Darf man das? Höflich? Unhöflich?

Begonnen von Mama2008, 02. April 2017, 21:25:25

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Fliegenpilz

Das ist keine Dankbarkeit sondern falsche Höflichkeit und zudem noch auf allen Ebenen unehrlich - nach meiner Defintion.

Wieso genau darf auch nicht gesagt werden, dass ein Geschenk nicht gefällt?

peter

Hm weil man dann evt die gefühle des gegenübers verletzt? Wobei da auch wieder der unterschied ( für mich) besteht ob nach den gefallen gefragt wurde oder ob ich meine meinung darüber ungefragt kund tue. Und dann natürlich auch wieder " der ton macht die musik".....
Ich guck auch nicht in einen kinderwagen und sag " na wenigstens ist es gesund"......
Ich gehe davon aus das sich jemand gedanken macht was er mit schenken möchte und wenn ich dann sage " danke, aber ist nicht mein geschmack" fühlt sich doch der schenker schlecht weil er ne falsche wahl getroffen hat oder?

Mama2008

#52
Und wieso kommt meine Schwägerin auf die Idee, dass mich interessiert wie ihr mein Apfelkuchen schmeckt?
Ist natürlich sehr überspitzt jetzt. Aber immerhin habe ich sie nicht gefragt.

Und ich finde auch falsche Höflichkeit in dem Fall wirklich netter, als die Wahrheit die mir nicht gefällt und mich auch gar nicht interessiert. Das ist vielleicht auch Feingefühl und Empathie.


Edit Thema Geschenk sehe ich es wie Satti

Jemand hat sich Mühe gemacht mir ein Geschenk zu machen, auszusuchen und einzukaufen also habe ich soviel Feingefühl ihm zu sagen dass es mir gefällt.  Es sei denn ich werde ausdrücklich gefragt, dann denke ich je nachdem vielleicht drüber nach zu sagen ,dass ich mir gerne was anderes aussuchen möchte.


lotte81

Wenn du schreibst, ihr habt einen guten Kontakt, hatte deine Schwägerin offensichtlich das Gefühl, sie kann dir das gegenüber so sagen.... Ich denke so eine Aussage in dem Ton "Schmeckt mir nicht" setzt ja entweder voraus, dass ich mich sicher fühle bei demjenigen, dem ich es gegenüber äußere oder eben, dass ich ein unhöfliche Klotz bin (oder ich will den anderen bewusst verletzen)...da ihr euch aber ja gut versteht, gehe ich davon aus, sie will dich weder verletzen, noch ist sie generell unhöflich,sondern sie fühlte sich einfach in der Lage, dass es so OK ist. Du hast sie nicht nach deiner Meinung gefragt, ja...aber sie hat dich ja auch nicht gebeten Apfelkuchen zu backen.... geschweige denn einen, der ihr nicht schmeckt... so auf die Spitze muss man es ja auch nicht treiben  ;D
Daher finde ich die Einstellung nach wie vor merkwürdig...... Und wirklich sehr kompliziert.

Was Geschenke betrifft: Kommt absolut drauf an.... Ist es nur eine Kleinigkeit, wie ein hässliche Blume/ Blumentopf, sage ich höflich Danke und gut ist...genauso, wenn ich eine Süßigkeit bekomme, die ich nicht mag (es sei denn, jemand fragt)...schenkt mir jemand aber etwas hochpreisiges, was zwar liebevoll ausgesucht ist, aber echt nicht mein Geschmack, würde ich es wohl vorsichtig sagen ..... klar, das kann verletzen, aber wäre die Person nicht noch verletzter, wenn ich den teuren Schmuck/ Halstuch nicht trage oder die liebevoll ausgesuchte Deko im Müll landet und nicht im Wohnzimmer steht? Ich würde ja wohl kaum mit Schmuck rumlaufen, den ich echt hässlich finde, nur weil die Schwiegermutter (beispielsweise) ihn liebevoll ausgesucht hat.... oder würdet ihr das dann machen? Ja, das Thema ist sicher schwierig, aber ich würde schon versuchen, es dann feinfühlig zu sagen (Bisher hatte ich das Problem noch nicht....)... OK, wüsste ich nun, dass die Person irre kompliziert ist und mir nach so einer Aussage auf ewig böse, würde ich nichts sagen, dann liegt das Geschenk eben hier rum...dann ist das Geld eben umsonst ausgegeben ...schade drum...

