Hochsensible Kinder

Begonnen von Purzl, 17. August 2012, 11:42:17

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kd74

#75
-

Sweety

Vigi - mein Post richtete sich auch nicht gegen das Phänomen der Hochsensibilität an sich, sondern gegen die Art des Umgangs wie sie auf der Website propagiert wird.

Das find ich grausam: "Öhm ja... diagnostizieren kann man es nicht, was dagegen tun kann man auch nicht und eigentlich schadet es auch nicht. Aber nerven sie bitte mal vorsorglich ihren Arzt damit, bestimmt findet sich eine Möglichkeit, wie man dieses Schema auch auf ihren Schnupfen übertragen kann."
Grauslich das!

Für mich war das immer einfach eine Art der Individualität, die manchmal etwas offensichtlicher ist als andere Spielarten. Ich wäre nie nie nie auf die Idee gekommen, da etwas Diagnosefähiges drin zu sehen.
Oder jemanden "vorzuwarnen". Sei es mein Arzt oder Erzieher und später Lehrer meines Kindes.
Es ist wie es ist.
Wie bei allem, was ein bisschen aus dem Rahmen fällt, muss man lernen, damit umzugehen... aber letztlich muss man auch lernen, damit zu funktionieren. Ich weiß nicht, warum dieses Funktionieren immer so derart schlechtgemacht wird.
Es ist doch letztlich nichts als die erlernte Fähigkeit, in bestimmten, gern auch standardisierten, Situationen angemessen zu reagieren.

Eine Fähigkeit, die absolut und unabdingbar wichtig ist beim Leben in einem wie auch immer gearteten sozialen Gefüge.

Jaja... natürlich ist jeder Mensch einzigartig. Und trotzdem wird es immer eine gemeinsame Schnittmenge geben, eine Mehrzahl und einzelne Individuen werden sich davon abheben.
Ich finde da nichts bei.
Weder stört es mich, die Person zu sein, auf die man schaut, noch stört es mich, mitunter einfach in der Masse unterzugehen :)

kd74

#77
-

Martina

Ohne

Nipa

Sehr interessantes Thema,  habe da so noch nie drüber nachgedacht, aber das ist wirklich zum Nachdenken....

Nachtvogel

Zitat von: minimuck am 20. August 2012, 14:04:22

für mich klingt es ein bisschen wie "für hochintelligent hats nicht gereicht, dafür aber obendrein hysterisch"  ;D 

ich schmeiss mich weg  ;D ;D ;D ;D

aber genau so isses doch. Muss es denn echt für ALLES ne Diagnose geben? s-:)

vor allem ist das jetzt wieder son Hype wie mit ADHS oder wahlweise Hochbegabt...Einer fragt danach und urplötzlich sind es alle  s-:) s-:) s-:)

schei* egal was es ist, hauptsache nicht normal sein und auf wichtig machen s-:)



Und mal ganz ehrlich...wenn man son bisschen zu der Thematik hin und her liest findet JEDER Merkmale, die zu ihm passen, JEDER!
Also wirklich ne Diagnose für Leute, die eben unbedingt ne Diagnose haben wollen s-:) s-:) s-:)
Für jeden was dabei, is doch prima 8) ;D



Ich sehe Zahlen als Muster, genau so wie ich gewisse andere Dinge auch SEHEN kann, weswegen ich wahnsinnig gut und schnell auswendig lernen kann...ich kann die Sachen quasi im Gehirn vorlesen weil ich sie wirklich vor meinem inneren Auge sehen kann
ich brauch auch am besten gewisse Strukturen zum lernen, hat mit o.g. zu tun

Ja Himmel, ich hab halt ein visuelles Gedächtnis, werd ich wohl nicht die Einzige sein, nüch?! s-:)


gewisse Musikstücke lösen gewisse Gefühle aus-> wird wohl so ziemlich Jedem, mit gewisser Leidenschaft zur Musik so gehen s-:)


ich hab gewisse Ticks (zB macht mich grad unsere Schlafzimmerlampe IRRE...die hat rundherum Bommel, immer abwechselnd braun/beige...Nur ging das nicht hin und so sind an einer Stelle 2 beige Bommel hintereinander: HORROR, sowas kann man doch nicht machen ;D) -> ich glaub jeder hat auch *doofe* Sachen, die ihn nerven :P

