Plastiksachen Fobie

Begonnen von Buts19, 07. Februar 2014, 12:48:57

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Buts19

Servus Leute,

ich bin vor kurzem Vater geworden, was mein Leben ziemlich durcheinander geworfen hat. Nun bin ich auf einem Kreuzzug alles schädliche, was es im Haus gibt, zu entfernen. Angefangen bei Plastikzeug, wie zB: der Wasserkocher.
Hab hier ein Thread durchgeselesen der schon was zurück liegt aber wollte nich darin posten, deswegen ein neues Thema =).

Also gesucht wird ein Wasserkocher der meine Standarts einhalten kann, d.h. kein Plastik, welches mit dem kochenden Wasser in berührung kommt.

Würde mich freuen wenn mir jemand weiterhelfen kann  ;)

dragoness

Wir haben einen Edelstahlkocher der glaube ich sogar aus dem Al*di war, da ist nur der Deckel Plastik (weiß nicht ob das für Dich eine Rolle spielt, da man den Deckel beim Ausgießen aufklappen kann und das Wasser (außer dem Kondenswasser vielleicht) nicht mit dem Deckel in Berührung kommt.). Ansonsten gibt es doch auch Glas-Wasserkocher, aber was die für Deckel haben weiß ich leider auch nicht.

lotte81

Wir haben nun diesen Petra Wasserkocher und sind bisher zufrieden...war auch nicht teuer über a*m*a*z*o*n
Der hat allerdings trotzdem außen noch Kunststoff...nur eben innen nicht mit Wasserberührung
03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
10/2018 ♀️

Sunshine1980

Ich war auch schon auf der Suche.
Habe das gefunden Deckel ist aus Edelstahl. Ist aber ein türkische Teekocher, unten ganz normaler wasserkocher mit Edelstahldeckel.

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Lg,Sunshine

Once

#4
es gibt keine Wasserkocher die ohne Plastik auskommen. Nicht einen einzigen.

Wenn sie aus Edelstahl sind, sind die Deckel aus Plastik oder die Ausgussfilter (die teilweise fix montiert sind). Es ist also drauf zu achten, dass dieser herausnehmbar sind oder mit dem Deckel schlicht nach oben weggeklappt werden können.

Auf Glaskocher würde ich auch verzichten. Es scheint auf den ersten Blick als seien sie die bessere Variante, allerdings ist die Heizplatte mit idR nicht sichtbaren Silikon umrandet (edit: sunshine - bei deinem ist das auch der Fall) bzw. abgedichtet. Im Grunde kocht man da also jedes mal das Silikon weich.

Wir haben jetzt einen Edelstahlkocher von Bosch (mit Plastikdeckel). Das einzige was ich daran neben dem Deckel zu bemängeln habe ist, dass er nicht sehr sparsam ist und das Wasser recht lange kocht bis er schließlich aus geht.

Once

Wenn Du Dein Kind sonst vor giftigen Chemikalien schützen willst, dann würde ich Dir dazu raten möglichst schadstofffreie Kleidung zu kaufen - also entweder Bio oder Second Hand.

Buts19

#6
Danke für die antworten. Nach einigen Tagen recherche hab ich dieses Baby hier gefunden:
Ottoni Fabbrica Alice Elegance. Euere Meinungen dazu?
Da kommt kein Plastik ans Wasser und der Kalkfilter wird auf Anfrage mit einem aus Metall getauscht!

schwalbe

mal abgesehen davon, dass du diesen Link hier nicht einstellen darfst!!! cooles Teil, aber bei dem Preis würde ich vermutlich eher zu dem guten alten Wasserkessel mit Pfeife drauf greifen.
zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen, Wurzeln und Flügel (Goethe)

dasmuddi

deswegen muß man ja die Werbetrommel rühren bei dem Preis

ich weiß ich bin böse und sehe hinter jeden der sich wegen solcher Fragen extra in einem Forum anmeldet einen Werbemenschen*ggg*


Buts19

#9
Ups, sorry wegen dem Link. =)
Ja der ist echt teuer, aber ich hab einfach bis jetzt keinen anderen gefunden.... und ich such schon einige Tage...