Und nein, natürlich würde ich nicht in einen Kinderwagen schauen und sagen: Hauptsache gesund  ;D ;D ;D ;D Das ist bewusst verletzend und unnötig/ führt zu nichts, außer jemanden traurig/ sauer zu machen...schließlich könnte die Mama das Baby ja nicht gegen ein hübscheres Exemplar tauschen, nur weil es mir nicht gefällt. ...bei einem Geschenk dagegen wäre dies ja durchaus möglich .....
Die Frage für mich ist ja eher: Zu was soll so eine Aussagen führen....Will ich jemanden nur verletzen oder beleidigen, ist es unnütz und gemein.....will ich vermeiden, dass mir schlecht wird (Kuchen der nicht schmeckt, Torte am frühen Morgen) oder Geld unnötig verschwendet wird (hässliches Geschenk/ unpassendes Geschenk) halte ich Kritik durchaus für notwendig und sinnvoll..... Wobei der Ton immer die Musik macht und man natürlich sein Gegenüber einschätzen muss....
Wie gesagt, weiß ich nun, dass mein Gegenüber eher kompliziert ist und schnell eingeschnappt, spar ich mir so Aussagen aber definitiv...denn das ist es dann ja auch nicht wert (bezogen auf Geschenke! Ich würde nämlich trotzdem keine Torte essen, wenn ich grad überhaupt keine möchte, oder Kuchen, der mir nicht schmeckt....da könnte mein Gegenüber sich auf den Kopf stellen und noch so beleidigt sein. Ich sage so was dann möglichst höflich und einfühlsam und gut ist. Alles andere ist mir echt zu kompliziert gedacht)
03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
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Mama2008

Lotte Merkwürdig und kompliziert kommt es nur in diesem Thread rüber. In meinem Leben spielt weder der Apfelkuchen noch die Feier an sich eine Rolle ;D
Davon abgesehen müsste meine Schwägerin nicht um so feinfühliger sein weil sie mich eben gut kennt und dachte sie kann mir sowas sagen und damit so daneben liegt weil ich es eben nicht ab kann? Ok. Kann man jetzt sagen ist jetzt mein Problem.
Mein Leben geht auch glücklich und zufrieden weiter trotz Kritik am Apfelkuchen.
Ich erhoffe mir auch in Zukunft Feingefühl von meinen Mitmenschen bin mir aber bewusst dass es nicht immer klappt und das ist ok.

lotte81

Deshalb sag ich ja, Elefant im Porzellanladen.... offensichtlich konnte sie nicht einschätzen, dass so eine Aussage in dem Rahmen nicht OK war(dachte aber, es wäre für dich OK), während sie bei anderen (Janny schrieb ja, dass sie es absolut normal findet) nicht weiter aufgefallen wäre...
Und ja, manchmal haut man leider daneben oder sagt was, ohne vorab nachzudenken... Vielleicht hat sie hinterher selber gedacht, dass es etwas zu forsch war, aber da war es dann eben gelaufen. Eine generelle Aussagen, ob so was nun OK ist oder eher merkwürdig, kann man jedenfalls nicht treffen, wie du siehst  ;D.... es gibt für mich z.b. auch Kombinationen an Personen, da würde ich so was ohne mit der Wimper zu zucken machen (sagen wir, ich sitze hier nur mit meiner Mutter und Schwester oder Mann und Kindern) und bei anderen würde ich den Kuchen eben diskret stehen lassen und eine Serviette drüber legen und auf die Frage, ob es geschmeckt hat auch noch sagen: Ja, war sehr lecker, aber Irgendwie hab ich heute keinen Hunger S:D Bringt demjenigen dann zwar nichts, weil es eine absolute Lüge ist, aber je nach "Rahmen" einer Veranstaltung muss es meinem Gegenüber ja auch nichts bringen..... Allerdings wäre das wohl nichts, was ich bei einer schnöden Familienfeier machen würde... Beruflich evtl. oder wenn ich irgendwo wirklich Eindruck schinden muss und mir am Ende aber egal ist/ sein kann, ob ich demjenigen ehrlich gegenüber bin oder nicht
Ich würde wohl im normalen Rahmen immer irgendwas dazwischen machen.... also diskret stehen lassen und nur auf Nachfrage ehrlich sagen, dass es nicht mein Geschmack war .... wäre der Kuchen jetzt echt verhunzt gewesen (also z.b. Salz statt Zucker, komischer Geschmack...) sollte man das meiner Meinung nach dem Bäcker leise und höflich mitteilen...wie peinlich ist das sonst, wenn alle essen und loben den interessanten Geschmack  S:D S:D S:D und am Ende probiert man und stellt fest, dass der Kuchen salzig ist  ;D ;D ;D
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Fliegenpilz

