"Mein Kind geht nicht zur Schule"

Begonnen von Tini, 31. Oktober 2015, 19:11:54

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Glucke1975

Zitat von: Nachtvogel am 03. November 2015, 15:08:52
also das Problem ist ja...iiirgendwann kommt der Punkt wo die Kinder in einem System funktionieren MÜSSEN.

Mann kann sie in der Grundschule noch in Watte packen. Aber irgendwann kommt der Punkt wo sie ins kalte Wasser fliegen. Vermutlich sobald es auf die weiterführende Schule geht und wenn das noch irgendwie anders gehen würde, dann spätestens bei Ausbildung bzw Studium.

Da müssen sie dann ja doch in unserem System *funktionieren* und mit den Lernstrukturen klarkommen, die man versucht hat, von ihnen fern zu halten, mit denen die anderen Kinder aber jahrelang gelernt haben, zurecht zu kommen. Es ist ja nun ziemlich unrealistisch dass sich in naher Zukunft unser komplettes Gesellschaftsmodell ändert.
Und so lange es das nicht tut, möchte ich schon, dass meine Kinder sich in eben diesem auch zurechtfinden

s-daumenhoch
Ehem. brittchen :)
Wieder da, aber nur ein ganz kleines bißchen. ;)


Wechselflügler

Zitat von: Glucke1975 am 03. November 2015, 15:15:36
Zitat von: Nachtvogel am 03. November 2015, 15:08:52
also das Problem ist ja...iiirgendwann kommt der Punkt wo die Kinder in einem System funktionieren MÜSSEN.

Mann kann sie in der Grundschule noch in Watte packen. Aber irgendwann kommt der Punkt wo sie ins kalte Wasser fliegen. Vermutlich sobald es auf die weiterführende Schule geht und wenn das noch irgendwie anders gehen würde, dann spätestens bei Ausbildung bzw Studium.

Da müssen sie dann ja doch in unserem System *funktionieren* und mit den Lernstrukturen klarkommen, die man versucht hat, von ihnen fern zu halten, mit denen die anderen Kinder aber jahrelang gelernt haben, zurecht zu kommen. Es ist ja nun ziemlich unrealistisch dass sich in naher Zukunft unser komplettes Gesellschaftsmodell ändert.
Und so lange es das nicht tut, möchte ich schon, dass meine Kinder sich in eben diesem auch zurechtfinden

s-daumenhoch

s-klatschen

piglet

Na wenigstens ist der Tenor über das Schulsystem bei fast allen hier gleich: Da kann man bestimmt einiges verändern - nein, sollte man!
Passenderweise habe ich in den letzten Tage dazu Precht gelesen, "Anna, die Schule und der liebe Gott: Der Verrat des Bildungssystems an unseren Kindern". Und auch wenn er von den Kritikern überwiegend verrissen wurde, so konnte ich für mich das meiste abnicken. Glücklicherweise nicht nur warum Schule so ist wie sie ist, warum es heute nicht mehr passt sondern auch mögliche Veränderungen (die wir überwiegend in unserer Schule gefunden haben).

Homeschooling und Unschooling finde ich zwei ganz interessante Ansätze - aber ich denke auch das dort ein Kontrollsystem (weiterhin) wichtig ist. Ich habe einige Blogs in die Richtung gelesen und ziehe meinen Hut vor der Leistung der Eltern. Diese "Schulformen" verschlingen unglaublich viel Zeit, Engagement und Geld. Aber ein wenig sind sie auch zu beneiden - vor allem wenn eine Bekannte bei FB mit ihren Kindern durch Europa tingelt und sie so die Welt erfahren. (das erste ist in der zweiten Klasse einer freien Schule und wird dort leichter frei gestellt als an Regelschulen).

Zitat von: Tini am 03. November 2015, 10:47:41
Ich habe vor einiger Zeit von einer Schule gehört, an der es das Fach "Glück" gibt. Tolle Sache!
Eine Schule hier im Ort macht das jetzt. Find ich doof, denn es beinhaltet den respektvollen Umgang miteinander. Gehört für mich in den Alltag rein.
Vor allem müsste man auch Sozialkompetenz fördern, den respektvollen Umgang miteinander. Die leistungsstärkeren könnten den Schwächeren helfen. Kein Gegeneinander und ständige Konkurrenz fördern sondern ein Miteinander.

