Eltern und Vorurteile. Wenn andere es anders machen.

Begonnen von Once, 07. März 2014, 12:19:24

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peter

pep
das ist jetzt aber auch wieder weit hergeholt oder voll von vorurteilen  s-:)
wer sagt dir den das sie mit deiner milchpumpe stillen würde? weisst du denn WARUM der zwerg flasche bekommt?

sorry-aber das find ich nun auch wieder doof  :P

Peppeline

Ne, ich glaube das hast du jetzt völlig falsch aufgefasst, mir ist es doch völlig wurscht, ob sie die Milchpumpe benutzt hätte oder nicht. Die Pumpe war nur das Startsignal für ein Gespräch. Ich bin nicht der Smalltalk-Typ, das kann ich einfach nicht.
Ich habe mich in sehr vielen Dingen wieder gefunden bei ihr und ich mochte keine ungebetenden Ratschläge von Fremden, deswegen habe ich darauf verzichtet, ihr welche zu geben. Ich habe gedacht, sie muss ihre eigenen Erfahrungen machen. Ich dachte bei meinem ersten Kind ja auch, das stillen total easy ist, ist ja das natürlichste auf der Welt. Und ja, ich weiß, warum der Zwerg die Flasche bekommt  ;), soweit ging unser Gespräch noch.
Aber da sie sich nicht bei mir beklagt hat, sehe ich keinen Grund, sie noch zu missionieren, es doch mit stillen zu versuchen. DAS meinte ich mit meiner Frage nach ungebetende Ratschläge. Im übrigen, soweit ich sie kennegelernt habe, mag ich sie, ich habe keinesfalls vor sie als Dummerchen hinzustellen. Weiter mag ich in Bezug auf sie und ihre Familie nicht eingehen, das gehört nicht hierher.  :)
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Es gibt Wunder, die geschehen. Und es gibt Wunder die entstehen...

Nicht sehen können trennt von den Dingen, nicht hören können trennt von den Menschen.

Karlanda

#77
@Peppeline: Also in dem Fall würde ich vermutlich nicht aktiv das Gespräch suchen  :-\ - Na ja, es kommt ein bisschen darauf an, wie gut man sich versteht: Wenn man sich z.B. noch einmal trifft und da ein guter Draht ist, dann könnte man, wenn es sich ergibt ja mal das Thema ansprechen. Dann würde ich das wahrscheinlich auch recht offen einleiten: "Ich habe mich gewundert, als ich mitbekam, dass Du die Flasche gibt. Ich hatte den Eindruck, dass Du eigentlich gerne stillen wolltest. Darf ich Dich fragen, was der Grund dafür war oder ist Dir das jetzt zu intim?" - So oder so ähnlich. Aber eben auch nur, wenn ich das Gefühl habe, dass es zwischen uns "passt".
Ich habe eigentlich immer die Erfahrung gemacht, dass die meisten sich gerne über solche Dinge austauschen, wenn man ernsthaftes Interesse zeigt. Wichtig finde ich dabei immer, deutlich zu machen, dass man ein Gespräch anbieten, aber nicht aufdrängen möchte, d.h. für mich ruhig offen fragen, aber keine Antwort erwarten, bzw. "zurückrudern", wenn man merkt, dem anderen ist dieses Thema unangenehm.

Edit: Ah, Deiner Antwort entnehme ich, dass Du es mit "Gespräch anbieten" schon probiert hast, sie aber nicht darauf eingegangen ist. Dann würde ich es dabei belassen.

Mondlaus

Stillen: keinesfalls.  Die allermeisten frauen haben winen guten grund dazu, dass sie nicht stillen. Klappt nicht, kind gedeiht nicht, sie müssen arbeiten. .. und damit fühlen sie sich oftmals schon schlecht. Da sind als Ratschläge getarnte vorwürfe völlig fehl am platz
Kind 2011
Kind 2014
...