#56
Dieses hier ...
Zitat von: Mama2008 am 18. April 2017, 13:09:03Ja tatsächlich finde ich es angemessen dankbar zu sein für eine Einladung zum Geburtstag und dafür dass jemand für mich "in der Küche gestanden hat".
Nicht "verdammt nochmal dankbar" aber dankbar.
[...]
... sehe ich etwas anders.
Wenn mich jemand zu seinem Geburtstag einlädt, dann gehe ich mit der Einladung davon aus, dass dieser jemand mich gerne an seinem Tag dabei hätte - und darüber freue ich mich, ja und ich versuche auch meistens alles in Bewegung zu setzen, dass wir bzw. ich diesen Termin wahr nehmen können ... aber ich bin nicht "dankbar". Ich fühle mich nicht als wenn ich in den Kreis der Auserwählten aufgenommen wurde, die eine Audienz beim Geburtstagskind bekommen haben. Und dieses Gefühl bei mir zu ERWARTEN löst bei mir auch maximale Verwirrung und Unverständnis aus.


Bzgl. des Geschenkes:
Mich wundert dann auf jeden Fall nicht mehr, wenn viele Menschen sagen, dass sie keine Geschenke wünschen - ist ja eh nie "das Richtige" dabei bzw. "nur Schrott".

Es gibt für mich gefühlte einhundert Szenarien wieso ich persönlich doch darüber sprechen würde, dass mir ein Geschenk nicht zusagt.
Nur ein paar?
Ich trage keinerlei Silberschmuck - und bekam zum Abschluss ein Silberarmband geschenkt. Es ist wirklich schön, aber ich wusste direkt das ich es nicht (oft) tragen werde, einfach weil auch der "Gegenschmuck" fehlt und es mir nicht steht.
Nun könnte ich sagen "Oh wie schön, vielen vielen Dank!" und damit Gefahr laufen, dass bei jedem weiteren Anlass wieder Silberschmuck auf dem Geschenketisch landet. Ich habe der Schenkerin jedoch sehr höflich gesagt, dass es mir sehr gut gefällt und ich mich darüber freue, aber ich einfach noch nicht weiß zu welchem Anlass ich es tragen kann bzw. werde mit obiger Argumentation. Sie verstand es, sie war nicht böse und ich habe es tatsächlich bei der letzten Gartenparty bei ihr getragen ohne jeden weiteren Schmuck. Sie hat es gefreut - und ich weiß, dass ich keinen weiteren Silberschmuck kriegen werde.

Ich mag kein MonCheri und zu jedem Besuch brachten meine Ex-Schwiegereltern mir diese mit. Nach dem dritten Mal habe ich es ihnen dann gesagt und ja, sie waren nicht böse ... wieso auch? Soll ich mir das die nächsten Jahre weiterhin schenken lassen um es dann weiter zu verschenken? Jetzt bekomme ich Ferrero Küsschen ... sooo unkompliziert.

Meine Mutter hat über Jahre etwas zu Thema X an ihre Patentante verschenkt, nach Jahren sagte dann deren Tochter mal nebenbei, dass ihre Mutter Thema X grausam findet ... meine Mutter war wirklich gekränkt, sie hatte über die Jahre wirklich viel Zeit und Geld in Thema X und passende Geschenke dazu investiert und ihrer Patentante eine Freude zu machen, weil diese Patentante wohl irgendwann mal sagte, dass sie Thema X sehr schön findet. War aber wohl eine "Eintagsfliege".

Würde mir jemand eine Schaufel schenken würde ich komisch schauen, wieso ist es dann unhöflich zu sagen, dass dies doch eher ein ungewöhnliches Geschenk ist und schmunzelnd hinzuzufügen, dass aktuell keine Leichengräber ausgehoben werden müssen im eigenen Garten?

