"Mein Kind geht nicht zur Schule"

Begonnen von Tini, 31. Oktober 2015, 19:11:54

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KoenigRaffzahn

#75
Zitat von: lotte81 am 01. November 2015, 10:24:43
Im übrigen gibt es das ganze ja sogar gesetzlich abgenickt in Einzelfällen..... wer also wirklich der Meinung ist sein Kind kann nicht zur Schule, kann dies vermutlich erkämpfen. Ich weiss zumindest von 2 Fällen, in denen es so ist, dass ein Kind daheim unterrichtet wird (allerdings von offiziellen Lehrern! Nicht von den ELtern). Nun geht es da in beiden fällen eher darum die Allgemeinheit vor dem Kind zu schützen, aber im Rahmen der "Gleichbehandlung" muss es dann auch andersrum funktionieren, erfordert vermutlich nur einen guten Anwalt und viel Biss. Was wiederum in meinen Augen auch gut ist, dass es nur in absoluten Ausnahmefällen klappt, Erklärung siehe oben

ja, da geht es nicht um das kind was probleme hat, da geht es darum das kind auszuschließen weil es nicht beschulbar ist, wie soll so ein kind lernen für das spätere leben? so lernt es nur, es funktioniert nicht also wird es ausgeschlossen aus der gesellschaft. nicht zum wohle des kindes sondern zum wohle der anderen kinder und der lehrer.

findet den fehler ...

nicht gesellschaftsfähig schon ab grundschule. krank, also raus aus der gesellschaft.

nein ich habe keine idee wie man so etwas ändern könnte.

gut das wir alle gelernt haben uns anzupassen und gut das wir alle funktionieren und unsere kinder soweit auch.

aber fragt in 20 jahren mal eure kinder wie die schulzeit war.
mfg die welt liegt uns zu füßen denn wir stehen drauf wir gehen drauf für ein leben voller schall und rauch bevor wir falln falln wir lieber auf

schwarzesgiftal

Zitat von: Tini am 01. November 2015, 13:08:42
Nein haben wir nicht. Danke für die Info. Vielleicht ist es auch einfach so, dass sich bisher niemand beschwert hat bzw versucht hat, sein Kind abzumelden. Bisher gab es an unserer Schule kaum muslimische Kinder und die ohne Religion, so wie wir, gehen dann halt in den ev. Unterricht.

Bei uns konnte man wählen ob die Kinder in katholischen oder evangelischen Reliunterricht gehen, oder ob sie Ethik haben.. unsere haben beide mit Religion nichts am Hut und daher Ethik..
" I'd rather be hated for who I am, than loved for who I am not."

lotte81

#77
@König: Naja, es geht ja offensichtlich in Beide Richtungen (Schutz des Kindes und Schutz anderer Kinder) ABER eben wie meph sagt offensichtlich erst dann, wenn es quasi zu spät ist..... Insofern war mein Gedankengang, dass man sein Kind bei möglicher Gefährdung aus der Schule "klagen" kann , falsch..... Es geht dann ja offensichtlich nicht.
Und eine besser Lösung hätte ich für die 2 mir bekannten Kinder definitiv auch nicht.
03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
10/2018 ♀️

lotte81

Zu dem was meph beschreibt, frage ich mich halt ernsthaft, was man glaubt, wie lange und bis zu welchem "Bildungsstand" so etwas in einer Standardgesellschaft funktionieren soll heute. Grundschule - OK..... Kind will schreiben und lesen lernen...vielleicht noch ein paar Wörter englisch und einfaches Sachkundewissen.... Vielleicht wird nicht alles abgedeckt, was die SChule abdeckt, aber gut, die Basissache bekommt man hin und vermutlich würde ein Kind sie auch lernen wollen, weil es sie ja sieht.... Aber damit sind wir nun mal in unserer Gesellschaft nicht ausreichend ausgebildet..... Und ich glaube, dass dann das rein interessengeführte Lernen ohne jegliche Anleitung für ein breites Basiswissen einfach am Ende ist..... Ich denke da wird es dann eben immer einseitiger werden und das , was einen nicht interessiert und wo man evtl. sogar schlecht ist, fällt immer weiter runter..... Klar, dann könnte man das Ganze abbrechen, das Kind einschulen....Ist ja denkbar.....
Naja, bei allen Zweifeln finde ich eine äußere Kontrolle absolut unumgänglich bei dem System, falls es jemals kommen sollte....
03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
10/2018 ♀️

