Infos rund ums stillen

Begonnen von Jasmin, 06. März 2008, 14:04:32

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Jasmin

geschrieben von viola

Welche Vorteile hat das Stillen?
Wie funktioniert die Milchbildung?
Kann ich aufgrund meiner Warzenform überhaupt stillen?
Der Start
Stillprobleme
-   Woran erkenne ich, ob mein Baby genügend trinkt?/ Reicht meine Milch nicht mehr?
-   Was tun bei zu wenig Milch?
-   Was ist das Gefährliche am Zufüttern?
-   Was tun bei zu viel Milch?
-   Wie tun bei wunden Brustwarzen?
-   Wie tun bei einem Milchstau bzw. einer Brustentzündung?
-   Was tun bei einem Stillstreik?
Wie lange stillen?
Relaktion
Abstillen
Stillberatung
Umfeld
Ammenmärchen
Links
Literatur





Welche Vorteile hat das Stillen?

-   Die Zusammensetzung der Muttermilch ändert sich ständig und ist somit immer genau auf die Bedürfnisse des Kindes abgestimmt. Sie kann leicht verdaut werden und die Inhaltsstoffe sind so aufeinander abgestimmt, dass sie bestmöglichst vom Körper verwertet werden können.
-   Durch das Stillen kann Allergien vorgebeugt werden.
-   Das Kind enthält wichtige Immun- und Abwehrstoffe. Das Immunsystem der Mutter bildet Abwehrstoffe gegen Keime, mit denen sie in Berührung kommt. Diese werden durch das Stillen an ihr Kind weitergegeben. Gestillte Kinder erkränken seltener Magen-Darm-Infekten, Mittelohrentzündungen, Karies usw. Auch erkranken sie seltener an einigen in der Kindheit vorkommenden Krebserkrankungen.
-   Stillkinder leiden später seltener an Diabetes und Fettsucht.
-   Das Risiko am plötzlichen Säuglingstod (SIDS) zu sterben, wird deutlich verringert.
-   Es besteht ein deutlich geringeres Risiko für die Mutter, an Eierstocks- und Brustkrebs zu erkranken, außerdem wird das Risiko für Osteoporose reduziert.
-   Man kann jederzeit sofort auf sein Baby reagieren ohne Vorbereitungen treffen zu müssen. Muttermilch ist hygienisch stets einwandfrei verpackt.
-   Auch Nächtliche Mahlzeiten sind unkomplizierter und kürzer. Schläft das Baby in unmittelbarer Nähe (z.B. Babybalkon, Familienbett), so muß man zum stillen noch nicht mal richtig wach werden und kann liegen bleiben während das Baby sich stillt.
-   Stillen ist umweltfreundlich, Müll, Rohstoffe und Energie werden gespart.
-   Stillen spart eine Menge Geld.
-   Durch das Stillhormon Prolaktin entwickeln Mütter mehr Ruhe und Gelassenheit.
-   Stillen fördert die emotionale Bindung, spendet Trost, Entspannung, Geborgenheit und Wärme.
-   ...und viele mehr

Einen sehr ausführlichen Text mit Quellenangaben in englisch gibt es hier: [Login or Register]



Wie funktioniert die Milchbildung?

Durch das Saugen des Babys an der Brust wird das für die Milchbildung hauptsächlich verantwortliche Hormon Prolaktion gebildet.
Zwischen den Mahlzeiten wird permanent die durstlöschende Vordermilch gebildet, die sich in den Milchseen ansammelt.
Ebenfalls durch das Saugen des Babys wird das Hormon Oxytocin gebildet, welches für den Milchspendereflex verantwortlich ist. Dieser bewirkt ein herausdrücken der kalorienreichen Hintermilch in die vorderen Milchseen. Oft wird der Milchspendereflex in Form eines leichten Ziehens in der Brust sowie ein rauslaufen/-spritzen der Milch bemerkt.
Stress und Ärger können leider Gift für die Bildung des Hormons Oxytocin und damit für das einsetzen des Milchspendereflexes sein.