Ich würde Noten abschaffen. Dass dies möglich ist, habe ich letztens in einem Bericht über eine Schule gesehen, bei der es bis zur 9. Klasse keine Noten gibt. Ich würde Noten aber ganz abschaffen, denn diese sagen für mich nicht so sehr viel über einen Menschen aus.
Unsere Schule hat auch erst ab der 9. Klasse Noten :) Das schlimme an den Noten ist meiner Meinung nach nicht das vergleichen und das herausstellen des Lehrstandes, sondern das alle zum gleichen Moment das Lehrziel erreicht haben müssen und kein individueller Entwicklungsstand in unseren Schulen berücksichtigt wird. Auch stört es mich, das die Noten in einigen Fächern soviel wichtiger und mehr wert sind als in anderen. Ist das dann einfach Pech wenn man musikalisch begabt ist, aber in Mathe nicht mitkommt?
Dann würde ich kritisches Denken fördern, regelmäßige Diskussions-Stunden fände ich toll. Ich würde Lehrer und Schüler mehr auf eine Ebene bringen, kritisches Hinterfragen zulassen. Oh ja, mir fallen so einige Lehrer aus meiner Schulzeit ein die man kritisch hinterfragen sollte S:D - einige unterrichten immer noch

Ich befürchte nur, dass ein solches Schulsystem von unserer Politik und Gesellschaft eher nicht gewollt ist. Ich glaube die Wirtschaft spielt da auch eine große Rolle

Zitat von: MammaMuh am 03. November 2015, 10:55:41
Aber um einen Platz an einer guten freien, bezahlbaren Schule zu bekommen, brauchts auch viel Glück  :-X
Und regelmäßiges in Erinnerung rufen für einen Nachrückerplatz. Bei uns hat es mit Kind 1 nicht geklappt, aber wir haben uns jedes Jahr aufs Neue beworben. Kind 2 hat dann gleich im ersten Anlauf den Platz bekommen und Kind 1 durfte jetzt ein Jahr später nachrücken weil ein Platz frei wurde :D

Zitat von: Once am 03. November 2015, 13:05:02
Ich hatte wirklich i-m-m-e-r (bis heute z.B. in Bewerbungsgesprächen) das Gefühl, dass die Ergebnisse/Noten die ich in Prüfungen erziele nicht repräsentativ waren für meine eigentliche Qualifikation, für das was ich kann.
Natürlich hängt das in erster Linie mit mir und meinem Charakter zusammen, damit wie ich erzogen wurde, wie hoch die Erwartungen waren die ich ständig zu enttäuschen drohte. Aber ich möchte mir eigentlich nicht sagen lassen, dass ich diese Zeit rückwirkend verklärt werte. Ich bin definitiv ein Kind gewesen das von alternativen Konzepten profitiert hätte. Und ich glaube nicht daran, ich weiß, dass es auch heute viele Kinder gibt, denen es ähnlich geht.
Oh ja, genauso empfinde ich es auch. Und ich fühle mich in allem nur befriedigend, jahrelang diese Schulnote mit mir rumgeschleppt, egal ob ich für den Test lernte oder nicht. Da hilft es auch nicht das ich in den letzten Jahren immer mal wieder die Erfahrung machen durfte das mein Wissensschatz doch größer ist als ich dachte.

Zitat von: Alchemilla am 03. November 2015, 13:38:06
Ich habe diesen Thread mal überflogen und möchte auch meine Meinung dazu sagen:

Homeschooling - auf keinen Fall. Ich bin sehr dafür, dass wir auch weiterhin in einer säkularen Staat leben, in dem jedes Kind die Möglichkeit hat Bildung zu erfahren. Dass die Chancengleichheit de facto nicht gegeben ist, heißt nicht, dass es ein guter Weg wäre die Schulpflicht einfach gleich aufzuheben. Einigen Familien traue ich es zu, ihr Kind zuhause zu unterrichten, anderen wiederum gar nicht. Wo macht man da den Schnitt? Und gerade den extrem religiösen möchte ich es gar nicht erlauben ihre Kinder einseitig zu indoktrinieren - weder den Christen noch den Muslimen noch irgend welchen Sektenanhängern.

