Lesen lernen vor Einschulung

Begonnen von babbele, 21. März 2014, 13:21:17

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babbele

Hallo,
heute komme ich mal mit einem heiklen Thema... Lesen lernen vor der Schule.
Hat hier jemand Erfahrungen damit? Wie habt ihr es eurem Kind beigebracht? Was waren eure Gründe? Oder ist das autodidaktisch passiert?
Zu unserer Situation: meine Tochter will seit einigen Wochen lesen lernen. Sie ist sehr massiv in diesem Wunsch, äußert ihn immer wieder, sagt auch, dass sie es gemein findet, dass wir es alle alleine "dürfen" und sie nicht. Sie ist jetzt 41/2 Jahre alt, sprachlich sehr sicher, kommunikativ sehr stark. Schreiben lernen ist gar nicht so ihr Anliegen, sie schreibt zwar ihren Namen, Mama, Papa, Phili und alles, was sie aus diesen Buchstaben formen kann, aber das macht sie eher im Zusammenhang mit malen.
Bisher habe ich mich schlichtweg geweigert, das Thema lesen lernen irgendwie auszudiskutieren und habe ihr immer wieder erklärt, dass man das in der Schule lernt. Das reicht nicht mehr! Sie will! Ich weiß gar nicht, wie ich das richtig beschreiben soll  :-[  Ich habe nicht den Eindruck, dass es um Lesen ansich geht, also im Sinne von :" Ich kann schon lesen und du noch nicht" oder so, sondern eher ums Lesen als Informationsmöglichkeit oder Unabhängigkeit - ist das verständlich ausgedrückt? :-\
Nun bin ich zumindest so weit, mich mal schlau zu machen, was eigentlich tatsächlich die Nachteile wären, vor Einschulung lesen zu lernen. Mit ihr will ich das noch nicht thematisieren, aber ich selbst kann mich einfach nicht mehr einfach mit Sprüchen abwimmeln s-:)
Könnte ich ihr das überhaupt beibringen? Macht das Sinn? Welche Probleme könnten in der Schule auftreten? Welche "Fähigkeiten" fehlen Kindern bis 6 Jahren eigentlich, um Lesen zu lernen? Sollte man Lesen immer in Kombination mit Schreiben lernen?
Ich würde mich über eure Erfahrungen freuen, über Austausch mit euch oder einfach nur eure Gedanken dazu. Ich fühle mich übrigens weder als überehrgeizige Mutter, noch sehe ich irgendwelche Abweichungen von der Norm bei meinem Kind  ;)
Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. F. Picabia

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min(e)

ich hatte in dem alter angefangen lesen zu lernen, weil ich mit meiner mutter scrabble spielen wollte.
sie sagt, ich habe s mir quasi selbst beibegracht.
buchstaben erkannt und mich langsam gesteigert


ich verstehe darum auch nicht, wieso man seinem eigenem kind nicht lesen beibringen darf...

würde eines meiner kinder damit ankommen, würde ich es eben langsam anfangen... klassisch zuerst mit dem eigenen namen, mama, papa...

das einzige, was ich dabei mitbekommen habe, ist das man die buchstaben wie gesprochen benennen soll. nicht eff, sondern ff zb

Nipa

#2
Edit

mareka

Bei meiner Tochter war es ähnlich wie bei Deiner mit dem Unterschied, dass ihr Bruder gerade in der ersten Klasse war und sie es dadurch mitbekommen hat. Sie war damats 3,5 Jahre alt, also echt noch sehr jung. Sie wollte auch richtig lesen lernen und nicht einfach nur ein paar Ganzwörter wie die Namen der Familienmitglieder oder so. Sie wollte wissen, wie es richtig geht.
Da mein Sohn sich gerade im Leselernprozess befand und er sich schwer tat, hatten wir zu Hause noch ein Lesebuch, das seine Lehrerin ihm zum Üben gegeben hat. Wir sollten täglich mit ihm üben und auch wenn er oft maulte, sah sie es als was Tolles an und war wohl auch ein bisschen neidisch, dass er was mit mir oder meinem Mann alleine machen sollte.
Es spielten also verschiedene Gründe mit rein.
Auf jeden Fall habe ich ihr das Lesen mit Hilfe des Lesebuches beigebracht (ABC der Tiere), da sind die Silben verschieden farbig, das erleichtert das Lesen. Auch habe ich ihr einfache lautgetreue Wörter (Lilo, Mimi, Papa,...) aufgeschrieben und Silbenbögen darunter gemalt. Auf jeden Fall wie min(e) schon schrieb, ist es wichtig, die Buchstaben lautgetreu auszusprechen.
Sie wollte täglich üben, manchmal auch mehrmals am Tag, meist nur ein paar Minuten. Das Interesse hat sich nicht verloren. Wir haben nur mit ihr geübt, wenn sie von sich aus kam.