Kopfkino...also BITTE...wer hat das nicht  s-:)

und da waren ettliche andere Symptome, die ich auch so übernehmen kann (wie wahrscheinlich 99% der Weltbevölkerung :P  s-:) s-:) s-:))


aber gut zu wissen...wenn ich mich also demnächst wichtig machen will, sag ich, ich bin hochsensibel 8)


son Bockmist...Jeder Mensch ist ein Individuum mit jeder Menge Eigenschaften. Einige davon sind stark ausgeprägt, andere eben nicht. Welche das sind, ist bei JEDEM anders und JEDEr Mensch hat IRGENDWELCHE Eigenschaften, die aus IRGENDEINEM Raster rausfallen, JEDER




36+3 -> 2940g / 37+4 -> 3320g / 38+5 -> 3660g
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Flower Eight Revival

#81
 :)

Nachtvogel

hm, auf die TE war das eigentlich absolut nicht gemünzt.

Denn genau wie ADHS und auch Hochintelligenz durchaus existieren, gibt es auch wirklich hochsensible Menschen. Das zweifle ich nicht an (aber du hast Recht, das erwähnte ich mit keinem Wort- mein Fehler!).

Furchtbar sind dann nur diese ganzen *Trittbrettfahrer* die auf jeden Zug mit aufspringen müssen. Erst dadurch wird so eine Diagnose dann wieder lächerlich und für die wirklich Betroffenen ist das dann erstrecht bescheuert, die nimmt dann keiner mehr ernst

ist bei EO zB mit der Hochbegabung ja nicht anders. Soblad dazu hier ein Thread eröffnet wirtd rollt der Grossteil schon die Augen *jaja, wieder ein Hochbegabter*. Und die die es wirklich sind, werden gleich mit in den Topf geschmissen.


Eigentlich ging es mir darum und um die Leute...und genau SO ging es mir auch bei diesem Thread wieder:

das Ausgangsposting fand ich noch interessant und auch die Antworten einiger User dazu.
Und dann kam die *breite Masse* die *oooh, das hab ich ja auch weil ich sehe rote Luftballons wenn ich mir die Schuhe schnüre* sich mit dran hängt.  s-:)


Also nochmal ganz deutlich: das Posting ist NICHT auf die TE gemünzt noch verneine ich grundsätzlich die Existenz von hochsensiblen Menschen ABER der ganze Hype der derzeit darum entsteht und dass es mal wieder jeder haben muss nervt!


und trotzdem, ob nun hochsensibel, hochintelligent oder hochblöd:

Zitat von: Nachtvogel am 21. August 2012, 02:52:37
...Jeder Mensch ist ein Individuum mit jeder Menge Eigenschaften. Einige davon sind stark ausgeprägt, andere eben nicht. Welche das sind, ist bei JEDEM anders und JEDER Mensch hat IRGENDWELCHE Eigenschaften, die aus IRGENDEINEM Raster rausfallen, JEDER
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Sweety

Zitat von: Nachtvogel am 21. August 2012, 02:52:37

vor allem ist das jetzt wieder son Hype wie mit ADHS oder wahlweise Hochbegabt...Einer fragt danach und urplötzlich sind es alle  s-:) s-:) s-:)



Hö? Ich dachte, Asperger ist das neue ADHS 8)

Nachtvogel

Zitat von: Sweety am 21. August 2012, 08:28:00
Zitat von: Nachtvogel am 21. August 2012, 02:52:37

vor allem ist das jetzt wieder son Hype wie mit ADHS oder wahlweise Hochbegabt...Einer fragt danach und urplötzlich sind es alle  s-:) s-:) s-:)



Hö? Ich dachte, Asperger ist das neue ADHS 8)


ich wohne in der Pampa, Trends kommen hier immer später an  8)
;D
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Sweety


Purzl

Mir haben die ersten Posts geholfen, meinem Kind gegenüber mehr Verständnis aufzubringen. Ich muss mich da in nächster Zeit noch ein wenig mehr reinversetzen.

Und im Übrigen:  s-:) so ist EO eben. Da ich seit 2006/2007 mit dabei bin, kann ich damit umgehen.