Noten - sind gut für gute Kinder. Diejenigen, die eh immer alles voller einsen und zweien haben, freuen sich zu sehen, wo sie stehen. Vorne. Diejenigen, die sich selten über eine drei hangeln können, haben ständig den Frust - egal wieviel sie sich bemühen. Es ist eben doch ein Unterschied, ob unter einer Arbeit steht, dass man große Fortschritte gemacht hat und sich weiter bemühen soll, um es noch besser zu machen oder ob da steht dass es leider immer noch 4- ist. Meinetwegen müsste es bis in die Mittelstufe hinein keine Noten geben. Ich kenne niemanden, der sich durch schlechte Noten motivieren lässt. Und es ist ja durchaus nicht immer Faulheit sondern oft einfach mangelndes Talent oder Defizite, die dazu führen, dass Kinder nie ein "gut" schaffen. 
Auch deshalb haben wir uns für Jahren sehr dafür interessiert unser Kind an einer Waldorfschule anzumelden (und es dann doch nicht getan). Noten sind doof. Und ich sage das, obwohl ich (bisher) ein Kind habe, dass sehr gut in der Schule ist (außer in Sport  ;D )
Das unterschreibe ich :D
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scarlet_rose

Unser System, und dazu gehört auch das "Funktionieren müssen" sichert uns das Überleben. Einen mehr oder weniger funktionierenden Sozialstaat, der jedem Bürger ein Überleben und darüber hinaus einen gewissen Wohlstand sichert.

Klar, es könnte jeder tun wann und wie er will, die Gesellschaft ach so blöd finden und alles. Aber all das, was hier Druck, Zwang oder wie auch immer genannt wird ist auch ein Stück weit das, was unseren Wohlstand sichert.
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Tini

Ich finde, man muss sich nicht einfach fügen. In der Regel ändert sich erst was, wenn jemand anfängt etwas zu ändern. Natürlich dauert sowas, aber je eher man anfängt, desto eher ändert sich was.

Dafür muss man aber umdenken, Schule, Uni, Firmen. Ein Zeugnis sagt letzten Endes doch so wenig über die wahren Fähigkeiten eines Menschen aus.

Bei mir hat Druck immer genau das Gegenteil bewirkt. Ich wollte mich dem einfach nicht beugen. Über die Konsequenzen  (schlechte Noten) habe ich mir keine Gedanken gemacht bzw war mir das egal. Ich habe immer versucht mit dem minimalsten Aufwand das Klassenziel zu erreichen. Das hat funktioniert.
She *7/2006
He   *7/2014

KoenigRaffzahn

@noten, besagen für mich nichts aus.

sagen für mich nicht aus was ein kind tatsächlich kann.

pures auswendiglernen, abspeichern im kurzzeitgedächtnis ist schule oftmals ...

pures reinkloppen von "wissen" was schnell vergessen wird ... etwas zu wissen, heißt nicht es verstanden zu haben ...!

noten sind eine momentaufnahme. noten in arbeiten sind u.a. tagesformabhängig.

viele noten sind rein subjektiv vom lehrer, nicht transparent.

1 oder 3 fehler, kommt auf die fehler an.

3 fehler wegen schusseligkeit, aufregung, hektik, druck, inhaltich korrekt, vielleicht anderer rechenweg als gewünscht ergibnis korrekt, punktabzug + fehler weil lehrer anderen rechenweg erwartet und der lehrer nur seinen rechenweg aktzeptiert.

ergo kann ein kind mit 3 fehler genauso "schlau" sein wie ein kind was eine aufgabe nicht verstanden hat und falsches ergebnis hinschreibt.


mfg die welt liegt uns zu füßen denn wir stehen drauf wir gehen drauf für ein leben voller schall und rauch bevor wir falln falln wir lieber auf

Glucke1975

Zitat von: scarlet_rose am 03. November 2015, 15:28:22
Unser System, und dazu gehört auch das "Funktionieren müssen" sichert uns das Überleben. Einen mehr oder weniger funktionierenden Sozialstaat, der jedem Bürger ein Überleben und darüber hinaus einen gewissen Wohlstand sichert.