Cornelia x Marie Sophie

Mondlaus - ganz genau!! Ich z. B. konnte nicht stillen, war mit den Nerven total fertig, hatte das Gefühl, Marie verhungert mir... Und da sind die (leider oftmals) EO-typischen Statements zum Stillen, bzw. Nicht-Stillen wirklich fehl am Platz...  :-\ :-\
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"Wir sind geboren worden, um den Glanz Gottes, der in uns ist, leuchten zu lassen" (Nelson Mandela)

~ Oma Netti ~

Wir sind doch hier in der glücklichen Lage unsere Kinder auch groß zu bekommen, obwohl wir nicht stillen, denn es gibt genug sehr gute Nahrung.
Ich bin pro Stillen, keine Frage. Aber wenn jemand nicht stillen kann oder auch einfach nur nicht will, dann ist das so. Punkt.
Ich hab bei Samu auch einfach aufgehört als er 12 Wochen alt war. Ich hatte so einen Stress damit, das ging einfach überhaupt gar nicht, also hab ich nicht weiter gestillt und ich hatte ein zufriedenes Kind und war eine zufriedene Mama und alles war gut. Das können andere doch gar nicht beurteilen, warum man evtl. nicht stillt.  s-:)

Sweety

Wer nicht kann oder nicht will - bitte schön, gerne. Ich hab da kein Problem mit.

Was ich angesprochen habe, sind ganz klar Frauen, die wollen, aber nicht wissen, dass sie können. Wenn man zum Beispiel wirklich gerne stillen will, sich aber über diese Clusterfeedingphasen im Zustand gnädiger Unwissenheit befindet, dem reicht doch einfach eine Information und ein bisschen Zuspruch.

Wenn eine erwachsene Person nicht will und "Ich kann nicht" als Vorwand nimmt, dann ist das ihre Sache, aber nur deshalb halte ich doch dann nicht den Mund. Kann ich ja im Vorfeld nicht riechen.

Und bei "Es klappt einfach nicht" dann einfach danebenzusitzen und zu denken "Haja... das könnte eventuell doch klappen, aber ich halt mal meinen Mund." - äh nee.

Zumal man sich bei Fragen dazu auf medizinisches Personal schlicht nicht verlassen kann.

Also sag ich dann, was ich weiß. Ich gebe die Information und aus. Was damit dann allerdings gemacht, kommentier ich nicht mehr.

Jomi

Mirja 6.11.09, Jonathan 8.12.11 und Jakob 17.1.15, unsere größten Schätze <3<3<3

*12/2013, für immer in unserem Herzen

min(e)

Oder wenn die Schwester/der Arzt der Mutter eintrichtert, einen 4std Abstand einzuhalten, weil es dem Kind sonst schadet...

Mondlaus

Doch, auch dann erwarte ich zurückhaltung. Bei guten freundinnen oder engen Familienmitgliedern, ok.  Alkes andere entmündigt mütter, da nan ihnen implizit vorhält, sie seien nicht fähig,  sich die richtigen informationen zu holen und sich selbst zu helfen. Oder um hilfe zu fragen. Und nix für ungut, die einzige Erfahrung, die ihr mit dem thema habt, ist eigene stillerfahrung. Das möchte ich auch gar nicht kleinreden. Trotzdem sind solche Erfahrungen individuell - verschiedene frauen, verschiedene brüste  ;D das recht auf ungefragten eat haben deshalb in dieser sache die ärzte, hebammen und stillberaterinnen, die nicht nur die mutter kennen,  sondern von einem reichen schatz an Erfahrung schöpfen können.

Weiterhin ist " ich kann nicht" doch die standardausrede, wenn feau keine lust hat, sich auseinanderzusetzten.
Kind 2011
Kind 2014
...

Sweety

Naja Standardausreden seh ich jetzt nicht so als Problem. Und du kannst ja erwarten, was du willst - aber du kannst nicht erwarten, dass sich die Umwelt dran hält ;)

Davon ab entmündigt es mich keinesfalls, wenn mich jemand auf eine Information hinweist, die mir fehlt. Bei diesem Thema nicht und bei allen anderen auch nicht. Wenn mir eine Info fehlt, dann fehlt mir eine Info. Dann patsch ich mir entweder an die Stirn oder ich freue mich darüber, sofern ich nicht überheblich mit der Nase draufgestoßen werde.
Wem Informationen fehlen, der hat sie sich nicht geholt. Punkt.

