Impfpflicht?

Begonnen von D@nce, 24. Februar 2015, 10:04:33

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Alchemilla

Ich finde diese Frage sehr schwierig zu beantworten. Eigentlich bin ich für eine Impfpflicht aus Rücksicht auf diejenigen, die nicht impfbar sind und daher auf den Herdenschutz angewiesen.
Impfungen sind neben Antibiotika und chirurgischen Eingriffen unter Vollnarkose DIE medizinische Innovation, die unser Leben schützt und verbessert. Ich bin Biologin und kenne keinen Naturwissenschaftler, der nicht geimpft wäre und seine Kinder nicht impfen lassen würde.

Andererseits gibt es das Recht auf körperliche Unversehrtheit und eigene Entscheidungen. Die darf man sogar dann treffen, wenn sie dämlich sind.
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Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten. (Wilhelm Busch)

Conni Faire

Ich kann Onces Erklärung aus eigener Erfahrung nur bestätigen.

In meiner frühen Kindheit (muss kurz nach dem Sturz des Zaren in Russland gewesen sein  ;D) war ich oft bei meinen Großeltern zu Gast. Sehr ländlich, mit vielen Bauerngütern ringsum.

Auf einem dieser Bauernhöfe waren viele Kinder - und wir alle haben dort immer zusammen gespielt. Vom Gesundheitszustand aus betrachtet ragte 1 Mädchen laut Aussage meiner Oma positiv hervor.

Sie hieß Peggy und war die kleine Tochter des Nachbar-Bauern. Wir nannten sie aber immer "Peg-Dreck". Politisch völlig unkorrekt, ich weiß.  S:D

Die optische Erscheinung des Mädchens war wohl der Anlass dafür - und Oma meinte, dass sie bei Durst problemlos genüsslich aus der Dachrinne gesoffen hat.  ;D ;D

Früher fand ich das sicher eklig, jetzt aber bin ich ziemlich sicher, dass es einen Zusammenhang zu Ihrer gesundheitlichen Robustheit geben wird.

Dies gilt allerdings für Erkältungen, Allergien etc. 
Einen Schutz z.B. gegen Masern wird dieses Vorgehen aller Wahrscheinlichkeit nach nicht aufbauen.  S:D

Alchemilla

#152
Ich muss noch was sagen. Örks. Ich könnt mich aufregen. Jessas. Ich habe noch nie von jemandem der ,,impfkritisch" ist gehört, dass er sich in die Immunologie eingearbeitet hätte und wissenschaftliche Studien miteinander verglichen und zu dem Schluss gekommen sei, dass die positiven Auswirkungen des Impfens überschätzt und die negativen unterschätzt worden seien und würde das gerne mal kurz zusammenfassen, wie er das sieht. Noch nie!
Ich höre von solchen Leuten, dass Ethanol!! (Alkohol) in den Impfdosen enthalten sei und Alkohol sei ja nicht nur lebertoxisch sondern sogar brennbar. Ernsthaft. Hat mir jemand so erklärt. Stimmt ja auch. Soll sich mal ein Bier anzünden und über den Zusammenhang von Konzentration und Wirkung nachdenken.
Gerade gestern las ich ein Zitat aus einem Blatt impfkiritischer antroposophischer Ärzte, die meinen, dass Kinderkrankheiten wichtig seien, damit das Kind neue Leibesgrenzen ausbilde. Ist für mich keine belastbare These – mit sowas, hab ich es nicht so. Aber gut, das ist immerhin eine Aussage, die nicht darauf basiert, dass sämtliche Studien pharmagesponserte Machwerke korrumpierter Wissenschaftler seien und nur von der Lügenpresse abgedruckt würden. Karmisch kann ich das nicht beurteilen.
Aber ich frage mich, warum etliche naturwissenschaftlich-medizinisch völlig unbeleckte Menschen unbedingt eigenverantwortlich ihre Impfungen zusammen stellen wollen als wäre es eine Müslimischung.
Tetanus impfe ich, aber erst mit 12 Monaten und Masern erst im Kindergartenalter und Windpocken gar nicht und Röteln erst bei Eintritt in die Pubertät. Warum?
Wenn ich heute Krebs kriege und morgen Chemo brauche, dann stell ich mir doch auch nicht nach Durchsicht einiger Internetforen meinen Cocktail selbst zusammen. Wenn ich mich operieren lassen muss, habe ich die Hose total voll, aber ich sage dem Arzt nicht, welche Schnitt- und Nahttechnik meiner Meinung nach optimal wäre. Und wenn ich mir ein Auto kaufe, dann hoffe ich mal, dass der Verbrennungsmotor korrekt zusammen gesetzt wurde und mir nicht hinter der ersten Kurve um die Ohren fliegt. Aber ich zieh doch nicht eingenverantwortlich mal ein paar Schrauben nach, nachdem ich die halbe Nacht auf einem Mechanikerforum Drehmomente studiert habe.
Was ich sagen will: Sich nach den Empfehlungen der Impfkommission zu richten, kann richtig entlastend sein. Man gibt die Entscheidung in die Hände von Fachleuten und vertraut auf Gott und deren Fachkompetenz.
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Sweety