Tini

Hier ein Interview mit Andre Stern, das evtl einige Fragen beantwortet.

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She *7/2006
He   *7/2014

Meph

ok eines hat er augenscheinlich: eine unglaublich hohe selbsteinschätzung.
Er ist mir so dermaßen unsympatisch in wort und bild, dass ich mich objektiv garnicht äussern kann  :o
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Für Dezentralität und Eigenverantwortung! https://www.youtube.com/watch?v=8zeg_R-PMAw
1DfyhRV3c7nRGPQuF4PdMkhJYtqE3BmSzW

Tini

Ehrlich? Ich habe ihn ausführlich im Film Alphabet gesehen, in dem seine Familie und er portraitiert wurden und da kommt er sehr sympathisch, zurückhaltend und feinfühlig rüber. Dieses Bild habe ich immer vor Augen, wenn ich von ihm lese.
She *7/2006
He   *7/2014

Pünktchen

Sorry kann erst jetzt wieder antworten...

@Tini- auf deine Frage: Es gibt für mich zwei Punkte. Punkt eins wäre, dass ich es für wichtig erachte, dass ein Kind sich mit Gleichaltrigen Kindern auseinandersetzen kann und ein Gefühl von Gruppendynamik erlernt.
Punkt 2 Kontrolle: Ein Kind ohne Schulpflicht und ohne verpflichtende U Untersuchungen könnte so leicht verloren gehen. Nenn es Berufskrankheit, aber da schrillen bei mir alle Alarmglocken

@KönigRaffzahn - Ich sagte ja, dass ich von unserem Schulsystem nichts halte. Und ja unter strengen Auflagen finde ich homeschooling gut. Aber wie gesagt für Kinder, die den extra Bedarf haben, Eltern die der Rolle gewachsen sind und nicht als Schlupfloch für Leute, die sich mit den Regeln der Schule nicht auseinander setzen wollen.


Wir kommen hier auch wieder an einem Punkt, an dem die EO Welt weit entfernt von der realen Welt liegt. Wer würde Homeschooling nutzen. Eltern, die ihr Kind in der Schule nicht ausreichend gefördert bzw falsch aufgehoben sehen. Super. Diese Eltern engagieren sich für ihr Kind. werden z.B. Experten für dere Diagnose usw. Hier habe ich auch keine Bedenken, dass dies super laufen wird. ABER, wenn ich das ganze ohne Auflagen und Kontrollen laufen lasse, sehe ich zig Familien (Arbeitsbedingt), die das System zweckentfremdet als Schlupfloch nehmen würden. Und ich sehe ganz viele Kindern zum Scheitern verurteilt

~ Oma Netti ~

Ich wollte mich eigentlich raushalten, aber @Pünktchen
Leider, leider scheitern sehr viele Kinder, die eben nicht einfach ins System passen, auch MIT der Schulpflicht.  :-\
Das sehe ich eben auch berufsbedingt.
Kinder, die nachgewiesen besonderen Förderbedarf haben, die seit Monaten nicht beschult werden (trotz Schulpflicht) weil sich das JA mit der Schulbehörde nicht einig ist. Weil kein Integrationshelfer genehmigt wird, obwohl der Bedarf klar festgestellt wurde. Dann geht das Kind zur Schule, dort gibt es massive Schwierigkeiten, Kind wird suspendiert und letztlich ist es nicht beschulbar. Kinder die in die Regelschule gehen müssen, obwohl sie ganz klar Förderbedarf E+S bescheinigt haben, weil sich keine Förderschule berufen fühlt ihnen einen Platz zu geben.
Ich könnte noch weiter machen.

