltern mit grottigem Geschmack

Dafür ist mir total latte, wer einen Namen wie ausspricht. Wenn die Üffes-Mutter einfach findet, dass Üffes schöner klingt als Ief (wobei ich bei Üffes immer an Hans-Werner Olm denken muss *lach* ), dann kann da ja durchaus auch Absicht dahinterstecken. Oder sie ist auch mit vergeigtem Hauptschulabschluss in der Platte gelandet. Wer weiß das schon?

Mir ist das auch egal. Ich amüsiere mich darüber und bin sicher, dass ich auch mein gerüttelt Maß an Unverständnis und Amüsiertheit abbekomme wegen des Namens unseres Kleinen und gut ist.

[Mondlaus]

Ich gehe ja nicht davon aus, es ist ja nur die Assoziation. Ich WILL ja bei Calvin Klein gar nicht an Unterwäsche denken, aber es lässt sich nicht vermeiden. 
"Man sollte"... ne sollte man wirklich nicht, es ist weder den Kindern gegenüber noch den Eltern fair. Im Gegenteil. Nur machen es halt doch die meisten, und solange das so ist, will ich das meinen Kids nicht antun. Die englischen Wurzeln haben wohl die allerwenigstens, deshalb gibt es da auch keine Assoziation.

Wir hätten die englischsprachigen Wurzeln hingegen. Ein englischer Name hätte da auch prima zum super-englischen Nachnamen gepasst. Hätte ich mal Ashley oder Holly genommen. Aber da ich mich für einen super-deutschen Vornamen entschieden habe, kann sich die Kleine wohl nun durchs Leben buchstabieren, in D und in englischsprachigen Ländern - naja, im Nachhinein ist man schlauer

[Mamba]

oh es gibt duraus namen die ich bescheiden finde.
es ist mir nur egal, ob jemand jason washington oder jason müller heißt

[~ Oma Netti ~]

Aber man hat doch immer mal (blöde) Assoziationen, oder nicht? Wenn ich eine augenscheinlich 18-jährige mit Kiwa und Kippe in der Gusche rumlaufen seh, hab ich auch so meine Assoziationen. Geb ich zu. Kann aber ja trotzdem sein, dass ich ein total falsches Bild habe. Vielleicht ist es zB gar nicht ihr Kind, ich hatte schließlich auch schon große Kinder, die ihr Brüderchen spazieren geschoben haben. Oder aber sie ist eine total fürsorgliche Mama, kann ja auch sein. Das räume ich alles ein. Hab aber eben trotzdem manchmal so meine Assoziationen. Ich denke das hat jeder.

[Sweety]

Denke ich auch. Und solange man nicht gerade Lehrer dieser Personen ist oder Therapeut oder sonst etwas ähnliches, ist das doch auch total egal.

Was kümmert's die besagte 18Jährige, ob ich mein Näschen darüber rümpfe? Wem schade ich damit, dass ich mich innerlich weglache über manche Autonamensaufkleber?
Inwiefern ist das unfair? Sollte ich jemals in die Verlegenheit kommen, einige dieser Leute persönlich und näher kennenzulernen, kann ich das ja immer noch einer Revision unterziehen. Und sonst gilt eben, dass es diverse Milliarden Menschen auf dem Planeten gibt und ich ganz gewiss nicht mit allen gut Freund sein muss

[Mondlaus]

Naja... es kümmert z.B. den kleinen Kevin selbst, wenn seine Lehrerin im unbewusst eine schlechtere Note gibt, oder - ebenfalls unbewusst - die Erwartungen runtersetzt, da sie die Assoziation "Unterschicht" hat. Oder Chantal, die nicht zum Gebrutstag eingeladen wird, weil die Mittelklasse-Mutter von Sophie unbewusst nichts mit "solchen Leuten" am Hut haben will. Eine Studie, die die Sache mit den Kindernamen und Lehrerverhalten untersucht und bestätigt hat, gibt es sogar - sie hat das Unwort "Kevinismus" geprägt und die Sache erstmals in die Öffentlichkeit gerückt.

[Martina]

Tja, Franziskas Freundin heißt Sophie. Und die Familie würde gut ins Kevinismus Klientel passen.  Sie darf trotzdem zu uns kommen, ich lasse Zisi nur nicht hin. Da würde nämlich keiner auf meine Tochter aufpassen. Immerhin fährt Sophie auch schon alleine mit dem Fahrrad zur Schule (sie ist 6) und die Kinder sind immer sich selbst überlassen. Wenn ich neben der Mama stehe bekomme ich immer Schweißausbrüche, weil sie nach genau dem riecht. Der kleine Bruder heißt Jan, vielleicht hätte ihr einer sagen sollen, dass Kevin oder Justin besser gepasst hätten.  Auch die anderen Geschwister haben ganz normale Namen.

[Sweety]

Naja... es kümmert z.B. den kleinen Kevin selbst, wenn seine Lehrerin im unbewusst eine schlechtere Note gibt, oder - ebenfalls unbewusst - die Erwartungen runtersetzt, da sie die Assoziation "Unterschicht" hat. Oder Chantal, die nicht zum Gebrutstag eingeladen wird, weil die Mittelklasse-Mutter von Sophie unbewusst nichts mit "solchen Leuten" am Hut haben will. Eine Studie, die die Sache mit den Kindernamen und Lehrerverhalten untersucht und bestätigt hat, gibt es sogar - sie hat das Unwort "Kevinismus" geprägt und die Sache erstmals in die Öffentlichkeit gerückt.

Und darum schrieb ich, dass es egal ist, wenn man nicht selber Lehrer (oder Mutter der Freundin) der kleinen Cheyenne Meier ist. Solange ich als völlig außenstehende Person mir da diskret und nicht mitten in ihr Gesicht hinein einen Ast lache, schade ich damit absolut keinem und hab da nicht das geringste schlechte Gewissen.