Inneres Gleichgewicht

Begonnen von Muse, 05. Juli 2018, 16:44:00

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Muse

Was macht ihr für euer ,,inneres Gleichgewicht"?

Ich stehe im Moment irgendwie neben mir. Es gibt jeden Tag neue Probleme in der Arbeit, mein Kleiner ist in einer etwas anstrengenden Phase  s-:) und mein Mann muss derzeit viel arbeiten deshalb bleibt auch der Haushalt und alles andere überwiegend an mir hängen.

Ich bin motzig, genervt und rege mich viel zu leicht auf.

Hat wer Tipps was helfen könnte? Oder was hilft euch in solchen Phasen?

anina77

2 Sachen:
- regelmäßiger Sport (morgens eine halbe Stunde laufen gehen, Kopf frei bekommen, Gedanken sortieren)
- möglichst ,,gutes" und gesundes Essen

Ich versuche auf beide Dinge IMMER zu achten. Aber in stressigen Zeiten neigt man dazu, das zu vernachlässigen (hab keine Zeit, essen muss schnell gehen, süßes zwischendurch...) und dann werd ich nur noch unzufriedener und noch unausgeglichener. Ein Teufelskreis...Also trotz Stress versuche ich das umzusetzten damit ich innerlich trotzdem ruhig bleibe.

Nipa

Das was Anina sagt stimmt.

Was bei mir wichtig ist: Pausen. Wenn ich von der Arbeit komm und genau weiß ich muss noch dieses und jenes - es tut dann einfach mal gut NICHT die Küche zu putzen sondern einfach mal auf der Couch zu liegen und 10 Minuten die Augen zuzumachen und NIX tun.

Tini

Da hänge ich mich mal ran, ich konnte jetzt im Urlaub zwar etwas runter fahren, aber mir fehlt die richtige Entspannung, weil ich nur sehr selten Zeit für mich habe.

Was mich etwas entspannt sind die 2 bis 3 Stunden ganz allein, die ich entweder vor der Arbeit oder nach der Arbeit habe (je nachdem, ob ich vormittags oder nachmittags arbeite). Da müsste ich eigentlich immer irgendwas im Haushalt machen, lasse das aber derzeit öfter liegen, weil ich sonst gar nicht mehr runter komme.

Da mein Mann nie vor 19.00 zu Hause ist und die Kinder (vor allem der Kleine, der ja sehr fordernd ist und immer sehr spät schläft) überwiegend mein Part sind, fällt es mir derzeit sehr schwer, meine innere Mitte zu finden.
She *7/2006
He   *7/2014

Honigbluete

Mir hilft es auch, regelmäßig Sport zu machen, da bekomme ich den Kopf frei. Gleichzeitig organisiert man Zeit für sich, was ja auch etwas mit Wertschätzung zu tun hat. Der Sport hat Vorrang, ich habe ihn erst einmal ausfallen lassen, was mich sehr geärgert hat. Ansonsten auch immer wieder kleine Pausen einlegen, gerade, wenn es besonders stressig ist. Ich gehe ab und zu mit den rauchenden Kollegen mit raus und genieße einfach die Ruhe und die frische Luft. Oder wie Nipa, kleine Pausen einlegen und kurz abschalten. Gelingt nicht immer, aber es tut einfach gut, sich selbst ernst zu nehmen und an sich zu denken.

~ Oma Netti ~

#5
Mir hilft Fahrrad fahren, schwimmen und in Ruhe einen Ostfriesentee trinken.  ;)
Also im Grunde dasselbe was die anderen sagen. Ich fahre oft gegen Abend noch eine große 5km Runde ganz alleine Fahrrad. Durch die Felder. Genieße die Gegend und due Ruhe. Das kann man beliebig ersetzen durch einen Spaziergang oder Laufen, je nachdem was einem liegt.
Und Tee, ganz in Ruhe eine halbe Stunde auf der Terrasse, das ist auch Entspannung.

Bei mir ist es aber an manchen Tagen trotzdem so, dass ich nicht runter komme. Das liegt an der Situation, die ja nun mal einfach immer da ist.

Muse

 s-pfeifen Da war wohl die Trostschokolade heute Nachmittag grundfalsch...  s-flamed
*seufz*

Fliegenpilz

Ich denke etwas anders - und vertrete die Meinung, dass das Erlernen von kurzen Auszeiten im Alltag mit Kindern und Job wesentlich wichtiger ist als "Zeit für sich" über mehrere Stunden o.ä. da ersteres wesentlich einfacher umzusetzen ist und weniger Frustration langfristig entsteht.

