VerhaltensauffälligeMitschüler - eure Erfahrungen

Begonnen von GiGi, 17. November 2014, 17:36:06

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GiGi

Liebe Gemeinde,

ich wüsste gern, wie eure Erfahrungen mit "schwierigen" Kindern in der Schule sind.

In Antons Klasse ist ein Junge, von dem er mir seit dem ersten Tag merkwürdige Dinge erzählt: XY macht nicht mit - wenn wir schreiben sollen, kritzelt er mit Absicht sein ganzes Heft voll, er schreit durch die Klasse, er bedroht andere Kinder ("wenn du mich weiter anguckst, dann hau ich dir in die Fresse"), er sitzt unter dem Tisch im Unterricht, er wirft die Sachen von anderen Kindern durch die Gegend usw. 
Die Lehrerin versucht auf ihn einzugehen, hat verschiedene Belohnungsstrategien für angemessenes Verhalten entwickelt, hat auch engen Kontakt mit den Eltern (die der Meinung sind, dass das Kind nur so reagieren würde, weil die anderen ihn provozieren würden) aber scheinbar ist es schwierig, an ihn heranzukommen. Es wird auch aus der KiTa berichtet, dass er ein auffälliges Sozialverhalten zeigte, damit schlecht integriert war usw. ...

Anton tangiert das nicht so wirklich, weil sich der Junge an ihn nicht herantraut. Ich weiss aber, dass andere Eltern schon auf dem Weg zu den Barrikaden sind, weil ihre Kinder sich bedroht/ gestört fühlen und Angst vor ihm haben.

Ich bin auch Elternsprecher und denke, dass das Thema bald "offiziell" bei uns ankommt. Deshalb hier meine Frage: welche Erfahrungen habt ihr mit solchen Kindern? Welche Chancen hat man? Was hat bei euch geholfen? Was kann man/ muss man tun?

Sicher - wir reden von einer ersten Klasse und bisher 12 Schulwochen, aber es scheint ein ernstes Thema zu sein.

Lieben Dank für eure Beiträge! :)
Großes geliebtes Kind *11.2007
Kleines geliebtes Kind *02.2011

scarlet_rose

Grundsätzlich kann ich dir nur eines raten: halte dich raus. Wenn Eltern an dich treten, dann kannst du ihnen erklären, dass das verhalten anderer Kinder keine Sache ist, auf die ihr Elternbeiräte oder andere Vertreter Einfluss haben, geschweige denn es sie angeht.

Die Lehrer müssen bzw können ALLEINE mit den Eltern sprechen und die Problematik klären, alle anderen Eltern geht das nichts an.

Schwierige Kinder gibt es in fast jeder Klasse und wird es immer geben. Da kann man leider nicht viel tun, als das eigene Kind zu stärken. Das ist eure Aufgabe: stärkt eure Kinder.

Alles andere geht euch rein gar nichts an, das betrifft lediglich die Lehrer, den Schüler und dessen Eltern.

Da ein Schüler nicht rausgeschmissen werden kann, nur weil andere ihn nicht lieb genug finden, wird nicht passieren.

Die Lehrerin scheint schon viel zu machen, also kann ich nur sagen: haltet euch raus und stärkt eure Kinder, anstatt mobil gegen andere Kinder zu machen
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Kathrin

Jana - *03.03.08 - 48cm - 3810g            Joel - *23.02.04 - 53cm - 4580g

GiGi

Um mal gleich das Tempo rauszunehmen: es geht nicht darum, das Kind rauszuekeln. Ich habe danach gefragt, was bei anderen hilfreich war. Es ist mir völligst bewusst, dass in einer jeden Durchschnittsklasse Kinder mit besonderen Ansprüchen sind. Deshalb habe ich nicht gefragt, wie wir ihn loswerden können, sondern was hilfreich sein könnte.
Großes geliebtes Kind *11.2007
Kleines geliebtes Kind *02.2011

scarlet_rose

Und darauf habe ich geantwortet:
raus halten und die eigenen Kinder stärken.
Man KAN keinen Einfluss auf das Klassengeschehen nehmen und es geht auch niemanden etwas an. Es gibt keine Möglichkeit einzugreifen. Daher gibt es nichts, was "hilft", nichts, was ihr als Eltern anderer Kinder tun könnt.