Kessel hmm ja, aber [Login or Register] sind schneller und Energie effizienter

@dasmuddi
Nicht gerade effektiv sich in einem Forum anzumelden, um seine Produkte zu vermarkte ;)

Bettina

Bei Weltbild (war das glaube ich) gibt es auch einen Keramik-Wasserkocher.
4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

Once

auch bei den Keramikkochern ist innen Plastik verbaut. Es sei denn man nimmt die die man auf die Herdplatte stellt oder eben tatsächlich einen alten Kessel (siehe Schwalbe). Die einzige Variante bei der das Wasser nicht mit Plastik in Verbindung kommt sind Edelstahlkocher. So mein Stand.

Flower Eight Revival

Zitat von: Buts19 am 13. Februar 2014, 12:36:41


Kessel hmm ja, aber Wasserkocher sind schneller und Energie effizienter



Nicht immer. Mit einer Induktionsplatte kocht man noch schneller und sparender. Ich nutze mein Wasserkocher nicht mehr. Allerdings gibt es durchaus auch Gegenstimmen gegen einer Induktionsplatte. Wie man es versucht, eine perfekte Lösung gibt es nicht.

Elphaba

Buts19,
kaufst Du den Kocher? Magst Du mal davon berichten? Wir sind auch gerade auf der Suche nach einem Plastikfreien Kocher...

Großer Bruder *06
Kleine Motte    *08
Wirbelwind      *10

redheart

Sonst halt in der Pfanne das Wasser kochen ;)

Brains are wonderful, I wish everyone had one.

Cornelia x Marie Sophie

Mich würde ja mal interessieren, ob dann Plastik generell nicht mehr vorkommen darf, also auch keine Telefone, generell jede Sorte von Geschirr, generell keinerlei Kinderspielzeug, in dem Plastik vorkommt - was ist mit Einmal-/Spülhandschuhen, was mit Plastikbeuteln, die man ja wohl doch benötigt und wenn es nur für den Abfall ist... Was ist mit Körperpflegemitteln, die in Plastikflaschen abgefüllt sind?

Ich selbst bin absolut davon überzeugt, dass Flaschen, etc. BPA-frei sein sollen/müssen, aber es an einem Wasserkocher "festzumachen" und dann von einer Phobie zu sprechen, ich weiß nicht...  :-\ :-\
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"Wir sind geboren worden, um den Glanz Gottes, der in uns ist, leuchten zu lassen" (Nelson Mandela)

Flower Eight Revival

Lies das mal. [Login or Register]
Vollkommen auf Plastik verzichten wir nicht, meiden aber bestimmte sachen bewusst.

scarlet_rose

Es geht doch nicht darum, es an einem Wasserlöslicher fest zu machen, aber er ist eben eine der vielen Produkte, an die man denken kann/muss.

Und ich meine, dass Hitze das Freisetzen diverser Stoffe begünstigt  :-\
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Elphaba

Also,
für mich ist Plastik (frei) gerade ein großes Thema. Ich habe den Film Plastik Planet noch nicht gesehen, lese aber gerade ein Buch über eine Familie, die weitestgehend Plastikfrei lebt (und es funktioniert).
Jedenfalls möchte ich versuchen unser Konsumverhalten zuliebe der Umwelt und auch unserer Gesundheit zuliebe ein wenig umzugestalten.
Über die Massen an Verpackungen rege ich mich schon lange auf: Warum muss jedes einzelne Spülmaschinen Tab mit Plastik umhüllt sein? Wieso ist in vielen Läden Gemüse eingeschweißt? Wieso gibt es z.B. in unserem Ede*ka Markt nur Plastiktüten um loses Obst und Gemüse einzupacken? Usw und so fort.
Weiterhin habe ich neulich einen guten Bericht zum Thema Schadstoffen in Plastik die in die Nahrungsmittel übergehen, gelesen. Fängt bei Nutella an (im Deckel ist Gift, geht in die Nutella über) und hört bei Joghurts auf.
Ich will Plastik gar nicht generell verteufeln, viele Sachen machen Sinn und sind nützlich, aber es gibt gibt eindeutig zu viele Plastikverpackungen die überhaupt keinen Sinn machen und sowieso nur für den Müll (und für die Geldbeutel der Hersteller) produziert werden. Und es gibt eindeutig zu viele Giftstoffe über deren Gefährlichkeit kein Mensch Bescheid weiß.

Großer Bruder *06
Kleine Motte    *08
Wirbelwind      *10

Once

#19
Zitat von: Cornelia x Marie Sophie am 14. Februar 2014, 11:23:32

Ich selbst bin absolut davon überzeugt, dass Flaschen, etc. BPA-frei sein sollen/müssen, aber es an einem Wasserkocher "festzumachen" und dann von einer Phobie zu sprechen, ich weiß nicht...  :-\ :-\

Naja, es ist schon ein Unterschied ab man sich ein Stück Plastik ans Ohr hält, oder ob man sein Trinkwasser in Plastik erhitzt und es dann trinkt. Die Weichmacher finden sich dann nachweislich im Trinkwasser. Für mich eine nachvollziehbare Grenze.