Verstehe ich nicht ... muss ich aber auch nicht, keine Sorge!
Mir fallen noch so viele Beispiele ein...

A.n.j.a

#57
Sehr geschätzte Christiane Du weisst, dass und wie und warum ich Dich so sehr mag.

Aber  das - hier geht es um die fiktive und die tatsächliche Geschenksache -  sehe ich sehr anders.   :-\

Und ich bin völlig auf der Linie von Lotte, Satti und Mama2008.
In all ihren Schattierungen, es sind ja auch drei unterschiedliche Frauen.

Lotte hat da sehr schön und behutsam diverse Szenarien beschrieben. Danke dafür.

Eine Freundin, die mir etwas schenkt, was "daneben  ist" - die wird schon an meiner - sehr versteckten, aber sie kennt mich halt -  Reaktion evt. ablesen, wenn sie mir etwas schenkt, von dem ich finde, schade, das ist so gar nicht meins, hast Du Dir eigentlich irgendwie Gedanken oder Mühe gemacht, und einfach echt unbeeindruckt bin  -

-   und dann werde ich DEN TEUFEL TUN und das in in ihr Gesicht reiben!!!  Erst recht keiner oberflächlichen, und meine Interessen betreffend unbedarften  Bekannten!!  Warum?  " ICH bin die und die, und MIR schenkt man nicht x und y!!! Hast Du mich je Silber tragen sehen!  Was fällt Dir ein!"

Andersrum: was fällt DIR ein? Du bist die "Festsau"? Wie kann man Dir nur zumuten....

Das ist so unsensibel und gemein, egozentrisch und total null.

Und wenn ich sie so -"ehrlich verpackt" - auf ihre Unfaehigkeit, mir was "Ordentliches - mir Angemessenes (?!) " zu schenken, hingewiesen habe, was dann?

Dann macht sie sich Gedanken und trifft es endlich richtig mit dem ultimativen Geschenk.

Nein, Sekunde, dann habe ich sie verletzt und sie ist einfach nur beleidigt -  im einfachsten Fall. Was für eine undankbare Kuh ich bin usw.

Oder ---   sie ist entsetzt, verletzt,  ratlos, traurig, dass, sie so daneben gegriffen hat,  zerbricht sich den Kopf,  was sie nur falsch gemacht. Wo sie nicht oder falsch hingehört hat. 

Ganz ehrlich?

Wie kann man nur ansatzweise ok finden, jemandem ins Gesicht zu sagen " Dein Geschenk ist scheisse"? (auch in anderen Ausdrücken!!)    Und das tendenziell mit anderen Zuhörern?

Willst Du sowas hören, will ich das, wer will das?? Was hat das mit Ehrlichkeit zu tun, mehr als mit Empathie???

Nichts.

Dann pack ich den ungeliebten Silberschmuck dankend ins Schmuckkästchen.
Und verliere - ausser evt. vor meinem Mann etc-  kein EINZIGES abwertendes Wort darüber.
(Ironie: "Oh my god, ich fürchte ja Silberschmucklawinen, beware. Lieber ehrlich und direkt Bescheid sagen. YAY! "   NOT!)

Nein.

Überschwenglicher, geheuchelter Dank muss und soll nicht sein.

Ein Minimum an respektvollen Miteinander hingegen ja.

Mama2008

#58
Thema Silberschmuck
Ich verstehe es auch nicht? ! Dir hat das Armband gefallen und du hast dich gefreut? Das reicht doch meiner Meinung nach als Rückmeldung vollkommen aus. Und wenn zu erwarten ist dass die Schenkerin in Zukunft immer Silberschmuck schenkt- wunderbar, wirst du in Zukunft "Gegenschmuck" bekommen  ;D

Und "Audienz" und "Kreis der Auserwählten" habe ich nicht zwischen die Zeilen geschrieben  ;)
sondern
Zitat von: Mama2008 am 18. April 2017, 15:52:36
Meine Definition von Dankbarkeit in dem Fall
"Danke" sagen für die Einladung, für den Besuch, für das Geschenk.
Nicht rummäkeln am Essen, nicht rummäkeln am Geschenk.
Nicht mehr. Nicht weniger.