#153
Oh, die Urwaldhypothese - ich lieb die ja und bin ein großer Anhänger davon. Aber die aufs Impfen anzuwenden, find ich schon echt schräg ;D ;D

Zitat von: Alchemilla am 02. März 2015, 14:19:04

Wenn ich heute Krebs kriege und morgen Chemo brauche, dann stell ich mir doch auch nicht nach Durchsicht einiger Internetforen meinen Cocktail selbst zusammen. Wenn ich mich operieren lassen muss, habe ich die Hose total voll, aber ich sage dem Arzt nicht, welche Schnitt- und Nahttechnik meiner Meinung nach optimal wäre. Und wenn ich mir ein Auto kaufe, dann hoffe ich mal, dass der Verbrennungsmotor korrekt zusammen gesetzt wurde und mir nicht hinter der ersten Kurve um die Ohren fliegt. Aber ich zieh doch nicht eingenverantwortlich mal ein paar Schrauben nach, nachdem ich die halbe Nacht auf einem Mechanikerforum Drehmomente studiert habe.


Du naives Kind treibst dich nicht in allzuvielen FB-Gruppen und Internetforen rum oder? Anders kann ich mir das nämlich nicht erklären.

Es ist en vogue in gewissen Kreisen, Krebs durch zuckerfreie Ernährung im Kloster zu bekämpfen. Es ist nämlich anscheinend erwiesen, dass ein Jahr zuckerfrei jeden Krebs abtötet, aber selbstverständlich werden die Beweise unterdrückt. Woher die lieben Seelen in den Foren das immer haben, weiß allein der Abendwind. Sicher sind die klüger als ich und sehr beschlagen in der Informationsbeschaffung ;D ;D ;D

Ansonsten greifen für mich Lottes kluge Worte. Es ist hier also nunmal so, dass viele Krankheiten keine reelle Gefahr im Denken mehr darstellen. Und wenn das so ist, finde ich es absolut nicht verwerflich, sich auch so seine Gedanken zu machen, was man sich alles in den Körper reinjagt. Kritisch wird es für mich an der Stelle, wo sich das Sichtfeld darauf verengt und man eben nicht mehr sieht, dass der Herdenschutz nur greift, wenn es eine Herde gibt (für mich war zum Beispiel nie plausibel, warum Impfgegner und Herdenschutzvertrauer andere zu missionieren versuchen - wäre es nicht eher in deren Interesse, wenn alle anderen impfen?? s-:) ).
Wenn man sich so auf die "kleinen" Bedenken (die ich durchaus akzeptabel finde) einschießt, dass man dabei aus den Augen verliert, dass die größeren Gefahren durchaus nicht per Zauberstabschwenken aus der Welt verschwunden sind.

Insgesamt finde ich, dass man auch das Impfen durchaus hinterfragen darf und wenn man selbst keine Ahnung hat, reichen meist drei oder vier Anrufe und man hat einen Arzt, der das Ganze, wenn auch vielleicht nicht ablehnt, aber doch auch kritisch hinterfragt. Und dann, Alchemilla, Mondlaus, Anja?
Muss man dem seine Fachkompetenz auch absprechen?

Ich kapier das ehrlich nicht und ich kapiere auch Argumentationen á la "Woanders wären sie froh" und "In Asien gäb's das nicht" nicht. Im Ernst jetzt? Inwiefern sollte das für mich Handlungsgrundlage sein? Was genau soll mir das sagen? Ich lebe nicht woanders, ich lebe hier und ich bin gottfroh darüber, dass es hier keine größeren Sorgen gibt und man sich auch über sowas den Kopf zerbrechen kann. Wieso ist das denn nun ein Problem? Was kommt als nächstes? Dass wir mal wieder einen ordentlichen Krieg brauchen? ???