Purzl

toki

#87
...
"Realität ist die abstrakte Illusion zerstörter Ideale"

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Sweety

Toki... du hast nicht unrecht.

Aber letztlich ist es ja so - für mich war das (und wird es auch bleiben) nichts weiter als (m)eine persönliche Eigenart. Nicht mehr, nicht weniger.
Und die Problematik auf gesellschaftlicher Ebene ist ja - sein wir doch mal ehrlich - dass das nun ausgerechnet ein Phänomen ist, dass sich jeder gern auf die Fahne schreibt.
Heutzutage hat man ja sensibel zu sein, sonst ist man abgeschrieben.
Und wenn sensibel gut ist, dann ist hochsensibel sicherlich noch besser ;)

Nun ist aber nicht jedes Sensibelchen hochsensibel und den Unterschied zu vermitteln, fällt mitunter schwer.

Ich bin mitunter ein Elefant im Porzellanladen, also nicht zwingend das, was man sich unter dem Begriff sensibel (egal in welcher Ausprägung) vorstellt. Trotzdem musste auch ich erst lernen, mit der übermäßigen Empfänglichkeit in anderen Dingen umzugehen und vor allem: sie unter Kontrolle zu halten.
Das ist das eigentliche Problem: Hier geht es nicht darum, dass man Dinge von den Eltern abgeschaut und für sich vereinnahmt hat, sondern es geht darum, einen Umgang zu finden mit Dingen, die anderenfalls b e h i n d e r n (und nein - ich will damit keine Brücke zur Behinderung schlagen).

Beispiel: Jedermann (auch ich) lacht gerne über J.D.s extremes Kopfkino in "Scrubs - Die Anfänger". Aber nur wenige bekommen mit, dass er dadurch auch öfter mal den Anschluss an Unterhaltungen verliert. Und so sieht es aus. Wenn man nicht penibel lernt, das ganz arg unter Kontrolle zu halten, dann ist es eben NICHT vergleichbar dem normalen Kopfkino, das jedem mal blitzartig durch die Rübe schießt, sondern gerät außer Kontrolle.

Und ein Säugling (meiner vor nicht ganz 2,5 Jahren) schreit n i c h t 10-14 Stunden am Tag, weil er sich was von mir abgeschaut hat.

Zumal ich die Erfahrung gemacht habe, dass gerade Constantin seine ganz eigenen Präferenzen hat und was mich stört, stört ihn noch lange nicht ;)

Flower Eight Revival

#89
 :)

Jules

Schade, wie hier teilweise mit einem sehr interessanten Thema umgegangen wird...  s-:)

Was vor allem die Querphilosophen und nicht-Betroffenen nicht verstehen ist, dass man als Hochsensibler einfach teilweise eine enorme Flut an Informationen aufnimmt und das sortieren muss.

Ich hatte ein Schlüsselerlebnis:
Eine Zeitlang war ich mit Freunden jedes Jahr zu Silvester an der Ostsee im Ferienhaus für ne Woche. Schöne Tradition, haben wir jedes Jahr geliebt.
Auf einer Reise habe ich mich soooooo unwohl gefühlt, dass ich am liebsten vorzeitig abgereist wäre und das auch gemacht hätte, wenn nicht Mitfahrplätze in meinem Auto für die anderen damit flach gefallen wären.
Und: ich hätte niemandem erklären können, WARUM ich überhaupt abfahren möchte! Es gab einfach keinen Grund, kein Erlebnis X.
Zumindest keinen benennbaren, ersichtlichen.

Ich war der felsenfesten Meinung, dass Torsten mich nicht mehr leiden kann. Es war überhaupt nix vorgefallen, alles war "normal", aber das Gefühl war ganz schlimm und unerträglich.
Ich bin geblieben, aber es ging mir nicht gut.

Ein halbes Jahr später erst haben erfahren, dass sich Torsten auf genau dieser Reise von seiner mitgereisten Freundin Marie getrennt hat. Keiner von uns hat das mitbekommen, wir sind alle komplett aus allen Wolken gefallen.

Aber ich habe gespürt, dass da absolut was nicht stimmte und es mit Torsten zu tun hat. Da ich die Zusammenhänge damals noch nicht verstehen konnte, habe ich es halt auf mich bezogen.