Du wolltest Chancen erfahren, Dinge, die du tun kannst, als Elternbeirat Einfluss nehmen und all das ist nicht deine Aufgabe.
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guest76

Kenne ich leider auch  :-[, der Junge war schon in der Kiga Gruppe und nun in der Klasse. Anfangs hatte Lara auch Angst vor ihm,  er reagiert ähnlich dem was du geschrieben hast. Die Mutter war anfangs auch der Meinung,  das es nicht an ihren Sohn liegt. Mittlerweile wurden wohl mehrere Tests durchgeführt und er leidet wohl an ADHS und wird behandelt bzw bekommt auch Tabletten. Es ist wohl auch besser geworden,  aber ab und an muss es wohl noch Tage geben an denen er "austickt"...aber machen kann man als Eltern nichts.

A.n.j.a

#6
Hi GiGi,

es passt nicht ganz, denn das Kind, was ich erlebt habe, ist älter und die Probleme schon daher andere, etwas vielschichtiger. Sie führten letztlich zu einem totalen Kontaktabbruch meinerseits mit Mutter und Kind - daher, das war eher privat, aber eben auch im Klassenkontext problematisch.

Das Kind ist 10, verhält sich insgesamt sehr unsozial, aber nicht unbedingt verhaltensauffällig (anschreien, bedrohen oder so). Sie lügt 'einfach' wie gedruckt und ist absolut illoyal ihren angeblichen Freunden gegenüber, erzählt dreisteste Lügen zu Lasten anderer Kinder, um gut dazustehen bei Erwachsenen - oder auch, weil sie eifersüchtig ist auf andere Freunde und die volle Aufmerksamkeit will.

Mit der Lehrerin habe ich das nie thematisiert, allerdings mit zwei Horterzieherinnen - die auf MICH zukamen, weil sie wussten, dass unsere Kinder auch außerhalb der Schule viel miteinander machen und meine Meinung haben wollten.

Das Kind hat sich selbst total ins Abseits gestellt in ihrer Klasse, und wird leider auch von ihrer Mutter sehr vernachlässigt, emotional und faktisch. Das Kind lungert den ganzen Tag auf der Strasse herum, mit Teens, ist generell recht frühreif und absolut nicht kontrolliert (Internetsurfen etc.).

Schlecht in der Schule, schwänzt sehr oft - hat einmal drei Wochen am Stück 'blaugemacht'. In der Tat geht mich das als andere Mutter nicht wirklich etwas an. Da jedoch meine Kinder anfingen, sehr unter diversem Verhalten von ihr zu leiden, habe ich das Gespräch mit der Mutter gesucht - mit der ich gut bekannt war, befreundet wäre zuviel gesagt.

Und das ging total nach hinten los.  Ihr Kind sei das liebste der Welt, alle anderen würden lügen, was ich denn da sagen würde, unverschämt, und nach mehreren weiteren vergeblichen Gesprächsversuchen und  Eklats habe ich den Kontakt gekappt. Die Kinder sehen sich nach wie vor ab und zu draussen, aber das Mädchen ist hier nicht mehr willkommen und meine gehen nicht zu ihr.

Sorry ob des Sermons - es ist eben eine eher private Fehde, und mein Rat wäre daher, Gespräch mit den Eltern. Da aber Anton kein Opfer des Jungen ist, zumindest nicht wie andere Kinder in der Klasse und die Lehrerin das Problem auf dem Schirm hat und angeht - lehn Dich zurück, ganz in scarlet_roses Sinne.

Und wie Du ja auch schreibst - das ist das erste Halbjahr des 1. Schuljahres. Für Kinder eine ganz neue, teils schwierige Situation. Wartet es mal ab.

LG
Anja


dragoness

Möglicherweise ist das "störende" Kind ein Autist oder hat andere Probleme, die in der Klasse vielleicht nicht breitgetreten werden sollen. Wenn andere Eltern mit dem Kind ein Problem haben, sollen sie sich an die Klassenlehrerin oder die Eltern des Kindes wenden.