Ich möchte sicher gehen dass verstanden wird was meine Definition von Dankbarkeit in dem Fall ist. Ich erwarte ja keinen Kniefall für einen Apfelkuchen  ;D



Edit [Login or Register] Beitrag :thumbsup:

Fliegenpilz

@Anja
Es ist nicht schlimm, dass ich an dieser Stelle nicht mit dir - oder auch den anderen Damen hier - übereinkomme, wir beschenken uns im Idealfall ja nicht und weder werde ich damit jemanden hier auf die Füße treten, noch werde ich mich als egozentrische undankbare Sau euch ggü outen.

Ich habe zu dieser Grund"problematik" halt eine andere Einstellung und ja, Ehrlichkeit geht auch mit sehr viel Empathie und ohne Publikum. Bisher - believe me! - hatte ich damit in meinem privaten Umfeld wirklich nie Probleme. Weder als Schenkerin noch als Beschenkte.

Und Dinge dann einfach ins Schmuckkästchen, in die Abstellkammer oder das Gartenhäuschen zu legen widerstrebt mir. Ich habe keine Messi-Tendenzen für den Fall, dass ich im Jahre 2053 mal darauf zurück greifen möchte bzw. könnte, ich habe gerne nur das im Besitz was ich brauche und/oder mir wirklich gefällt bzw. mir steht. Ich wäre also sehr dankbar, wenn sich zu dem Silberarmband (welches sich mittlerweile umgeändert im Besitz unserer älteren Tochter befindet) keine Ohrringe, Halsketten und Co in diesem Haus anfinden für meine Person - macht nur Unordnung in meiner Schmuckschatulle und raubt Platz für das was ich trage!

So far, so good.

Wenn das Verhältnis mit der Schwägerin so unproblematisch wie beschrieben ist - dann wurdest du, Mama2008, an diesem Tag durch deine eigene Belastung und Erwartung vielleicht einfach auf dem falschen Fuß erwischt. Oder es Gespräch mit der Schwägerin bzgl. deiner Verletzung wäre anzuraten, sollte ja ebenfalls kein Problem darstellen. Vielleicht hatte auch die Schwägerin an dem Tag den falschen Fuß zuerst auf den Boden gesetzt und wurde sich erst später bewusst wie sie gehandelt hat und fühlt sich nun schlecht.

Nachtvogel

Zitat von: tanni+mo am 04. April 2017, 15:02:42
Ich hätte den Kuchen selbstverständlich gegessen, selbst wenn er nicht 100 % mein Geschmack gewesen wäre.
Ich kann mir auch gar nicht vorstellen, was an einem Apfelkuchen so ungenießbar sein soll, daß man das in der Kaffeerunde laut kundtun muß.
Wenn ich also Apfelkuchen grundsätzlich mag, dann muß es mir an einem Geburtstag möglich sein, ein Stück aufzuessen ohne die Gastgeberin zu beleidigen, selbst wenn es sich gerade nicht um meine Lieblings-Variation handelt.

Anders wäre es, wenn der Kuchen irgendwie exotisch wäre. Da würde ich vorher um ein mini Stück bitten und meine Bedenken äußern ("ich würde gerne erst mal probieren, denn ich kann Kokos / Ananans / Kiwi etc. nicht immer essen").
Schmeckt er mir dann wirklich nicht, dann sage ich das auch ehrlich. Aber wie gesagt, mit Vorankündigung  :)

GENAU SO!


Ich bin ja wirklich...also wirklich ein empfindlicher Esser. Ich esse ganz Vieles nicht.

Und ich sehe das auch ein bisschen so und dachte es mir schon die ganze Zeit: Ein Apfelkuchen ist ja nun nix so exotisches. Wie kann ein normaler Apfelkuchen SO schlecht schmecken das man ihn nicht zumindest essen kann, vor allem wenn alle Anderen ihn schließlich auch essen?

Gibt es nen Kuchen wo ich skeptisch bin wegen der Zutaten sagen ich das, evtl probier ich ein kleines Stück. Aber da kann die Gastgeberin ja nix dafür sondern das ist MEIN Problem.

Ich würde NIE sagen, dass mir ein Kuchen nicht schmeckt. Das Macimum aller Gefühle währe dass ich nach einem Stück aufhöre weil ich *satt* bin und ihm dezent meinem Mann weiterreiche.
wobei nochmal: so schlimm KANN ein Apfelkuchen wirklich nicht sein wenn man Apfelkuchen grundsätzlich mag.

