Asthma, allergisches Asthma, Anfall ..

Begonnen von guest1707, 29. September 2013, 10:51:34

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guest1707

Ich habe ja seit gut 2 Wochen die Diagnose allergisches Asthma, wobei ich da noch eher skeptisch unterwegs bin. Bisher vom Hausarzt diagnostiziert.
Gestern hatte ich so schlimme Atemnot das ich freiwillig Abends um 21 Uhr in die Notfallpraxis gefahren bin. Also ich wurde gefahren. An selber fahren war nicht zu denken.
Ich habe Cortison bekommen und muss die Dosierung meines Sprays deutlich hochschrauben erstmal.

Ich brauche mal ganz viel input zu dem Thema. Fühle mich da doch sehr hilfslos.
Der diensthabende Arzt in der Praxis meinte ich solle zum Lungenfacharzt gehen. Was ich nun auch tun werde.

Wie lange dauert es da wieder eine normales "Leben" führen zu können, ohne ständig Angst haben zu müssen gleich wird die Luft knapp.  :-[

Nipa

Warst Du denn schon mal beim Lungenfacharzt? Das wäre ja der erste Schritt.
Weißt Du woher der  Anfall ausgelöst wurde?

Ich habe ein Infektasthma. Seit ich im Winter mehrmals in der Sonne im Urlaub war und seit ich die Kinder habe ist es besser geworden und ich komme ohne Spray aus, wobei ich überlege heuer entweder in die Sonne zu fliegen oder mir ein Spray verschreiben zu lassen, da ich bei dem nass-kalten Wetter erste Anzeichen habe....

Was kann ich Dir noch sagen, was Dir hilft?

Anne

Ich habe allergisches Asthma, das wird natürlich von allem ausgelöst, wogen ich allergisch bin. Im Sommer ist es wegen des Pollenflugs dann richtig heftig, da muss ich mehrfach täglich mein Spray nutzen. Es sind aber eben nicht nur Pollen... Ich darf nach Bedarf sprühen. Sobald ich merke, es geht los, nehme ich einen Stoß. Ich habe eins ohne Cortison, das bekam ich in der Schwangerschaft und es hilft mir nach wie vor sehr gut.

Wenn es allerigsch ist, bleibt wohl nur, die Allergene zu meiden, so gut es eben geht. Aber aus Erfahrung weiß ich, dass ich nie vor der Atemnot sicher bin. Das Spray begleitet mich deshalb einfach überall hin, ich kotrolliere immer, ob es da ist, wenn ich das Haus verlasse. Aber gerade weil ich das Spray habe, fühle ich mich nicht mehr so stark eingeschränkt wie früher.

Also: normal lebe ich trotzdem. Es ist halt die Gewöhnung.  :) Auch wenn das für Dich jetzt erstmal nicht so tröstlich ist: das wird schon!  s-druecken

guest1707

Diese nicht durchatmen zu können ist so belastend im Moment.
Morgen muss ich wieder zumHausarzt und dann geht es weiter zum Lungenfacharzt.
Im Moment vermute ich eher die Psyche die es ausgelöst hat.  :-[
Wart ihr bei einer Asthmaschulung?

Bomelo

Huhu.

Also... ich hab allergisches Asthma seit früher Kindheit.  Mein Sohn hat Asthma bronchiale ohne Allergien und ich war erst vor kurzem mit ihm deswegen in einer langen Reha und wurde gut geschult. Kann daher also vielleicht was erzählen.

Die erste Frage, ab wann du wieder normal leben kannst ohne Angst zu haben: wenn du 1. richtig eingestellt bist, 2. Übungen beherrschst, um sowohl einen Anfall zu verhindern oder zu mindest zuminimieren und 3. Techniken erlernt hast, damit umzugehen, so dass keine Panik mehr entsteht.

Erster Weg: Lungenfacharzt. Dort wirst du auf die richtigen Medikamente eingestellt. Das kann unter Umständen schon mal dauern, denn nicht alle Medikamente schlagen bei jedem Patienten gleich gut an. Vorweg: bitte an die Anweisungen halten und keine Angst vor Cortison! Ich habe bei meinem Sohn den Fehler gemacht, dass ich Angst vor Cortison hatte und deshalb die Dosis immer wieder reduziert habe, wenn ich besser war. Mit der Folge, dass es gleich wieder schlimmer wurde. In der Reha habe ich dann gelernt, dass z. B. inhaliertes Cortison wesentlich weniger belastend für den Körper ist, als die Notfallmedikamente (bei meinem Sohn Rectodelt, bei mir Theophillin-Notfall-Ampullen). Für die  Dosis eines Zäpfchens bzw. einer Ampulle kann man im Schnitt ein halbes Jahr inhalieren und das Inhalat geht nur dahin, wo es hin soll. Im Gegensatz zu den Notfallmedis. Also bitte an die Anweisungen halten und nichts selber reduzieren!

