Adipositas-Chirurgie -30 kg / von 56 auf 44

Begonnen von Jules, 24. April 2010, 15:35:26

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Sanne

Ich lese hier ganz begeistert mit!  :D ( Du hast einen sehr tollen Schreibstil )

Darf ich fragen, wieviel du abnehmen willst / sollst / musst?

Und wie Dein Essplan nun so aussieht?
Jara - 21.10.2005
Lea - 21.05.2008

Mareike

ich lese hier auch gerne mit!
ich sehe solche OPs zwar auch mit gemischten gefühlen, würde mich aber wohl auch dafür entscheiden.
bei mir muss einiges runter, aber ich bin für eine OP wohl ein zu "leichter" fall.
ich muss jetzt einfach mal wieder meinen schweinehund bekämpfen und ich weiß, dass ich es dann in den griff kriegen kann...
hab jetzt wegen diesem thread mal meinen BMI ausgerechnet und bin bei 35,3 :'(
20 kilo runter und die welt sieht anders aus!


Jules

Oh, ich danke Euch, ich werd ganz rot...
Wo ist ein Errötungs-Smiley, wenn frau ihn braucht!!  ;D

Es ist für mich auch ein recht therapeutisches Ding, das alles so nachzuverdauen.

Zu Euren Fragen:

Ich hab mir kein Zielgewicht vorgenommen. Für mich ist es schon so verrückt, dass ich in 2 Kilos ein Ziel erreicht habe, von dem ich mich nicht mal erinnern kann, wann ich das Gewicht das letzte Mal in meinem Leben hatte. Das nimmt mich total ein und danach sehe ich weiter. Ich nehm mir das Häppchenweise vor. Um offiziell danach dann "normalgewichtig" zu sein, müsste ich 32 Kilo zusätzlich abnehmen, ne ganz schöne Hausnummer, was? Aber das ist so weit weg. Wenn ich 15-20 kg danach noch schaffen würde, dann wäre das bombastisch, damit wäre ich schon sehr, sehr zufrieden und dankbar.
Ich kann mich mich gar nicht sooo schlank vorstellen, daher habe ich keine Vision von einem Zielgewicht.

Ich hab schon ein großes, großes Ziel geschafft. Mein BMI ist von etwa 41 auf 37 runter.
Ich bin nicht mehr Grad III adipös, sondern "nur" noch Grad II. Grad III heißt übrigens auch "morbide Adipositas". Da hat es mich immer geschaudert.

Mein Essensplan sieht so aus:
Morgens trinke ich ein Glas Milch, bring die Zwerge in den KiGa und fahre dann zur Arbeit. An meiner Aussteige-Bushaltestelle kaufe ich mir meist einen Becher mit gemischtem frischen Obst und knabbere das während ich auf Arbeit bin.
Mittags gibt es meist ein paar Reste oder auch mal ne Tütensuppe, die ich noch aus der Flüssigphase übrig habe.
Abends essen wir zu Hause warm und da esse ich mit, aber vermeide nach Möglichkeit die Kohlenhydrate. Wir grillen jetzt viel auf dem Balkon auch Gemüse und dann esse ich Fisch oder Fleisch und dazu das Grillgemüse, aber keine Kartoffeln oder Brot. Dahingehend versuche ich schon auf die EBin zu hören und zu 95% läuft das so. Tomate-Mozzarella, damit bin ich auch happy.
Generell, wenn ich unterwegs bin, versuche ich die KH auszuklammern. Wenn mein Mann ne Wurst bestellt, dann beiße ich mal von ab, aber ich muss nicht vom Brötchen abbeißen.
Mittags will ich aber normale Mischkost mit allem essen.

Es ist schwer, auf die Trinkmenge zu kommen, weil ich nur kleinere Schlücke trinken kann und vor, während und nach den Mahlzeiten eh nicht, weil das den Bauch ja auch füllt. Aber ich habe immer eine Trinkflasche dabei und trinke nebenbei immer ein bisschen und es wird besser.

Ich hab mich halt für die OP entschieden, weil ich Angst hatte. Ich wollte nicht noch 10 Jahre auf Verdacht rumdoktoren und hoffen, es irgendwann mal hinzukriegen, abzunehmen. Und dann merkt man, dass man es eben NICHT hinkriegt und man hat seinem Körper noch 10 Jahre lang dieses Gewicht angetan.
Ich will für meine Kinder ein gesundes Vorbild sein und sah einfach keine Alternative für mich, weil ich wirklich schon alles bis auf Mund-Zukleistern probiert hatte. Ich hab durch die Vorunterschungen ja auch gemerkt, dass ich bis auf die Schlafstörung ziemlich gesund bin, ich wollte es nicht darauf ankommen lassen, dass sich das massiv ändert und ich vielleicht mal mit nem Diabetes dastehe...  :-X

Ich hab die Hilfe gebraucht und wenn man sein Leben neu ändern will, dann will man es jetzt-sofort-gleich-aufderStelle! So fühlte ich mich. Ich hab ja die ganze Antragsstellungsprozedur ziemlich schnell geschafft und bekam auch sehr fix einen OP-Termin, dennoch ist es für mich alles sehr unwirklich.
Ich bin noch nie vorher operiert worden und hatte kurz vorher dann auch tierisch Angst, aber hatte noch mehr Angst davor, aufgrund des Übergewichts frühzeitiger zu sterben und nicht für meine Kinder dasein zu können. Oder dass mein Übergewicht mir in entscheidenen Phasen dann ein Bein stellt.
Ich hätte auch schlicht und einfach nicht gewusst, was ich sonst noch alles hätte probieren sollen, ich hab wirklich so viel durch und überall schon so derartig viel Geld gelassen...

Meine Entscheidung habe ich sehr viele Monate richtig durchgearbeitet. Ich hab in online Foren vor allem viel nachgelesen, womit die Leute nachher Probleme hatten und warum manche trotz OP keinen Erfolg hatten. Also nicht einfach nur die Hurra-Geschichten gelesen, sondern besonders auch die unangenehmen Sachen.
Auch ich habe Angst, dass bei mir doch noch irgendwas schiefläuft und ich das alles umsonst durchgemacht habe. Ich fühlte mich so bereit, wie ich nur sein konnte, ich war ehrlich mit mir selbst und wusste, ich bin seelisch aufgeräumt, ich kenne meine Dämonen. Aber alle Antworten hat man dennoch noch lange nicht und alle Eventualitäten kann man deswegen noch lange nicht vorhersehen.