Jetzt ist sie 5,5 Jahre alt und liest für sich ganze Bücher. Schreiben kann sie nach Gehör, sie schreibt ein Gemisch aus Groß- und Kleinbuchstaben. Schreiben ist jetzt aber nicht ganz so wichtig, sie schreibt mal einfach so was, mal einen kleinen Brief oder auch schon mal eine kleine Geschichte (sehr süß). Teilweise schreibt sie auch E-Mails an ihre Großeltern oder so.
Aber das Lesen ist ihre wahre Leidenschaft. Ihr war es auch wichtig, dass sie selbständig durch das Lesen Informationen entnehmen kann. Es hat sich so vieles für sie eröffnet. Sie kann Spiele spielen, bei denen man Kärtchen lesen muss, sie kann lesen, was auf der Milchpackung ist, sie kann Briefe lesen, die an sie geschrieben wurden; sie kann im Kindergarten lesen, was auf dem Programm oder im Essensplan steht...Und eben Bücher lesen...

Sie kommt dieses Jahr in die Schule und ich bin entspannt! Was kann schon passieren? Entweder sie bekommt andere Aufgaben wie Texte lesen oder sie ist eben schnell fertig mit den Lesehausaufgaben. In der Schule wird eh nicht so viel lesen geübt, habe ich den Eindruck. Wenn ich mit meinem Sohn nicht so viel geübt hätte, könnte er heute noch nicht lesen, die Lehrerinnen gehen davon aus, dass man zu Hause übt.
Sohn 06/2005
Tochter 08/2008

Martina

#4
...
Ohne

babbele

Danke euch schonmal. Also, die Buchstaben, die kennt sie schon. Bzw. die passenden Laute dazu. Ich würde sagen, sie kennt/erkennt die Vokale und vielleicht 10-12 (keine Ahnung, schätze ich jetzt mal) Konsonanten. Sie "liest" ja für ihr Leben gerne Nummernschilder, Strassennamen, Haltestellenschilder, Hausnummern usw., da hat sich das irgendwie ergeben. Die Frage ist jetzt: mache ich da irgendwie mit System weiter oder nicht? :-\
Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. F. Picabia

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babbele

Zitat von: Martina am 21. März 2014, 20:11:04
IBei uns an der Schule können schon öfter Kinder lesen und da sie eh alle in ihrem eigenen Tempo arbeiten, ist das überhaupt kein Problem. Sie haben Wochenpläne und schnelle Lerner werden super unterstützt, genau so wie langsame.  :)

Das finde ich schon mal beruhigend, weiß aber nicht, wie das bei uns gehandhabt wird. Ich denke eigentlich auch, dass sich das alles wieder im ersten Jahr Schule von selbst angleicht. Weiß aber eben auch, dass viele Lehrer eher nicht wollen, dass Kinder schon vor der Schule lesen/Schreiben/Rechnen lernen...
Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. F. Picabia

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Sonne1978

Unsere Große konnte schon vor der Einschulung lesen, aber einige ihrer Klassenkameraden auch. Verhindern? Sehe ich keinen Sinn drin. Ist doch schön, wenn die Kinder wißbegierig sind, egal in welchem Bereich.

Unsere 2. Tochter kann einzelne Buchstaben lesen, aber mehr nicht. Ich dränge sie auch nicht dazu. Dafür ist sie im Rechnen wahnsinnig fit und fordert ständig Rechenaufgaben.