Ansonsten finde ich mich sehr bei Once wieder.
Ich halte unser derzeitiges Schulsystem für dringend reformbedürftig.

Nachtvogel

Ich denke aber auch dass die Zahl der scheiternden Kinder steigen würde.
Das sehe ich wie Pünktchen. Klar gibt es Familien wo das super laufen würde.
Aber auch ganz viele denen so ein System gerade recht käme und zwar aus der völlig falschen Ideologie heraus.

@Netti
Wäre dieses System denn eine Alternative für die Kinder von denen du sprichst? Ich wette nicht, oder? Ich  bin mir sicher dass ein Großteil der Kinder die in eurem Schulsystem scheitern aus Familien kommen die ihr Kind selber auch nicht unterrichten könnten- im Gegenteil.
Also sehe ich hier die Lösung auch nicht im Unschooling oder Hausunterricht.

36+3 -> 2940g / 37+4 -> 3320g / 38+5 -> 3660g
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~ Oma Netti ~

Um Gottes Willen, nein. Das wäre keine Alternative für diese Kinder. Das wollte ich damit auch nicht sagen.
Ich wollte nur sagen, dass das jetzige System so wie es ist, trotz der Schulpflicht, eben auch nicht funktioniert.

Nachtvogel

Ach so ja. Mag sein dass Reformen nötig sind. Aber Unschooling oder Hausunterricht sind für mich da der falsche Ansatz.

36+3 -> 2940g / 37+4 -> 3320g / 38+5 -> 3660g
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Fliegenpilz

Wie stellt ihr euch diese Reform vor?

Sonne1978

#88
Ich habe den Thread nur überflogen, ebenso den Link, daher evtl. Nachsicht erwünscht ;)

Ehrlich gesagt ist mir die Sicht von einigen hier zu starr, zu schwarz-/weiß-denkend. Entgegen der Mehrzahl hier, bin ich nicht grundsätzlich gegen ein "privates Beschulen" der eigenen Kinder. Viele haben sich über das G8-Abi beschwert.Bemängeln, dass, egal in welcher Regel-Schulform, zu wenig aufs Kind eingegangen, immer die Leistung / Lernerfolg fokussiert wird. Der Lerninhalt das Arbeitstempo bestimmt, nicht das Kind / der Jugendliche. Für einige Kinder / Jugendliche ist der Druck zu groß und sie verweigern sich irgendwann komplett der Schule. Gar nicht mal so selten, wie man annehmen möchte. Und dieses Problem betrifft nicht nur "Randgruppen" oder "unteres Bildungsniveau".

Es gibt ein Fernschulsystem, Flex-Schule, über das man den Hauptschulabschluss (in manchen Bundesländern auch mittlere Reife) machen kann. Die Arbeitsmaterialien kommen nach Hause, der Schüler organisiert sich selbst (bzw. mithilfe der Eltern). Details, wie das funktioniert, kann man online nachlesen. Das System ist, glaube ich, nur für Schüler gedacht, die sich weigern, eine normale Schule zu besuchen und die Schulbehörde muss zustimmen. Aber so grundsätzlich klingt diese Variante der Umsetzung des "Homeschooling"-Gedankens ganz gut, finde ich. Ich gehe aber auch nicht davon aus, dass die "Zuhause-Schule" ein Thema sein könnte, was die Masse bewegt. Dafür sind die meisten m. M. n. zu bequem und, davon abgesehen, ist das bei Berufstätigkeit beider Elternteile auch nur schwer umsetzbar.