Zumal das jetzt auch reichlich kühn ist, per Ferndiagnose festzulegen, wer welche Erfahrungen vorzuweisen hat ;)

Da sitzt also eine Bekannte (jetzt extra keine gute Freundin) mit 11 Wochen altem Kind bei dir auf dem Sofa und greint (unwissend, dass es sowas wie Stillberaterinnen überhaupt gibt) rum: "Buhuhu... ich würd ja so gerne stillen, aber ich MUSS wohl abstillen, weil das Kleine jetzt jede Stunde ran will und auch sonst übellaunig ist. Das wird ja gar nicht satt davon und ich würde doch so gerne stillen."

Und dann sagst du nicht: "Frag doch mal eine Stillberaterin, aber bis dahin lass den Kopf nicht hängen. Soweit ich weiß, ist das normal in dem Alter. Wenn du das Gefühl hast, dass es dir nicht guttut, dann lass es, aber wenn du weitermachen willst, dann kannst du das ja erstmal probieren. In dem Alter sind die meisten Zwerge auf links gewendet und wollen dauerhaft dran und holen sich so, was sie brauchen. Frag mal eine Fachfrau und bis dahin - keine Panik."?? ???

Ganz ehrlich, hätte ich so ein Problem gehabt, einer Bekannten mein Leid geklagt und im Nachhinein erfahren, dass sie über so eine Antwort verfügt, sie mir aber nicht gegeben hätte, dann wäre die für mich gestorben. Aber für immer und ewig. Die wäre auch nicht als Zombie wiederbelebt worden!
Nicht jede Frau kommt auf die Idee, zu googeln.

Cornelia x Marie Sophie

Da kommt doch bei der einen oder anderen eine Einstellung "hoch", dass Nicht-Stillende-Mütter die schlechteren sind, oder?! Akzeptiert doch die Einstellung, die Entscheidung - wer von Euch weiß, wie es jemand wie mir direkt nach der Geburt ging? Ich hatte im KH keine Hebamme, die mir entsprechende Infos gegeben hat; da war keinerlei Unterstützung da - hätte ich weiterhin mit dem Gefühl leben sollen, das mein Kind verhungert, es nicht genug zu trinken von mir bekommt?

Hier geht es doch in diesem Thread um Vorurteile = und genau das erlebe ich just in diesem Thread ganz deutlich!! Einfache Akzeptanz einer Entscheidung, die aus Gründen, die sicherlich vielschichtig sind, bzw. waren, getroffen wurden - ohne das Ihr mich oder mein Kind oder auch oftmals andere Mütter hier aus dem Forum kennt - das wäre schon mal ein großer Fortschritt...
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"Wir sind geboren worden, um den Glanz Gottes, der in uns ist, leuchten zu lassen" (Nelson Mandela)

Sweety

Hä??

Mit einer Entscheidung hab ich nicht die geringsten Probleme. "Ich mag nicht mehr stillen." alles super!

Wo ist denn in dem von mir beschriebenen Beispiel das Vorurteil?

Also ehrlich, da kommt anscheinend bei dir deine persönliche Erfahrung hoch und schlägt dir ins Gesicht. Ich gebe gerne zu, dass das auch bei anderen der Fall sein könnte. Aber das sehe ich nicht als mein Problem.

Wenn ich sehe, dass jemand nur einen kleinen (!) Mangel an Information hat - die JEDER irgendwann mal hat - dann geb ich die. Ohne Vorurteil oder sonstwas. Aber ich bin nunmal der irritierenden Meinung, dass man jede Entscheidung besser fällt, wenn die Informationsbasis breiter ist. Ob diese Info nun vorher schon bekannt war und Unwissen nur vorgeschoben wird, um es leichter begründen zu können, weiß ich nicht und ehrlich - ist mir auch egal. Ich bin erwachsen und solche Winkelzüge liegen mir nicht. Wer mich nur ein bisschen kennt, weiß das.