Fliegenpilz

GiGi,
ich finde es toll, dass du dir im Vorfeld Gedanken machst wie du im Fall des Falles richtig reagieren und agieren kannst, falls das Problem an dich als Elternrat heran getragen wird - und wäre ich an deiner Stelle, dann würde ich demjenigen, der es an dich heran trägt sagen, dass du das gerne an die Klassenleitung weiter gibst aber nicht weiter involviert werden kannst und möchtest bei der Problemlösung, weil das deine Funktion und auch deine Kompetenz nicht inne hält! :)

Honigbluete


Lisbeth

unterschreib ebenfalls bei Christiane  :-*

ich bin auch Elternvertreter und Elternratsvorsitzender  s-:) - mein 1. Gang wäre dann auch der Klassenleiter, oder aber der Schulleiter

lg
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Patrick - 16.06.94 , Kristin - 29.05.97 , Valentin -20.12.99 , Marleen - 21.10.05 , Thea -12.05.2008 , Johan - 30.03.2010

Sonne1978

Vor zwei Jahren hatte die Klasse meine Tochter auch ein sehr schwieriges Kind im Klassenverbund. Es hatte vorher schon die Klasse gewechselt, befand sich also schon im "2. Anlauf". Das Ende vom Lied war, dass es am Ende des Schuljahres an eine andere Schule wechseln musste.

Das Problem war ganz offensichtlich das Elternhaus. Das Kind wurde geradezu animiert, Gewalt in Konfliktsituationen anzuwenden, sich partout nichts gefallen zu lassen. Mit den Eltern war einfach nicht zu reden, kein Herankommen.

So unsozial, wie sich das möglicherweise anhört, ein Kind zu versetzen - ich fand's richtig. Der gesamte Klassenverbund war gestört. Aber wieder im Lot, als das Kind weg war.

Lisbeth

Bei Lene ist auch ein Junge, der in dem 1. Jahr massiv gestört hat - Stühle durch´s Zimmer geworfen, den Kindern Schläge angedroht ... keiner wollte etwas mit ihm zu tun haben. Auch Lene war einmal betroffen.Ich habe zuerst dem Kind selbst gesagt ( im beisein seines Au pairs - die aller paar Wochen wechselten, da es keiner aushielt ), das ich sein Verhalten nicht ok finde. Abends rief mich der Vater an und wir konnten es am Telefon klären, ohne das ein böses Wort fiel. Er war sogar dankbar, das ich zuerst auf seinen Sohn zugegangen bin. Jetzt , Klasse 3, ist er intergriert. Ab und an kommt mal ein kleines bissl sein "altes Ich "durch, aber das wird in der Klasse abgefangen.
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Patrick - 16.06.94 , Kristin - 29.05.97 , Valentin -20.12.99 , Marleen - 21.10.05 , Thea -12.05.2008 , Johan - 30.03.2010

Juli@

Bei meiner Tochter in der Klasse sind gleich zwei von dieser "Sorte". Ich finde es unmöglich. Die Lehrerin ist völlig überfordert und den ganzen Vormittag damit beschäftigt, diese zwei Kinder im Zaum zu halten, was leider so gut wie gar nicht gelingt. Somit bleiben alle anderen und auch die, die etwas mehr auf  dem Kasten haben, auf der Strecke. Der Stoff wird ebenfalls nicht durchgezogen. Geht für mich persönlich überhaupt nicht. Und es nervt mich.

Zu Deiner Frage als Klassenpflegschaftsvorsitzenden...ich finde sehr wohl, dass es Deine Aufgabe ist, Dich da rein zu hängen, sollten Eltern anderer Kinder auf Dich zukommen. Nur weil Dein Kind keine Probleme mit XY hat, so haben doch wohl einige andere dies sehr wohl. Die Aufgabe einer Pflegschaftsvorsitzenden besteht u.a. darin, Beschwerden, Anregungen oder ähnliches gebündelt vorzutragen, damit nicht jeder einzelne vorsprechen muss. Dass man sich da eben mal in die Nesseln setzt, gehört dazu.

