Essen im Hort bei Unverträglichkeiten

Begonnen von mareka, 16. Oktober 2014, 19:39:53

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mareka

Hallo,

ich wollte mal nachfragen, wie all diejenigen, die Allergiekinder etc. haben, es mit dem Essen im Hort/ in der Kita machen.

Bei unserer Tochter wurde jetzt Laktoseintoleranz und Zöliakie festgestellt. Sie isst 3 x pro Woche im Hort. Ich bin wegen meiner Arbeit darauf angewiesen. Ein gluten- und laktosefreies Essen kann ich nicht bestellen. Von mir gekochtes Essen dürfen sie angeblich aus hygienischen Gründen nicht in der Mikrowelle erwärmen (selbst wenn sie ihre eigene Mikrowelle dort hätte). Da bin ich noch dran und ich hoffe, es geht doch mit Sondergenehmigung des Gesundheitsamtes oder auf eigene Verantwortung.

Wenn jemand in diesem Bereich Erfahrungswerte hätte, wäre ich sehr dankbar! Das ist ja alles Neuland für uns.

Da ich mit der Mikrowellensache eher skeptisch bin (dass es noch genehmigt wird) und ich ihr wirklich nicht 3x pro Woche was Kaltes mitgeben möchte (sie mag kaltes Essen nicht besonders und es ist für sie wirklich bitter, wenn die andren warmes Essen bekommen und sie nicht), würde ich einen Warmhaltebehälter kaufen, das Essen morgens heiß machen und da einfüllen. Von den Vitaminen ist da dann zwar nicht mehr viel übrig, aber notfalls muss ich es so machen.
Macht das jemand von Euch? Habt ihr Empfehlungen? Wird das Essen matschig?

Auch sonst bin ich über jegliche Infos und Austausch bzgl. LI und Zöliakie dankbar!

LG mareka
Sohn 06/2005
Tochter 08/2008

jewa

Hier, ich/wir (allerdings nur bedingt).

Unser Großer hat FI. Gleiche Problemlage (schulische Auskünfte) wie bei euch. Essenslieferant kann auf Einzelschicksale leider keine Rücksicht nehmen, obwohl dieser ca. 16 Schulen beliefert und FI, LI, etc. ja so selten vorkommen.  s-:)
Eine Lösung gab es bei uns leider nicht, außer, dass er nicht mitessen MUSS und ich ihm halt mehr Vesper mitgebe.  :-\

Ist zwar nicht meine Wunschlösung, aber du kriegst in die "Holzköpfe"(sorry  :-[) nichts rein. Da er aber nur bis nachmittags Schule hat (3x 15:30, 1x 14 Uhr und 1x 12:30 Uhr zu Hause) ist und ich eh abends warm koche, kann ich irgendwie damit leben.

Ich hab damals (glaube ich) beim Schulamt nachgefragt und bekam diesen Link ([Login or Register]) vielleicht hilft dir das ja weiter.

Ich drück dir die Daumen für eine gute Lösung und noch weitere Beiträge.  :-*
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Das Leben wäre viel einfacher, wenn ich dich nicht getroffen hätte.
Es wäre nur nicht mein Leben.

mareka

Hallo jewa,

vielen Dank für Deine Antwort. Bei uns war so viel los die letzten Tage, deshalb komme ich erst jetzt zum antworten.

Ich habe gekämpft wie eine Löwin und es klappt nun doch, dass meine Tochter ein gekochtes Essen von zu Hause mitbringt. Sie gibt es vor der Schule im Hort ab, dort kommt es in den Kühlschrank und mittags wird es ihr in der Mikrowelle warm gemacht. Ich musste für die Gemeinde und für das Gesundheitsamt unterschreiben, dass wir uns strikt an diese Abläufe halten und wir die Verantwortung übernehmen.

Ich bin echt froh, dass es klappt, aber mich ärgert es auch, welche Steine einem in den Weg gelegt werden und dass man erst mal kämpfen muss. Ein warmes Mittagessen sollte doch eine Selbstverständlichkeit sein, das jedem Kind ermöglicht werden sollte. Der Herr von der Gemeinde erwartete jede Menge Dankbarkeit und erwähnte mehrmals, dass es ja eine Mehrarbeit für die Hortmitarbeiterin wäre (Kühlschrank auf - Essen rein- mittags wieder Külschrank auf - Essen in Mikrowelle warmmachen - Essen meiner Tochter geben). Ich musste sogar dafür kämpfen, dass sie einen Teller bekommt und nicht direkt aus der Dose essen muss.

Ich finde das unglaublich und ich fühle mit allen Eltern, deren Kind eine Besonderheit haben und die für ihre Rechte kämpfen müssen!