Wenn ein Kumpel sagt, dass er sich wundert, dass sein Auto nicht in die Gänge kommt und eine rote Leuchte mit Ausrufezeichen blinkt, dann sag ich auch "Ich würd ja mal die Handbremse lösen." und das nehm ich mir heraus, obwohl ich weder Fahrlehrerin noch KFZ-Mechanikerin bin ;)

Cornelia, du beklagst dich über mangelnde Informationen und Zuspruch, bashst aber gleichzeitig die, die Information und Zuspruch geben wollen und können. Nichts für ungut, aber du selber scheinst damit nicht im Reinen zu sein. Ich würd dich gerne mal mit meiner Schwester sprechen lassen: Flaschenmama ohne dass sie sich deswegen auch nur im geringsten schlecht fühlt.
Sie hätte nicht den geringsten Grund, sich jetzt abgewertet zu fühlen.

Sorry, du hast damit anscheinend ein Problem; ich ganz sicher nicht :)

Lunacole

Ohne jetzt alles durchgelesen zu haben  :P

Was mich zur Zeit echt nervt...

Man kommt morgens mit Kind in den Kiga. Es kommt einem Mutter XY entgegen, meist mit Tochter an der Hand. Man grüßt freundlich, weil man trichtert es ja dem Kind auch ein...und was ist: NICHTS  :-( :-( :-( Kein guten Morgen oder irgendwas  :-( :-(
Ich finde das soooo unhöflich und hat so eine schlechte Vorbildfunktion  :-(
Ich ringe schon seit Wochen mit mir, diese Mutter einfach mal darauf ansprechen, warum sie nicht ein simples "Guten Morgen" rauspressen kann?!?!

Cornelia x Marie Sophie

Sweety - ich glaube nicht, dass Du mich kennst und das ich andere schlage (denn das ist die Übersetzung), das ist eine Unterstellung... Und ja - ich bin mit mir selbst im Reinen, ohne anderen deswegen anderen Vorwürfe machen zu müssen...

Schön, wie DU Aussagen über andere triffst von denen Du nur geschriebene Zeilen kennst... s-:) s-:)
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"Wir sind geboren worden, um den Glanz Gottes, der in uns ist, leuchten zu lassen" (Nelson Mandela)

Jomi

Zitat von: Cornelia x Marie Sophie am 10. März 2014, 10:23:44
Da kommt doch bei der einen oder anderen eine Einstellung "hoch", dass Nicht-Stillende-Mütter die schlechteren sind, oder?! Akzeptiert doch die Einstellung, die Entscheidung - wer von Euch weiß, wie es jemand wie mir direkt nach der Geburt ging? Ich hatte im KH keine Hebamme, die mir entsprechende Infos gegeben hat; da war keinerlei Unterstützung da - hätte ich weiterhin mit dem Gefühl leben sollen, das mein Kind verhungert, es nicht genug zu trinken von mir bekommt?

Hier geht es doch in diesem Thread um Vorurteile = und genau das erlebe ich just in diesem Thread ganz deutlich!! Einfache Akzeptanz einer Entscheidung, die aus Gründen, die sicherlich vielschichtig sind, bzw. waren, getroffen wurden - ohne das Ihr mich oder mein Kind oder auch oftmals andere Mütter hier aus dem Forum kennt - das wäre schon mal ein großer Fortschritt...

Aber genau darum geht es Sweety doch gerade. Du hattest keine Unterstützung. Meinst du nicht, du hättest dich vielleicht gefreut, wenn jemand dich darauf hingewiesen hätte, dass es sowas wie Stillberaterinnen gibt, die zum Teil auch (für dich) kostenlos arbeiten. Klar, wenn alles nicht hilft oder du nicht möchtest und du entscheidest dich bewusst dafür nicht weiter zu stillen, dann ist das zu akzeptieren, Punkt.
Mirja 6.11.09, Jonathan 8.12.11 und Jakob 17.1.15, unsere größten Schätze <3<3<3

*12/2013, für immer in unserem Herzen

Sweety

Mit Verlaub Cornelia, aber selbstverständlich sehe ich nur, was du hier schreibst. Und das ist eben widersprüchlich ;)

Du unterstellst mir Vorurteile. Ich würde auf die gleiche Weise handeln, wenn es um Fragen zur Flaschennahrung ginge - wenn ich denn da irgendwelche Informationen und seien es nur persönliche, hätte.