Thema Atemübungen: es gibt ganz ganz viele tolle Übungen, die man machen kann. Richtig und rechtzeitig angewendet, kannst du damit ohne Medis einen Anfall verhindern und einfach wegatmen. Dazu gibt es Asthmaschulungen, auch und speziell für Erwachsene. Informiere dich mal beim Deutschen Allergie- und Asthmabund in Mönchengladbach. Die können dir Stellen in deiner Nähe nennen, die diese Schulungen anbieten.

Thema Panik: das Schlimmste, was in einem Anfall passieren kann. Anfänglich aber vollommen normal. Auch hierfür erlernt man in den Schulungen Übungen, um die aufsteigende Panik zu kontrollieren und letztendes einen Anfall als "normal" und "keine Panik" anzustufen. Das dauert aber eine Weile. Ggf. kann auch Yoga oder autogenes Training oder Entspannungsübungen helfen (wenn man der Typ dafür ist). Wichtig ist immer: ruhig bleiben. Akzeptieren, dass die Krankheit Teil des Leben ist. Sich immer wieder sagen: Ein Anfall geht vorbei. Alles halb so wild. Man hat das Gefühl, nicht mehr atmen zu können. Dabei kann man ganz normal einatmen. Nur die Ausatmung ist behindert. Es fühlt sich anders an und es kann hilfreich sein, sich immer wieder zu sagen, dass man Luft bekommt. Man kann einatmen!

Thema Diagnosestellung: hier hilft ein Asthma-Tagebuch. Kannst du dir aus dem I-Net runterladen oder auch einfach selbst basteln. Notieren, wie man sich wann fühlt, wann ein Anfall aufgetreten ist, was dem vorangegangen ist, etc. Ggf. wirst du über einen gewissen Zeitraum den Peak-Flow messen müssen. Die Werte gewissenhaft eintragen, denn das erleichtert die richtige Diagnose und somit auch die richtige Medikamention.

So ... hoffe ich hab alles. Bei Fragen, einfach melden  :)  . Gute Besserung!!!
der beste große Bruder der Welt :-*
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2620 Gramm, 47 cm, 100% Wunder :-*
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Zwergenwunder

ALso ich kenn das jetzt nur von meinem Sohn (5), da hat es 3 Jahre gedauert bis er so eingestellt war das er ein "normales" Leben führen kann. Klar Spray hat er immer dabei, so ein Anfall kann immer kommen. Aber vorher konnte er nicht mal mit den Kids toben ohne fast zu ersticken.

Die Asthmasprechstunde beim Lungenfacharzt ist sehr zu empfehlen.
Wünsch dir alles gute!

guest1707

Oh man wenn ich lese das bei euch beiden die Zwerge das schon haben, wie furchtbar. Da komm ich mir vor wie die letzte Heulsuse.
Aber gut das die Zwerge nun eingestellt sind. :D

@Bomelo: Ich werde mir die Seite mal ansehen. Danke :D

Was wird denn genau beim Lungenfacharzt gemacht?

Nipa

Lungenfacharzt überprüft alles, vorallem macht Du so einen Lungenfunktionstest, gern auch mit Reizen/Allergenen. Dazu meist ein Allergietest, und noch einige andere (bei mir ists ne Weile her, aber u.a. Blut ausm Ohr wegen Sättigung usw.)

Dann wird eben geschaut was Dir helfen kann, meist gibt es eine Grundtherapie (Cortison) und eine Aktutherapie bei Anfällen.

Eine Asthmaschulung hab ich auch gemacht und fand ich sinnig.
Ich leide nicht unter klassischen Anfällen, sondern eher unter Hustenanfällen, was aber vermutlich daran liegt, dass ich zum Teil automatisch die richtige Atemtechnik anwende wenn ich merke es ist schlecht.