Jedes Kind hat so seine Stärken / Interessen, auf die ich eingehe, wenn es gewünscht wird :)

Mondlaus

Ich hab mit 4 gelesen. Ich kann dir nicht mehr sagen, wie es passiert ist, aber 'passiert' ist wohl das richtige Wort. Glaube aber, mit Nummernschildern, STraßennamen etc hat es auch angefangen. Hab da hauptsächlich bei meiner Oma gelebt, jedenfalls während dem Tag. Die hat es mir siche rnicht beigebracht, sie ist leider mehr oder weniger Analphabetin. Ich hatte aber ein reges Intersse an Büchern, und ich glaube, ich abe es mir selbst beigrabracht. Am Wochenende hätte ich dann Feedback von meinem Eltern, die hab ich gefragt, was ist dieses Wort, und was ist dieses Wort. Und als ich dann genug Wörter gekannt haben, hab ich die anderen irgendwie davon hergeleitet.
Ich hatte auch sehr viele Bücher.

Ich weiß aber, dass es dann in der Schule ein Problem war, denn die Lehrerin war genervt von mir. Denn es konnte sonst niemand lesen. Ich wollte unbedingt mitarbeiten und lernen (Erstklässler sind halt motiviert ;) ) und ich weiß noch, dass die Lehrerin, wann immer ich mich gemeldet habe, gesagt hat:" Du nicht, du weiß es ja sowieso", oder "Wer weiß was das heißt? Jetzt sind alle gefragt außer L., du sagst mal nix". Also Mitte der 90er war das wohl noch nicht so mit individuellem Lerntempo.

Die Ellie fängt jetzt auch schon an, einzelne Wörter zu lesen (oder zu erknennen?) und wegen meiner schlechten Erfahrung bin ich zögerlich, ob ich das aktiv weiter entwickeln soll.
Kind 2011
Kind 2014
...

mausebause

Mondlaus same here..ich konnte das bedingt durch ältere Geschwister auch so früh und durfte mir in der Grundschule genau dasselbe anhören..
ABER: Gott sei Dank sind die Zeiten vorbei - leider icht überall aber es wird..

Verhindere es nicht, wenn das Kind von selber lernen will dann lass es!
Helena fing ebenfalls mit 4 an Buchstaben zu lernen, dann kamen Wörter und irgendwann las sie eben - die Lehrerin hat und hatte damit keinerlei Probleme!
Und das ist hier der allgemeine Tenor - nur sollte man die Buchstaben nicht schon so aussprechen wie wir das tun - also nicht "be" für B oder so...

mareka

Babbele, zu Deiner Frage, ob Du ihr mit System das Lesen beibringen sollst: Du könntest es ihr anbieten, wenn sie es möchte. Schreibe ihr einfache, zweisilbige Wörter aus den Buchstaben auf, die sie schon kennt und male Silbenbögen darunter, damit sie sieht, welche Buchstaben sie zusammenziehen soll. Während sie liest, fährst Du (später dann sie selber) die Bögen nach. Wir haben mit Großbuchstaben angefangen, weil sie die schon kannte, aber damit kam sie schnell an ihre Grenzen, da im Alltag ja alles in Groß- und Kleinbuchstaben steht. Deshalb sind wir dann schnell umgeschwenkt.
Lesen lernen ist anstrengend, es kann sein, dass sie schnell keine Lust mehr hat. Vielleicht ist das Thema schnell erledigt, weil sie merkt, dass es schwieriger ist als sie dachte. Oder sie kommt immer wieder und fragt danach, dann könnt ihr ja ein bisschen üben.
Also so war es bei uns. Sie hat es sich nicht selbst beigebracht wie es ja bei manchen Kindern der Fall ist, sondern sie hat genauso geübt wie die Schulkinder und es dauerte auch recht lange, bis es flüssig klappte. Das Interesse war halt einfach sehr früh bei ihr da.

Ich empfand es als ein sehr entspanntes und motivierendes Lernen. Da es ja vollkommen freiwillig war, war es immer mit Spaß verbunden. Mein Sohn hat viele Tränen während des Lesen lernens in der 1. Klasse vergossen. Die Lesehausaufgaben waren oft recht umfangreich und er war überfordert. Es hat lange gedauert, bis er lesen als etwas positives angesehen hat. Zum Glück ist er jetzt eine wahre Leseratte!