Daher empfinde ich das als EXTREM unverschämt, wirklich!


Und sorry aber immer dieses Gefasel um *ich bin doch nur ehrlich blablabla*

Ehrlichkeit ist der derzeit moderne Mantel für nie erlernten Respekt, fehlende Sozialformen und einfach nur A.loch-Verhalten und das finde ich absolut ekelhaft!

Ehrlichkeit wäre zu sagen
*nein danke ich mag keinen Apfelkuchen* oder...*ich probiere ein kleines Stück, ich bin ein komplizierter Essen und empfindlich was Apfelkuchen angeht!*
Und dann zu sagen *nee, ist nicht meins* ist dann auch ok

Aber einfach in die Runde zu posaunen dass es nicht schmeckt ist A.loch-Verhalten. Das macht man NICHT. PUNKT!
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Nachtvogel

#61
Nachdem ich Seite 2 nun noch gelesen habe:

- einen Kuchen ablehnen finde ich kein Problem. Gibt es ja 1000 Gründe für und ist ja keine Beleidigung für den Bäcker...Man hat es ja nicht geschmeckt und wenn man Zutaten nicht mag/nicht verträgt ist das halt so. Kann der Bäcker nix für.

- Es gibt noch nen riesen, riesen Unterschied zwischen falscher/überzogener Dankbarkeit und Höflichkeit!!
Nein, man muss vor Dankbarkeit nicht zerfließen und man muss den Kuchen auch nicht extra loben, wenn er nicht schmeckt (@Rosenkohl: ;D), warum auch!
Aber man muss seine Meinung nicht jedem ungefragt um die Ohren schleudern. Das hat nix mit Ehrlichkeit zu tun sondern mit Höflkichkeit, Respekt bzw Sozialverhalten.


Und JA ich habe meinen Kindern erklärt dass man Geschenke IMMER dankbar annimmt auch wenn sie nicht 100% seinem Geschmack entsprechen!
Sie müssen ja nicht sagen dass es das tollste Geschenk aller Zeiten ist oder vor lauter *danke wie toll* vorne überkippen...

Aber ein freundliches Dankeschön MUSS drin sein!

Warum?
Weil ich ERWARTE dass ein Geschenk gewürdigt wird.

Da hat jemand Zeit investiert um sich Gedanken zu machen was er schenken könnte (mal mehr mal weniger, is klar ;D), hat Geld investiert und wollte eine Freude machen.
DAS würdigt man, dass das Geschenk vielleicht nicht 100% seinen Vorstellungen entspricht ist ja nochmal ne andere Sache.
Es gibt Momente wo es sich so ergibt dass man sagen kann, dass man etwas schon hat oder so...aber grundsätzlich.

Mein Mittlerer hatte eine Phase da machte er ein Geschenk auf und wenns ihm nicht passte hat er es mehr oder weniger in die Ecke gefeuert und gesagt *will ich nicht*

Und nein, das akzeptiere ich so nicht, unter keinen Umständen. Das geht nicht!
Das ein Kind sowas mal macht bevor es gelernt hat wie man sich verhält ist ok. Würde ein Kind ab Grundschulalter so reagieren würde es von mir- mit Ansage warum- für längere Zeit ganz sicher nix mehr bekommen!

Meinem Sohn hab ich das übrigens so erklärt:
Ich finde das nicht gut wenn du das machst. Weißt du wieso?
Da hat sich jemand Mühe gegeben, ist extra los um dir ein Geschenk zu kaufen, um dir eine Freude zu machen. Er hat was ausgesucht, Geld dafür ausgegeben,...
Was denkst du, würde dich das nicht traurig machen wenn du dir so Mühe gibst und dann sagt derjenige dass er es nicht will und wirft es in die Ecke?
Es ist ok, wenn dir etwas nicht so sehr gefällt, du müsst auch nicht sagen wie toll du etwas findest wenn es nicht so ist. Aber etwas annehmen und sich höflich bedanken sollte schon sein.