Fakt ist, ich kann nicht danebensitzen, wenn ich merke, jemandem fehlt schlicht Information, die ich habe. Egal, um was es geht. Wir reden hier nicht von Wollen. Da misch ich mich nicht ein. Ich sähe auch keinen Grund, da es für mich zwei Arten gibt, Babys vollwertig zu ernähren: Flasche und Stillen. Beides ist für mich eine wunderbare Weise, sein Kind großzukriegen.

Gerade in meinem Beispiel ging es überhaupt gar nicht um eine Entscheidung, sondern nur um einen Mangel an Wissen.

Und jetzt nochmal im Ernst - einerseits klagen, dass man keine Hilfeleistung und Informationen bekommen hat und andererseits denen, die genau das geben würden, Vorurteile zu unterstellen, ist schon eine Hausnummer.

Und wenn du total damit im Reinen bist - warum unterstellst du mir dann Vorurteile, die ich definitiv nicht habe? ;)

So, bin erstmal raus.

DIE Lösung gibt es eh nicht und da sowohl Aktion als auch Reaktion sehr unterschiedlich ausfallen, werde ich das weiterhin so handhaben wie gehabt und weiterhin sehr sehr dankbar sein für jede auch noch so lose Bekanntschaft, die nicht sehenden Auges zuguckt, wie ich Dinge anders mache, als ich selber gerne möchte, weil sie mir aus falsch verstandener Diskretion Informationen vorenthält.

Also auf sowas Beklopptes wäre ich im Leben nicht gekommen... und DAS ist jetzt mal ein echtes Vorurteil ;) ;D

Once

Manchmal springt bei mir auch sehr jungen Mamis (womöglich noch mit vielen Kindern) gegenüber der Vorurteilsmechanismus an - insbesondere wenn sie nicht stillen, dafür aber rauchen, ungepflegt bzw. 'asi' rumlaufen und einfach schnell deutlich wird, aus welcher sozialen Schicht die Mutter kommt.

Ist natürlich auch etwas unfair - neulich hatte ich genau so eine Mutter neben mir in der Bahn und ich merkte schnell, dass sie zwar ungebildet und fahrlässig (rauchen) ist, das Kind auch die Flasche bekam - aber ach oh Wunder, dennoch total nett und auch ein bisschen unsicher mir gegenüber war.

Manchmal muss man sich und seine automatisierten Gehässigkeiten einfach mal zügeln. Einige wissen es einfach nicht besser. Da ist ein aktives Vorleben sicherlich der bessere Ratgeber.

katjuscha

Puh ich bin voll mit Vorurteilen und blöderweise haben die sich auch immer bestätigt.

Rauchende Eltern - ja ich rauche auch, aber nicht in geschlossenen Räumen und ich geh auch beim Spielplatz beiseite, außerdem lass ich keine Kippen liegen und seh zu, dass die Kinder weit genug weg sind. Mehr als 3-4 Zigaretten am Tag sinds eh nicht..
aber so extreme Quarzer sind mit durchaus ein Dorn im Auge, vor allem wenn die Kippe wichtiger ist, als alles andere

Sorry ich will niemandem zu Nahe treten - aber diese umgangssprachlichen Hartz 4 Eltern... also das was so bei den Privaten im Nachmittagsprogramm läuft.
Die gibt es wirklich und die finde ich furchtbar... Da erfüllen sich dann immer viele Vorurteile und ich kann nicht verstehen, dass das meistens zu Lasten der Kinder geht
Keine sauberen Klamotten (muss ja keine Markenware sein, die haben wir auh nicht), stinkend und ungekämmt die Kinder abgeben, die keinerlei Benehmen haben und nach Aufmerksamkeit lechzen und die Alten stehen quarzend vor der Tür....
Da bekomm ich nen Hals...
Und wenn ich mir die Gruppe anschau und dann von der Erzieherin höre, dass so viele kein Obst mitbringen für das gemeinsame Obstfrühstück, dann weiß ich genau wer das ist...
wobei ich auch sage, wenn diese Eltern arbeiten würden, wäre es genauso... der Empfang von Hartz4 ist nur ne nette Ausrede, warum man das Kind nicht erzieht und sauber hält...