Lernen ist immer dann am schönsten, wenn es freiwillig ist. So lernt meine Tochter gerade auch völlig entspannt das Flöte spielen, ohne Kurs, ohne üben müssen. Die Flöte ist da, ein Übungsbuch ist da und ich bin da und kann mit ihr üben wenn sie möchte. Ohne Druck. Sie übt auch alleine oder mit ihrem Bruder. Genauso lernt sie gerade das Schwimmen (was natürlich etwas aufwendiger ist, da man erst ins Schwimmbad fahren muss).

Es ist aber auch Typsache. Mein Sohn hat sich noch nie von mir etwas beibringen lassen. Er braucht für alles einen Kurs oder die Schule. Er hat von sich aus auch nicht so den Lernwillen.
Meine Tochter ist so ein Kind, das könnte ich komplett zu Hause unterrichten, vollkommen geleitet von ihren Interessen. Sie hat einen inneren Drang zu lernen und deshalb blieb sie auch beim Lesenlernen an der Sache dran, bis sie es konnte (und jetzt natürlich auch noch, sie liest jeden Tag).

Erzähl doch mal, wie es bei Euch weitergeht!
Sohn 06/2005
Tochter 08/2008

Brombeere

Zitat von: Mondlaus am 24. März 2014, 02:53:14
und ich weiß noch, dass die Lehrerin, wann immer ich mich gemeldet habe, gesagt hat:" Du nicht, du weiß es ja sowieso"

DAS kenne ich auch genau so - eher noch dann in der späteren Schullaufbahn - sehr ätzend. In den ersten Schuljahren war es eher so, dass ich den anderen Kindern viel geholfen habe - wovon die natürlich auf Dauer auch wenig angetan waren.

Ich würde aber trotzdem ein Kind, was sich fürs Lesen interessiert, darin unterstützen. Wie bei jeder anderen Begabung auch. Und es nicht bremsen, nur weil die Schule später vielleicht damit nicht umgehen kann. Und bei der Schulwahl - sofern eine  besteht - gezielt nachhorchen, wie damit umgegangen wird. Ich finde es aber völlig normal, dass einige Kinder bei Schulbeginn lesen können, andere nicht.

10/2010
07/2012

Fliegenpilz

Traurige Schulerfahrungen, sehr traurig.
Ich bin 1993 eingeschult worden, mein Bruder 1995 - wir haben beide vor der Schule schon selbstständig gelesen, waren recht fit in mathematischen Aufgaben und haben nie Probleme in der Grundschule gehabt, trotz das es damals noch nicht diese "individuellen Lehrpläne" (s-:)) gab.


babbele,
Ljiljana liest nun seit bald einem halben Jahr selbstständig. Sie hat immer wieder gefragt wie dieser und jener Buchstabe heißt, wollte erklärt haben wie man die Wörter zusammen zieht etc und irgendwann saß sie dann mit einem Buch auf der Couch und hat ihrer kleinen Schwester daraus zwei kleine Sätze vorgelesen. Und seitdem steigert es sich, das Interesse ist mal mehr mal weniger vorhanden, aber man merkt dennoch kontinuierlich eine Verbesserung im Lesefluss.

Eigentlich ist sie ein Schulkind 2015, sie geht dieses Jahr und ich sehe da absolut keine Schwierigkeiten für sie oder das sie sich gar langweilt - gibt noch genug Stoff, den sie lernen kann :)

M-e-l

Ich bin da MITTLERWEILE (denn das war mal ganz anders  ;D ) auch entspannt. Meine Tochter hat sich das Lesen selbst beigebracht, da war sie 3 1/2 , wir haben es nicht mal bemerkt, aufgefallen ist das im Kindergarten, die Erzieherin sprach uns darauf an, nachdem unsere Tochter mit einem Buch zu ihr gegangen ist und gesagt hat "Das Buch heißt..... und dann den Titel" woraufhin die Erzieherin sie fragte "ach, habt ihr das auch Zuhause" und sie meinte "Nein, aber das steht da".

Das WIE ist mir ein Rätsel, ich habe schlichtweg keine Ahnung wann oder wie sie lesen gelernt hat, was wir allerdings immer getan haben, war, ihr auf ihre Fragen zu antworten. Also dieses klassische "Was ist das für ein BUchstabe?" darauf hat sie nie die Antwort "dazu bist du zu klein" bekommen, sondern halt den Namen des Buchstaben. Das hat sie schon relativ häufig gemacht.