Klar, es könnte jeder tun wann und wie er will, die Gesellschaft ach so blöd finden und alles. Aber all das, was hier Druck, Zwang oder wie auch immer genannt wird ist auch ein Stück weit das, was unseren Wohlstand sichert.

s-daumenhoch
Warum kann ich das eigentlich nie so pragmatisch in kurze Sätze packen wie ihr?  s-:)
Ehem. brittchen :)
Wieder da, aber nur ein ganz kleines bißchen. ;)


Wechselflügler

Zitat von: Glucke1975 am 03. November 2015, 15:31:26
Zitat von: scarlet_rose am 03. November 2015, 15:28:22
Unser System, und dazu gehört auch das "Funktionieren müssen" sichert uns das Überleben. Einen mehr oder weniger funktionierenden Sozialstaat, der jedem Bürger ein Überleben und darüber hinaus einen gewissen Wohlstand sichert.

Klar, es könnte jeder tun wann und wie er will, die Gesellschaft ach so blöd finden und alles. Aber all das, was hier Druck, Zwang oder wie auch immer genannt wird ist auch ein Stück weit das, was unseren Wohlstand sichert.

s-daumenhoch
Warum kann ich das eigentlich nie so pragmatisch in kurze Sätze packen wie ihr?  s-:)

Ich bin heute faul - deshalb der Einfachheit halber : s-daumenhoch

Fliegenpilz

ZitatDas schlimme an den Noten ist meiner Meinung nach nicht das vergleichen und das herausstellen des Lehrstandes, sondern das alle zum gleichen Moment das Lehrziel erreicht haben müssen und kein individueller Entwicklungsstand in unseren Schulen berücksichtigt wird.

piglet, ich danke dir. Wirklich!
Ich bin zwar - wie hier nun alle wissen ;D - absolut Pro-Noten, aber deine Argumentation ist interessant, durchdacht und auch nachvollziehbar. Es ist nicht nur ein "Noten sind doof, die müssen weg". Ehrlich, - DANKE!

Ich meine mich zu erinnern, dass es auch Systeme gibt in denen jedes Kind seine Arbeit bzw. seinen Test dann schreibt wenn der Leistungsstand erreich ist. Also individuell.

KoenigRaffzahn

... eine frage, warum meint man eigentlich mit druck sichert man seinen wohlstand?

was heißt funktionieren müssen?

schon mal auf die idee gekommen, wenn die menschen spass an dem haben was sie machen sie am produktivsten sind. spass erzeugt man nicht mit druck!

mfg die welt liegt uns zu füßen denn wir stehen drauf wir gehen drauf für ein leben voller schall und rauch bevor wir falln falln wir lieber auf

KoenigRaffzahn

individualität in der schule? in der gesellschaft?

aha ich denke alles müssen funktionieren damit das system läuft.

wer nicht funktioniert wird aussortiert bereits in der grundschule.

das einige hier so ein system gut finden, finde ich erschreckend.
mfg die welt liegt uns zu füßen denn wir stehen drauf wir gehen drauf für ein leben voller schall und rauch bevor wir falln falln wir lieber auf

Hubs

Ich gebe Nachtvogel recht. Unsere Leistungsorientierte Gesellschaft braucht leistungsorientierte Schulen.

Das Ding ohne Noten find ich ja auch amüsant. Bei uns gibt's in der 1.Klasse keine Noten. Tests werden trotzdem bewertet,  was ich auch sinnvoll finde. Als Reflektionsmöglichkeit für Eltern und Schüler.  Anstatt Noten gibt es Smileys. Wie ich die Bewertung nun nenne, ist ja egal....