Ich kann auf jeden Fall nachvollziehen, dass andere Eltern genervt sind! Und wir sind hier, im Falle des/der Jungen aus der Klasse meiner Tochter, auch am Ball.
Tristan Alexander *07.02.2001, 53cm, 4040g, 23.16h
Ida Sofie * 29.01.2007, 50cm, 2500g, 4.53h

Nachtvogel

Zitat von: scarlet_rose am 17. November 2014, 17:57:43
Grundsätzlich kann ich dir nur eines raten: halte dich raus. Wenn Eltern an dich treten, dann kannst du ihnen erklären, dass das verhalten anderer Kinder keine Sache ist, auf die ihr Elternbeiräte oder andere Vertreter Einfluss haben, geschweige denn es sie angeht.

Die Lehrer müssen bzw können ALLEINE mit den Eltern sprechen und die Problematik klären, alle anderen Eltern geht das nichts an.

Schwierige Kinder gibt es in fast jeder Klasse und wird es immer geben. Da kann man leider nicht viel tun, als das eigene Kind zu stärken. Das ist eure Aufgabe: stärkt eure Kinder.

Alles andere geht euch rein gar nichts an, das betrifft lediglich die Lehrer, den Schüler und dessen Eltern.

Da ein Schüler nicht rausgeschmissen werden kann, nur weil andere ihn nicht lieb genug finden, wird nicht passieren.

Die Lehrerin scheint schon viel zu machen, also kann ich nur sagen: haltet euch raus und stärkt eure Kinder, anstatt mobil gegen andere Kinder zu machen

alles gesagt, hab garnicht erst weiter gelesen  :)

Ihr seid ja alle nicht dabei, hört auch nur was die Kinder sagen und die wissen nicht alles was *hinter den Kulissen* läuft :)
Das gewisse Dinge da laufen zeigt ja dass die Problematik bekannt ist und reagiert wird.

Wenn ihr das vorbringt wird das rein garnichts bewirken ausser das man euch sagen wird dass man 3. gegenüber (also euch) keine Aussagen und Angaben machen kann, Stichwort Privatsphäre des Kindes/der Familie.



Unsere Große hat auch ein Kind mit massiven Verhaltensproblemen in der Gruppe. Da werden dann auch die tollsten Dinge zu Hause erzählt und die Eltern bekommen die Krise.
Fakt ist: ja, der Junge ist verhaltensauffällig und sehr sehr schwierig in der Klasse.
Was aber die Kinder und Eltern so nicht wissen: die Eltern, Lehrer und Direktion sind da auf dem Laufenden. Alle arbeiten zusammen, er hat stundenweise einen I-helfer,...

Einfach von der Schule werfen geht nicht. Das ist Fakt. Irgendwo muss er ja hin und einfach in eine andere Klasse stecken, die ja dann die selben Probleme auch hat, bringt ja nix.

Und Auskünfte an die anderen Eltern dürfen die Lehrer natürlich nicht machen.
36+3 -> 2940g / 37+4 -> 3320g / 38+5 -> 3660g
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Nachtvogel

kleiner Zusatz: gut, also vorbringen könnt ihr es natürlich schon, einfach um zu zeigen, dass die Kinder das auch weiter erzählen, dass ihr bemerkt, dass was nicht optimal läuft, dass ihr interessiert seid...

Aber davon erwarten dass das Kind verschwindet oder man euch Infos gibt, dürft ihr nicht, das wird wohl nicht passieren
36+3 -> 2940g / 37+4 -> 3320g / 38+5 -> 3660g
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Flower Eight Revival