nunja... ich versuche mein bestes diese vorurteile für mich zu behalten und paul nichts davon spüren zu lassen. einer seiner besten freunde im kindi ist genau so ein bub....
ungepflegt, unerzogen und einfach furchtbar (für mich) und mir graut vor dem tag, an dem die besuchswünsche geäußert werden. So wie die Familie riecht, mag ich Pauli da gar nicht gerne hinlassen... wird dann wohl bei uns stattfinden müssen ^^

Sweety

Zitat von: katjuscha am 10. März 2014, 11:26:42
Sorry ich will niemandem zu Nahe treten - aber diese umgangssprachlichen Hartz 4 Eltern... also das was so bei den Privaten im Nachmittagsprogramm läuft.
Die gibt es wirklich

Ja, die gibt es wirklich und am furchtbarsten finde ich, dass dadurch der Ruf aller Sozialempfänger ruiniert wird. Es macht sich ja einfach viel schöner, sowas zu zeigen als all die, die trotz Suchen keine Arbeit finden o.ä.
Gestern erst gehört, dass von alleinerziehenden Frauen 40% auf H4 angewiesen sind und die werden dann von Otto Normalfließbandarbeiter mit den real existierenden, aber zahlenmäßig weit unterlegenen RTL-Hartzern in einen Topf geworfen.

Hier ist jetzt auch eine Familie eingezogen, bei denen ich ganz klar sage, wir wohnen alle zu dicht aufeinander, um die Kinder erfolgversprechend voneinander abzuschotten, also sollen sie miteinander spielen. Aber meine Kinder dürfen das Haus nicht betreten.

Ich weiß allerdings nicht, ob man da von Vorurteil reden kann. Dieses Gebot kommt hier nicht wegen des Verdienstes sondern deswegen, weil ich sehe, wie die Eltern mit ihren Kindern umgehen und ich einfach nicht möchte, dass eine Situation entsteht, in der mein Sohn unter deren Aufsicht steht.

Alchemilla

Mir gehen bei 3 Sorten von Eltern die Wutschnur hoch ;-)
Nochma vorweg, ne: Ich weiß, dass mich das nicht angeht, aber die Frage war ja, was einen an anderen Eltern nervt und was man blöd findet, nicht wie tolerant man ist.

1. Das Kind die ganze Zeit mit einem genervten Ton ermahnen, bemäkeln, anbrüllen, hinter sich her ziehen oder kritisieren. "Du musst ja auch immer zappeln und das hast du jetzt von deiner ewigen Hampelei.". Und das vor anderen Leuten. Der Ton, der abwertende Gesichtsausdruck, die genervte Grundstimmung. Furchtbar.

2. Fernsehen, Play Station, Nintendo - alles im Zimmer, alles  zur Verfügung. Mit 2 Monaten das Kind im Maxi Cosi vorm Fernseher parken, mit 6 Monaten der Ratsch-Bumm-Tüdelüüü-Mobile Spielbogen, mit zwei Jahren Fernsehen im Kinderzimmer, mit 5 die erste Konsole - und dann sich wundern, warum die Kinder ständig nörgeln, unausgeglichen sind und Konzentrationsstörungen haben.

3. Die überbesorgten Kontrollfreaks, die mich für naiv erklären, weil ich nicht bereit bin jedes Detail aus dem Leben meines Kindes zu "recherchieren", um dann autonom zu entscheiden, ob ich damit auch das Bestmögliche raushole. Am schlimmsten sind dabei die, die absolut null Fachverständnis haben, aber grundsätzlich alles in Zweifel ziehen, was Fachleute behaupten - als würden youtube-Videos von Verschwörungstheoretikern ein Medizinstudium ersetzen. Bei diesen: WAS? Dein Kind hat weder Ergo noch Logo, Du hast keine Globulis im Haus, der war noch nie beim Osteopathen, ist geimpft und Du verwendest Kinderzahnpasta mit Fluorid??? Also ich schlafe keine Nacht mehr durch wegen der Erdstrahlen, aber die Energie für meinen Online-Lehrgang für Bioenergetik und klassiche Homöopathie zieh ich mir von meinen Reserven ab. Da muss ich jetzt einfach mal durch, weil Käthe-Luise-Maria schon wieder diese kleinen Pickelchen an den Knien hat.
Kann ich nicht, will ich nicht, glaub ich nicht dran. Ich vertraue meiner Kinderärztin und dem Robert-Koch Institut und damit ist man in manchen Mütterkreisen fast schon eine Exotin. :-)
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Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten. (Wilhelm Busch)

Conni Faire

Alchemilla  ;D  Vorrangig steht Gruppe 3 hier morgens fest verankert in der einzigen Zugangstür des Kindergartens und schwadroniert.