Ich betrachte mich als Glücksmenschen. Vielleicht, weil ich nie etwas für selbstverständlich nehme und so dankbar für alles bin, was ich erleben durfte und was mich geprägt hat. Auch die harten Zeiten. Unmittelbar vor der OP im Narkoseraum hatte ich richtig Bammel meinen guten Stern überstrapaziert gehabt zu haben.
Bevor ich in die Klinik fuhr, kam ein Xavier Naidoo Song im Radio. Ich finde ihn etwas zu schwer und bedrückend oft, er klingt für mich immer, als würde er am offenen Sarg singen.
Und der kam jetzt an diesem Morgen. Ganz toll!
Die Strophe, die mir ins Ohr hüpfte war "Du musst Deinen Weg zu Ende gehen, Du kannst jetzt nicht aufhören". Das hat mich ganz umgehauen. Den genauen Text hab ich im Tagebuch, das hier ist jetzt sinngemäß wiedergegeben.
Mein Weg war, dass ich Hilfe brauchte.

Manchmal wenn ich was esse, hab ich ein schlechtes Gewissen deswegen. Meine Mengen sind sehr winzig, daher achte ich darauf, ausgeglichen zu essen. Aber selbst heute ist es alles noch neu und schräg für mich.


Liebe Mareike, mit einem BMI von 35,3 bist Du schon in Adipositas Grad II gerutscht. Wenn der Wert aber auf 35 oder drunter geht, ist es Grad I! Das packst Du!

Wenn man aber meint, wirklich Hilfe zu brauchen, das Gewicht runterzukriegen, und weiß, danach hat man alles im Griff, dass es auch unten bleibt, dann kann einem vielleicht ein Magenballon helfen.
Ich will hier weiß Gott nicht OPs verkaufen, sondern nur informieren, denn ich hab damals auch begierig mich für alles interessiert, was es gab, allein aus Neugier und Interesse am Thema.
Ein Magenballon wird ambulant mit leichter lokaler Betäubung über den Mund eingeführt, dann mit Kochsalz glaube ich gefüllt und bleibt 6 Monate dann im Magen. Der Magen ist also ausgefüllt und man ist viel schneller satt und das kann helfen, abzunehmen.
Das ist also ein nicht-operativer Eingriff, sowas gibt's auch.


Ich hoffe, ich hab jetzt alle Fragen beantwortet, ansonsten einfach fragen!

Sanne

Ja - ich frage  ;D

also - Budder bei de Fisch! Du kannst nicht mehr viel essen, schlicht, weil in Deinem Magen kein Platz mehr ist! JA?

Was ist mit den Gelüsten?  ???

Also ich bin nicht nur dick, weil ich "bei Tisch" einfach zu viel esse, sondern weil mich die Gelüste überkommen - von Zeit zu Zeit  s-:) Und ich denen dann auch nachgebe  :-X

Ich ernähre mich eigentlich recht gesund und ausgewogen. Und auch an Menge nicht zu viel. Und ich zwischendrin Tage, da könnte ich den Kühlschrank hoch und runter fressen und brauche nicht aufhören. Die "Tage" hindern mich auch im Moment daran, noch ein paar Kilos runter zu bekommen - ich nehm 2 KG ab - und "fress" sie mir wieder drauf  :-X  s-:)


Also - was ist mit Gelüsten? Fressattaken? ( Nur wenn du drüber schreiben magst - gerne auch per KN  :) )
Jara - 21.10.2005
Lea - 21.05.2008

Mareike

@sanne
deinen beitrag kann ich für mich genauso übernehmen!

meine ernährung, grade auch mit den kindern, ist eigentlich recht ausgewogen und ich koche ziemlich fettarm. ich schaue, dass immer was gesundes bei jedem essen dabei ist, auch wenns auch nur mal das obst zum nachtisch ist, und verarbeite z.B. fast nur gesunde fleischsorten.

bei mir ist es auch das zwischendrin, der kühlschrank, abends noch was essen,weil dann die kinder im bett sind und ich ruhe habe...

gelüste, davon fange ich gar nicht erst an :-X

Jules

#30
Ich antworte gern:

Mein Magenvolumen ist sehr gering, daher bin ich sehr schnell satt. Das ist richtig, die Menge ist entspechend sehr klein. Ich lasse auch knallhart alles stehen, wenn ich satt bin, weil ich mich sonst sehr unwohl fühle.

Was Gelüste angeht, so habe ich dahingehend schon vor einigen Jahren viel verändert.
Was mir SEHR geholfen hat, ist das Buch "Essen als Ersatz" von Geneen Roth. Das war auch sehr entscheidend mit verantwortlich dafür, dass ich meine Fressanfälle mit in den Griff bekommen habe. Ich empfehle, bei Amazon mal die Leserkommentare dazu zu lesen, da bekommt man ein gutes Bild vom Inhalt dazu.
Die Autorin empfiehlt, dass man sich nicht so sehr reglementieren soll, sondern einfach auf seinen Körper hören soll, was er braucht. Wenn man sich was versagt, dann wird der Mythos um das Verbotene nur größer und das ist gar nicht so seelengesund.
Sie hat ein Beispiel beschrieben, wo eine Kursteilnehmerin erzählt hat, dass sie immer einen Hieper auf eine bestimmte Kekssorte hat, aber sie darf ja nicht, sie ist ja zu dick. Geneen meinte dann, sie soll sich den Keks jetzt einfach mal kaufen und ihn genießen, sich aber nicht so martern. Die Teilnehmerin hat es gemacht, hat sich den Keks gekauft, festgestellt, dass sie ihn als Kind toll fand, aber als Erwachsene richtig abartig findet und mit dem Probieren eines halben Kekses hat sie sich dieses Druckes entledigt.