Edit: Elphaba: ich bin da ganz bei Dir. Wir haben Plastic Planet schon mehrfach gesehen. Und jedes Mal graust es mich aufs neue. Ich ärgere mich auch immer über die unnütze Verpackung, über das ungefragte Einpacken gekaufter Produkte in Plastiktüten, in jedem Einzelhandelsgeschäft. Und auch über die Leute die jede eingekaufte Gemüsesorte in eine separate Plastiktüte verpacken (selbst Bananen). Da mangelt's einfach total an Bewusstsein. Selbst in den Bioläden ist es üblich sein Gemüse in Plastiktüten abzuwiegen (da regt es mich auch am meisten auf). I don't get it!
Ich nehme wohl mal eine Plastiktüte wenn ich Champignons kaufe (und gerade die gehören eigentlich in Papier), aber auch nur weil es die Kassierer meistens nervt diese einzeln vom Band auf die Waage zu verfrachten. Danach pack ich dann alles andere Gemüse zu den Champignons - meistens hingegen kommen die Sachen einfach so aufs Band und auch in die Gemüsekiste.
Plastikflaschen werden hier auch gemieden, es sei denn wir sind unterwegs und es gibt gerade nichts anderes. Und ich trinke auch generell nicht (gerne) aus Plastikbechern. Früher (also als Kind) hab ich das nur getan.
Ich wünschte auch es gebe einen größeren Markt für Plastikfreies. Ob nun sichtbar oder unsichtbar.

Elphaba

Hallo!
Wir haben uns jetzt für diesen Wasserkocher entschieden. Lt "Plastikfrei-Leben-Forum" wurde er empfohlen.. Mal sehen, wie er tatsächlich verarbeitet ist. Ganz ohne Plastik kommt er wohl nicht aus, aber es ist auf ein Minimum reduziert.

Clatronic WK 3501 G Wasserkocher

Once,
Das mit den Plastiktüten im Supermarkt kenn ich. Gerade so kleine Sachen wie Champions kann man schlecht lose zur Kasse transportieren. Ich finde es einfach total doof, daß es keine Alternative in manchen Läden gibt!
Vor ein paar Tagen hat mein Mann einen Bericht gesehen, wo von einem Laden in Kiel erzählt wurde, der alles nur lose verkauft... Ist leider nicht um die Ecke, aber den werde ich mir bei Gelegenheit mal anschauen!
Gestern haben wir Plastik Planet angeschaut und uns wurde ganz anders. Gruselig.

Jedenfalls werde ich schauen, was ich in unserem Alltag umstellen / verbessern kann.
Großer Bruder *06
Kleine Motte    *08
Wirbelwind      *10

Alchemilla

#21
Ich möchte zu dem Thema auch gerne ein paar Anmerkungen machen :-)

In einem "geschlossenen Müllsystem" ist es umweltfreundlicher Plastiktüten zu verwenden als Papiertüten. Hört sich komisch an, aber die Herstellung von Papiertüten ist sehr energieintensiv und es werden giftige Chemikalien verwendet. Solange das Plastik nach Gebrauch verbrannt! (wichtig) wird, ist die Ökobilanz gar nicht so übel. Schlimmer sind z.B. Kunstfasern in Kleidung. Die gehen mit dem Waschmaschinenwasser in die Kanalisation und bleiben uns quasi ewig erhalten. Alles, was an Plastik nicht korrekt entsorgt wird ist eine Katastrophe. Als Müllbeutel und Tragetaschen etc. sind Plastikbeutel in Deutschland allerdings relativ unproblematisch bzw. besser als die Alternativen. Plastik an sich ist auch ungiftig. Es handelt sich im wesentlichen um Kohlenstoff, Sauerstoff, Stickstoff und Wasserstoff in endlos langen Molekülketten, die so stabil sind, dass sie eben biologisch kaum abbaubar sind. Sie schädigen lebende Zellen aber auch nicht. Weichmacher (Zusatz zu Plastik) können allerdings gesundheitsschädlich sein. Deshalb sollte man keine Plastikprodukte kaufen oder benutzen, die stark riechen. Was da so stinkt ist nämlich nicht das Plastik. Außerdem würde ich auch immer nach Möglichkeit auf diese superbillig Produkte aus Asien etc. verzichten. Die sind selten nach dem besten Stand der Technik hergestellt. Aber Grund zur Panik gibt es nicht. Die Polymerchemie ist nun auch schon 100 Jahre alt und entgegen einer weit verbreiteten Meinung steigt die Lebenserwartung immer noch an. :-)
Dies mal so zur allgemeinen Info nicht für die, die sich eh schon umfassend informiert haben sondern für die, die sich eigentlich nicht auskennen, aber in Panik geraten könnten, bei der Vorstellung, dass wir schon unsere Babys systematisch vergiften, wenn wir ihnen erlauben mit Lego zu spielen.
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Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten. (Wilhelm Busch)