Mondlaus

#154
.
Kind 2011
Kind 2014
...

Trouble2011

Was ist denn mit all den Studien die belegen dass es durchaus nicht immer unkritisch ist alles in sich reinzujagen? ..
Sind die alle gefälscht?
Oder aus der Luft gegriffen?

Man man.

SarkanaM

Zitat von: Speranza am 02. März 2015, 16:12:23
Was ist denn mit all den Studien die belegen dass es durchaus nicht immer unkritisch ist alles in sich reinzujagen? ..
Sind die alle gefälscht?
Oder aus der Luft gegriffen?

Man man.

Quellen bitte.
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"In the age of information, ignorance is a choice."

~ Oma Netti ~

Zitat von: Mondlaus am 02. März 2015, 15:44:37
Zitat von: Sweety am 02. März 2015, 15:25:27


Insgesamt finde ich, dass man auch das Impfen durchaus hinterfragen darf und wenn man selbst keine Ahnung hat, reichen meist drei oder vier Anrufe und man hat einen Arzt, der das Ganze, wenn auch vielleicht nicht ablehnt, aber doch auch kritisch hinterfragt. Und dann, Alchemilla, Mondlaus, Anja?
Muss man dem seine Fachkompetenz auch absprechen?


Ganz ehrlich? Ja.

:o


Mondlaus

Zitat von: SarkanaM am 02. März 2015, 16:23:05
Zitat von: Speranza am 02. März 2015, 16:12:23
Was ist denn mit all den Studien die belegen dass es durchaus nicht immer unkritisch ist alles in sich reinzujagen? ..
Sind die alle gefälscht?
Oder aus der Luft gegriffen?

Man man.

Die Quellen würden mich auch interessieren. Liegt vielleicht auch an der Definiton an "in sich hineinjagen", wovon ich eine andere habe, aber ich kenne solche Studien nicht.

Quellen bitte.
Kind 2011
Kind 2014
...

Conni Faire

Also aus den Impfschlägereien halte ich mich raus.
Aber ich habe lange nicht so genussvoll einen Beitrag gelesen (und gekichert) wie bei Alchemillas letztem Post.  ;D

Trouble2011

Hab ich durchaus schon erwähnt. ;)

Sweety

Zitat von: ~Netti~ am 02. März 2015, 16:30:06
Zitat von: Mondlaus am 02. März 2015, 15:44:37
Zitat von: Sweety am 02. März 2015, 15:25:27


Insgesamt finde ich, dass man auch das Impfen durchaus hinterfragen darf und wenn man selbst keine Ahnung hat, reichen meist drei oder vier Anrufe und man hat einen Arzt, der das Ganze, wenn auch vielleicht nicht ablehnt, aber doch auch kritisch hinterfragt. Und dann, Alchemilla, Mondlaus, Anja?
Muss man dem seine Fachkompetenz auch absprechen?


Ganz ehrlich? Ja.

:o

Ja, da fällt mir jetzt auch nicht mehr viel zu ein. Muss ja auch nicht :)

LILA

Eine Bekannte von mir sitzt im Rollstuhl. Sie hatte eine harmlose Windpockeninfektion im Grundschulalter und es gab massive Komplikationen.  :'(

Ich selbst hatte Keuchhusten mit 22. Noch nie im Leben hatte ich solche Todesangst. Ich schreckte nachts hoch und bekam keine Luft und hatte gleichzeitig das Gefühl mich Erbrechen zu müssen. In Panik weckte ich meinen Mann...und danach konnte ich stundenlang nicht mehr einschlafen. Jeden Abend fürchtete ich das Einschlafen. Das ging sicher zwei bis drei Wochen so. Ich möchte mir nicht vorstellen wie es einem Kind mit dieser Krankheit geht.

Deshalb gibt es für mich keine "harmlosen" Kinderkrankheiten. Meine Kinder sind geimpft. Komplett (ausser Rota und Grippe).

Mondlaus

Zitat von: Speranza am 02. März 2015, 17:44:56
Hab ich durchaus schon erwähnt. ;)

sorry übersehen! kannst du kurz zu dem beitrag verlinken?
Kind 2011
Kind 2014
...

Once

#164
ZitatAber ich frage mich, warum etliche naturwissenschaftlich-medizinisch völlig unbeleckte Menschen unbedingt eigenverantwortlich ihre Impfungen zusammen stellen wollen als wäre es eine Müslimischung.