Mir ging das ähnlich, ich hab seitdem wirklich das gegessen, worauf ich Appetit hatte. Wenn ich was süßes wollte, aber nicht genau wusste, worauf genau, hab ich alle Sorten gekauft, auf die Appetit hatte und wenn es die eine Sorte nicht war, dann hab ich halt die andere Sorte gegessen.
Der Unterschied war nur: nach einem kleinen Biss wusste ich schon bescheid und ich konnte das, was ich nicht mehr essen wollte auch beiseite legen, wo ich es früher DENNOCH aufgefuttert hätte.
Ich habe damit gelernt, nicht nur am Beispiel Süßes, genau auf meinen Körper zu hören, was er gerade will. Und ich habe gemerkt, das gleicht sich alles wunderbar aus, der Körper ist schlauer, als ich dachte. Wenn ich mal eine Phase hatte, wo ich viel Appetit auf frisches selbstgebackenes Brot hatte, dann kam danach auch mal ne Phase, wo bestimmtes Fleisch wichtig war oder viel Obst, viel Gemüse oder alles gut kombiniert.

Ein großer Teil meines Problems damals war, dass ich mich nie getraut habe, zu essen, worauf ich Hunger hatte und in den Mengen, wie ich meinte, es zu brauchen. Ich habe als vergleichsweise normalgewichtiges Kind an der Gewichtsobergrenze zum Übergewicht öfter mal einen Kommentar bekommen, ob ich das oder jenes denn wirklich noch essen will und fühlte mich immer beobachtet und reguliert. Entsprechend habe ich oft heimlich was gegessen.
Erst jetzt als Erwachsene habe ich mich davon befreit und esse, was ich will. Und das ist gesund. Und SEITDEM klappt es sogar, dass ich Süßes, oder mal Kartoffelchips (die wir nie im Haus haben, mein Mann mag aber hin und wieder mal welche) in so kleinen Mengen essen kann, dass nach 3-4 Chips wirklich Schluss ist.
Und ich bin so kritisch, dass ich als Schoko-Süchtling noch lange nicht jede Schokolade esse. Davon haben wir doch einiges im Haus, weil ich damit gern mal backe. Aber an Schoki esse ich nur 2-3 Sorten und nur die, auf die ich Lust habe. Wenn mir eine Sorte nur zu 95% schmeckt, esse ich die nicht. Ich bin mir dafür zu schade. Genauso gibt es auch Eissorten, die ich ok finde, aber ich esse nur das, was ich zu 100% mag und das nur, wenn der Appetit auf DAS Ding da ist, ich das auch da habe und ich es in Ruhe essen kann. 95% ist mir nicht gut genug.

Wenn ich so unbestimmte Gelüste habe und meine, ich müsse jetzt irgendwas in mich hineinfuttern, wie Ihr das vermutlich meint,... hmm....
Das hatte ich bis vor kurzem. Aber bei dem "Gelüste"-Ding hab ich gelernt, dass ich eigentlich gar keinen Hunger oder Appetit auf irgendwas habe, sondern das andere Gründe bei mir hat. Ich horche dann in mich hinein und merke: Eigentlich habe ich keinen Hunger/Appetit, eigentlich ist mir eher langweilig, eigentlich brauche ich gerade was zum Abschalten nach einem stressigen Abend mit den Kids, oder etwas macht mir Kummer.
Und dann gehe ich das eher so an. Bei Langeweile oder Abschalten mache mir die Wii an und spiele was (Wii fit mag ich gern) damit sind die Hände beschäftigt und Essen ist kein Thema.
Wenn mir was Kummer macht, versuche ich das zu lösen so es geht. Das letzte war, dass ich immer wieder ganz unglücklich über eine Freundin war, von der ich mich sehr enttäuscht gefühlt habe. Ich konnte es nicht für mich ignorieren, schrieb ihr meine Enttäuschung in einem Brief. Mit dem Brief teilte ich meinen Kummer mit, und beendete die Freundschaft. Allerdings hatte ich ihn so geschrieben, dass sie auch sehr gut hätte darauf eingehen können und wir hätten es auch aus der Welt räumen können, tat sie nicht. Damit hatte ich es "behandelt" und fühlte mich besser.

Was das "Zwischendurchessen" angeht, so habe ich in einem Buch gelesen, dass das auch oft ein Zeichenfür Durst sein kann, was man nur nicht als solches versteht. Das fühlt sich wohl in den Phasen sehr ähnlich an. Ich würde dann einfach erstmal was trinken und sehen, ob das mit einem Getränk nicht schon behoben sein könnte.

Beim Zuvielessen am Tisch gibt es nur eine Lösung: lang-sa-mer-ess-en.
Der Körper braucht eine Zeit, ein Sättigungsgefühl zu senden. Und ich würde abends eben mich an Fleisch/Fisch/Eiweißträger und Gemüse satt essen.

So, damit erstmal ab dafür....
;D

dane_80

Ich lese gespannt mit!
Ich habe gar keine Erfahrung mit Adipositas-Chirurgie, aber ich habe Übergewichtige Personen verschiedener Grade im Umfeld und sehe deren ( mal gute, mal katastrophalen) Umgang damit.

Ich finde Du bist unheimlich weit gekommen. Ich habe/hatte eine Essstörung, musste mich auch damit auseinandersetzen und kann sagen dass Dein Ergebnis auch meines ist: Essen worauf man Lust hat, aufhören wenn man satt ist, sich mal was gönnen und Durst kann als Hunger wahrgenommen werden. Damit fahre ich seit Jahren sehr gut, esse alles und bin normalgewichtig ohne mir was zu versagen und ohne meine Essstörung auszuleben. Ich denke Du bist auf einem sehr guten Weg!

Was ich gleichermaßen spannend und seltsam finde ist Dein Bericht von den Ernährungsberatern. Ich habe erst eine erlebt, die hat mir aufs erste gereicht. Und auch da konnte man sehen dass die Tips an den Alltagsanforderungen scheitern würden, wer macht Weihnachten Diätkost für die Familie? Da stimmt dann eher die Aussage einer Kollegin von ihr: Dick wird man nicht zwischen Weihnachten und Neujahr, sondern zwischen Neujahr und Weihnachten. Sünden sind erlaubt so lange man sie genießt und hinterher wieder vernünftig wird.
Don't worry that children never listen to you; worry that they are always watching you. (R. Fulghum)


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~ Oma Netti ~

Ich lese auch sehr gespannt mit  :)

Ich muss dich mal was fragen, bei der Menge, die du ißt, hast du denn da keinen Hunger? Also dass nicht viel reinpasst in deinen neuen Magen hab ich verstanden, aber hat man denn dann nicht doch Hunger? Wenn ich morgens nur ein Glas Milch trinken würde und dann bissel Obst knabbern würde, würde ich sterben vor Hunger und vor allem würde mein Kreislauf schlapp machen.