Bambam72


Once

#23
woher kommt Deine Expertise? Ist jetzt nicht provokativ gemeint sondern absolut ehrliches Interesse? Kannst Du ggf. noch mal Quellen dazu durchgeben? Fänd ich super in Sachen privater Weiterbildung. Die Kunststoffe die über den Vorgang der Maschinenwäsche in die Abwässer geraten habe ich tatsächlich nur peripher auf dem Radar.

Stimmt, auf dem Festland gibt es hierzulande wenige Probleme mit ge'littert'em Müll - allerdings ist es ja leider nicht so (und ich finde das liest sich ein wenig missverständlich), dass dem Plastik hierzulande idR nichts an Weichmachern, Stabilisatoren, Flammschutzmitteln etc. beigemischt wird. Wenn ich hier im Haushalt mal die verschiedenen Recyclingcodes sammele, dann wird das recht schnell ersichtlich - und zwar bei jedweden Alltagsgegenständen. Die Kunststoffindustrie ist außerdem nichtgerade DIE Industrie in die ich persönlich blindes Vertrauen setze. Auch nicht hierzulande.
Auch liest es sich sehr viel netter wenn man von Kohlenwasserstoffen anstelle von Erdöl spricht.  :-\
Und kommt es nicht (neben den Giften die aus der Verbrennung der oben erwähnten Substanzen hervorgehen) insbesondere bei der Verbrennung von Kohlenwasserstoffmolekülen zu Rußbildung?

Was die Energiebilanz (insbesondere in Anbetracht der Langlebigkeit des Kunststoffes) im Vergleich zu Papiertüten angeht würden mich ganzheitliche, unabhängige Studien wirklich noch mal interessieren. Falls Du was hast, gerne her damit! Im Großen und Ganzen glaube ich nach allem was ich bislang gelesen habe nicht, dass Kunststoff ein Rohstoff ist auf den man, im Kontext einer nachhaltigen, globalpolitischen Zukunft, bauen sollte. Allerdings ist sicherlich richtig, da gebe ich Dir recht, dass blinde Panik mindestens genau so naiv zu werten ist wie blindes Vertrauen.

Alchemilla

#24
Ich bin studierte Biologin und arbeite seit ...15?  ??? Jahren in einem Unternehmen, das sowohl Polymerchemie als auch Pharmaforschung betreibt. Meine Expertise ist also sozusagen "alles was ich in den letzten 20 Jahren studiert, gelernt und gearbeitet habe" ohne, dass ich Dir jetzt hier eine Quelle angeben könnte, die mit letzter Sicherheit ganzheitlich und unabhängig ist.

Zum Thema "liest sich netter": Chemisch gesehen sind Kunststoffe langkettige Kohlenwasserstoffe die durch eine Polymerisationreaktion verknüpft worden sind. Quelle ist häufig Öl. Erdöl ist pflanzlichen Ursprungs - wenn das auch schon recht lange her ist und somit sind Plastiktüten pflanzlich   ;D
Das sollte jetzt ein Witz sein aber diese Art der Argumentation höre ich häufiger von sehr chemie- und pharmakritischen Menschen nur anders herum.