Mir hat das viel gebracht - kann ich empfehlen... Man versteht die Erkrankung besser und es nimmt einem auch einen Teil der Angst. Interessant fand ich z.B. dass man bei Asthma gar kein Problem mit dem Einatmen hat - es ist das Ausatmen.... Wusste ich so auch nicht...

Sonne1978

Bei mir ist es so, dass ich meine Auslöser ja kenne und entsprechend vorbereitet bin. D. h., ein Spray, Cortison-Tabletten und Cetrizin habe ich immer dabei. Ich habe ausserdem ein paar Jahre dauerhaft ein Cortison-Spray benutzt, damit ging's mir super. Durch den vielen Sport, den ich vor Oskars Geburt gemacht habe, ist mein Asthma deutlich besser geworden. Da konnte ich dann auf das Dauer-Medikament verzichten. Mittlerweile verlasse ich mich auf meine Notfall-Apotheke, das klappt sehr gut.

guest1707

Man mir geht es imme rnoch bescheiden.  :-[
Montag war ich ja nochmal beim Arzt. den ganzen Tag trotz Akutspray Luftnot. Husten mit Auswurf... :P
Dort gabs dann ein CortisonSpray helfen tut hier gar nix.  :'(
Dafür wird der Husten immer ärger... Auswurf ist nun gelb, Schmerzen im Burstkorb und überhaupt bin ich völlig verspannt oben rum. Dazu Gliederschmerzen und völlig erschöpft. Wir waren heute auf einem Geburtstag eingeladen im Ort. Die 200m waren die Hölle für mich.
Morgen hab ich um 10 Uhr den nächsten Termin.
Schlagt mich, aber ich bin mir fast sicher ein atypische Lungenentzündung zu haben. Am liebsten würd ich ins KH gehen ich in einfach völlig fertig will wieder befreit Atmen können.

Bin heute im sitzen (sass auf dem Fußboden vor dem Sofa) eingepennt. Also lag halt mit dem Oberkörper auf dem Sofa. Ich war völlig weg.

Drückt ihr mir ein wenig die Däumchen das sie rausfinden was los ist.

Anne

Daumen sind gedrückt.  s-daumendruck

Es ist fürchterlich, das kann ich absolut nachvollziehen... bei meinem letzten, wirklich schlimmen Anfall bin ich auch anschließend noch mehrere Wochen so kurzatmig rumgerannt und habe manchmal nachts geheult, weil ich nicht in den Schlaf gefunden habe deswegen... :-[

Wenn Dein Leidensdruck so groß ist, solltest Du vielleicht wirklich in Erwägung ziehen, ins Krankenhaus zu fahren. Gelber Auswurf hört sich nicht gut an, ich kenne es nur von meiner Stirnhöhlenvereiterung... war auch alles gelb und extrem schmerzhaft.

Ich wünsch Dir alles Gute und dass sich ganz schnell eine Besserung einstellt!

minimuck

ähm.. ich würde da auch eher auf eine lungenentzündung o.ä. tippen. und vielleicht wirklich mal im kh vorbeischauen!
ich hab auch allergisches asthma und mein großer sohn auch - ich kenne das nur so, dass selbst bei einem schlimmen anfall die notfallmedis (bei uns salbutamol / cortison) helfen! unsere asthmaschulung ging auch in die richtung, im alltag möglichst beschwerdefrei (!) und für den notfall richtig vorbereitet zu sein.

und gelber auswurf...  :-\  klingt auch nicht gerade "gesund". für mich eher nach entzündung und nicht nach allergie! (allerdings kann natürlich der ursprüngliche auslöser für eine entzündung auch allergisch sein.)
alles gute - halt die ohren steif!

Anne

Meine Ärztin hatte mir das damals so in Kurzform erklärt, dass sich durch die Verengung der Bronchiolen (also den winzigen Verästelungen in der Lunge) diese entzünden können. Ich hab damals beim "Abheilen" des langen Anfalls auch viel Auswurf gehabt, aber niemals gelb. Gelb bedeutet ja schon eitrig.  :-\

Also, wenn ich es mir jetzt recht überlege... ich würde mit den Beschwerden heute noch beim Arzt aufschlagen und absprechen, ob Du ins KH überwiesen werden solltest.