Respekt an dich, dass du das so packst, aber ich bin ehrlich kritisch. Vor allem hab ich noch nicht ganz verstanden, warum dafür diese Op notwendig ist. Also genauso essen, wie du es jetzt tust, könntest du doch auch ohne die Op, oder nicht? Bitte nicht böse auffassen, ist gar nicht böse gemeint, ich bin einfach nur neugierig.

Allerdings finde ich deine Ausführungen zum Thema "Gelüste" sehr sehr interessant und werde da mal drauf achten. Denn DAS ist mein Problem. Gelüste. Eine Tafel Schokolade vor der Glotze zB und so Sachen, wie Sanne das schon beschrieb. Vielleicht tut man das ja wirklich aus Langeweile, das würde schon Sinn machen. Und ich ess dann eben das, was da ist, auch wenn ich die Schokolade eigentlich gar nicht so gerne mag.  s-:)

Ich wieg übrigens 92kg auf 1,68m und finde mich nicht sonstwie dick, aber halt auch nicht schlank.

Frieda

Ich finde es ganz toll und sehr interessant zu lesen, wie du deinen Weg hier offen beschreibst! Alles Gute für deine Abnahme weiterhin!

Tinka&Mia

#34
.

Jules

#35
Hallo dane_80,
Ich habe einige EB mit der Zeit mitgemacht und mich oft geärgert. Ich verstehe nicht, warum diese Leute nicht ihr Wissen so vermitteln können, dass es auch lebensnah umgesetzt werden kann. Ich habe die Teilnehmer immer genau beobachtet und oft gemerkt, wie schnell die wieder mental ausgestiegen sind und dem ganzen fachlich nicht mehr folgen konnten oder sie dachten sehr merklich ,,die Alte spinnt".
Eine EBin meinte mal, fettarmer Scheibenkäse wäre ja genauso lecker wie normal-fetter, da schmeckt man ja keinen Unterschied und den habe sie ihrem Mann auch schon mal untergejubelt, ohne dass er das bemerkt hätte.
Ich dachte nur, du armes Wesen, dass Du einen Beruf im Ernährungswesen hast und KEINE Ahnung hast, wie sensationell all die verschiedenen Käsesorten schmecken können! Aber klar, eine Scheibe gelber Halbfett-Gummi kommt da ja sooo gut mit...
Ich nehme den Halbfettscheibenkäse auch, denn ich weiß, ich brauche etwas Eiweiß (in fettarmem Käse ist der Eiweißgehalt höher) und es ist für eine Bürostulle, da ist das ganz ok und was ich so noch aufs Brot mache, bringt dann schon den Geschmack. ABER wenn ich im Fachgeschäft diese irren Käsesorten sehe, dann nehme ich mir immer mal wieder einen im Angebot mit, und genieße ihn. In Maßen aber dafür umso lieber. Mein Mann hat mir gezeigt, wie man die einzelnen Käsesorten am besten isst und ich erlebe da immer wieder tolle neue Geschmäcker (vielleicht alle 6 – 8 Wochen mal)
Ich habe viel aus dem EB-Kurs gelernt, das werde ich später nochmal zusammenfassen. Aber lebensnah waren die nie.  Ich habe mir halt gesagt, dass es immer an einem selbst liegt, wie viel man aus so einer Veranstaltung mitnimmt und ich habe viel gelernt, was ich auch heute umsetze.
Mein Weg bis zur OP war der wichtigste und härteste und ich danke Dir, dass Du ihn so genau verstehst. Ich musste erst einige Dämonen ablegen und verstehen und sehe mich dahingehend bestätigt, dass ich seit ewig mein Gewicht halte und auch während der SS nicht zugenommen habe.
Und ich habe seitdem mein Gewicht gehalten, ohne zu diäten, einfach indem ich in Balance mit meinem Körper war. Und das hat mir auch den Mut gegeben, die OP anzugehen. Ich fühlte mich bereit dafür und hätte es nie gemacht, wenn ich mich noch so vollgestopft hätte oder über meinen Hunger gegessen hätte. Da hätte mir keine OP der Welt helfen müssen.
Eine EB ist ja schön und gut, aber die Leute brauchen in der Regel mehr Hilfe als reine Biologie-Fakten. Eben eine Sensibilisierung, wenn man genau diese Probleme bei sich beobachtet, die wir hier besprochen haben: Essen vor dem Fernseher, Essen aus Langeweile oder Kummer. Mit ein bisschen Anleitung zur Selbstanalyse und Sensibilisierung darauf könnte man Leuten viel besser helfen.  Aber die Berater fahren nur stur ihren Kurs. Sie können sicher gut das Gegessene analysieren und beraten, wie man sein Essen besser zusammenstellen kann.
Aber wenn es nur um das Erlernen eines neuen Baukastens für sein Essen ginge – warum nehmen so viele Leute dennoch nicht ab? Warum ist Adipositas eine der Top 3 Volkskrankheiten tendenz steigend? Sind wir alle doch blöder als ich denke? Nein, aber richtige Hilfe ist hart zu finden. Meine OP war für mich nur das Einläuten des Abnehmens mit Hilfe der Restriktion im Magen. Aber was wäre die OP ohne meinen langen Wegs des an mir Arbeitens? Gar nix.