Da wünsche ich mir manchmal, ich wäre Scotty und könnte beamen.  ;D

myja78

Ohja - Eltern mit vielen Kindern (wie die Orgelpfeifen hintereinander) aus niederen Schichten fallen bei mir leider auch in ein Vorurteilsgebiet - wir haben leider gleich zwei solcher Familien in der Nachbarschaft wohnen, wo einem einfach nur alle Vorurteile bestätigt werden - Kinder und Eltern/Großeltern ungepflegt, oft von oben bis unten verschmiert und/oder kaputte Klamotten - Kinder unerzogen - Eltern sitzen lieber rauchend in der Bude, während die Kinder ALLEINE draußen Spielen MÜSSEN (die dürfen die Terassentür dann tatsächlich nicht aufmachen, werden dann gleich angeraunzt). Die Kinder essen draußen Dreck und wenn mal ne Kippe dazwischen ist, dann wird sich auch noch drüber amüsiert während sie dem Kind aus dem Mund gepopelt wird. :-X
Kinder laufen nur in Unterbux dreckvermschmiert auf der Straße rum - und so könnte ich noch ewig weiterschreiben. :(

Vorurteile werden bei mir auch ausgelöst durch:
- Rauchende Eltern (also am Kiwa, Kind auf dem Arm, oder auf dem Spieli. im Kinderzimmer) finde ich ganz gruselig.
- Schwangere, die rauchen und/oder Alk trinken *grusel*
- Kinder die schon quasi als Säugling mit Lichtschwertern und Pistolen spielen
- Kinder die täglich mindestens eine, manche auch gleich meherer Aktivitäten haben und das eben 6-7 Tage die Woche
- Eltern die es noch gutheißen, wenn ihre Kinder andere mobben (a la "dann muss sich xy eben wehren") :P
- Eltern die ihren Kindern beim Hinterherschleifen fast den Arm ausreißen, anstatt das Kind sich einfach unter den selben zu klemmen

Das sind aber alles eben Dinge/Menschen, die bei mir Vorurteile auslösen, dass heißt aber nicht, dass ich mich nicht auch gerne eines besseren belehren lasse, wenn ich die Menschen/Situation näher kennenlerne. Grundsätzlich bekommt bei mir erstmal jeder seine Chance

Mondlaus

@Alchemilla bei letzterem Stimme ich dir zu, denn da ging mir auch immer die Hutschnur hoch.. Ging... Ich lese auch immer die Fachartikel, bevor ich irgendwelche Entscheidungen treffe, und mach dann Risikoanalyse. Und ich war auch von den Verschwörungstheoretikern, aber auch Homöopathen und Impfgegnern und Flourgegner genervt. Denn auf wissenschaftliche Argumentation gingen die oftmals nicht ein. Und wenn ich nach einer Evidenzbasierten Studie frage, auf die sie ihre Aussage stützen, und dann kommt ein Link zu Zentrum der Gesundheit oder die Impfkritikseite... Da dachte ich immer, wie kann man nur so blöd sein? Und hätte es ihnen am allerliebsten ins Gesicht geschrien. Lass ich aber auch in dem Fall sein.