Das hat er auch gut verstanden und eingesehen und seither macht er das ganz toll, ohne zu übertreiben aber dennoch höflich :)


Übrigens ist es echt lustig...Ich hatte den Thread erst lange nicht angeklickt aber beim TITEL alleine schossen mir spontan ein paar User in den Kopf die garantiert dagegen sein werden, egal um was es geht :P.
Irgendwann man hab ihn dann doch gelesen und musste doch schmunzeln dass genau die Personen von denen ich es sofort vermutet hatte genau so reagieren wie ich es mir schon dachte ;D
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Muse

Hach Nachtvogel  ;D - mir fehlt gerade der Gefällt Mir Button   ;D

:thumbsup:

~ Oma Netti ~

#63
Ein  :thumbsup: für Anja und Nachtvogel.

Ehrlichkeit - ganz klar eine wichtige Eigenschaft. ABER alles hat seune Grenzen, wenn man jemanden verletzt, der sich Gedanken gemacht hat jemandem eine Freude zu bereiten. Das hat etwas mit Anstand, Respekt und Höflichkeit zu tun.

ZitatMein Mittlerer hatte eine Phase da machte er ein Geschenk auf und wenns ihm nicht passte hat er es mehr oder weniger in die Ecke gefeuert und gesagt *will ich nicht*
Mein Jüngster genau so. Und ich habe es ihm ganz genau so erklärt wie du.  ;)

~ Oma Netti ~

Ps: Für ungeliebten Silberschmuck stelle ich meine Adresse zur Verfügung. Ich liebe Silberschmuck jeglicher Art.  ;) ;D

Daniela+Kids

#65
Zitat von: Nachtvogel am 19. April 2017, 07:12:25
Und sorry aber immer dieses Gefasel um *ich bin doch nur ehrlich blablabla*

Ehrlichkeit ist der derzeit moderne Mantel für nie erlernten Respekt, fehlende Sozialformen und einfach nur A.loch-Verhalten und das finde ich absolut ekelhaft!

:thumbsup:

Genauso wie heute viele Leute "Selbstbewusstsein" mit "Egoismus" verwechseln!

Jasmin

Zum Eingangsposting:
Ja, ich empfinde dieses Verhalten als unhöflich und es hätte mich verletzt. Nicht die Tatsache, dass es ihr nicht schmeckt hätte mich verletzt, sondern dieses lautstarke Verkünden hätte mich vor den Kopf gestoßen.
Wenn mir etwas nicht schmeckt, mit dem sich ein anderer sichtbar Mühe gegeben hat, dann lasse ich es stehen und sage aber sehr wohl auf Nachfrage, dass es mir nicht so geschmeckt hat.

Wir bekamen mal bei einer Familienzusammenkunft ein Gulasch serviert. In stundenlanger Arbeit von der Hausherrin gemacht. Es war Wild und ich HASSE Wild. Wirklich mit jeder Faser. Ich hätte mich beim ersten Bissen beinahe übergeben (ich ging von Rind aus). Ich habe das Fleisch dezent meinem Mann gegeben und die Beilagen gegessen. Warum hätte ich die Gastgeberin vor den Kopf stoßen sollen, nur weil es MEINEN Geschmack nicht trifft. Nachgefragt wurde nicht, also war es ok. Hätte sie nachgefragt, hätte ich mich bedankt, und ihr gesagt, dass ich einfach kein Wild möchte. Kein Problem.

Was hier auf der letzten Seite verwechselt wird ist Dankbarkeit mit Höflichkeit. Ich kann auch höflich bleiben, wenn ich nicht dankbar bin. Für ein nicht erfreuliches Geschenk zB. Nur weil ich mich darüber vielleicht nicht freue, heißt das nicht, dass ich mein Gegenüber damit zerstören muss. Das nennt man dann Höflichkeit.

Dieses "ich bin immer ehrlich egal was die anderen denken" mag ich nicht. Ich empfinde es als respektlos.

2 Töchter *2005 und *2007

"Everyone talks about leaving a better planet for our kids.
Let's try to leave better kids for our planet."

lisa81

Ich empfinde es als so unendlich anstrengend, wenn man gleich eingeschnappt oder beleidigt ist wegen kleiner Aussagen.