? Vermutlich wegen der unbedeutenden Tatsache, dass es der eigene Körper bzw. der Körper des Kindes ist in den man die entsprechenden Substanzen zu injizieren genötigt wird.
Und wenn man nun darum weiß, dass 12 der 16-köpfigen STIKO geschäftliche Beziehungen in die Industrie pflegen oder sich ehemals Vorsitzende gar nonchalant in die Industrie verabschieden, dann stell ich mir doch echt die Frage wie man da überhaupt noch die Schuld beim kritischen Endverbraucher suchen kann.

Wenn die CDU in Hamburg an Wählern verliert, dann geh ich auch nicht hin und such die Schuld beim kritischen Wähler, sondern hinterfrage erst einmal die Strukturen die dem Wähler missfielen. Will sagen: die Stiko trägt ihren Teil zur Verunsicherung der Bevölkerung bei. Und es nervt unendlich, dass man das hierzulande nicht mal aussprechen darf ohne als antroposophisch verpeilter Sternendeuter stigmatisiert zu werden.

Conni Faire

Zitat von: Once am 02. März 2015, 23:10:43
Will sagen: die Stiko trägt ihren Teil zur Verunsicherung der Bevölkerung bei. Und es nervt unendlich, dass man das hierzulande nicht mal aussprechen darf ohne als antroposophisch verpeilter Sternendeuter stigmatisiert zu werden.

Wenn Du die Stiko aus den von Dir genannten Gründen kritisieren willst, bist Du das natürlich nicht.

Wenn Impfen per se aber Schrott ist und man die Krankheiten auch mit Schamanengebrabbel heilen kann, dann schon.  :-*

Sollte differenziert betrachtet werden.  ;D

guest1707

Zitat von: Conni Faire am 02. März 2015, 23:20:28
Zitat von: Once am 02. März 2015, 23:10:43
Will sagen: die Stiko trägt ihren Teil zur Verunsicherung der Bevölkerung bei. Und es nervt unendlich, dass man das hierzulande nicht mal aussprechen darf ohne als antroposophisch verpeilter Sternendeuter stigmatisiert zu werden.

Wenn Du die Stiko aus den von Dir genannten Gründen kritisieren willst, bist Du das natürlich nicht.

Wenn Impfen per se aber Schrott ist und man die Krankheiten auch mit Schamanengebrabbel heilen kann, dann schon.  :-*

Sollte differenziert betrachtet werden.  ;D

Sollte schon wird aber nicht. Zumindest von ganz ganz vielen.
Sobald man anders impft oder einfach nur die Dinge mehr hinterfragt und nicht gleich das Beinchen des Kindes neckisch herhält zum impfen bekommt man gleich schräge Kommentare an den Kopf geworfen usw.

Im Grunde ist mir ja wurscht wer da in der Stiko sitzt und macht und tut mich interessiert warum wieso und weshalb ich was impfen soll. Ob es Alternativen gibt wie späteres impfen bei Windpocken. Usw.

Ich bin froh das wir quasi unser Impfthema soweit abgeschlossen haben bis auf 2-3 Dinge die noch geimpft werden sollten wenn die Kids älter sind.

Traurig das man nicht vernüftigt und neutral aufgeklärt werden kann.

scarlet_rose

Zitat von: LILA am 02. März 2015, 21:39:03
Eine Bekannte von mir sitzt im Rollstuhl. Sie hatte eine harmlose Windpockeninfektion im Grundschulalter und es gab massive Komplikationen.  :'(

Ich selbst hatte Keuchhusten mit 22. Noch nie im Leben hatte ich solche Todesangst. Ich schreckte nachts hoch und bekam keine Luft und hatte gleichzeitig das Gefühl mich Erbrechen zu müssen. In Panik weckte ich meinen Mann...und danach konnte ich stundenlang nicht mehr einschlafen. Jeden Abend fürchtete ich das Einschlafen. Das ging sicher zwei bis drei Wochen so. Ich möchte mir nicht vorstellen wie es einem Kind mit dieser Krankheit geht.

Deshalb gibt es für mich keine "harmlosen" Kinderkrankheiten. Meine Kinder sind geimpft. Komplett (ausser Rota und Grippe).