LG mareka
Sohn 06/2005
Tochter 08/2008

schwalbe

das ist eine Unverschämtheit  :(
Hier ist das gar kein Problem, aber der Hort und Kiga, die Schulmensa usw werden von der Küche vom Alterseheim mitbekocht. Und da kann man ja nun zum Glück nicht sagen "vertragen Sie nicht, Pech gehabt, bekommen sie eben nie mehr was Warmes zu essen."
zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen, Wurzeln und Flügel (Goethe)

mareka

schwalbe, so ist es ja optimal bei Euch, das wäre meine Wunschlösung gewesen, dass sie laktose- und glutenfreies Essen geliefert bekommt, aber das geht nicht.

Der Gemeindemensch meinte, das ganze, was wir heute ausgemacht haben, würde kippen, wenn es zu viele Kinder mit Unverträglichkeiten wären (wobei ich auch hier das Problem nicht sehe, meine Güte, dann muss man halt ein paar Essen mehr kühlen und warm machen!) und ich schug vor, in dem Fall könnte man ja auch den Caterer wechseln und es lohne sich dann, einen zu nehmen, der auch Diätkost anbietet. Diesen Vorschlag fand er abstrus (welche ein Mehraufwand wegen ein paar Kindern!!!)....
Sohn 06/2005
Tochter 08/2008

jewa

Zitat von: mareka am 21. Oktober 2014, 13:01:21
Der Gemeindemensch meinte, das ganze, was wir heute ausgemacht haben, würde kippen, wenn es zu viele Kinder mit Unverträglichkeiten wären (wobei ich auch hier das Problem nicht sehe, meine Güte, dann muss man halt ein paar Essen mehr kühlen und warm machen!) und ich schug vor, in dem Fall könnte man ja auch den Caterer wechseln und es lohne sich dann, einen zu nehmen, der auch Diätkost anbietet. Diesen Vorschlag fand er abstrus (welche ein Mehraufwand wegen ein paar Kindern!!!)....

:o  :'( Aber leider ist das trauriger Alltag. Solange man nicht selbst betroffen ist, hat man nur seine eigene (zum Teil sehr begrenzte) Sichtweise.

Ich bin da schon mit einigem konfrontiert worden. Von "Wie dein Kind darf nicht mitessen? (Sollten wir da mal nicht besser das JA einschalten, bestimmt bekommt das Kind nie eine warme Mahlzeit)". Über (von mir: "Könnten sie das Kind bitte "erinnern" in der Pause zu essen und erst dann zum Pausenspiel gehen zu lassen [immerhin saßen Schulkinder und Lehrerin gemeinsam zusammen, da sieht man das ja und könnte einen kurzen Satz sagen. Aber weit gefehlt: "Nein, das geht nicht, aber..."]. ... "Wir müssen sie darauf aufmerksam machen, dass ihr Kind sehr dünn ist und wir unserer Fürsorgepflicht nachkommen müssen und ihnen das sagen müssen, sonst müssen wir das "nach oben" melden." Oder eben den Satz "Einzelschicksale (Unverträglichkeiten, etc.) können wir leider nicht berücksichtigen; dieser Mehraufwand...". Nicht zu vergessen, das aber "alle Kinder in den Genuß einer warmen Mahlzeit kommen sollen, wenn sie so lange in einer Gemeinschaftseinrichtung (Schule, Kita, etc.) sind" oder eben dank Probleme mit der Verköstigung langfristig dazu führt, dass die Betreuung in der Schule dann auf ein Zeit-Maß reduziert werden muss, dass keine Verköstigung notwendig ist/wird.
Gleichheit halt nur so lange, bis es (zu) aufwändig wird.

Ich warte den Tag ab, wo im Krankenhaus dem frischoperierten Diabetiker die normale Kost gereicht werden muss, weil der "Mehraufwand einfach zu aufwändig/teuer" ist.  :-(  :'(
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schwalbe

das mag jetzt manch einer für übertrieben halten, aber ich finde das ist diskriminierend  :-[ wie läuft das denn, wenn die Mensa im ersten Stock ist und ein Kind im Rollstuhl sitzt. Sagt man dann auch "Einzelschicksal, muss es eben unten kalt essen?"
zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen, Wurzeln und Flügel (Goethe)

jewa

Das ist nicht "übertrieben", sondern wirklich ganz einfach "diskriminierend".
Davon ab, würde wahrscheinlich eine Mensa nicht im ersten Stock errichtet werden, weil wir soweit schon an die Barrierefreiheit denken, aber unsere Mensa (teurer Neubau von vor ca. 3 Jahren) hat weder Kühlschrank noch Mikrowelle, einzige Möglichkeit für meinen Sohn wäre es in den Lehrerkühlschrank tun zu dürfen. Aber, dann bitte mit Namen versehen und es könnte sein (zumindest besteht ein "Restrisiko"), dass sich versehentlich ein Lehrkörper daran vergreift...  s-kringellach
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Miss_Marple