Sonne1978

Geh' auf jeden Fall nochmal zum Doc! Ich hatte mal eine schwere spastische Bronchitis. Beschwerden waren wie bei Dir. Alles Gute!

guest1707

Zitat von: Sonne1978 am 02. Oktober 2013, 10:53:55
Geh' auf jeden Fall nochmal zum Doc! Ich hatte mal eine schwere spastische Bronchitis. Beschwerden waren wie bei Dir. Alles Gute!

Bin wieder da vom Doc. Er hat noch mal alles abgecheckt, Lunge, Herz und Co. Entzündungswert gemessen usw.
Mir geht es körperlich imemr noch absolut bäh. Aber die Luft ist besser. Also das Engegefühl ist nicht mehr so schlimm.
Er hat mich quasi aus der Praxis zum Sofa geschickt. Heute Abend telefonische Rücksprache wie es mir geht. Und mein Mann hat er einfach krank geschrieben, damit er sich um die Kinder kümmern kann. :o :D
Lunge ist frei, rasselt auch nichts. Die Bronchien sinds halt.
Er möchte es erstmal ohne Antibiotika probieren, Rezept liegt aber schon hier.
Man wenn es shit ist dann aber uch richtig.  s-:)

kruemel35

Ich hab seit über 20 Jahren Asthma. Zuerst war der Auslöser wohl eine Allergie. Diese wurde aber nicht gefunden und das Asthma ist geblieben. War im Anfang sehr oft im Krankenhaus und dann zur Anschlussheilbehandlung. Das hat mir unheimlich geholfen.
Im laufe der Zeit bekommst du ein Gespür dafür was dir gut tut und dann merkst du ziemlich schnell, wenn es losgeht. Zumindest ist es so bei mir. Ich merke sehr schnell im Anfangsstadium das wieder was im Anmarsch ist. Jede Erkältung kann bei mir, wenn ich es schludern lasse, zu einem Anfall führen. Ich meide zum Beispiel jeglichen Alkohol so gut es eben geht. Denn der Alkohol verengt die Bronchien und die Medis erweitern. Durch den Alk werden die Medis dann außer Gefecht gesetzt.
Ein Gesunder kann sich gar nicht vorstellen, wie anstrengend atmen sein kann. So ein Anfall setzt mich mindestens 2 Wochen außer Gefecht.
Schon dich. Auch wenn es dir wieder besser geht, mute dir im Anfang nicht sofort wieder alles zu, sondern lass es langsam angehen.

guest1707

Hallo Kruemel,

oh man wo du das mit dem Alkohol schreibst. Mein Mann und ich hatten zu Mittag Flammkuchen mit einem Gals Federweißen...  :-[ Tja das spicht ja dann für sich.

Mir geht es bis auf die fiesen Gliederschmerzen und Schlappheit besser. Das einatmen ist total unangenehm. Man merkt das meine Luftröhre völlig überreizt ist. Aber das ist so ein tolles Gefühl wieder Atmen zu können ohne Wiederstand.  :) Hab vorhin noch mit meinem Arzt gesprochen. Er war froh das es mir besser geht. :) Wir sprechen uns Freitag wieder oder bei verschlechterung sehen wir usn dann wieder.
Ich soll mein Akutspray 2* am Tag nehmen um einfach das Abhusten des Schleims zu erreichen.
Habe mich aber dennoch endscheiden eine Zweitmeinung dazu einzuholen. Darum kümmere ich mich Anfang der nächster Woche.
Ich habe die letzten Tage fast gar nichts gegessen, weil ich immer mit Atmen beschäftigt war. Und sobald ich etwas besser atmen konnte bin ich fast weggepennt.
Ja das kann sich wirklich kein Gesunder vorstellen wie anstrengend Atmen sein kann. :o

kruemel35

Wenn es dir nicht gut geht, dann solltest du den Alkohol besser meiden, wenn es dir besser oder gut geht, dann spricht nichts gegen ein Glas.
Mir geht es mittlerweile so gut, dass ich meine Medikamente nur noch nehmen muss, wenn ich merke, es könnte wieder los gehen.
Beim Cortison ist es so eine Sache. Es ist einfach gut und trotzdem ein Teufelszeug. Ich nehm da jede Nebenwirkung mit, die ich kriegen kann. Cortisonspray geht noch, aber die Tabletten oder als Spritze, dann nehm ich zusätzlich was für die Knochen, ich glaube Calzium, und seh zu, dass ich genug Obst zum naschen im Haus hab.