Kann ich aufgrund meiner Warzenform überhaupt stillen?

Auch bei Flach- oder Hohlwarzen ist es möglich zu stillen. Man kann bereits vor der Schwangerschaft eine Niplette verweden (siehe z.B. [Login or Register]) mit der es dauerhaft möglich ist die Warzenform zu beeinflussen. Oder in der Schwangerschaft damit beginnen, Brustschilder oder Brustwarzenformer zu tragen (z.B. [Login or Register]).

Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung von Stillhütchen beim stillen. Diese haben allerdings den Nachteil, dass sie eine Saugverwirrung auslösen können oder die Milchmenge negativ beeinflussen.
2 Töchter *2005 und *2007

"Everyone talks about leaving a better planet for our kids.
Let's try to leave better kids for our planet."

Jasmin

Der Start

Da der Saugreflex eines Neugeborenen ca. 30-50 Minuten nach der Geburt am stärksten ist, sollte im Idealfall ungefähr zu diesem Zeitpunkt das erste Mal angelegt werden.
Die ersten Tage erhält das Baby das sogenannte Kolostrum (Vormilch). Es handelt sich um nur wenige Milliliter, doch in diesen sind alle Nähr- und Abwehrstoffe in hochkonzentrierter Form vorhanden.
Ungefähr zwischen dem 2. und 6. Tag nach der Geburt findet der Milcheinschuß statt, mit dem sich die Milchmenge und –zusammensetzung ändert.. Die Brüste werden zunächst größer und spannen. Es kann erleichternd sein, die Brüste vor dem stillen anzuwärmen (z.B. durch ein warmes Kirschkernkissen), damit die Milch besser fließt. Und nach dem stillen zu kühlen (z.B. Quark, vor dem stillen abwaschen oder kühler Waschlappen).

Wichtig ist es, das Baby nach Bedarf zu stillen, um so die Milchproduktion am besten anregen zu können. Ab dem dritten Tag nach der Geburt ist dies ungefähr 8-12mal pro Tag der Fall.
Liegt keine (medizinische) Indikation vor, sollte nicht zugefüttert werden bzw. Wasser oder Tee gereicht werden, da der Magen des Neugeborenen dann gefüllt ist und er nicht mehr an die Brust möchte. Somit kann sich die Milchproduktion nicht anpassen, auch besteht die Gefahr einer Saugverwirrung.
Durch die Ausscheidung des Kindspechs (Mekonium) und Gewebewasser ist es völlig normal, wenn Babys bis zu 10% ihres Geburtsgewichts abnehmen.

Hier finden sich Anleitungen für das Anlegen:
[Login or Register] und verschiedene Stillpositionen  [Login or Register]

Wenn du das Gefühl hast, dass dein Baby genug von einer Brust hat und nur noch nuckelt (Richtlinie 15-20 Minuten), kannst du ihm die andere Brust anbieten.
Sollte dein Baby zwischenzeitlich eingeschlafen sein, kannst du ihn versuchen zu wecken (z.B. Windeln wechseln, Fuß kitzeln).
Es gibt aber auch einige Babys, die meist nur an einer Brust pro Mahlzeit trinken möchten.
Um zu unterscheiden welche Seite dran kann es hilfreich sein ein Bändchen am BH festzumachen oder sich das Stillkissen dementsprechend zu richten.



Stillprobleme


-   Woran erkenne ich, ob mein Baby genügend trinkt? / Reicht meine Milch nicht mehr?