Arrggg. Mein Thema. Aber wir haben echt noch Glück im Unglück.
Diese Hygienerichtlinien sind hier noch an der OGS vorbeigegangen. Als ich fragte ob K. denn  überhaupt ihr Essen mitbringen dürfe, wenn es wieder etwas mit Ei gäbe guckten die so  :o. Und ja sie haben eine Mikrowelle und sie machen das auch warm. Puuuuh. Das Essen kann in den Kühlschrank der OGS damit es nicht schlecht wird.
Manche Wochen sind echt ätzend. Klar es ist alles Allergikergeeignet! Das heisst es steht dran wenn Laktose, Ei, Nüsse oder Weizen drin ist. Aber nicht, dass es eine Alternative gibt. Es ist noch nicht mal möglich auf Vegetarisch zu wechseln, wenn das an dem Tag ohne Ei ist. Entweder Vegetarisch (und das ist auch fast genausooft mit Ei) oder Normal.
Ich habe eigenmächtig (oh weh, wie kann ich nur  S:D) den Caterer angeschrieben. So bekomme ich nun nicht mehr Montagsnachmittag gesagt, dass es Mittags was mit Ei gab und K. nicht mitessen konnte :P :P sondern bekomme Dienstags eine Mail mit dem Speiseplan der kommenden Woche um zu gucken ob ich vorkochen muss, bzw. welche Komponenten. Ich hätte ja nie geglaubt, dass es Currywurst gibt in der Ei enthalten ist (mal abgesehen vom gesundheitlichen Aspekt).  Leider muss ich manchmal 3mal die Woche zukochen. :P
Und anscheinend gibt die OGS die Allergien / Unverträglichkeiten gar nicht an den Caterer weiter.  :P Dann ist ja klar, dass die auch nicht auf die Idee kommen, dass da Bedarf an geeignetem Essen ist. Klar Ei ist etwas exotisch, aber die "gängigen" Intoleranzen, da kommen bestimmt ein paar Kinder zusammen und es wird selten nur 1 Schule versorgt. Da lohnt sich dann bestimmt bald ein extra Essen anzubieten. Wenn der Caterer nur mal genau  Bescheid bekommt.

Was hatten wir es in der Kita doch gut. Die haben entsprechend bestellt bzw. nur noch eifreie Nudeln dazugekocht. Und wenn es eihaltiges Essen (Pfannkuchen, fertige Hackbällchen etc) gab, hat sie automatisch etwas anderes bekommen, ohne dass ich mich um irgendetwas kümmern musste.

biene20121

unser ist zwar noch im kiga habe aber auch seit mitte des jahres die diagnose laktoseintoleranz bei unserem kleinen, wir haben vom kiarzt einen zettel bekommen wo dieses bestätigt wurde und nun bekommt er über die kita kücher mittags anderes essen, puddings und frühstücksmilch geben wir selbst mit da es mit dieser variante günstiger ist für uns.
wenn ich die möglichkeit habe und frei habe oder in nachtdienst gehe behalte ich ihn zum frühstück zu hause und bringe ihn erst danach zur kita.
und wie gesagt mittags bekommt er dann halt was anderes die haben aber mehrere kinder in der einrichtung die laktoseintoleranz haben vllt macht das auch den unterschied.
Unser Floh wurde am 7.6.12 um 22:57 uhr geboren kam bei 37+1 Ssw war 45 cm groß und wog 2300 gramm

Unsere Flohnase wurde am 2.3 17 um 8:43 Uhr geboren kam bei 36+3 SSW mit 3040 g und 49 cm

minimuck

unser KiA hat uns damals gesagt, wir sollen uns erkundigen, wie das im kiga so abläuft. wenn irgendwer "rumzickt", würde er das in die hand nehmen, da anrufen (ggf. sogar eine kurze schulung anbieten) und klären, dass sie zur kooperation verpflichtet seien. es hat bei uns (kiga überwiegend vormittags, nur 1x/woche mit mittagessen wg. "schulprojekt") aber megasupertoll geklappt. ich wusste, was es gibt, was nicht ging wurde ersetzt bzw. extra / anders gekocht. (achja, es ging um eine allergie gegen milcheiweiß, hühnereiweiß, nuss und apfel; nussallergie lebensbedrohlich).