Jules

Hallo Annettilein,
ich bekomme Hunger, er ist aber mit wenigen Bissen gestillt. Das Hungerhormon Wieheißtesnochmalgleich wird in der Magenschleimhaut gebildet. Wenn davon mengenmäßig weniger da ist, wird auch weniger Hunger gebildet und der ist schnell befriedigt. Daher ,,leide" ich nichts.
Mein Essen passe ich an. Morgens trinke ich gern erstmal was, weil es für mich noch etwas schwierig ist, auf meine Trinkmenge zu kommen. Außerdem ist es für alle Abnehmenden ungeheuer wichtig, genug Eiweiß zu sich zu nehmen, daher verknüpfe ich das. Aber der Morgenhunger kommt dann auch schon schnell genug und ich esse, wenn ich Hunger hab, achte nur darauf, langsam zu Essen. Mittags esse ich auch mal ne Kartoffelbrei-Minutenterrine oder so, das geht im Büro schnell und ich hab noch Reste aus der Kostaufbauphase, die ich so gut verbrauchen kann. Der Körper hat ja nach der OP zwei Wochen nur flüssiges bekommen (was durch einen Strohhalm ging), dann eine Woche breiiges und ist so ganz zufrieden und vermisst nichts. Ich fühle mich fit und gesund und bin auch richtig aktiv.
Für mich ist es immer noch komisch, so kleine Mengen zu essen. Vom Kopf her will das noch nicht rein. Ich tue mir eine Kinderportion auf, und schaffe davon nur einen sehr kleinen Bruchteil. Aber dadurch, dass ich ja satt bin, vermisse ich ja nichts. Und das zeigt mir, dass ich kopfmäßig gut eingestellt sein muss, dass ich nicht esse um des Essens willen, sondern auf meinen Körper achte.
Warum die OP notwendig war? Weil ich mir nicht zugetraut habe, mal eben 50 kg abzunehmen. So banal ist es. Soviel Übergewicht schleppe ich mit mir rum, auch wenn mir viele sagen, dass man mir das nicht ansieht. Aber ich spüre das und mir war wichtig, das gesundheitlich jetzt in den Griff zu bekommen, bevor mir das Übergewicht gesundheitlich richtig übel mitspielt. Ich habe richtig Angst um mein Leben und meine Gesundheit gehabt.
Ich wusste, was ich bisher an Arbeit an mir selbst geleistet habe, war  unerlässlich und hat mich psychisch in eine gute Lage gebracht. Aber ich habe meine Grenzen erkannt. Ich schaffe es nicht allein. Ich hatte mein Maximalgewicht um 10 kg reduziert, aber dann war Schluss und mein Körper schien an diesem Gewicht zu kleben.
Für mich ist es psychologisch aufgrund meiner Vorgeschichte auch schwierig, mir mein Essen reglementieren zu lassen. Ich habe so lange dafür gekämpft, auf meinen Körper hören zu dürfen, worauf er Appetit hat, das kann ich nicht mehr aufgeben. Ich achte darauf , gesund und ausgewogen zu essen, aber ich will natürlich essen. Ich könnte nie zu den Weight Watchers gehen. Dafür ist bei mir zu viel kaputtgemacht worden, was ich gerade jetzt wieder repariert habe. Ich höre da auf mein ,,Bauchgefühl".
Mir hat mein Chirurg gesagt, dass ab einer gewissen Stufe an Übergewicht  es einfach unrealistisch ist, das Gewicht so allein in den Griff zu kriegen. Der Körper funktioniert eben nicht so, dass man sagen kann, nimm 2 kg ab und mach das 25x hintereinander. Dazu wurden jetzt viele Langzeitstudien aus den Staaten ausgewertet und das wird wissenschaftlich jetzt anders bewertet und ich habe das auch in vielen Reportagen immer wieder reflektiert gesehen.
Ich habe es mir einfach nicht zugetraut, es allein hinzukriegen, trotz toller Ernährung und Sport, den ich jetzt regelmäßig machen kann. Ich will auch nicht ,,schlank" werden, ich habe davon kein Konzept mehr für mich. Ich will gesundheitlich in einen grünen Bereich kommen und auch für meine Kinder ein gesundes Vorbild sein.

Jules

Danke Frieda!!

Liebe Tinka,
danke für Deine lieben Worte. Ich habe manchmal auch Hieper, aber dann merke ich auch, dass meinem Körper eben was fehlt!
Bei Deinen Beispielen: Milch: vielleicht fehlt Dir Calcium oder Eiweiß, Bananen sind ein guter Magnesiumlieferant.
Ich habe gelernt, dass das meistens schon seinen Grund hat, wenn der Körper was will. Und da darf es auch mal verrückte Tage geben, solange über die Woche gesehen die Ernährung so ausgewogen und OK ist. Ich denke, wenn ich nicht ausgewogen gegessen hätte, hätte ich weiter zugenommen. Ich fühle mich so gut und richtig. Man muss auf seinen Körper hören, lernen was man kann aber unter'm Strich muss jeder sein eigenes Rezept finden, wie man sein Problem löst.

Ich habe auch Phasen in meinem Leben gehabt, wo ich mir nie hätte träumen lassen können, an dem Punkt zu sein, wo ich jetzt stehe. Es kann sich kein anderer vorstellen, wie besonders es sein kann, wenn man sich erlaubt, "normal" zu essen, ohne Fremdbeobachtung und -kommentierung. Ich habe mich sehr freiarbeiten müssen.
Ich habe vor der OP in einer Art Lebenslauf alle Diätversuche aufgelistet (das brauchte die KK) und es war hochinteressant, das noch mal zu reflektieren. Abgenommen hat nur mein Geldbeutel, weil das Problem eben im Kopf war und ich auch das verhaltensbedingte "Fehlessen" erstmal durchleuchten und verstehen musste.
All die Vorarbeit hat überhaupt erst den Gedanken an operative Hilfe erlaubt.

Wer sich im Kopf nicht aufgeräumt hat, der wird auch mit der OP nicht abnehmen, es gibt genug Tricks, das zu umschiffen und trotzdem seine Kalorien zu tanken, Snoopy hatte das ja auch berichtet.
???

Bri Tta

Hallo Jules!!

Ich lese begeistert mit, bei mir wurde der Antrag leider abgelehnt, und das obwohl ich eine Empfehlung der Ärzte aus der Reha hatte.
War jetzt im Februar/März 3 Wochen zur Reha in Bad Rothenfelde. Ich bin auch Adipositas Grad 3, habe zusätzlich Diabetes und Rückenprobleme.
Die Kk begründen die Ablehnung bei mir damit, das ich in der Reha in den 3 Wochen ziemlich viel an Gewicht verloren habe, und es mit einer Ernährungsumstellung auch geht, obwohl ich die ja schon hinter mir hatte.
Mein Arzt wird nach meiner jetzigen SS auf jeden Fall Wiederspruch einlegen, wir haben uns das Wiederspruchsrecht "einfrieren " lassen, was Gott sei Dank problemlos geklappt hat.