Es hat ca. 6 oder mehr nasse Windeln und in den ersten vier Wochen mindestens 2mal Stuhlgang innerhalb eines Tages.
Auch macht es einen munteren, aufmerksamen Eindruck.
Ungefähr zwei Wochen nach der Geburt sollte es sein Ausgangsgewicht wieder erreicht haben, anschließend ist eine Zunahme von ca. 110-250 Gramm (oder mehr) im Normbereich.
Wichtig ist es auch, auf ein korrektes Anlegen zu achten. Das Baby sollte einen Großteil der Brustwarze im Mund haben und nicht nur an der Spitze saugen. Charakteristisch für trinken im Gegensatz zum nuckeln ist die Technik ,,Weit geöffneter Mund - Pause - dann Schliessen des Mundes".
Es gibt immer wieder Phasen, in denen das Baby permanent an die Brust möchte. Meist handelt es sich dann um einen Wachstumsschub, in der die Milchproduktion an den gesteigerten Bedarf angepasst werden muß, was meist ca. zwei Tage (oder etwas länger) dauert. Oder dein Baby macht einen Entwicklungsschub und hat ein verstärktes Mamabedürfnis, siehe auch [Login or Register]
Es ist völlig normal, dass die Brüste sich nach einigen Wochen schlaffer als am Anfang der Stillbeziehung anfühlen. Dies bedeutet also nicht, dass zu wenig Milch gebildet wird.
Mit der Zeit sind Babys immer geübter und trinken schneller, dann ist es auch nicht ungewöhnlich wenn sie schon nach 5 Minuten mit einer Brust fertig sind und die andere möchten.
Eine Milchpumpe kann das Saugverhalten des Babys nicht genau nachempfinden, somit ist die Menge der abgepumpten Milch oft viel kleiner als die Menge, die bei einem Stillvorgang getrunken wird. Benötigt man abgepumpte Milch so kann es hilfreich sein, sein Baby oder ein Foto anzuschauen, so dass der Milchspendereflex leichter ausgelöst wird.
2 Töchter *2005 und *2007

"Everyone talks about leaving a better planet for our kids.
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Jasmin

Was tun bei zu wenig Milch?

Solltest du Stress haben, kann sich das negativ auf die Bildung des Milchspendereflex auslösenden Hormons Oxytocin auswirken. Versuche daher soweit möglich diesen zu vermeiden. Kann dir jemand den Haushalt abnehmen? Kannst du anstrengende Besuche verringern?
Wie weiter oben beschrieben möchten Babys zu Wachstums- und Entwicklungssprüngen gehäuft an die Brust. Wenn es dir möglich ist gib einen Teil deiner Aufgaben ab, leg entspannende Musik ein, schnapp dir ein Buch, kuschel dich mit deinem Baby ins Bett und stille nach Bedarf.

Unterstützend können auch folgende Dinge wirken:
-   Milchbildungstee, idealerweise mit Bockshornkleesamen (z.B. von Weleda)
-   Malzgetränke wie z.B. Malzbier und Malzkaffee
-   Brustkompression (siehe [Login or Register])
-   2-3 Stillkugeln am Tag essen: 1 kg Weizen-Gerste-Hafer-Gemisch schroten und in einer Pfanne anrösten. 300 g gekochten Vollreis, 350 g weiche Butter, 1 Glas Wasser und 300 g Honig unter das Getreide mischen. Aus der Masse Kugeln mit etwa 2 bis 3 cm Durchmesser rollen.
-   Homöopathie:
o   Aufbaumittel Stadelmann zur allgemeinen Stärkung
o   Bryonia C6 (Ärger der nicht rausgelassen wird, Durst, Kopfschmerzen),
o   Calcium carbonicum C6 (Angst, Gefühl der Überforderung, starkes Schwitzen, Kälteschauer, Kind saugt nur wenig)
o   Ignatioa C6 (Trennung vom Kind, Vorwürfe, hohe Ansprüche, Gefühl etwas nicht richtig gemacht zu haben)
o   Lac Caninum C6 (Milch fehlt ohne ersichtlichen Grund, Angst vor Krankheiten, Gefühl der Niedergeschlagenheit, sehr empfindliche Brustwarzen, wechselnde Beschwerden in den Brüsten)

Achtung Pfefferminze oder Salbei können die Milch zurückgehen lassen.