Pünktchen

@Netti- ich halte gar nichts von unserem Schulsystem. Das schreibe ich in jedem Post. Deshalb ist eine Argumentation in die Richtung nicht wichtig.  :)

Glucke1975

#90
Ich hänge mich komplett an lotte 81, Scarlet, Pünktchen und Bidi.
Ehem. brittchen :)
Wieder da, aber nur ein ganz kleines bißchen. ;)


Coney


Ich habe nun auch nur überflogen. Persönlich habe ich keinen richtigen Ansatz, was ich verändern würde am System, ich weiß nur, dass es meinem Kind nicht gut tut. Ich finde es schlimm, dass ich ihr immer wieder erklären muss, dass sie eben funktionieren muss, ob ihr das gefällt oder nicht. Unser Kind kommt ganz schlecht mit den ganzen Regeln und festen Abläufen zurecht. Also mit der Tatsache, dass sie nur sehr wenig selbst bestimmen darf und kann. Sie hasst es, dass vorab feststeht, wie der Tag abläuft. Da aber jedes Kind ein bisschen anders tickt, wüsste ich nicht, wie man einen Schulalltag so organisieren kann, dass auf all diese unterschiedlichen Bedürfnisse eingegangen werden kann. Unschooling kann ich mir aber auch so gar nicht vorstellen. Ich denke uns hätte es schon viel erspart, wenn wir die Entscheidung hätten treffen können, dass unser Kind nicht mit 5 eingeschult wird, sondern ein Jahr später. Klar, sie hat keine Probleme mit dem Stoff, aber das Jahr Freiheit hätte ihr einfach gut getan. Es ist schlimm, ein Kind zu seinem ersten Schultag zu begleiten, wenn dieses sich fühlt, als müsste es zu einer Beerdigung eines lieben Menschen  :-[

Religionsunterricht: Emma geht nicht. Positiver Nebeneffekt ist, in ihrer Klasse gehen viele nicht hin, daher machen sie das in einer Doppelstunde in der ersten und zweiten, was für Emma ein Stück geliebte Freiheit bedeutet, da sie an diesem Tag erst um 10 Uhr zur Schule muss  :) Warum übrigens viele nicht hingehen, weiß ich gar nicht - ein paar sind Muslime, bei den anderen kenne ich die Gründe nicht.

abalorio

Das ist doch mal was. Aber wie heißt es so schön. Außnahmen bestätigen die Regel  ;). Nach meiner Meinung ist gegen die allgemeine Schulpflicht nichts einzuwenden allerdings sollte der Einzelfall geprüft werden und solange es den Kindern dabei gut geht ist doch alles fein.

Schlussendlich sollten wir uns mehr um das individuelle Wohl kümmern anstatt alles immer in einen Topf zu werfen. Das ist jedenfalls meine Meinung dazu...

Tini

Zitat von: abalorio am 03. November 2015, 10:21:15
Schlussendlich sollten wir uns mehr um das individuelle Wohl kümmern anstatt alles immer in einen Topf zu werfen. Das ist jedenfalls meine Meinung dazu...

Auf jeden Fall!

Ich habe keine wirkliche Idee, wie man meine Vorstellungen umsetzen könnte. Das vorab.

Was ich mir wünschen würde: mehr Wahlmöglichkeit bei Schulfächern. Neigungen fördern, Schwächen anerkennen. Wie lebensnah ist das, was unterrichtet wird? Ich habe vor einiger Zeit von einer Schule gehört, an der es das Fach "Glück" gibt. Tolle Sache!

Vor allem müsste man auch Sozialkompetenz fördern, den respektvollen Umgang miteinander. Die leistungsstärkeren könnten den Schwächeren helfen. Kein Gegeneinander und ständige Konkurrenz fördern sondern ein Miteinander.

Ich würde Noten abschaffen. Dass dies möglich ist, habe ich letztens in einem Bericht über eine Schule gesehen, bei der es bis zur 9. Klasse keine Noten gibt. Ich würde Noten aber ganz abschaffen, denn diese sagen für mich nicht so sehr viel über einen Menschen aus.