#16
Ihr könnt nichts tun. Haltet euch raus. Meinetwegen bespreche  es mit der klassenleitung, sollte jemand sich euch anvertrauen. Ihr könnt die Eltern jedoch  nicht zwingen ihr Kind zum Arzt zu bringen, ihr könnt nicht auf Diagnosen beharren. Hier ist Feingefühl angesagt, vertrauen aufbauen, ein Ohr für die Eltern haben ( sollten sie euch aufsuchen).Keine vorwürfe, wenn gefragt vielleicht tipps ( Kinderarzt, SPZ, etc.) geben. Sorgt für vertrauen am besten, dann beruhigen sich die Gemüter. Ich kann eure sorgen verstehen, aber am meisten tut mir das arme Kind leid.  :-\ in der Klasse meines kindes gibt es ein paar ADHS kinder und zusätzlich ein kind, dass sehr auffällig ist. Natürlich stört es und natürlich ist es nicht schön. Dennoch, ruhe bewahren, situation entspannen und nur nach Absprache mit klassenleitung den eltern helfen. Wenn dies nicht gewünscht ist, so ist es zu respektieren.

Sorry mit ipad geschrieben.

Once

#17
Zu jedem beschriebenen Beispiel kenne ich das passende Kind. Lügen, Aggressivität, Mobbing, Kaspereien, Erspressungen. In meinem Fall sind es meistens Kinder aus Großfamilien in denen der Einzelne wenig bis gar keine Aufmerksamkeit und (viel wichtiger) Fürsorge erhält.

Für mich liest es sich auf Grundlage dieser Erfahrung demnach so an, als handele es sich um Kinder die emotional starke Vernachlässigung erfahren haben und dementsprechend dazu neigen, die emotionalen Defizite im Schulalltag zu kompensieren. Da sie das Prinzip der positiven Bestätigung und Wertschätzung nicht von zu Hause kennen (es ihnen womöglich sogar unangenehm ist, sie nicht in sich ruhen, verunsichert sind, kein Selbstbewusstsein aufbauen konnten etc.) greift das eine, altbewährte Prinzip, dass für sie erfahrungsgemäß erfolgsversprechend erscheint - das der negativen Aufmerksamkeit.

Welche Chancen man hat (in Bezug worauf?) kann ich Dir so nicht beantworten. Hierzulande ist es jedenfalls nicht die Regel, dass probiert wird solche Kinder psychologisch aufzufangen und sie zu reintegrieren. Was tatsächlich mal eine Maßnahme wäre. Ich kann deshalb auch nicht unbedingt sagen, dass es als Eltern nicht auch unsere Sache ist. Natürlich geht es mich etwas an, wenn ich sehe, dass ein Kind verhaltensauffällig ist. Ich würde in jedem Fall verschiedene Instanzen darauf aufmerksam machen wollen und wenn alle Stricke reißen auch das Jugendamt kontaktieren (so das ggf. Familienhilfe eingeleitet wird/werden kann - oder zumindest jemand ein Auge drauf hat). Edit: ODER (noch wichtiger) klären ob entsprechende Prozesse bereits am laufen sind (Nachtvogel, genau). Der Weg würde dann erst über den Klassenlehrer bzw. über den Direktor gehen.

An die Eltern heranzutreten bringt erfahrungsgemäß wenig bis gar nichts, da sie (wie bereits festgehalten) meist der Ursprung des Problems sind. Häufig komplett unreflektiert - teils weil sie nicht können, meist jedoch weil sie sich nicht mit der eigenen Verantwortung auseinandersetzen wollen (Anja).

A.n.j.a

Damit hast Du völlig Recht, Once.  Lesson learned, aber sehr anstrengend.

Auch mir tat das Kind zu Anfang vor allem leid, @Blume, ich hab versucht, ihr zu helfen. Aber nachdem auch ich dann aufs Gröbste manipuliert und belogen wurde von ihr, ist mein Mitleid aufgebraucht, und vor allem: nicht (mehr) mein Problem, dass sie so vernachlässigt ist. Die Mutter ist so beratungsresistent und vor allem blind gegenüber ihrem eigenen (Nicht)Verhalten, das ist ganz schrecklich und grenzt fast schon an Missbrauch durch Vernachlässigung.

Die Frage ist halt, inwieweit solche familieninternen Manki von Schulen, deren Personal und eben allen anderen Kindern, die da auch lernen wollen,  aufgefangen werden können - und müssen. Und wie.

Schwierig, schwierig.

Flower Eight Revival

#19
.