Es gibt auf viele Fragen einfache Antworten, die sich leicht nachprüfen lassen und zwar von jedem Laboranten im 3. Lehrjahr.
Sind die handelsüblichen frei verkäuflichen Kunststoffe giftig, krebserzeugend oder fruchtschädigend: nein
Sind beigemengte Weichmacher giftig, krebserzeugend oder fruchtschädigend: teilweise ja
Die besonders giftigen hat man mittlerweile vom Markt genommen, bei den anderen ist es eine Frage der Grenzwerte. Grenzwerte sind keine willkürlich von der Industrie festgelegten Hausnummern sondern kommen aus sehr umfangreichen Studien (deren genauen Ablauf hier keiner hören will).
Ist es möglich umweltneutrale, hygiensche Verpackungen zu produzieren: bisher nein
Ist es ökologisch sinnvoller eine Plastiktüte oder eine Papiertüte dafür zu produzieren: Unter der Voraussetzung, dass die Tüte verbrannt wird, wird die Ökobilanz der Papiertüte bei sehr häufigen Gebrauch besser. Vorher nicht. Bei der Verbrennung kommt es zu Rußbildung. Das ist richtig. Es wäre sicher besser, kein Plastik zu verbrennen. Es wäre ökologisch aber auch besser kein Papier her zu stellen oder Braunkohle zu verfeuern.
Gibt es ein Risiko, dass eine Substanz, die bisher als ungiftig galt sich doch noch als giftig herausstellt? Klar. Gibt es. Die Wahrscheinlichkeit, dass besonders empfindliche Menschen auf Substanzen auch innerhalb der erlaubten Grenzwerte reagieren, ist da. Allerdings ist die auch bei Birkenpollen da. Das nennt man allgemeines Lebensrisiko  ;)

Eine Sache ist mir besonders wichtig zu betonen: In der chemischen Industrie und in der Pharmaindustrie arbeiten sehr viele, sehr gut ausgebildete Menschen zusammen. Der Anteil an gewissenlosen Psychopathen ist nicht höher als in der Gesamtbevölkerung. Wir stellen wissentlich weder giftige Kinderspielzeuge her, noch würden wir Kindern Impfstoffe empfehlen, die den Kindern schaden, um reich zu werden, noch stecken wir 100 Millionen Euro in die Entwicklung von Medikamenten, um dann die Nebenwirkungen zu verschweigen. Mal abgesehen davon, dass ein einziger Medikamentenskandal ein Unternehmen den Kopf kosten kann.
Es geht natürlich darum, Geld zu verdienen - sonst könnte man auch gleich wieder zu machen, aber es gibt Kontrollgremien und Behörden und die sind nicht alle korrupt und gewissenlos. Ich selbst arbeite seit Jahren in der Entwicklung von Antikörpern zur Bekämpfung von Krebs- und Herzkreislauferkrankungen. Mich hat in 15 Jahren noch keiner gebeten, Ergebnisse zu verschweigen oder umzudeuten. Und es hat mir auch noch nie jemand Geld für mein Schweigen angeboten. *schnüff*
Und ja: Das kommt durchaus vor, dass Wissenschaftler betrügen, um des Erfolgs willen und es gibt Manager, denen ihre Karriere wichtiger ist als Menschenleben. Aber diese Dinge fliegen dann auch sehr zuverlässig auf, sobald größere Gruppen von Menschen betroffen sind. Es muss sich nur eine neue Umweltaktivistengruppe gründen, ein paar Chemiker und Chemielaboranten einstellen und Proben nehmen und rumms. Vorbei. Für Fachleute ist das ja schließlich ein Heimspiel und Fachleute gibt es viele. Die kann man gar nicht alle verarschen.

Aber noch mal zurück zum Plastik :-) Ich mag das Zeug auch nicht besonders. Es fühlt sich nicht gut an, es sieht nicht schön aus und es lässt sich nicht mal kompostieren und es ist in weiten Teilen der Welt ein massives Müllproblem. Meine Möbel sind nach Möglichkeit aus Vollholz, meine Kleidung ist aus Baumwolle (außer den Nylonstrumpfhosen vielleicht) und ich kaufe Obst und Gemüse lose beim Regionalanbieter und Getränke in Glasflaschen. Find ich ja allein schon ästhetischer. Ich persönlich esse auch kein Fleisch aus industrieller Produktion (Dank der ganzen Schmiergelder, die ich hier kriege, kann ich mir Biofleisch leisten , ups  :-X ) aber ich habe keine Angst vor Plastik oder vor dem Pausenbrot in der Tupperdose und darum geht es mir einfach. Ich kenne einige Menschen, die machen sich solche Sorgen  um Elektrosmog, Impfschäden oder Nanopartikel (ohne von irgendwas mehr als eine grobe Vorstellung zu haben), dass sie völlig vergessen, dass sie mit hoher statistischer Wahrscheinlichkeit steinalt an Herzversagen sterben werden ;)
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Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten. (Wilhelm Busch)