Daniela+Kids

Zitat von: Muse am 05. Juli 2018, 20:37:58
s-pfeifen Da war wohl die Trostschokolade heute Nachmittag grundfalsch...  s-flamed
*seufz*

Das ist leider auch mein bester Stress-Reduzierer ...

Wenn ich merke, dass ich ich kurz davor bin, dass mir alles zuviel wird, lasse ich ganz bewusst alle Pflichten/Arbeiten ruhen, die nicht unbedingt sein müssen. Darüber hinaus versuche ich auch, in diesen Phasen meinen Sport durchzuziehen.

anina77

#9
@fliegenpilz:
Da bin ich schon deiner Meinung. Ich brauche keine ,,Stunden" für mich, mir reichen 30min Joggen im Wald um mein stresslevel zu reduzieren.

Edit:
Und was mir persönlich auch hilft: Listen schreiben was alles ansteht, Gedanke ordnen und visualisieren. Dann ordne ich es nach Dringlichkeit und Wichtigkeit und oft sind die anstehenden Aufgaben auf dem Papier dann gar nicht so schlimm wie sie in meinem Kopf ausgesehen haben

Tini

Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, wie ich das Erlernen sollte bzw was damit genau gemeint ist.

Ich bin im Grunde eher ein Einzelgänger und es stresst mich extrem, wenn ständig jemand an mir klebt oder was von mir will. Und bis auf die 2 Stunden, in denen ich völlig allein bin, ist das quasi immer der Fall. Also sind für mich diese 2 Stunden täglich imnens wichtig.
She *7/2006
He   *7/2014

Fliegenpilz

Nunja - (fast) täglich zwei Stunden ist ja schon eher Luxus und kein Standard, gerade mit kleineren Kindern und Beruf.


Ich meine Zeiten zu nutzen, die da sind ohne das sie einem ggf bewusst sind.
Auf dem Weg nach Hause im Auto ein Hörbuch hören oder laute Musik, das womit gut abgeschaltet werden kann für einen selbst.
Zehn Minuten eher aufstehen um den Kaffee/Tee in Ruhe zu trinken statt nebenbei zwischen Anziehen der Kinder, Riechten der Brotdosen und das eigene Duschen runter zu kippen brühend heiss über lauwarm und kalt.
Optimierte Hausarbeit und generell Ordnung und Sauberkeit schafft mehr Freiräume als ein wöchentlicher Hausputz.
Es geht gerade alles drunter und drüber, die Kinder drehen quer, die eigenen Nerven liegen blank und Kochen ist jetzt ein Ding der Unmöglichkeit? Mit den Kindern ein Fussbodenpicknick machen mit gemeinsamen Vorbereitungen, Essen bestellen ...einfach mal aus der eigenen Routine ausbrechen und die Kinder direkt mitnehmen. Häufig dreht sich Laune und Stress aller durch dieses Neue schlagartig in diesem Moment.
Dinge nicht immer aufschieben. Je weiter sie in den Nachmittag oder gar Abend rutschen, desto grösser ist die Frustration über den Arbeitsberg und all das was dann liegen bleibt.

Es sind so viele Kleinigkeiten, die im Ganzen dann mehr Ruhe und Gelassenheit bei einem selbst und so dann auch bei den anderen bringen.

Limette

Ich lebe seit einigen Jahren nach dem Wu-Wei-Prinzip. Im groben beschrieben ist das "Handeln durch Nichthandeln". Den Dingen einfach ihren natürlichen Lauf lassen.
Das heißt Dinge, Sachverhalte annehmen; Sachen die ICH nicht ändern kann stressen mich nicht.
Da muß ich dann meine innere Einstellung ändern wenn ich merke das mich etwas stört oder aufregt.
Was ein ganz großes Thema bei meinem innernen Gleichgewicht ist "Toleranz".
Toleranz anderem und anders denkenden. Ich muß und möchte keinen belehren Dinge so oder so zu tun. Jeder hat das Recht seine eigenen Erfahrungen zu machen.
Wenn ich gefragt werde spreche ich Empfehlungen aus. Die kann man anmehmen oder auch nicht. Das stört mich nicht weiter.
Außerdem mache ich seit Jahren Yoga und Meditation.
Ich habe damit einen optimalen Lebensstil für mich gefunden.
----- Schweden wir kommen! -----

guest4324


Limette

@Hrefna; ja genau so!!!! :)
Und natürlich gibt es auch bei mir  Misttage. Die gehören aber auch dazu. Und wie du sagst, weiter geht es,  das Leben ist jetzt!
----- Schweden wir kommen! -----

