Für mich sind meine Kinder auch normal, und gerade mit dem Großen war ich oft beim Kia und hab eben gesagt, da stimmt was nicht, stieß aber auf taube Ohren, bis eben Kiga das auch meinte und wir dann kurze Zeit später im SPZ waren. Die Kia meinte dann bei der nächsten U-Untersuchung: Jetzt, wo das SPZ aber auch was gesagt/geschrieben hat, muss ich ankreuzen, dass die Entwicklung nicht altersgerechte ist. Davor war er laut ihr nur bockig und faul.

Eltern und Großeltern sind bestimmt nicht objektiv, aber auch nicht blind, sie lieben schließlich das Kind.
Und die Schublade der Kindergartenleiterin ist sicherlich auch nicht objektiv, von daher gleicht sich das alles wieder aus.
Ich kann dir jetzt nur sagen, was unsere Zweitkinderärztin (Neurologin) meinte, als ich ihr den Kleinen vorgestellt hatte, weil der Kindergarten meinte, er sei so "powerful".
"Wir machen mal einen IQ-Test, denn der Kindergarten geht oft davon aus, wenn ein Kind in der Familie auffällig ist, dann müssen die anderen auch was haben."
Beim IQ-Test kam dann ein überdurchschnittlich hoher Wert (zum Glück keine Hochbegabung) raus und sie meinte dann nur: "Die sollen ihm ordentlich Futter geben, dann ist ihm auch nicht langweilig und er stellt nix an." (Wobei sich das "anstellen" auf Klettern über den Kigazaun und "Big Kindergartenboss" beschränkte.)
Für mich klingen deine Erzählungen auch "normal". Kinder sind halt auch unterschiedlich (extrovertiert, schüchtern, hilfsbereit, aufbrausend, ängstlich, etc.) und bring mal erziehungstechnisch einen "Hasenfuß" dazu draufgängerisch zu sein.
Leider ist AD(H)S halt auch eine "Modediagnose", die Laien gerne stellen (Kind ist aktiv und anstrengend = AD(H)S).
War bei uns ja auch so. Kind ist entwicklungsverzögert, also muss es Epilepsie haben und als wir verschiedene EEG's vorlegten, die das widerlegten wurde die Schublade Epilepsie geschlossen um im gleichen Atemzug zu sagen: "Dann hat er aber wenigstens ADS/ADHS."

Jetzt haben wir die Diagnose frühkindlicher Autismus (seit 2 Jahren), obwohl 2005 Autismus zu 100% ausgeschlossen wurde.
Ich denke manchmal die Medizin ist keine Wissenschaft sondern ein großes Rätselraten.

Lass dich nicht verunsichern, sprich mit einem Arzt deines Vertrauens darüber (evtl. auch mal eine Kur oder Reha in Betracht ziehen, das war unser Meilenstein, weil da die ganzen Therapeuten/Ärzte/Psychologen wirklich interdisziplinär zusammengearbeitet haben und das Kind über einen längeren Zeitraum zu unterschiedlichen Tageszeiten beobachten/erleben konnten).