Die Frau hat gesagt, dass der Kuchen IHR nicht schmeckt! Das ist doch ein himmelweiter Unterschied zu der Aussage, dass er generell nicht schmeckt. Wirklich, ich verstehe diese Aufregung nicht.
Und ich sehe es immer noch wie einzelne andere, vielleicht wollte sie eben nicht, dass er entsorgt wird.
Auf dem nächsten Geburtstag schimpft Tante Frieda, dass man ja ruhig sagen könne, wenn der Kuchen nicht schmeckt, dann könnte ihn jemand anders essen und der mit viel Mühe gemachte Kuchen würde nicht im Müll landen.
Wie heißt es so schön "Wie mans macht macht mans verkehrt"  s-:)
Anscheinend habe ich diese Aussage aber auch ganz anders im Ohr als die Mehrheit hier, gehört hat es nunmal nur eine.

Fliegenpilz, ich bin komplett bei dir.

Und nein, das heißt nicht, dass man unter dem Deckmantel "Ehrlichkeit" wie ein Holzklotz auftreten muss. DAS kann ich auch nicht leiden und ja, oft wird Unverschämtheit als Ehrlichkeit ausgegeben.
Aber gut, offensichtlich tue ich das ja dann auch, bin mir aber sicher, dass es da weitaus schlimmere gibt. Und ich mag keine Heuchelei. Die Hälfte der ach so höflichen Leute erzählt dann nachher jedem anderen als dem Betroffenen, dass das Geschenk blöd war, der Kuchen nicht lecker....


Wenn mir die Bekannte Schokolade schenkt, obwohl ich grade auf Diät bin, sage ich nichts, freue mich über das Geschenk, stelle es für alle hin und gut.
Aber ich habe durchaus schon Schenkenden gesagt, dass ich mich zwar sehr freue und es mir wahnsinnig leid tut, aber ich das Geschenk nicht nutzen werde. Ob sie vielleicht eine andere Verwendung dafür hätten, weil es doch sehr schade sei, wenn es hier in einer Ecke verschwindet.
Und da man mir sicher vorher schon angesehen hat, dass es jetzt nicht der Renner war, ist es dann wenigstens ausgesprochen. So muss mein Gast nicht bei jedem Besuch prüfen, ob sein Geschenk denn einen ehrenwerten Platz bekommen hat.

Ich kann das drehen wie ich will. Für mich ist Respekt für meine Mühe eher, dass der andere ganz ehrlich (freundlich) sagt, dass es leider kein Volltreffer war, und mir damit die Chance gibt, doch noch was gutes zu finden. Und eben nicht, dass das Geschenk freundlich angenommen und behalten wird und am Ende heimlich in die Tonne fliegt oder in einer Ecke versauert.

schwalbe

Meine Eltern sind geschieden. Nachdem alle Eltern ausgezogen waren haben meine Schwester und ich von meinem Vater einen roten und von meiner Mutter einen silbernen Toaster bekommen. Da wir damals noch nicht die Größe hatten, zu sagen, dass man einen davon umtauschen könnte, mussten wir zwei Jahre lang vor jedem elterlichen Besuch die Geräte tauschen. Gut war es dann erst als meine Schwester auszog und den silbernen mitnahm.
Das ist mir bis heute eine Lehre. Wenn ich ein Geschenk kaufe, dann so zeitnah, dass man es noch umtauschen kann. Je nach Wert des Geschenks sage ich das auch dazu.

Mir fällt dieser höfliche Eiertanz oft schwer. Lange dachte ich das läge daran, dass meine Erziehung quasi beendet war als ich mit 14 zu meinem Vater zog, aber wenn ich das hier so lese scheint es ganz vielen so zu gehen.
zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen, Wurzeln und Flügel (Goethe)

Mama2008

Ich finde den Thread interessant und versichere nach diesem Apfelkuchen kräht außer in diesem Thread kein Hahn mehr und auch zwischen der Schwägerin und mir ist alles ok :)
Danke für die vielen Antworten.

schwalbe

*lach*
so geht's mir hier auch immer, aber lass uns doch den Spaß. Es ist nach Ostern und es schneit in dicken Flocken, was sollen wir auch sonst tun außer uns über dich, deine Schwägerin und den Apfelkuchen auszulassen  ;D
zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen, Wurzeln und Flügel (Goethe)

Mama2008


Lori+Annika+Nico

Stell doch mal das Rezept rein, ich würd ihn gern mal nachbacken  ;D
Wir vermissen dich so sehr * 05/09


sunny_bibi

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Mamba

lg Mamba

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