Dann würde ich kritisches Denken fördern, regelmäßige Diskussions-Stunden fände ich toll. Ich würde Lehrer und Schüler mehr auf eine Ebene bringen, kritisches Hinterfragen zulassen.

Ich befürchte nur, dass ein solches Schulsystem von unserer Politik und Gesellschaft eher nicht gewollt ist.
She *7/2006
He   *7/2014

guest4811

@Tini: So ähnlich gibts das doch. Unsere freie Schule ist an das Jena-Plan-Konzept angelehnt. Es gibt keine Noten, Diskussionen finden statt, Kinder können zum Teil ihre eigenen Themen bearbeiten...

Und durch die Tages/Wochenpläne kann jedes Kind eben gefördert/gefordert werden. Unser Sohn hat seine Probleme in der Schule und bekommt eben Aufgaben, die er schaffen kann. Andere Kinder bekommen schwerere Aufgaben.

Aber um einen Platz an einer guten freien, bezahlbaren Schule zu bekommen, brauchts auch viel Glück  :-X

Nipa

Genau, solche Schulen gibt es. Allerdings eben mit sehr wenigen Plätzen und Schulgebühren.

Aber zum "ohne Noten" muss ich sagen: Das ist gar nicht der entscheidende Punkt.
Bei uns an der Schule gibt es keine Noten. Aber: es der Wissensstand wird dennoch festgehalten, in Form eines Izels (individueller Ziel- und Leistungsstand), was schon alleine daran liegt, dass die Kinder am Ende den gleichen Lehrplan durchhaben müssen, wie Kinder in der Regelschule. Nur eben nicht nach Klassen, aber nach der Grundschule müssen sie diesen Stand haben.

Und die Kinder wissen was sie können und auch was andere können. ES wird aber nicht durch ständige Tests und Proben ermittelt, sondern eben im Unterricht gesehen.

Regeln gibt es übrigens auch an unserer Schule eine Menge. Und das ist auch gut so. Sie regeln nämlich das Miteinander und sobald mehrere Leute aufeinandertreffen braucht es eben gewisse Regeln, damit sich alle wohlfühlen können.


Tini

#96
Zitat von: MammaMuh am 03. November 2015, 10:55:41

Aber um einen Platz an einer guten freien, bezahlbaren Schule zu bekommen, brauchts auch viel Glück  :-X

Dass es sowas in Ansätzen gibt, wusste ich schon, nur genau das ist der Punkt, es ist eben eher Ausnahme als Regel und nicht für alle verfügbar/erschwinglich.

Dass ein gewisser Leistungsstand ermittelt wird, ist ja nicht das Problem. Es geht mir aber explizit um die Aufteilung in Noten. Für mich ist es etwas völlig anderes, wenn z.B. ein Diktat geschrieben wird und das eine Kind hat 1 Fehler, das andere 3. So weit sind diese Kinder nicht auseinander, aber das eine Kind hat eine 1 und das andere eine 2. Und das ist für nicht wenige Kinder und auch Eltern extrem relevant, weil sich das ja am Ende im Zeugnis niederschlägt. Da wird dann nicht mehr nach Fehlern in den einzelnen Arbeiten gefragt sondern einfach nur die Noten zusammengerechnet. Es gibt einen Jungen in der Klasse meiner Tochter, der hatte in der 1. und 2. Klasse nur 1er, in der 3. Klasse schrieb er dann plötzlich eine 2, da brach er in Tränen aus. Noten sind aber für mich auch einfach tagesformabhängig, manchmal hat man einfach einen schlechten Tag. Insofern finde ich schriftliche Beurteilungen, die das Kind als Ganzes sieht, nicht nur seine Leistungen, um Längen besser. 