Ich bin mit unserem Schulsystem nicht unglücklich, sitze aber auch auf nem bequemen Sessel wenn uch das so sage. Ich hab mich als Schüler in dem System immer zurecht gefunden und wohl gefühlt.  Mein großer, frischgebackener Erstklässler fügt sich auch gut ein. Ja, ich weiß da lässt es sich gut reden...
Hubs mit den beiden Buben *04/2009 *01/2012



How could anyone ever tell you, you were something less than beautiful?
How could anyone ever tell you, you were less than whole?
How could anyone fail to notice, that your loving is a miracle?

scarlet_rose

Zitat von: KoenigRaffzahn am 03. November 2015, 15:34:10
... eine frage, warum meint man eigentlich mit druck sichert man seinen wohlstand?

was heißt funktionieren müssen?

schon mal auf die idee gekommen, wenn die menschen spass an dem haben was sie machen sie am produktivsten sind. spass erzeugt man nicht mit druck!

Nicht der Druck macht den Wohlstand, das gesamte Gefüge.
Den Druck, und da bin ich absolut sicher, machen nicht die Schulen, sondern nur und ausschließlich die Eltern.
Die Schule macht keinen Druck. Die unterrichtet und prüft. Die Einen bekommen 1en, die Anderen 5en. Der Druck kommt von den Eltern, die Kinder mit 1en wollen, die die 2 aufgrund von 4 Fehlern im Diktat nicht akzeptieren wollen.
Die glauben, nur,weil ein Kind mit einem Schnitt von 1,5 aufs Gymnasium kam, müsste diesen Schnitt behalten (war ja in der Grundschule auch so).
Ich hab immer schlechte Noten gehabt, seid ich aufs Gymnasium kam. Immer. Na und? Ich hatte kein bisschen Druck, weil meine Eltern keinen gemacht haben.

Mein Mann kam auf die Hauptschule, hat dann die mittlere reife gemacht, Ausbildung, Meisterschule und fängt bald ein Studium an. Alles geht, ganz frei von Druck.

Wieso sehen alle Leute Druck in der Schule, wenn sie doch angeblich selber keinen wollen/machen wollen? Ehrlich, ich verstehe es nicht.



Wenn die Menschen Spass haben, sind sie am produktivsten. Ja. Nur, wie lässt sich das umsetzen? In welchem Job auf dieser gesamten, großen Welt, hat irgendwer absolut 100% immer Spass?
Ich habe einen Job, den ich liebe, Dennoch gibt es genug Tage, an denen ich keine Lust habe und ja, auch keinen Spass. Aber der Wohlstand funktioniert durch Zuverlässigkeit. Und der verlangt hin und wieder auch, dass man auf seinen Spass verzichtet.
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#138
@druck, jeder übt auf sein kind druck aus, unbewusst oder bewusst.

das ist in uns drin, wir üben auch druck aus ...! weil wir wissen das unsere gesellschaft keine menschen aktzeptiert die nicht in der norm laufen ...

wenn man selbst nicht in der norm läuft  ;D dann will man diesen schweren weg seinem kind ersparen ...!

da wo ein kind nicht regelkonform mitgeht macht die schule druck, sei es mit der bitte um adhs überprüfung, ritalin gabe, nachhilfe, elterngespräche, abfällige bemerkungen zum kind, blosstellen vor der klasse etc. pp.!

den auch der lehrer hat druck, wenn der klassenschnitt schlecht ist fällt das auf den lehrer zurück.
mfg die welt liegt uns zu füßen denn wir stehen drauf wir gehen drauf für ein leben voller schall und rauch bevor wir falln falln wir lieber auf

Glucke1975

Zitat von: scarlet_rose am 03. November 2015, 15:39:43
Zitat von: KoenigRaffzahn am 03. November 2015, 15:34:10
... eine frage, warum meint man eigentlich mit druck sichert man seinen wohlstand?

was heißt funktionieren müssen?

schon mal auf die idee gekommen, wenn die menschen spass an dem haben was sie machen sie am produktivsten sind. spass erzeugt man nicht mit druck!