Sollte bei dir weiterhin ein Gefühl der Unsicherheit bleiben, kontaktiere am besten eine Stillberaterin (siehe unten).
Eventuell erkennt diese Fehler beim anlegen. Je nach Situation gibt es noch weitere unterstützende Mittel wie z.B. ein Brusternährungsset oder Medikamente (Domperidon, Oxytocin-Nasenspray).



Was ist das Gefährliche am Zufüttern?

Zufüttern bedeutet leider meist das Anfang vom Ende. Wird nach Bedarf gestillt, so produziert die Brust normalerweise genauso viel, wie das Baby benötigt. Wird dieses Verhältnis gestört ,,denkt" die Brust, das Baby braucht nicht mehr so viel und produziert weniger Milch. Ein Teufelskreislauf beginnt. Wenn man einmal mit dem zufüttern angefangen hat, ist die Hemmschwelle vielleicht auch geringer noch ein Fläschen und noch eins zu geben usw.
Auch wird die Gefahr einer Saugverwirrung erhöht, welche verschiedene Stillprobleme nach sich ziehen kann.



Was tun bei zu viel Milch?

-   Streich die Milch vorsichtig mit der Hand z.B. unter der Dusche aus. Das Pumpen ist dem Saugen des Babys ähnlich und sollte daher eher nicht angewendet werden, da es die Milchproduktion anregt.
-   Das Baby auf dem Rücken stillen, also gegen die Schwerkraft.
-   ½ Tasse Salbei oder etwas Pfefferminztee über den Tag verteilt trinken. Achtung nicht zuviel, sonst geht die Milch mehr als beabsichtigt zurück.
-   Homöopathie, z.B. Phytolacca C6



Wie tun bei wunden Brustwarzen?

Die häufigsten Gründe für wunde Brustwarzen sind:
-   Falsches Anlegen. Achte darauf, dass sich der Großteil der Brustwarze inkl. Vorhof und nicht nur die Brustwarzenspitze im Mund deines Babys befindet. Die Warze sollte sich beim Ansaugen in der Mitte des Mundes befinden und die Unterlippe sollte nicht eingeschlagen sein.
-   Saugverwirrung hervorgerufen durch Schnuller oder Flasche (siehe Ammenmärchen)
-   Das Zungenbändchen ist zu kurz. Erkennen kann man dies daran, dass nur die Spitze der Warze wund ist und die Zunge des Babys beim weinen eingekerbt.
-   Wenn deine Brustwarze zusätzlich juckt, kann es sich um eine Pilzinfektion (Soor) handeln.
-   Wenn du dein Baby von der Brust abnimmst, hast du nicht vorher das Vakuum unterbrochen, indem du ihm vorsichtig seitlich den kleinen Finger in den Mund gesteckt hast.

Häufig dauert es aber auch einfach eine Weile, bis sich die Brustwarze an die Belastung gewöhnt hat.

Folgende Dinge können helfen:
-   Auf korrektes Anlegen achten (siehe oben).
-   Öfter und dafür kürzer stillen. Dadurch saugt das Baby nicht so gierig. Wenn die Brüste nicht so prall sind, kann das Baby die Warze auch besser erfassen.
-   Eine andere Stillposition, z.B. die Footballhaltung versuchen.
-   Die Muttermilch auf der Warze verreiben und antrocknen lassen.
-   Lanolinsalbe (z.B. Lansinoh) auf die Brustwarze auftragen. Nicht zuviel, sonst weicht die Haut auf und die Heilung wirkt behindert.
-   Zu hause möglichst oben ohne rumlaufen, so dass die Brustwarze nicht zusätzlich durch Reibung der Kleidung  oder eventuell feuchtes Milieu belastet wird.
-   Mehrmals täglich für 10 Minuten vor eine Rotlichtlampe setzen.
-   Statt Stilleinlagen aus Plastik Stilleinlagen aus Seide&Wolle verwenden und häufig wechseln, so dass kein feuchtes Mileu entsteht.
-   Multimam Brustkompressen
-   Homöopathie z.B. Chamomilla D6 (zusätzlich empfindlich, gereizt, ruhelos), Phytolacca D6 (Beschwerden strahlen in den ganzen Körper aus) Dosierung 3mal täglich 3 Globuli, bei Besserung seltener.
2 Töchter *2005 und *2007

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Jasmin

Wie tun bei einem Milchstau bzw. einer Brustentzündung?