Irgendwie finde ich deinen Post widersprüchlich. Aufgrund der Erfahrungen verurteilst du das Nichtimpfen gewisser Krankheiten, entscheidest aber selbst auch nicht alles zu impfen. Es gibt weit mehr Grippetote als Windpockengeschädigte. Auf welchem Argument stützt du also die Einstellung, es ist ok, Grippe und Rita nicht buh impfen, Windpocken und Co seien aber so schwerwiegend, dass absolut notwendig.
Verstehe ich nicht  ???
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guest2751


Alchemilla

@christiane: Ich impfe nicht gegen Grippe, weil es für uns nicht empfohlen ist. Auch Kinderärzte und Impfkommission empfehlen nicht jede Impfung generell für jeden.
Es ist eine Kosten/Nutzen Abwägung. Ich zum Beispiel reagiere auf ein Hochfahren meines Immunsystems ziemlich stark - mit Fieber, Schmerzen und Erschöpfung über ca. 48 Stunden und lasse mich gar nicht gerne impfen. Trotzdem würde ich mich gegen Grippe impfen lassen, wenn es von der STIKO empfohlen würde. Aber man kann immer nur gegen einen Teil der Grippeviren impfen, die so unterwegs sind und muss das jährlich neu tun um somit nur die Wahrscheinlichkeit zu senken überhaupt Grippe zu bekommen. Da uns eine Grippe nur umhauen aber nicht umbringen würde, weil keine Komplikationen zu erwarten sind, ist es für meine Familie nicht empfohlen und wir lassen es.
@Once: Es ist doch zu erwarten, dass Wissenschaftler in Hochschulen und Industrie unterwegs sind. Die öffentliche Hand kann es nicht stemmen, Forschung zu bezahlen. R&D kosten absolute Unsummen. Von 100 Substanden, die im ersten Ansatz mal gefunden werden, schafft es vielleicht 1 in die Klinik. Die forschenden Pharmafirmen kannst Du mittlerweile an zwei Händen abzählen. Generika herstellen nach abgelaufenem Patentschutz ist viel risikoärmer. Und auch die großen Pharmafirmen forschen am liebsten nur auf den gewinnbringenden Zivilisationskrankheiten rum. Seltene Krankheiten erforschen ist wie Geld verbrennen. Selbst wenn Du was findest, kannst Du die Unkosten nie reinholen. Das ist schlimm. Und natürlich gibt es in der Branche indiskutable Auswüchse, weil es gewissenlose Menschen gibt. Trotzdem sind die Wissenschaftler in der Summe ethisch denkende Menschen (also nicht jeder einzelnde aber im Schnitt) und deshalb glaube ich nicht an gigantische Verschwörungen. Wenn ein Medikament gefährlich ist, fliegt das schnell auf. Wenn Impfungen mehr Risiko als Nutzen bringen, fällt das auf. Du müsstest ja die ganzen Forscher aus der Klinik, die Entscheider in den Kommissionen und die Kinderärzte ins Boot holen, die alle vertuschen, dass da Kinder fürs Leben geschädigt werden, damit das Unternehmen Geld verdienen kann. Und da wir noch in einem Land leben, indem es Pressefreiheit gibt und niemand wegen subversiven Verhaltens oder whistle blowing erschossen wird, vertraue ich der Meinung der absolut überwiegenden Mehrheit der Fachleute. Unter Wissenschaftlern sind Impfkritiker eine verschwindend kleine Population.
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Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten. (Wilhelm Busch)

Binus

Alchemilla, ich schließe mich komplett Conni Faire an - dein Beitrag kriegt von mir die volle Punktzahl!  ;D Danke dafür!

Edit: Ach, und ehe es zu Missverständnissen kommt: der lachende Smiley ist nicht "auslachend". Unabhängig von aller Komik stehe ich auf auf die Gesamtaussage deines Posts.

Cornelia x Marie Sophie

Ein wirklich sehr interessanter Thread... Und von Vielen, die hier geschrieben haben, wusste ich schon vorab, welche Meinung kommen würde - nach so viele Jahren...  ;) :)

Ich möchte eine der Userinnen erleben, wenn das eigene Kind an Masern (eine Krankheit, die in der Vergangenheit z. B. in Amerika - eingeschleppt durch Einwanderer - ganze Regionen entvölkerte) erkrankt oder SSPE entwickelt... Ich habe selbst gute Bekannte, deren Kind nicht geimpft (oder nur unter klinischen Bedingungen) werden kann, weil es so schwer behindert ist - die sind so darauf angewiesen, dass es die Menschen tun, mit denen sie tagtäglich zu tun haben.