Als sie dann so früh lesen konnte, war unser größter Gegner unsere Umwelt........ stell dich auf blöde Kommentare ein, falls sie es kann....... am besten lange vorher. Mich hat das damals psychisch wirklich fertig gemacht, es war alles, nur nicht toll, dass sie lesen konnte, denn ich war das Monster, dass sein 3jähriges Kind auf nen Stuhl fesselt und ihr von morgens bis abends Wissen in den Kopf prügelt. Zumindest klingt das immer so  :-[


Heute ist alles gut, sie ist 7 und glücklich. Im Sommer kommt sie in die 4. Klasse, da sie nicht nur früh lesen konnte, sondern auch den Rest und ich stehe all dem etwas anders Gegenüber.
Jetzt ist mein Sohn 3 und fängt genau so an und mir ist klar, dass ich es nicht verhindern werde, also tu ich, was ich immer getan habe, ich antworte auf seine Fragen, verschließe meine Ohren, treff mich am besten mit niemandem und hoffe, dass ich in 4 Jahren sagen kann "er ist glücklich" genau so, wie es bei der Großen gelaufen ist.


An deiner Stelle würde ich nicht bewusst mit ihr lesen üben, aber ich würde ihr das was sie wissen will nahebringen und der Rest kommt dann irgendwann von alleine.

M-e-l

Und noch was zum Thema "lesen lernen" generell vor der Schule, also nicht ganz so früh, aber im Vorschuljahr, das finde ich nun erst Recht nicht schlimm. Ich kenne mehrere Kinder die mit meiner Tochter eingeschult wurden und die vorher anständig lesen konnten, wäre es nur das gewesen, wäre das also kein Problem gewesen. Ich glaube das ist halt sehr unterschiedlich und ich bewundere Lehrer, die mit diesen Kluften von sehr fitten Schülern und solchen die nicht mal ihren Namen "malen" können, umgehen können müssen. Ich glaube das ist nicht immer leicht und ich ziehe da absolut meinen Hut vor, aber ich denke es ist der Normalfall.....

HappyMom

Mein Sohn ist 5 1/2 und kann auch schon lesen. Er hat sich das schlichtweg selber beigebracht. Angefangen hat es damit dass er schreiben lernen wollte und da haben wir angefangen Buchstaben/Laute zu üben, das Alphabet hat er auch auswendig gelernt s-:) Dann habe ich ihm ein Vorschulheft gekauft wo er Buchstaben schreiben üben kann und das hat er immer wieder und unermüdlich geübt und eines Tages hat er einfach mal vorgelesen was so auf den Lebensmittelpackungen drauf stand S:D
Sage ich ihm ein Wort das er schreiben soll, dann schreibt er das aus dem Kopf heraus auf ohne zu gucken wie das richtig geht :)

Wenn deine Tochter Interesse zeigt und will, dann unterstütz sie dabei und zeige und erkläre ihr das richtig. Nichts ist schlimmer als einem Kind eine Antwort schuldig zu bleiben.

babbele

Hier gab es ja ganz vielel Erfahrungen und Anregungen - danke  :-*
Ich habe heute morgen mal eine Anlauttabelle ausgedruckt und mir gedacht, wenn sie mich das nächste Mal löchert, lege ich sie ihr mal hin und schaue gemeinsam mit ihr, ob sie was damit anfangen kann. Was soll ich sagen? Mein Kind hat heute nachmittag dieses Blatt runtergerattert und tatsächlich auch sofort kapiert, dass es nicht ums Begrifferaten geht, sondern, dass es sich um Buchstaben/Anfangslaute handelt. Nur bei den doppelten (EI, PF, QU usw.) hat sie gezögert und ein wenig gebraucht.
Und ganz ehrlich, ich habe mein Kind lange nicht so beschäftigt, eifrig und gut gelaunt erlebt zuhause, sie hatte richtig Spaß daran!