Meine Gewichtsabnahme klappt trotz SS weiterhin, habe schon wieder 4 kg weg seitdem ich aus der Reha wieder da bin.
Ich habe mich übrigens auch für einen Schlauchmagen entschieden, hatte einige Vorträge in der Klinik über die Op´s und das war für mich dann die beste Alternative, da ja im allgemeinen alle anderen Varianten irgendwann "rückgänging" gemacht werden (Magenband wird zb. entfernt und der "große" Magen ist wieder da).

Ich bin übrigen NICHT durch zu vieles Essen so dick geworden, sondern durch Medikamenteneinnahme (Kortison und Antidepressiva durch schwere Krankheiten). Natürlich futtert man sich mal paar Kilos an, aber eben nicht so viele wie bei mir.
Deshalb, nicht jeder Dicke ist Essgestört!

Hatte übrigens in der Reha einen Tischnachbarn ,der frisch operiert mit Schlauchmagen in die Reha kam (Op lag 3 Wochen zurück) und er hatte in den drei Wochen 33 kg abgenommen!!!
Er hatte aber auch nochmal ne Portion mehr drauf, lag bei knapp 200 kg Ausgangsgewicht.
Aber fasziniert hat mich das trotzdem.

Ich werde hier weiter fleissig mitlesen, und wünsche dir weiterhin alles ,alles Gute!!! :-*
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ehemals Fannilein :-)

Jules

Hallo Fannilein,

wie schön, von Dir mehr zu lesen!! Es ist gut, dass Ihr gegen den Einspruch Widerspruch einlegen könnt. Das lohnt immer und sehr oft wird es danach dann auch irgendwann genehmigt.
Kennst Du www. adipositas-portal punkt de? Da gibt es auch viel Infos zu den Widerspruchsgeschichten.

Ich hab die Erfahrung gemacht, dass die Entscheidungen oft recht willkürlich getroffen werden und oft genug klappt es dann im 2. Anlauf. Wenn Du Fragen hast, ich helf Dir gern weiter!

Ich drücke Dir erstmal die Daumen, dass Du eine tolle SS hast und dass es mit dem Abnehmen weiter so gut klappt. Und Du wirst dann schon schnell merken, ob eine OP für Dich noch wichtig ist oder nicht.
Du kennst ja die Gründe der Ablehnung und ein guter Arzt wird wissen, was er Dir daraufhin attestieren kann.

Berichte mal, und bei Fragen weißt Du ja, wo Du mich finden kannst.  ;D

Mir macht es auch Spaß, meinen Weg hier zu reflektieren, der Lernprozess hört nie auf und ich bin sehr dankbar, dass ich die OP machen konnte.

Wir wollen vermutlich auswandern und dabei könnte starkes Übergewicht auch ein Problem werden, daher will ich es nicht darauf ankommen lassen, dass mir die Kilos da einen Strich durch die Rechnung machen. Ich bin auch noch zu jung, um mich a la "dick na und?" in eine Talkshow  zu setzen und aufzugeben.
Jeder Tag ist wichtig und 11 kg weniger ist für mich MASSIG.

Ich bin zwei Hosennummern kleiner, heute musste ich eine Hose am Bund umkrempeln, damit ich an der Bushaltestelle keine Show abliefere.

Am 10. Juli fliegen wir nach Australien, die Woche vorher werde ich mir neue Klamotten gönnen.
;)

dane_80

Ich finde wirklich bewundernswert was Du an Vorarbeit geleistet hast! Sich selber und sein Essen so zu analysieren und dann dahinterzustehen ist toll, und ich denke auch dass das entscheidend ist für den Erfolg. Ich kenne jemanden der nach der OP ( Magenband) Nutella löffelte - und natürlich nicht abnahm. Ohne eigene Arbeit geht es nicht! Und die Arbeit an der eigenen Ernährung ist hart!

Ein Cousin hat einmal eine EB gehabt wie sie sein sollte, sein geführtes Ernährungstagebuch wurde analysiert und gekuckt wann er was und warum isst. Dann wurden Alternativen gesucht, andere Zubereitungsarten usw. Das war auch sehr erfolgreich. Sonst hab ich das Gefühl viele haben ein "Programm" was sie jedem überstülpen wollen, ob das grade low carb, Mittelmeerküche, eine-Grapefruit-zum-Frühstück ist oder was weiß ich. Ohne auf die unterschiedlichen Menschen und ihre unterschiedlichen Geschmäcker, Gewohnheiten und Bedürfnisse einzugehen.

Essen ist soviel mehr als Proteine + Fett + Kohlenhydrate. Sonst wären wir alle mit ein paar Pülverchen und Shakes glücklich und schlank und gesund. Ich bin allerdings auch immer wieder total erstaunt wie wenig manche wissen, was gut ist und was nicht. Nicht nur geschmacklich, auch von der Qualität.

Ich wünsche Dir ganz viel Erfolg auf Deinem Weg!

Don't worry that children never listen to you; worry that they are always watching you. (R. Fulghum)


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Jules

Ich komme gerade von meiner Hausärztin, sie ist sehr zufrieden mit mir.
Anfang Juli machen wir ein Blutbild und gucken mal, wie mein Nährstoffspiegel so ist und ob ich vielleicht anfangs noch etwas zuführen muss.

Ich sprach auch lang mit ihr über die EB, sie war ganz entsetzt, was mir da geraten wurde und meinte gleich "das ist ja komplett falsch und veraltet, ich muss Fr. B. gleich mal anrufen".
Und als ich dann berichtete, dass so viele Obst- und einige Gemüsesorten ja gestrichen seien, fielen ihr entgültig die Augen aus dem Kopf, das ginge ja gar nicht, ich dürfe essen, was ich wolle.  :o
Wir sind jetzt so verblieben, dass ich ihr die EB-Kursunterlagen mal reinreiche und sie guckt sich das an und wird mit der Frau mal reden.
Hab ich nicht gesagt, jeder erzählt einem was anderes??  ;D

dane_80 hat ein tolles Beispiel gebracht, wie leicht man seinen möglichen OP-Erfolg boykottieren kann. Ich kann mich erinnern, Snoopy hatte auch berichtet, dass eine Dame sich ja Torte püriert hat, da fiel ich auch fast vom Glauben ab.
Und der wichtigste und beste Satz von dane: Essen ist so viel mehr als Proteine, Fett und KH! Sonst wären wir alle mit Pülverchen und Co glücklich.

