Beim dritten Kind wird alles anders, so mein Beschluss als ich die beiden blauen Linien auf dem Test sah. Ich will eine Hausgeburt betreut von einer Hebamme egal was meine Krankenkasse davon hält, also habe ich meinen Kampf begonnen und einem riesen Konzern mit Klage gedroht wenn ich nicht selbstbestimmt
Zuhause entbinden darf. Drei Wochen später war klar es geht, und ich begann meine Suche. Tja dachte ich ich hätte das größte Problem gemeistert, der irrt. Ich kontaktierte alle Hebammen im Umkreis und bekam eine Absage nach der anderen. Eine Hausgeburt nach Kaiserschnitt? Nein das ist zu gefährlich, das mache ich nicht.. ewig die gleiche Laier.. ich war total entmutigt. Inzwischen war ich in der neunten Woche und noch immer ohne Hebamme Es blieben noch drei Hebammen über und eine erwischte ich auf dem Handy. Ich fasste mich recht kurz, da ich mal wieder mit einer Absage rechnete und wurde überrascht. Natürlich können wir ein Kind Zuhause bekommen, mit Kleinkind und zwei großen Hunden Die Hebamme fand es wunderbar.. dummerweise war ich grad im Urlaub mitten im nirgendwo und musste warten diese so positive Frau kennenzulernen.
Dann war es endlich soweit, Claudia kam sah und siegte. Sie hielt mich nicht für bekloppt ohne Frauenarzt eine Schwangerschaft zu durchleben und gab mir recht damit das mein vorheriger KS völlig unnötig war.
Diese Schwangerschaft war so ereignislos wie man es sich nur wünschen kann, es folgten viele Vorsorgen und ich war eine brave schwangere die ihre Hebamme immer mit Lungo und Kuchen begrüßte.
Der ET rückte näher und ich freute mich auf meine Traumgeburt. Was soll schon schiefgehen, wo alles so Bilderbuchmäßig ist. Der Geburtstermin kam und ging und nichts tat sich, ich wurde nervös und mit jedem Tag drehte ich innerlich mehr am Rad. Bei ET+6 war es dann vorbei mit meiner Gelassenheit, hatten doch die Schulmediziner in den Vorschwangerschaften ganze Arbeit geleistet. Ich war unsicher ob mit meinem Bauch alles stimmt und sprengte Claudias Terminplan, aus einer kurzen Herzton Kontrolle wurden 2 Stunden. Sie blieb bei mir und half mir herauszufinden was nun das beste für mich sei. So verblieben wir, das ich mich in der Klinik zum Doppler vorstelle damit ich so gelassen wie sie auf den Geburtsbeginn warten konnte. Ich fand mich bewaffnet mit einer Freundin also noch am gleichen Tag in einem Krankenhaus wieder und war mal wieder bestätigt in meiner schlechten Meinung über die Schulmedizin. Durch die Blume teilte man mir mit das ich viel zu spät da sei, übertragen nach KS nur mit der Kontrolle durch die Hebamme. So was prallte inzwischen an mir ab, dann kam der Ultraschall und meine Traum von einer Hausgeburt platze wie eine Seifenblase Der Schallkopf hatte gerade meinen Bauch berührt, Diagnose Beckenendlage. Ich war völlig entsetzt, hatte ich am morgen noch gehört .. Köpfchen schön im Becken alles paletti.
Nun folgten sehr unschöne Sachen, der Herr Chefarzt wurde gerufen wiederholte alle Untersuchungen um mir dann zum erneuten KS zu raten. Never .. eher bekomme ich das Kind allein im Keller.. ich glaub der Herr hielt mich für ziemlich verrückt das ich vehement auf einer spontanen Geburt bestand. Er hielt Rücksprache mit einem Kollegen und ich wurde mit einem „vielleicht dürfen sie spontan entbinden“ entlassen. Völlig aufgelöst rief ich Claudia an und verkündete die miesen Nachrichten, die war völlig von den Socken wie das sein könne. Sowohl die Tatsche das Baby Lu in meinem Bauch hockte als auch das ich in „ihrem“ Krankenhaus so behandelt wurde.
Spätestens jetzt zeigte sich das Claudia eine Hebamme ist, die jede Frau haben sollte. Sie lies mich nicht allein, schmiss ihre Termine um und hielt mit uns Kriegsrat , gab uns einen Crashkurs in entbinden mal anders. Es folgten viele Telefonate um eine Möglichkeit zu finden das ich spontan entbinden kann. Mitten in der Nacht fuhr sie zur Klinik sah sich meine Akte an, um dann wieder mit mir zu telefonieren.
Es war also inzwischen ET plus sieben und ich ging entspannt ins Bett. Wusste ich doch jetzt das ich wenn schon keine Hausgeburt, zumindest spontan entbinden könne Claudia ist ja für mich da. Ob nun dieser Gedanke oder aber das an stupsen von Claudia den Startschuss gab weiss ich nicht, aber am nächsten morgen wurde ich von Wehen geweckt und die Fruchtblase verabschiedete sich. Erstmal abwarten so früh ruf ich Claudia nicht an.. naja gut vier Wehen später hatte ich das Handy in der Hand. Treffen in einer Stunde in der Klinik. ähm ja .. nee so schnell schaffe ich das nicht, immerhin ist der Mann auf der Arbeit Sie bot mir das Hebammentaxi an, aber auch das lehnte ich ab. Wozu die Eile? Also noch eine halbe Stunde raus geschlagen und den Mann geordert. Wie es so ist, brauchte dieser heute nicht 30 Min für den Heimweg sondern fast eine Stunde. Ich rannte durch die Wohnung und kramte eine Kliniktasche zusammen. Bis gestern brauchte die ja keiner und da vorher von Wehen keine Spur war hatte ich das vertagt, böser Fehler.. Frau kopflos meinte nun noch eben zu Duschen und sich da unten chic zu machen.. böser Fehler niemand kann sich mit einem riesen Bauch im Blindflug rasieren ohne ein Blutbad anzurichten.