-   Versuche die Brust durch ausstreichen und stillen nicht zu voll laufen zu lassen..
-   Das Kinn deines Babys sollte sich beim stillen an der Verhärtung in der Brust befinden. Befindet sich der Milchstau beispielsweise über der Brustwarze lege dein Kind hin und hocke dich in entgegengesetzter Richtung drüber.
-   Massiere während des Stillens die Brust, das kann auch dazu führen, dass sich der Stau löst.
-   Nach dem Stillen solltest du Kälte (z.B.kühle Kompressen, Quark (vor dem stillen abwaschen), Kohlblätter),  zur Linderung anwenden und vor dem Stillen Wärme (Kirschkernkissen)
-   Die Brust einschneidende Kleidung bzw. BH meiden.
-   Homöopathie, bei Milchstau z.B. Phytolacca C12, bei einer Brustentzündung Belladonna C6


Weitergehende Informationen zur homöopathischen Unterstützung kann man auch im ,,Stillbuch" von Hannah Lothrop finden oder sich an einen Homöopathen wenden, da dies recht komplex ist.



Was tun bei einem Stillstreik?

Ein Stillstreik kann verschiedene Ursachen haben:
-   Erkältung – vor dem Stillen etwas Muttermilch in die Nase des Babys träufeln damit es besser Luft erhält. Auch Kochsalzlösung oder nach Absprache mit dem Arzt Nasentropfen können helfen.
-   Zahnen – dem Baby versuchen Linderung zu schaffen z.B. mit kühlen Beissringen oder Osanit (homöopathisches Komplexmittel)
-   Ablenkung – das Baby ist zu aufgeregt bzw. abgelenkt zum trinken. Hier sollte man versuchen die Störquelle auszuschalten bzw. in einen ruhigeren, vielleicht abgedunkelten Raum gehen.
-   Saugverwirrung – das Baby hat sich an einen Flaschensauger oder Schnuller gewöhnt und verweigert nun die Brust.
-   Schreck – das Baby verbindet das stillen mit etwas negativem (z.B. Aufschrei beim beißen)
-   Die Muttermilch kann durch verschiedene Gründe (Sport kurz vor dem stillen, Schwangerschaft, Menstruation, Nahrungsmittel) einen Geschmack annehmen, den das Baby nicht mag.
-   Man kann versuchen das Baby beim stehen oder gehen zu stillen oder wenn es schläfrig ist.
-   Oft hilft auch es einfach später nochmal zu versuchen.

Sollte der Stillstreik länger andauern und nichts hilft, so wende dich am besten an eine Stillberatung.



Was bedeutet Saugverwirrung?

Das Baby findet es vielleicht bequemer aus der Flasche zu trinken und verweigert die Brust (siehe Stillstreik). Oder aber gewöhnt sich ein falsches Saugverhalten an, welches zu wunden Brustwarzen oder ineffektivem trinken (-> weniger Milch) führen kann. Auch ein Schnuller kann zu Saugverwirrung führen. So kann in Folge der Verwendung eines solchen das Baby möglicherweise sein Saugbedürfnis nicht an der Brust befriedigen und somit die Milchproduktion nicht ideal anregen. Es gibt Empfehlungen zumindest die ersten 8 Wochen auf Flaschensauger (für abgepumpte Milch) und Schnuller zu verzichten, da die Gefahr einer Saugverwirrung dann am größten sei. Allerdings kann das wiederum bedeuten, dass das Baby dann den Flaschensauger ablehnt.



Wie lange stillen?