Aber damals habe ich verstanden, dass ich einfach mehr mitkriege. Und auf einmal habe ich viele Kindheitserlebnisse und auch Alltagserlebnisse jetzt mit anderen Augen sehen können.
Das war keine Trivialität. Es hat mir gezeigt, dass ich mehr filtern muss und auch einfach verstehen, dass ich "mehr" mitbekomme als andere.

Wir haben einen todkranken Freund, ich habe schon Monate bevor wir davon erfuhren gespürt, dass da was im Argen ist.

Es hat keiner - vor allem die, die sich gern mokieren - auch nur eine Vorstellung davon, wir kompliziert und verwirrend es sein kann, dieses "mehr" an Alltagseinflüssen zu erkennen, zu sortieren und manchmal nicht kirre zu werden.

Es ist einerseits etwas Besonderes, andererseits aber natürlich auch oft belastend.

Ich denke extrem analytisch, damit überfordere ich manchmal meinen Mann, und auch auf Arbeit merke ich, dass es manchmal "zu viel" ist.

Manche mögen dass hier als neueste Modeerscheinung abspötteln.

Mir hat diese Erkenntnisse und der Erfahrungsaustausch mit anderen extrem geholfen, mich selbst besser zu verstehen, zu trainieren, manches auszublenden oder zumindest zu hinterfragen. Denn es fühlte sich ja immer wie Tatsache an, wo es eigentlich eine versteckte Schwingung war, ein Problem eines anderen Menschen, dass ich aber genau so stark spürte und verstand.

Daher kann ich jeden nur ermuntern, sich damit zu beschäftigen, man lernt einfach viel über sich selbst, den Umgang damit, wenn man sich da wiedererkennt. Ich zumindest. Wir hat dieses Verständnis mein Leben sehr geholfen, ich war vor allem als Teenager damit emotional überfordert, weil ich nicht wusste, was ich da alles so spürte. Ich hätte das damals schon gern besser verstanden, es hätte mir vieles erleichtert.

Flower Eight Revival

Zitat von: Jules am 21. August 2012, 21:05:43
Schade, wie hier teilweise mit einem sehr interessanten Thema umgegangen wird...  s-:)

....



Es hat keiner - vor allem die, die sich gern mokieren - auch nur eine Vorstellung davon, wir kompliziert und verwirrend es sein kann, dieses "mehr" an Alltagseinflüssen zu erkennen, zu sortieren und manchmal nicht kirre zu werden.

Es ist einerseits etwas Besonderes, andererseits aber natürlich auch oft belastend.

Ich denke extrem analytisch, damit überfordere ich manchmal meinen Mann, und auch auf Arbeit merke ich, dass es manchmal "zu viel" ist.

Manche mögen dass hier als neueste Modeerscheinung abspötteln.

Mir hat diese Erkenntnisse und der Erfahrungsaustausch mit anderen extrem geholfen, mich selbst besser zu verstehen, zu trainieren, manches auszublenden oder zumindest zu hinterfragen. Denn es fühlte sich ja immer wie Tatsache an, wo es eigentlich eine versteckte Schwingung war, ein Problem eines anderen Menschen, dass ich aber genau so stark spürte und verstand.


Das ganz genau ist es. Es ist schwer in Worte zu fassen und man wird, wie man sieht eher ausgelacht und ins lächerliche gezogen wenn man versucht, das eigene Empfinden irgendwie erklärbar zu machen.  :-\ Was ich irgendwie auch verstehen kann, es ist menschlich.

Es geht wirklich nicht um  "sich wichtig" machen (vor allem weil man oft mit den eigenen Empfindungen eh nicht hausiert; hier im Netz ist es eh anders als im real life) , es ist viel tiefer. Manchmal belastend, manchmal hilfreich...je nach Situatiion.
Sich damit befassen ja. Aber sich immer im klaren sein: es ist "normal".  :)

Martina

Das Problem ist, dass ich in einer Kindergartengruppe 20 Kinder habe und davon haben 10 eine "Diagnose". Das kann doch nicht wirklich gewollt sein, oder?