Nicht der Druck macht den Wohlstand, das gesamte Gefüge.
Den Druck, und da bin ich absolut sicher, machen nicht die Schulen, sondern nur und ausschließlich die Eltern.
Die Schule macht keinen Druck. Die unterrichtet und prüft. Die Einen bekommen 1en, die Anderen 5en. Der Druck kommt von den Eltern, die Kinder mit 1en wollen, die die 2 aufgrund von 4 Fehlern im Diktat nicht akzeptieren wollen.
Die glauben, nur,weil ein Kind mit einem Schnitt von 1,5 aufs Gymnasium kam, müsste diesen Schnitt behalten (war ja in der Grundschule auch so).
Ich hab immer schlechte Noten gehabt, seid ich aufs Gymnasium kam. Immer. Na und? Ich hatte kein bisschen Druck, weil meine Eltern keinen gemacht haben.

Mein Mann kam auf die Hauptschule, hat dann die mittlere reife gemacht, Ausbildung, Meisterschule und fängt bald ein Studium an. Alles geht, ganz frei von Druck.

Wieso sehen alle Leute Druck in der Schule, wenn sie doch angeblich selber keinen wollen/machen wollen? Ehrlich, ich verstehe es nicht.



Wenn die Menschen Spass haben, sind sie am produktivsten. Ja. Nur, wie lässt sich das umsetzen? In welchem Job auf dieser gesamten, großen Welt, hat irgendwer absolut 100% immer Spass?
Ich habe einen Job, den ich liebe, Dennoch gibt es genug Tage, an denen ich keine Lust habe und ja, auch keinen Spass. Aber der Wohlstand funktioniert durch Zuverlässigkeit. Und der verlangt hin und wieder auch, dass man auf seinen Spass verzichtet.

Und wieder von mir ein  s-daumendruck
Zu mehr fehlt mir leider gerade die Zeit. ;)
Ehem. brittchen :)
Wieder da, aber nur ein ganz kleines bißchen. ;)


scarlet_rose

Was ist denn diese angebliche Norm und wann läuft man in selbiger?
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scarlet_rose

Übrigens noch etwas:
Der hier beschriebene Junge ist auch nicht frei. Er hat keine Chance zu wählen, da er nichts anderes kennt, als Mamas und Papas Meinung und Einstellung,
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KoenigRaffzahn

norm ist das was die gesellschaft erwartet, das angepasst sein, das nicht aufmucken, das nicht hinterfragen.

das mitschwimmen und betriebsblind sein.

funktionieren, immer zu arbeiten ob man nun spass hat dabei oder nicht, möglichst nie krank sein, gute noten in der schule, hat man das  nicht sieht es auf dem arbeitsmarkt schlecht aus.

abitur schon voraussetzung für einen friseurberuf z.b. oder für eine kfm.- ausbildung, hautpschüler sind verschrien etc. pp.!



macht doch mal die augen auf.


@wählen, kein kind ist frei in seinen entscheidungen, die entscheidungen treffen die eltern. wer von euch lässt sein kind komplett frei entscheiden. kinder bekommen von ihren eltern deren lebensweise vermittelt, wenn sie glück haben dazu auch noch das es auch andere lebensweisen geben kann ...!

mfg die welt liegt uns zu füßen denn wir stehen drauf wir gehen drauf für ein leben voller schall und rauch bevor wir falln falln wir lieber auf