Meine Ärztin meinte auch, dass die EB-Kurse oft nur einen festen Kurs fahren, aber Verhaltens-Aufklärung viel wichtiger war. Dem konnte ich nur zustimmen und berichtete ein paar kurze Beispiele von der Vorarbeit (zur OP), die ich ja hinter mich gebracht hatte und hier auch so berichtet hatte. Ich habe mich richtig gereut, so mit meiner Ärztin auf Kurs zu sein.

Daher: gebt Euch nie mit einem desinteressierten oder unqualifizierten Arzt zufrieden! Jeder verdient es, ernst genommen zu werden und die Hilfe zu bekommen, die man braucht.

Was mich dann total umgehauen hat war, dass sie mich spontan gefragt hat, ob ich mir vorstellen könnte, eine Selbsthilfegruppe zum Thema zu leiten, sie hätte einen so tollen Raum!
:o
Da bin ich fast vom Stuhl gefallen. Ich bin es nicht gewöhnt, gelobt zu werden, meine Mutter, die arge Probleme mit ihrem eigenen Selbstbewusstsein hat, hat so viel an mir rumgenörgelt, was sie wohl antreibend-motivierend gemeint hat. Ergebnis für mich war aber, dass ich permanent dachte, was will sie denn von mir. Noch heute wundere ich mich, dass jemand was von mir mal gut findet.  :o

Das mit der SHG finde ich aber echt spannend, vielleicht würde mir das auch helfen, ich betrachte meine Reise noch lange nicht als beendet. Aber ich bin ja kein Profi. Obwohl, wenn man sieht, was für Schrottarbeit die Profis abliefern, kann ein Laie vermutlich auch gar nicht so viel falsch machen. Ich weiß ja nicht... ob ich sowas kann?
Hmmmmmmmmmm...

Jules

#42
Erstes Fazit: Einen Monat nach OP sind 11 kg weg!

Bin zufrieden!
Ich komme die drei Treppen zur Firma erheblich leichter hoch, ich merke, selbst meine Unterarme wirken dünner ( :o), meine Hosengröße ist zwei Nummern kleiner und rutschend.
Mein Ehe- und mein Verlobungsring, die ich beide "amerikanisch" hintereinander trage sitzen viel, viel lockerer und ich teste immer wieder, dass sie nicht zu locker werden und ich sie vielleicht mal verliere.
Ich habe zwei Säcke mit Klamotten aussortiert, weil ich die Sachen, die ich immer "für den Fall der Fälle" aufgehoben habe, jetzt anziehen kann und von vielen großen Hosen konnte ich mich reinen Herzens trennen. Aber die Hosen sind mir meist noch zu groß.
Nächster großer Shoppingtermin ist erste Juli-Woche vor unserem Urlaub. Es sei denn, es überkommt mich früher... ;D
Nächste Woche gehe ich wieder ins Fitnessstudio, ich kann es kaum abwarten! Nach der OP dachte ich, ich sollte einen Monat pausieren, um ganz sicher zu sein, aber ich hätte zwei Wochen nach OP schon wieder gehen können. Aber es war sicher besser so, auch wenn es mir sooo gefehlt hat, ich hab ein schönes Fitnessstudio gefunden, wo ich mich sehr wohlfühle.

In weniger als 2 Kilo nähere ich mich meiner nächsten großen Etappe, ich kann es kaum abwarten.

Vielen Dank für Eure Unterstützung und Begleitung!!  s-kuscheln

~ Oma Netti ~

Ich wollte mich mal entschuldigen, dass ich so lange nix auf deinen Beitrag geschrieben habe, hab ihn aber gelesen. Mein Kopf ist gerade mit so vielen anderen Sachen voll, sorry. Ich schreib aber nochmal was, versprochen.  :-*

Mareike

@jules
das  ist wahnsinn, wie gut du dich anhörst! und was sich alles getan hat in diesem einen monat :D

das mit der selbsthilfegruppe finde ich toll!

ich hab ja vor meinen kindern mal 30 kilo abgenommen und mich dann viel mit ernährung beschäftigt. dadurch kam dann mein wunsch, diätassistentin zu werden (was aber leider nicht geklappt hat).
ich weiß, wie gerne ich sowas damals gemacht hätte! wenn du es dir also grundsätzlich vorstellen kannst, dann mach es :D
du musst doch nicht profi sein, um so was zu tun! schau dir an, was dir ein profi bei der EB geraten hat ;) :P

Jen❤L❤L


Hey Julia  :D

Herzlichen Glückwunsch zu Deinem tollen Ergebniss . Du kannst wirklich sehr stolz auf Dich sein wie Du das alles bis jetzt durchgezogen hast .

Die Idee mit der SHG finde ich auch super , ich finde Deine Art hier auch sehr motivierend und Dein Wissen was ich bisher gelesen habe ist ja wirklich sehr groß denk drüber nach und ich meld mich dann gleich mal an  ;) ;D

Bei mir hatte die EB übrigens auch vieles vom Ernährungsplan gestrichen ...vorallem die Banane wäre ja unmöglich das ich die esse  s-:) 11 Stück Würfelzucker sagte sie wären darin enthalten da war ich ja auch erstmal geschockt  :P aber auf ne Banane zu verzichten ich weiß nicht  :-\
ich will mein Gewicht ja langfristig reduzieren und später auch halten und da muss man eben auch mal ne Banane essen können finde ich .

Ach was ich noch fragen wollte wieso könnte denn das Übergewicht Probleme geben wenn ihr nach Australien ziehen wollt ? Sagen die dann einfach wir lassen sie nicht rein sie sind zu dick  :o

LG
Jen

lotte81

Hat Australien nciht so ein Punktesystem nachdem die Auswanderer beurteilt werden (Punkte für gewisse Berufe, für FEstanstellung .... und eben auch für Gesundheitliches...) und nur wer eine gewisse Anzahl an Punkten erreicht, bekommt die Aufenthaltgenehmigung....meine so was mal gehört zu haben.