Und ich finde es schlimm, dass gleich einer ganzen Berufsgruppe ein "prinzipielles" Interesse an der "Schädigung" von vielen Millionen Menschen unterstellt wird... Natürlich gibt es überall Personen, die nicht ethisch und moralisch einwandfrei arbeiten, evtl. sogar kriminell werden - in so ziemlich jeder Berufsgruppe... Und auch in Berufsgruppen, die mit den Kleinsten/Schwächsten in der Gesellschaft arbeiten. Aber ich unterstelle niemandem prinzipiell irgendetwas, auch nicht der STIKO.

Auch wir impfen nach STIKO = nach eigener Information, nach Rücksprache mit dem KiA des Vertrauens - die Dinge, die für uns (z. B. nicht für jeden ist Grippe empfohlen) nötig/wichtig sind. Und haben im Umfeld schon z. B. Windpockeninfektionen erlebt, die "mal nicht so einfach" abgehakt werden konnten, mit Komplikationen einhergingen - und dies waren keine körperlich vorher beeinträchtigten Kids. Mal ganz abgesehen von Erwachsenen, die sich mit sogenannten Kinderkrankheiten anstecken...

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"Wir sind geboren worden, um den Glanz Gottes, der in uns ist, leuchten zu lassen" (Nelson Mandela)

LILA

@Scarlett: Als meine Kinder so klein waren war die Rota Impfung noch relativ neu. Man musste es selbst zahlen und es hatte noch keine Stiko Empfehlung. Ich war mir damals einfach nicht sicher, ob es sich nicht um "Geldmacherei" handelt.
Hätte ich jetzt einen Säugling oder Kleinkind, dann würde ich es impfen lassen.  ;)

Bei der Grippe bin ich sehr zwiespältig. Mir selbst ging es nach einer solchen Impfung wirklich mal sehr schlecht. Und dann halt die Tatsache, dass sie nicht zuverlässig wirkt.
Ich denke wir sind alle in einer guten körperlichen Verfassung, so dass wir eine Grippe "wegstecken" können. Ja im Zuge vom Herdenschutzes spräche das wieder für die Impfung....ich denke drüber nach.


scarlet_rose

Lila auch mit deiner Erklärung macht deine Argumentation keinerlei Sinn, denn du nutzt die gleichen Argumente wie Impfgegner nur eben für Krankheiten, die in DEINEN Augen eben weniger notwenig erschienen.

Ja, du steckst Krippe vielleicht gut weg. Der 75jährige, der nach seiner Herz-ÖL mit dir im Wartezimmer sitzt vielleicht aber nicht.

Ich hatte Keuchhusten und gerade am WE hat mich die Grippe umgehauen. Ehrlich, bis Samstag wusste ich nicht, was es heißt krank zu sein. Sowas schmerzhaftes, elendes....grausig...
Keuchhusten dagegen war keinerlei Problem.

Worauf ich hinaus will ist einfach, dass so viele Impfer Impfkritiker mit lächerlich fadenscheiniger Argumentation an den Pranger stellen.

Also entweder man impft selbst durch oder man muss zumindest in der Grundhaltung Verständnis aufbringen für kritisches Verhalten gegenüber Impfungen, da man es im Grunde ja selbst auch ist.
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Once

#174
Ich finde den Ausdruck der gigantischen Verschwörung in dem von mir genannten Kontext schon ziemlich anstrengend, um ehrlich zu sein. Das sind doch keine konspirativen Quacksalbereien die ich mir hier aus der Nase ziehe, sondern Fakten (du nennst sie teilweise selbst) die mir persönlich schon reichen um mich in Zurückhaltung zu üben, wenn es darum geht des STIKOs Advokat zu spielen. Denn genau das war meine ursprüngliche Kritik an dem grundsätzlichen Tenor hier.
Die meisten sind unheimlich schnell dabei, wenn es darum geht in dieselbe, berühmte Kerbe des vermeintlich verblödeten Impfkritiker zu schlagen - zeugen jedoch nicht selten von genau so wenig Expertise, von einer ähnlich mangelhaften Informationsbasis wie ihre argumentativen Kontrahenten. Sie vertrauen blind und erlauben sich auf dieser Grundlage andere als naiv zu bezeichnen. Das nervt schlicht.
Edit: Mir persönlich geht es jetzt weniger darum den Nutzen von Impfungen in Frage zu stellen (wie eingangs schon erwähnt), als vielmehr darum fragwürdige, intransparante Strukturen (hinter den Empfehlungen einer Milliardenindustrie) auch offen fragwürdig finden zu dürfen. Ich möchte verunsichert sein dürfen, wenn ich jemandem vertrauen muss, der in der Vergangenheit Vertrauen missbraucht hat.