piglet

Zitat von: Glucke1975 am 03. November 2015, 15:02:20

Wenn man sich aber nicht vergleicht, wie will man dann am Ende wissen, wo man steht?Wieso muß man wissen wo man im Vergleich mit anderen steht? Meiner Meinung nach würde es völlig reichen zu erkennen das mir Mathe nicht liegt, ich aber in Kunst ein As bin. Ist aber leider heutzutage nicht soviel wert wie Mathe, also habe ich schon früh das demotivierende Gefühl nichts wert zu sein Z.B. um zu klären, auf welche weiterführende Schule man geht, oder welchen Beruf man irgendwann ergreift, oder ob man studieren kann, oder oder oder? Wobei es heutzutage eher heißen sollte welche Berufe man ergreift. Die Zeiten das man einen Beruf für den Rest seines Lebens hat sind wohl vorbei
Mir fällt es unheimlich schwer, mich da reinzufinden, und mir vorzustellen, dass all das ganz ohne Noten oder zumindest eine entsprechende Beurteilung möglich ist.
Und gibt es doch Beurteilungen, sind die in meinen Augen gleichwertig zu Zensuren, denn sie stellen dar, wie ich bin und wo ich stehe. Und spätestens dann entsteht doch automatisch wieder Druck.Nicht wenn die Beurteilung nur darauf abzielt meinen persönlichen Stand zu reflektieren. Mir ist doch mehr damit geholfen zu hören das ich in Mathe den Zahlenraum bis 100 beherrsche, diesen aber durch Übung noch mehr festigen muß
Und Kinder sind nicht dumm. Sie merken sehr schnell, auch ganz ohne Zensuren, ob jemand besser oder schlechter ist. Alleine schon durch den automatisch vorherrschenden Vergleich entsteht doch Druck. Das ist doch völlig normal. Man muss nur lernen, damit umzugehen.

Auch wenn ich eine Glucke vor dem Herrn bin, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es gut für das Kind und dessen Zukunft ist, es in der Grundschule (oder gar weiterführenden Schule) nur in Watte zu packen, und ihm nicht aufzuzeigen, dass es normal ist, dass man gewisse Sachen vielleicht besser kann, und andere widerum schlechter. :-[
Das wäre aber schön wenn in den heutigen Schulen aktzeptiert würde was ja doch scheinbar normal ist. Das es Sachen gibt die man besser und schlechter kann.

Zitat
Es gibt eben auch eine Erfassung der Leistung, wie gut kann das Kind was.
Aber auch dies ist ohne Wertung. Natürlich wird an im Elterngespräch schon informiert wo die Schwächen des Kindes liegen, aber es wird eben auch gesagt, dass man das durch die und die Anreize fördern möchte. Ohne zu sagen "er hat xy zu Zeitpunkt xy nicht erreicht, da müssen wir jetzt aber dranbleiben".

Aber alleine das ist in meinen Augen schon eine Wertung. Nur eben ohne Zensur/ Note. Das Kind sieht/hört, welche Schwächen und welche Stärken es hat. Und auch bei Noten/ Zensuren in der Schule bekommt man Tipps und Hilfestellungen, wenn es irgendwo mal hakt. Oder es wird aufgebaut und motiviert, wenn es mal gerade nicht so gut läuft.
Und wenn ich sage: "Da besteht noch Förderbedarf" weiß doch sofort jeder, dass ein Ziel nicht erreicht wurde. Daß das Ziel bis zum Tag X nicht erreicht wurde. Später kräht da kein Hahn mehr nach, denn der Schulstoff geht fröhlich weiter. Mir hat nie ein Lehrer mitgeteilt wie schön es ist das ich die Rechnung jetzt doch verstanden habe. Unser Sohn kann auch inzwischen die Uhr, obwohl es beim Mathetest damals noch schwer für ihn war. Ist der Lehrerin aber nie aufgefallen :P Dazu brauche ich keine Zensuren oder entsprechende Sätze. Die Kinder sind feinfühlig und sensibel genug, und daher macht es für mich keinen Unterschied.

Zitat
Ich finde es gut, dass die Kinder 4 Jahren haben um den Schulstoff der 4 Jahre zu lernen.
Und ehrlich, mein Sohn hat ohne Druck mindestens den Lehrplan des ersten Schuljahres, zum Teil sogar mehr gelernt. Und das wenn man mal die ganzen anderen Punkte wie Selbständigkeit, usw. weglässt...