Was Regeln betrifft, so denke ich, dass es gar nicht mal so viele Regeln für ein Miteinander braucht. Respekt, Höflichkeit, Ausreden lassen - das sind so die Grundpfeiler eines Miteinanders für mich. In der Nachmittagsbetreuung meiner Tochter gibt es aber z.B. Regeln wie: beim Mittagessen nicht reden, wenn die Betreuer sagen, es geht raus, müssen alle Kinder aufs Freigelände, es darf nicht übermäßig getobt werden..... bei Zuwiderhandlungen gibt es Strafarbeiten a la 10x den Satz schreiben "ich darf beim Mittagessen nicht reden". Sowas ist für mich absoluter Schwachsinn!
She *7/2006
He   *7/2014

Schnukki

@ Tini: Doch so eine Art Schule gibt es.
Aber das sind dann Privatschulen.

A. geht auf so eine Schule.
Ich tue mich damit in gewisser schwer - gebe ich zu. Weil so eine schlichte Note für mich da schneller Aufschluss über den Stand gibt.
Es gibt eben auch nicht so oft Tests etc. Zumindest nicht so in der Form, wie ich es kenne.

Wir Eltern bekommen aber sehr detailiert zwischendurch Informationen.
Z.B. hatten die Kinder jetzt das Projekt: Schule vor 100 Jahren.
Die Kinder haben sich das Thema mehr oder weniger selbst erarbeitet. Waren im Museum. Haben Texte bearbeitet - Interviews geführt - Gruppenarbeit gehabt - Vorträge ausgearbeitet und vorgetragen. Und danach gab es eine ausführliche Beschreibung/Bewertung wie das Kind in der Gruppe gearbeitet hat, wie in den einzelnen Aufgabengebieten war.

Bei den Projekt: Urlaub - haben die Kinder ein Plakat zum Urlaub gestaltet .. haben einen Text ausgearbeteitet und in Kunst sogar etwas gebastelt. Das wurde sogar fotografiert.

Die Kinder erarbeiten sich sehr viel selbst.
Die Kinder lernen in Übungsgruppen selbst - helfen sich somit auch. Während A. in der Malfolge ihrer Freundin toll helfen kann, kann eine andere Freundin ihr bei Deutsch wieder besser helfen.
Hat ein Kind große Defizite, gibt es Förderstunden - die aber nicht als solche deklariert sind. Manche Kinder bekommen dann Nachhilfe in Mathe, andere in Deutsch .. manche Lesen .. und manche basteln.

Fliegenpilz

Nunja, ein Diktat mit 30 Wörtern und einem Fehler ist halt "sehr gut" aber mit 3 Fehlern sind ist es eben nicht mehr "sehr gut" sondern einfach nur "gut". Sehe da auch keinen Kritikpunkt in wie weit die Notengebung ungerecht ist. Die Grenze zwischen "sehr gut" und "gut" ist sehr schnell gezogen, denn wenn ich mit 3 Fehlern noch ein "sehr gut" vergebe, dann kommt das Kind mit 4 Fehlern und sagt, dass das noch auch noch ein "sehr gut" ist, immerhin handelt es sich nur um einen weiteren Fehler.

Ich bin ein Freund von Noten, hatte aber auch weder als Kind noch als Erwachsene große Probleme damit und sehe auch heute für unsere Kinder keinen Konflikt mit der Notengebung zum jetzigen Zeitpunkt.
Aber ich bin auch mit unserem Schulsystem zufrieden und bin ehrlich froh, dass unsere große Tochter nicht mehr in Deutschland eingeschult wurde. Sehe ich ihm Vergleich (und ich brauche nur 10km über die Grenze blicken) was dort in der ersten Klasse geleistet wurde und welchen Stand die Kinder hier haben, dann weiß ich, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt bei einem Wechsel große Defizite aufgewiesen hätte ... :-\

Schnukki

@ Tini: Nur weil keine Noten gegeben werden, heißt das nicht, dass sie *bewertet* werden.
Und irgendwie muss man ja schauen wie der Stand ist.
Ob ein Kind bei der Malfolge nun 0 Fehler hat oder 10 ist ja nun mal schon ein Unterschied und sagt etwas aus.