@ mareka: wenn sie weiter machen möchte, dann werden wir wohl noch ein wenig mit der Anlauttabelle üben, bis alle Buchstaben sitzen und dann werde ich es so probieren, wie du beschreibst, also mit Silbenbögen. Ich habe heute auch gemerkt, dass sie dabei komischerweise keinerlei Probleme hat, sich von mir "etwas sagen zu lassen", sondern echt begierig war, mir zuzuhören :)

@mel: noch ist meine Tochter kein Vorschulkind, sie ist 4,5 Jahre alt, zudem noch Kannkind, wir sind uns nicht sicher, ob sie schon 2015 eingeschult wird oder besser ein Jahr später. Aber so weit weg vom Vorschulalter ist sie ja nicht  ;) Deine Tochter ist hochbegabt? Ich kann mir schon vorstellen, dass da manche Menschen ganz doof drauf reagieren  :( Umso schöner, dass deine Tochter ihren Weg zu gehen scheint und glücklich ist! Ganz autodidaktisch wird es bei meiner Tochter mit dem Lesenlernen aber bestimmt nicht gehen, da bin ich mir recht sicher (auch keine Hochbegabung in Sicht  ;)). Sie möchte es unbedingt können, fragt auch viel nach, aber sie sucht geradezu nach einer "Anleitung".

@happymom: wie gesagt, ich denke, ganz alleine selber beibringen, das funktioniert nicht. ich werde mich aber auch nicht mehr komplett verschließen, wenn sie weiterhin so massiv fragt.

@christiane: Darf ich fragen, was zwischen "immer wieder gefragt wie dieser und jener Buchstabe heißt, wollte erklärt haben wie man die Wörter zusammen zieht etc" und "irgendwann saß sie dann mit einem Buch auf der Couch und hat ihrer kleinen Schwester daraus zwei kleine Sätze vorgelesen" passiert ist?  :-\ 
Vor Langeweile in der Schule habe ich bei meiner Tochter auch keine Angst. Keine Ahnung, was mir da Sorgen macht :-[

@brombeere: die Grundschule steht schon fest, allerdings habe ich natürlich noch keine Ahnung, wie die Lehrer dort so reagieren. Nina hat ja wahrscheinlich noch über 2 Jahre Zeit, bis sie eingeschult wird ;) Ich werde aber mal bei einer Freundin vorsichtig nachhorchen, deren Tochter im Sommer eingeschult wurde.

@ alle mit schlechten Schulerfahrungen: ich glaube, genau vor sowas habe ich Angst. Dass die Lehrer es ihr unnötig schwer machen oder sie gleich einen Stempel abbekommt, dass sie es bei ihren Mitschülern schwer hat, dass ich ihr etwas falsch beibringe... Keine Ahnung, meine Befürchtungen sind da eher konfus und indifferent s-:)

@sonne: Drängen würde ich sie auch nicht, wozu? Ich bin mir sehr sicher, sie wird es lernen, ob jetzt oder in der Schule ;) Ich gebe aber offen zu, für mich wäre es entspannter, sie würde dieses Interesse einfach nochmal 2 Jahre nach hinten verschieben :P

@mondlaus: Viele Bücher, da sagst du was ;D Diese Leidenschaft teilt meine Tochter mit mir und ich finde es auch ganz großartig! Wir können beide ohne Probleme ein stündchen in einem Buchladen hängen bleiben und ja, sie bekommt tatsächlich oft ein Buch, wenn  sie es sich aussucht. Vielleicht ist es also auch ein hausgemachtes Problem :-\
Elli ist noch um einiges jünger als Nina, oder? Die Frage stellt sich halt in beide Richtungen: soll ich es bei meiner Tochter weiter fördern, aber eben auch: kann ich es überhaupt verhindern?

@nicole: sie spricht glücklicherweise die Buchstaben wie von selbst als Laute aus und ich kann es ja berücksichtigen  :) Ich bin mittlerweile auch eher der Meinung, dass es kontraproduktiv ist, meinem Kind "beizubringen", dass es NICHT lernen darf/soll. Ich kann also nur auf eine ähnlich entspannte Lehrerin hoffen, wie bei euch.

Generell ist mein Problem, dass sie nicht nur nach Buchstaben oder so fragt oder wie man dies und jenes schreibt oder was auf dem Schild steht. Klar beantworte ich ihr diese Fragen, habe ich schon immer, finde ich auch völlig normal. da sage ich natürlich auch nicht: "Dafür bist du noch zu klein, das lernst du in der Schule." Aber sie äußert ausdrücklich und massivst den Wunsch, lesen zu lernen, ihre Bücher selber lesen zu können.

Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. F. Picabia

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