Bei uns bekommen die Kinder sogar 3 Jahre Zeit, um den Stoff der 1. und 2. Klasse zu erlernen. Wer es in 2 Jahren schafft, ist super. Aber auch wer 3 Jahre braucht, gilt dadurch nicht als schlecht. Und es gilt auch nicht als "Sitzenbleiben", wenn man 1 Jahr länger für den Stoff braucht. Ich finde es gut das "Sitzenbleiben" für die Betroffenen jetzt so in Watte gepackt wird ;D Aber es gibt halt Kinder, die etwas länger anfangs brauchen als andere. Und das soll dann auch bitte mit der Grundschulzeit aufhören, das einer länger für ein Thema braucht als der Rest!
Trotzdem finde ich es gut, wenn ab der 3. Klasse Noten vergeben werden. Denn ab dem Zeitpunkt sollte jeder die Grundkenntnisse beherrschen, und darauf aufbauen. Und danach sollte klar sein, welche Schulform zum tragen kommt. Und der Spreu endlich vom Weizen getrennt wird und bitte nach Möglichkeit da liegen bleiben.
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scarlet_rose

Ich sehe und kenne keine Norm.
Ich kenne auch kaum Menschen, die alles machen, was die Gesellschaft erwartet.

Ich würde mich nicht als Norm bezeichnen und hab definitiv nie gemacht, was die Gesellschaft erwartet hätte. Ich bin heute bei jeder Demo dabei, die irgendetwas erkämpfen will, was mir wichtig ist. Ich bin Teeny-Mutter, hab ein abgebrochenes Studium, arbeite ungelernt, ich hab oft genug aufgemuckt und tu das immer noch.

Aber ich finde nicht, dass alles nur böse und schlecht ist und gewisse Pfeiler braucht eine Gesellschaft. Bildung gehört dazu. Unschooling kann man nur dort betreiben und fordern, wo man keine Existenzängste hat. Keine Existenzängste kann man nur dort haben, wo die Gesellschaft durch eine gewisse Konformität funktioniert.
Unsere Schulen bieten so viel, auch wenn vieles falsch läuft.
Ebenso wie unsere Gesellschaft.

Dieser böse, anscheinend so extreme Druck ist mir einfach nicht verständlich.
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Tini

Ich unter schreibe alle Postings von KoenigRaffzahn!

Natürlich gibt's Druck. In der Klasse meiner Tochter gibt es im allen benoteten Fächern in den Arbeiten überwiegend 1er und 2er. Meistens höchstens 2 oder 3 3er. Selten bis nie 4, 5 oder 6. Der Notenspiegel steht unter jeder Arbeit und die Kinder erzählen sich die Noten. Für meine Tochter ist eine 3 wie eine Niederlage, weil sie sich mit anderen vergleicht. Da können wir noch so viel sagen, dass eine 3 absolut ok ist. Fakt ist, bei einer 3 im Zeugnis in den Hauptfächern wird ein Übergang aufs Gymnasium schon kritisch gesehen. Aber Gymnasium ist für die meisten Kinder in der Klasse meiner Tochter eine Selbstverständlichkeit. Zeigt mir das Kind, das dem gänzlich gleichgültig gegenüber steht.
She *7/2006
He   *7/2014

Mondlaus

#146
Da
Kind 2011
Kind 2014
...

Tini

Das sagt doch keiner Mondlaus. Es geht einfach darum, mehr auf die individuellen Bedürfnisse einzugehen und zu fördern, nicht jedem den Hintern zu pudern. Aber eben auch nicht, jedem eine Schanlone aufzudrücken, nach der er funktioniert und bewertet wird.
She *7/2006
He   *7/2014

scarlet_rose

Zitat von: Tini am 03. November 2015, 16:24:55
Das sagt doch keiner Mondlaus. Es geht einfach darum, mehr auf die individuellen Bedürfnisse einzugehen und zu fördern, nicht jedem den Hintern zu pudern. Aber eben auch nicht, jedem eine Schanlone aufzudrücken, nach der er funktioniert und bewertet wird.

Also mehr als hier wird doch wohl nirgendwo und noch nie auf individuelle Bedürfnisse, Wünsche und Vorstellungen eingegangen. Mehr geht ja fast gar nicht!
Ich glaube vor Lauter Individualismus übersehen wir das vielleicht manchmal. Aber wir leben doch den Inbegriff des Individualismus und der eigenen Bedürfnisse.
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Mondlaus

#149
F
Kind 2011
Kind 2014
...