Denn auch die  wollen das beste fürs Kind - die sind überzeugt, man schadet dem Kind wirklich, wenn man es impft, nicht in den Ergo setzt, mit Schulmedizin behandelt etc. Es muss sich für die analog so anfühlen, als ob man uns raten würde, man solle das Kind nur kräftig schlagen oder hin und wieder ins Kellerloch einsperren :P  In sofern muss man die Gefühle ernst nehmen. Und wissenschaftliche Artikel - nicht jeder kann die lesen. Würde man sagen, die Durchschnittsmutter kann es nicht. Weder weiß sie, wo man sie bekommt, noch kann sie sie verstehen, noch kann sie von den Statistiken die richtigen Inferenzen ziehen. Selbst mir fällt es hin und wieder schwer, und ich unterrichte Statistik! Zumal viele auch in Englisch sind. Es ist ein Privileg, das zu können. Alle anderne müssen sich eben auf Sekundärquellen verlassen, und wenn man da an die falschen gerät...
In sofern belehre ich da auch nicht, und ich reagiere auch nicht auf Anfeindungen diesbezüglich. Manche können es nicht besser wissen. Ich gebe gerne die Infos und die Erklärungen raus, aber nicht ungefragt.
Übrigens - es gibt eine Studie, die besagt, dass man Verschwörungstheoretiker ohnehin nicht bekehren kann. Sämtliche Informationen, die man ihnen gibt, um ihre Thesen zu widerlegen, werten sie so, dass das absichtlich in Umlauf gebrachte Falschinformationen sind, um die Weltbevölkerung zu täuschen.  s-:)

H4 und Leistungsempfänger: Gaaaanz erschreckend finde ich trotzde, dass dieses "H4-Eltern" Vorurteil tatäschlich hier noch präsent zu sein scheint.  DAs kann man hier verpacken wie man will in "ich will ja nix sagen, aber...", es ist und bleibt ein beliebtes Vorurteil und Unterschichtenbashing ist leider noch ein Volkssport, auch diejenigen, von denen man es nicht erwarten würde, machen mit.

Nix für ungut, aber wie gut kennt ihr diese Familien? Wohl nicht so gut, sonst würdet ihr doch nicht abwertend über sie sprechen? Dass bildungsferne Familien kinderreicher sind, das ist ja nun auch kein Geheimnis.
In der Hinsicht, Lust auf einen kleinen Exkurs? Der Thilo S. hat dies ja in seinem wunderbaren Buch "D. schafft sich ab" angeprangert, dass diese ganzen "Unterschichtler" sich vermehren wie die Hasen und ihre unintelligenten Gene weitergeben, was letztlich der Niedergang des Landes sein wird, und sämtliche Politik soll darauf ausgerichtet sein, deren Geburtenrate zu senken, und zwar am besten gegen null. Wen meint er mit den Unterschichtlern? Klar, die Leistungsempfänger und Immigranten (und die armen Schweine, die beides sind  S:D ). Aber auch meint er die gesamte Bildungs-Mittelschicht - heißt alle, die keinen Universitätsabschluss haben. Ausnahmelos. Laut ihm sollte nur Akademiker Kinder bekommen. Denn alle anderen können ihre Kinder ohnehin nicht richtig erziehen, die kommen oft nicht mals aufs Gymnasium, und machmal bleibt sogar die Mutter zu Hause und arbeitet nicht, und außerdem seien die öfters krank und übergewichtig, was natürlich auch an den schlechten Genen liegt. Oh Schreck! Das sind für  für Kinder unzumutbare Zustände, jedenfalls für ihn und seine Anhänger. 

Mutter ohne Uniabschluss, die bei den Kindern zu Hause bleibt - klingt normal und unter diese Beschreibung fällt ja eigentlich 3/4 des Forums hier . Also bevor man über andere Vorurteile ausspricht, sollte man sich bewusst werden, dass auch auf einen selbst "runtergesehen" wird. Und nein, es tut nicht gerade gut. Besonders wenn ihr euch dann rechtfertigen wollt, warum ihr zu Hause bleibt, oder warum euer Kind im Intelligenztest nicht so gut abgeschnitten hat, oder warum euer Kind lieber in die REalschule geht statt aufs Gymnasium, oder Übergewicht oder sämtliche andere Krankheiten hat ( denn dafür gibt es in jedem Einzelfall gute Gründe, die darüber hinausgehen, dass man "dumme Gene" hat und sie weitervererbt). Und wenn dann so ein THilo kommt und das mit einem Kopfschütteln abtut in die Richtung "die sind doch eh alle gleich"- das tut schon weh.


Kind 2011
Kind 2014
...

Sweety

Meine "Mein Kind geht nicht in deren Haus"-Familie hat einen gut verdienenden Vater und verfügt über zwei Kinder. Nix mit kinderreich und Hartz4. Manchmal auch gut - das lehrt einen Demut ;D