Jeder Mensch ist anders, ein Individuum. Der eine mag hochsensibel sein, das streitet ja niemand ab, aber dafür hat ein anderer andere besondere Fähigkeiten. Vermutlich hilft es immer, wenn man sich mit "gleichgesinnten" austauscht. Ein guter Gitarrist wird sich ja auch nicht eine Gruppe Blockflötenspieler setzen.

Mir kommt es oft so vor, dass viele Kinder schon etwas haben müssen, damit sie besonders gefördert und beachtet werden.
Ohne

kd74

@ jules
das hast du sehr schön geschrieben.  :)


Sweety

#94
Zitat von: Vigi am 21. August 2012, 21:57:16
@ jules
das hast du sehr schön geschrieben.  :)

Ja, hat sie.

Aber Martina eben auch.

Ich glaube, als selbst "Betroffene" darf ich mir da durchaus auch ein Urteil erlauben.
Ja, ich weiß, wie das ist, wenn die Dinge auf einen einprasseln und man erst lernen muss, sie zu trennen.
Mein Mann kann zum Beispiel nicht so recht fertigwerden mit meinem Gehör.
Ich hab ein überdurchschnittlich gutes Gehör. Trotzdem höre ich zwar mitunter, dass er aus dem Nebenzimmer zu mir rüberruft, aber ich verstehe ihn nicht. Warum? In der Küche läuft - leise! - das Radio. Das kommt bei mir gleich an und ich muss es bewusst sortieren.
Das Ganze gibt es dann auch auf emotionaler Ebene. Das sind dann eben so Geschichten wie die von Jules oder ähnliche, die man (= auch ich) hier erzählen könnte.

Ich bleibe trotzdem dabei: das ist nichts, wo man von außen eingreifen muss und nichts, wo es eine Diagnose zu erstellen gibt.

Im Gegenteil finde ich es sehr sehr traurig, dass die Akzeptanz für Individualität so geschrumpft ist, dass man da unbedingt ein Label draufkleben muss, damit jemand, der so lebt, auch als solches akzeptiert wird :-[

Flower Eight Revival

#95
  :)

Nachtvogel

Zitat von: blume8 am 22. August 2012, 01:02:47
...Dabei gehts nicht um "Hansi ist aber so empfindlich" sondern um allgemeine Wahrnehmungsstoerungsbilder, wo die Hochsensibilität ein Teil darstellt. dann ist es sogar sehr wichtig eine Diagnose zu haben.

ja, so ist es. WENN jemand WIRKLICH hochsensibel ist, kann es je nach Grad und Richtung bestimmt wichtig sein, die Diagnose zu haben um damit *zu arbeiten*

ist ja sowohl bei Hochbegabten als auch bei Leuten mit ADHS so. Wenn man es WIRKLICH hat, ist es wichtig.


Aber das sind nunmal typische Modediagnosen geworden und ich wette noch keine 30% der Leute haben es wirklich!


ich finde auch, Martina hat das gut beschrieben. Wenn wir mittlerweile Kindergruppen bekommen hat die Hälfte der Kinder irgendeine Diagnose s-:).

Und ich kann euch versichern, dass von den 5 ADHSlern der letzten Gruppe maximal 2 (wenn überhaupt) es WIRKLICH hatten...Die anderen 3 waren lebendig, nicht mehr und nicht weniger also zack: ADHS Stempel drauf, dann haben die Eltern ne Rechtfertigung für ihr Verhalten, schmeissen Medikamente rein und gut is.

2 Hochsensible waren auch dabei ... Ja, das waren sensible Kinder...ich bin mir aber recht sicher, dass das auch genau alles war, was sie waren :P
Aber die Eltern hab eben ein bissl im Netz gelesen und wenn man sich die Anzeichen da so durchliest, findet jeder mindestens 1, was auch auf ihn zutrifft...Also hopp: Problem gelöst, er ist hochsensibel *is halt so*  s-:)
Klingt ja auch ziemlich wichtig s-:)
(natürlich denken/handeln nicht alle so!)