Ich lese hier ganz gespannt mit.... und finde es wahnsinn was du da schaffst!
Meine SChwester hatte vor kurzem auch so eine OP beantragt...leider ohne Erfolg... sie ist allerdings mit 180kg auch um einiges schwerer, hat noch nicht genug alleine versucht (Rückfallrisiko zu hoch) und das Narkoserisiko ist ja auch nciht ohne bei ihrem Gewicht... wobei das Abnehmen natürlich bei ihr umso wichtiger ist... ihr wurde jetzt schon mehrfach knallhart gesagt (was in meinen Augen auch nötig ist, damit sie den ERnst der Lage sieht), dass sie so keine 5 Jahre mehr leben kann....
Ich drücke dir weiter die Daumen!
03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
10/2018 ♀️

Sanne

Jara - 21.10.2005
Lea - 21.05.2008

Jules

Ach Annett, Du bist ja süß!! Ich freu' mich doch schon so, wenn es Dich interessiert und mir macht es ja auch Spaß, alles zu reflektieren. Aber ich lese natürlich auch gern von Dir!!

Hallo Mareike, ja, ich fühle mich auch ganz gut und meine HÄ meinte, die Abnahme sei super, mehr wäre gar nicht so gut für den Kreislauf, alles auf Kurs. Es würde dann eh eine stufenweise Abnahme geben, mal weniger, mal mehr. Ich schreib mir das auf und bin gespannt, wie es abläuft.
Ich denke, es könnte auch für mich sehr interessant sein, in einer SHG involviert zu sein, bin ja selbst noch lange nicht über dem Berg, ich schau mal, ob das was wird. Wenn es eine nette Gruppe wird und man Erfahrungen austauschen kann, wäre das bestimmt ne nette Sache.

Hallo Jen,
schön von Dir zu lesen!! Bist Du jetzt auch bei Fr. Doris Br.? Hast ja vielleicht gelesen, meine HÄ war vollkommen entsetzt, dass Obstsorten verboten seien, sie will sich mit der Frau mal zusammensetzen. Sie kriegt vorher von mir meine Kursunterlagen und dann will sie mit ihr mal sprechen.
Ich hab gelernt, bei den EB-Kursen zuzuhören, aber dennoch mein Hirn angeschaltet zu lassen. Bananen sind ja auch wichtige Nährstoffquellen, z. B. Magnesium, wenn man nur noch Zucker-Paranoia schiebt, wie soll einem das nachher im Leben helfen? Ich hab aber den Kurs von der Frau mitgemacht, weil ich wusste, sie wird ihren Bericht dann so schreiben, wie die KK ihn für meinen Antrag braucht. Und sie strickt das Ernährungsprotokoll dann entsprechend so zurecht. Denn wenn man zum Beispiel aufschreibt, man hätte zwei Teller Suppe gegessen, und sie macht dann einen draus, was soll das??
Einen Essensplan zu korrigieren bringt ja nur was, wenn man damit grundsätzliche Fehler aufdeckt und löst, aber an den Mengen zu doktorn?? Quatsch. Das zeigt, das nur das Papier für die KK zurechtgemacht wird und das ist ja auch OK, nicht dass die KK nachher daran noch rummeckert. Daher nimm das nicht zu ernst, Du hast dann ein Ernährungsprotokoll für die KK, das ist nur Papier, die Arbeit machst Du ja im Kopf und nichtdestotrotz kann man im Kurs noch einiges lernen. Solange Du nicht 3 Bananen täglich ist, ist das vollkommen OK. Ich esse auch alles Obst, was ich will. Ich achte darauf, alle Farben von Obst und Gemüse zu mischen. Ich kaufe mir z. B. morgens auf dem Weg zur Arbeit immer einen gemischten Obstbecher bei einem sehr sauberen Asia-Imbiss. Da sind Wassermelone, Birne, Apfel, Kiwi, Ananas, Trauben (ganz böser Feind!) drin, das knabbere ich im Büro über 2-3 Tage hinweg und das ist ne super Sache für mich, um viel verschiedenes Obst zu essen, weißt ja, die Ballaststoffe!!
Hast Du Dich denn schon entschieden, was Du mal möchtest? Musst nicht sagen was, bin nur neugierig ob . 
Lern aus dem Kurs, was für Dich interessant ist, der Rest findet sich. Aber man darf das echt nicht zu biblisch nehmen, denn die nächsten Ärzte erzählen einem eh wieder was anderes...

Zum Thema Australien:
Ich habe das Glück, dass ich mir um mein Visa keine Sorgen machen brauche. Mein Mann ist Aussie, unsere Kids sind es auch, und die zerreißen keine Familie. Aber auch ich muss mein Permanent resident visa beantragen, dazu einen Sprachtest machen und einige Ärzte abklappern.
Ich hab mal in einer Auswanderungssendung gesehen, dass Neuseeland wohl auch Leute mit zu dickem Bauch ablehnt, also ein Maß anlegt, wer reindarf und wer nicht. Und auch wenn wir nicht nach NZ wollen, so finde ich den Gedanken gruselig, dass einem ein dicker Bauch in der Zukunft vielleicht mal eine Möglichkeit zerstören könnte, etwas besonderes zu machen! Ich lass mir doch von meinem Bauchschwabbel nicht meine Chancen nehmen! Ich weiß nicht genau, was ich für die Ärzte, die mich für das Visum nach Aussieland untersuchen, erfüllen muss und denke, ich brauche mir keine Sorgen machen, aber ich will es generell nie darauf ankommen lassen und das ist für mich auch eine große Motivationshilfe!

Oh Lotte,
es tut mir leid um Deine Schwester, das ist ja ganz schlimm. Bekommt sie wenigstens Hilfe, damit sie weiß, wie sie ihre Situation verbessern kann?? So paradox es klingt, bei der Gewichtsklasse bräuchte sie vermutlich wirklich erstmal eine OP, um überhaupt wieder beweglicher zu werden und dann abnehmen zu können. Aber ich hab das oft gehört, dass auch sehr schwere Leute das aus diesen Gründen abgelehnt bekommen. Macht sie jetzt Ernährungsberatung etc.? Ich drücke ihr die Daumen, dass es bald eine positive Lösung für sie gibt.

Danke Sanne!!! *erröt*


ANJA2009

Jules, das ist ein toller und enorm informativer  Thread, und auch wenn ich dazu nicht viel sagen kann, so lese ich ihn begeistert undbin stolz wie eine Mama auf Dich! Du bist echt grossartig! :) Alles, alles Gute auf dem Rest des Wegs!