Das ist natürlich eine ganz individuelle Entscheidung.
Länger als die oft vorgebrachten 6 Monate zu stillen bringt jedoch viele Vorteile, z.B.:
-   In der Muttermilch finden sich weiterhin Antikörper gegen Keime, mit denen die Mutter und das Kind in Berührung kommen. Die Konzentration nimmt teilweise deutlich zu je länger gestillt wird. Somit wird die Gefahr einiger Erkrankungen verringert.
-   Der Bedarf an Vitaminen kann zu einem großen Teil über die Muttermilch gestillt werden.
-   Das Risiko für das Kind später einmal an Übergewicht zu leiden sinkt, je länger es gestillt wurde.
-   Aufgrund der vielen Vorteile empfiehlt WHO/Unicef eine Stilldauer von bis zu 2 Jahren und darüber hinaus solange es Mutter und Kind möchten.

Noch mehr Vorteile siehe auch:
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Relaktion

Grundsätzlich ist es oft auch möglich falls man bereits abgestillt hat, wieder zu stillen.
Wenn man sich dazu entschließt, sollte man sich jedoch dessen bewusst sein, dass es kein einfacher Weg ist. Hilfreich dabei ist beispielsweise ein Brusternährungsset ([Login or Register]). Das Baby saugt an der Brustwarze, da aber zunächst zu wenig rauskommt um es zu befriedigen, ist diese über einen dünnen Schlauch mit einer Flasche verbunden, in der sich Milch befindet. Auch ist es möglich medikamentös (Domperidon) zu unterstützen.
Siehe auch Erfahrungsbericht: [Login or Register]



Abstillen

Falls du aufgrund von Stillproblemen abstillen möchtest findest du vielleicht weiter oben Hilfe oder magst dich an eine Stillberaterung wenden.
Wenn es für die Mutter ok ist, sollte das Kind idealerweise so lange gestillt werden wie es möchte.
Falls man dennoch abstillen möchte, sollte im ersten Lebensjahr nach und nach vorzugsweise durch Prenahrung ersetzt werden, welche man nach Bedarf füttern kann.
Um die Milch zurückgehen zu lassen, gibt es folgende Möglichkeiten: Phytolacca D1, 3 Tassen Salbeitee am Tag trinken oder starken Pfefferminztee, abbinden der Brüste bzw. tragen eines sehr engen BHs (Gefahr eines Milchstaus/Brustentzündung), Medikamente (über Frauenarzt)
2 Töchter *2005 und *2007

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Jasmin

#4
Stillberatung

Oft können Hebammen bei Stillproblemen helfen, teilweise sind die Probleme jedoch zu komplex für den Wissenstand oder es wird schnell zum zufüttern oder Flaschennahrung geraten.
Kompetente Hilfe erhält man über Stillberaterinnen, die eine Ausbildung rund ums stillen abgeschlossen haben. Durch persönlichen Kontakt vor Ort ist es oft möglich hierüber eine gute Hilfe zu erhalten:
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Stillberatung online:
[Login or Register] Denise Both, Stillberaterin IBCLC

Stillgruppen in der Nähe:
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Online-Stillgruppe:
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Umfeld

Leider bekommt man von einem wenig informierten Umfeld, in dem viele Vorurteile herrschen, manchmal negative Kommentare zu hören.
Hier eine Auswahl an Kontermöglichkeiten:
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Vielleicht hilft es auch mit den Empfehlungen der WHO etc. zu argumentieren:
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Ammenmärchen rund ums Stillen

siehe: [Login or Register]



Links:

[Login or Register] (englisch, 101 Gründe zu stillen)
[Login or Register]
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Literatur

Das Stillbuch – von Hannah Lothrop
Mein Kind will nicht essen – von Carlos Gonzales (Ernährung generell)
Handbuch für die stillende Mutter – La Leche Liga
Stillen – von Marta Guoth-Gumberger, Elizabeth Hormann

Weitere Bücher und Infoblätter kann man beispielsweise im Shop der LLL oder AFS bestellen:
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2 Töchter *2005 und *2007

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