Honey

Ich bin gestern auf dem Heimweg ein Stückchen weiter gefahren, als eigentlich nötig. Ein Mini-Umweg, sozusagen, weil ich gerade so einen Spaß hatte laut singend durch die Sonne zu fahren. Mehr hatte ich nicht, aber das war toll.
~ The Love Inside You Take It With You. Swayze & Family Comes First. Sandler ~
 

~ Wir machen uns die Welt, widdewidde wie sie uns gefällt ~

Honey

PS: Ich habe keinen generellen Plan, mal passt es so und mal so besser.
~ The Love Inside You Take It With You. Swayze & Family Comes First. Sandler ~
 

~ Wir machen uns die Welt, widdewidde wie sie uns gefällt ~

~ Oma Netti ~

Leben und leben lassen ist ehrlich auch meine Devise, schon ewig. Sich nicht über Dinge zu ärgern, die man eh nicht ändern kann, klappt bei mir allerdings nicht immer. Manchmal rege ich mich halt doch auf.  s-:)

ich war heute mit meiner Tochter in Oldenburg, ich hab dann ja immer 2 h Leerlauf, weil ich auf sie warten muss, bis ihre Therapie zu Ende ist. Diese 2 h nutze ich tatsächlich immer nur alleine für mich. Manchmal fährt meine Mama mit und wir gehen frühstücken. Aber oft fahre ich auch ganz alleine und trödel so vor mich hin. Heute saß ich mit einem Latte in der Sonne, hab die Leute beobachtet und mit Ohrstöpseln mein Hörbuch weiter gehört. Das war schöööööön.  :D

Honey

Das klingt wirklich schön, Netti!
~ The Love Inside You Take It With You. Swayze & Family Comes First. Sandler ~
 

~ Wir machen uns die Welt, widdewidde wie sie uns gefällt ~

Tini

Ich glaube, ich gucke zu oft nach links und rechts, anstatt mich auf mich selber zu konzentrieren. Das stresst mich dann.

In den letzten Tagen habe ich darüber viel nachgedacht. Nach meinem Empfinden sieht es hier oft aus wie unter aller Kanone. Mich nervt das und ich fühle mich nicht wohl. Mann und Tochter finden, dass ich übertreibe und dass es halt so aussieht, wie es bei einer Familie mit 2 Kindern aussieht. Dementsprechend machen sie auch wenig. Ich räume hier jeden Tag auf, sauge, wische etc. Mache ich nicht mehr ab jetzt. Dann isses halt krümelig und unordentlich. Sieht ja eigentlich auch niemand außer uns. Ich werde an ihrer Einstellung nichts ändern.....also ändere ich meine Einstellung.
She *7/2006
He   *7/2014

~ Oma Netti ~

#20
Sehe ich anders. Meine Familie kann auch im "Saustall" leben. Die jucken weder Krümel noch sonstwas und finden auch ich übertreibe (Und das tu ich echt nicht) Mich stört es aber. Und ich gedenke nicht im Saustall zu leben nur weil denen das nix ausmacht. Hier ist es überall wo ich auch lebe so wie ich das will. Und oben in deren Zimmern können die machen was sie wollen. Mir schnulli. So lange immer wieder mal aufgeräumt wird und gelegentlich mal durchgesaugt ... deren Sache.

Tini

#21
@netti
Klar, im Saustall will ich auch nicht leben. Deshalb werde ich auch weiterhin in den Räumen, in denen ich mich aufhalte, so aufräumen und sauber machen, dass ich mich wohlfühle. Aber eben nicht mehr. Kein übermässiges Hinterherräumen mehr. Dann ist der Kleiderschrank der Großen eben durcheinander. Und wenn sie ihren Koffer nicht auspackt, kann ich ihre Sachen halt nicht waschen. Mit sowas will ich mich nicht stressen! Und ich will mich nicht mehr darüber ärgern, wie ihr Zimmer aussieht.
She *7/2006
He   *7/2014

~ Oma Netti ~

Ach so. Na sowas mach ich auch nicht. Was nicht zu mir runter kommt wird nicht gewaschen. Ganz einfach. Und die Zimmer meiner Kinder sowie ihre Kleiderschränke sind mir auch ziemlich schnulli.