Ein Kind mit einer ausgeprägten Stärke in einem TEILbereich wird direkt von seinen Eltern überall als hochbegabt angepriesen...
Von den ganzen Kindern, die ich bislang so in meinen Gruppen hatte, waren vielleicht 2-3 wirklich hochbegabt...Wieviele mir als hochbegabt vorgestellt wurden, wollt ihr garnicht wissen ;D



Und durch solche Leute verliert ein ansich ernstes, interessantes Thema dann natürlich rasant an Ernsthaftigkeit und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das für die Betroffenen dann erstrecht schwierig ist.

Die Leute machen sich KEINE Vorstellung davon, was eine solche Diagnose WIRKLICH heisst.
Man will nen Titel, er sollte wenn möglich gut klingen und wenn man einen interessanten gefunden hat ist es ein Leichtes ein paar Eigenschaften zu finden, die das Ganze dann untermauern.
Leider gibt es immer mehr Leute die so denken, keine Ahnung wieso. Normal sein ist out.





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Nachtvogel

mal ne ganz andere Frage: kann man Hochsensibilität eigentlich WIRKLICH diagnostizieren? Und wenn ja, wie?


Letztlich ist es ja *nur* (nicht im abwertenden Sinne) eine Aneinanderreihung von Eigenschaften, die einzeln betrachtet einfach nur mehr oder weniger ausgeprägt, im Gesamten gesehen aber *auffällig sind*, oder?

Oder gibt es spezielle Eigenschaften die NUR ein hochsensibler Mensch hat und an denen man das festmachen kann?

Wenn ich zB dieses sensible Gehör für Musik nehme. nur als Beispiel. Ist man automatisch hochsensibel wenn man DIESE Eigenschaft hat?

Kann ein *normaler* Mensch diese Eigenschaft nicht einfach haben? Einfach ein Ausgeprägtes Gehör für Musik, PUNKT?
Oder hat nur ein hochsensibler Mensch diese Fähigkeit?

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Italophilia

Ich kann das Buch: "Zart besaitet" von Georg Parlow empfehlen. Ich habe es gelesen, mich verstanden gefühlt und es dann auch meinem Mann gegeben, der dann viele meiner Verhaltensweisen besser verstanden hat. Ob nun Krankheit  s-:), Charaktereigenschaft  s-:) oder sonstwas. Wichtig ist doch nur, dass man Verständnis entwickeln kann, warum sich jemand in einer bestimmten Situation auf eine bestimmte Weise verhält. Und das Buch hilft dabei.

Nachtvogel

Zitat von: Sweety am 22. August 2012, 00:23:42

Ich hab ein überdurchschnittlich gutes Gehör. Trotzdem höre ich zwar mitunter, dass er aus dem Nebenzimmer zu mir rüberruft, aber ich verstehe ihn nicht. Warum? In der Küche läuft - leise! - das Radio. Das kommt bei mir gleich an und ich muss es bewusst sortieren.


das finde ich interessant, bei mir ists genau das Gegenteil ;D


ich habe kein besonders gutes Gehör. Ok, wenn jemand komplett schief singt/Instrument spielt, bekomme ich das irgendwann dann schon mit ;D...Aber generell höre ich eher *grob* weswegen ich wohl auch ne grottige Sängerin und zum Instrument spielen auch völlig ungeeignet bin ;D

Aber selektieren kann ich.
Wenn ich mich mitten in einen Raum stelle kann ich mein Gehör gezielt auf gewisse Personen *einstellen*
Als Kind hab ich da oft ne Art *Spiel* draus gemacht. Ich hab mir irgendwenn ausgesucht und dann gehört, was genau diese Person erzählt hat (also wenn wir irgendwo waren, wo viele Menschen/Stimmengewirr war).

In der Kirche hab ich mich während der Lieder/Gebete *amüsiert* die Stimmen von zuvor ausgesuchten Personen *scharf zu stellen*, also aus dem ganzen monotonen blabla genau die gewünschte Stimme raus zu filtern.

Andersrum kann ich genau das aber nicht sehr lange, bzw meine Konzentration macht nicht mit. Ich springe dann von Person zu Person und krieg das *Ganze* nicht mit. Also einer Unterhaltung bei Lärm folge ich nie lange weil ich mich nicht ewig drauf konzentrieren kann. Irgendwann häng ich dann mit meinem Gehör in einer anderen Unterhaltung, 3 Tische weiter drin usw usw...

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