Once

#20
Ja, berechtigte Frage.

edit: ach so und: ich finde gar nicht mal, dass Du einen Fehler darin begangen hast die Mutter anzusprechen. Im Gegenteil.

Aber nur weil es häufig nicht erfolgversprechend ist die Eltern zur Verantwortung zu ziehen, heißt es ja nicht, dass es verkehrt ist sie darüber zu informieren, dass etwas grundlegend verkehrt läuft. Das sollte so oder so geschehen. Wenn nicht über mich dann über den Klassenlehrer.

Peppeline

Ich äußere mich mal als Betroffene und zwar von der ,,Täter" Seite aus.  ;) (Gut, so extrem, wie hier teilweise beschrieben war es nun nicht)
Ich habe ja mit meinem Sohn durch die Schule in seinen ersten Wochen viel Ärger gehabt. Das Schlimmste war einfach, ich kenne ihn zuhause ganz anders, als wie er in der Schule gewesen sein soll und ich sollte ,,was machen". Das war für mich einfach nur scheisse. Wirklich hilfreich war für mich ein einziger Denkanstoss hier aus dem Forum. Der betreffenden Userin bin ich wirklich, wirklich dankbar, dass ich nicht das gute Verhältnis zu meinem Kind verloren habe, sondern wieder zu meiner Linie fand.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Köche den Brei verderben, soll heißen, je mehr ,,Außenstehende" involviert werden, desto undurchsichtiger wird das alles.
Ist man persönlich (--> das eigene Kind) betroffen, ziehe ich den direkten Elternkontakt vor. Sicher gibt es da einsichtsresitente Eltern, die werden ihre Einstellung aber auch nicht ändern, wenn es bis zum Elternrat oder gar Schulverweis geht.
Da kann ich absolut bei scarlet unterschreiben, das eigene Kind stärken.

Ich war ein bisschen erschrocken, wie schnell das mit den (Vor)Urteilen geht, bei ersten Elternabend (keine 2 Wochen nach der Einschulung), wurde schon heftig über ein Kind (nicht mein Kind) gesprochen, das andere gehauen hat, die Eltern des betroffenen Kindes waren nicht dabei. Da gingen aber schon blöde Sprüche über den Tisch, wie die so sind.  :-X

Mit Äußerungen, die das Elternhaus des Kindes betreffen, bin ich sehr vorsichtig, wer weiß schon, wie das wirklich bei anderen abläuft?


Zur Ausgangsfrage, gibt es keine/n Schulsozialarbeiter/in, die man als nächste Maßnahme mit einbeziehen kann?


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Es gibt Wunder, die geschehen. Und es gibt Wunder die entstehen...

Nicht sehen können trennt von den Dingen, nicht hören können trennt von den Menschen.

GiGi

Großes geliebtes Kind *11.2007
Kleines geliebtes Kind *02.2011

BiDi

In den Grundschulklassen meiner Jungs gab und gibt es immer verhaltensauffällige Kinder. Das reichte von Unterricht stören über das Verkloppen von anderen Kindern bis hin zu Stühle durch's Klassenzimmer schmeissen. Und ich rechne es der Schule hoch an, das sie keines der Kinder aufgegeben hat. Und jedes der Kinder hat (mehr oder weniger) im Laufe der ersten / zweiten Klasse sein Verhalten soweit 'sozialisiert', das beständiges Unterrichten möglich war.

Über die Massnahmen zur Sozialisierung erfuhren wir anderen Eltern nie etwas. Allerdings weiss ich, das die Schule ein grosses Netz an Hilfsangeboten und Sanktionsmöglichkeiten gesponnen hat. Was ich allerdings genauso wichtig fand ist, das auch die 'Opfer' sehr ernst genommen wurden. Als Moritz sich in der ersten Klasse nur um Haaresbreite vor einem fliegenden Stuhl ducken konnte, nahm ihn seine Klassenlehrerin beiseite und sprach mit ihm über diesen Vorfall. Einfach damit er am nächsten Tag angstfrei in die Schule gehen würde.

Grüsse
BiDi

Mattis: * 3.2004
Moritz: * 4.2005