Umschulung Altenpflege

Begonnen von kroete, 24. November 2014, 14:49:08

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kroete

Hallo,
durch die Insolvenz unserer Firma bin ich ja arbeitslos geworden. Am Donnerstag habe ich meinen Beratungstermin bei der Arge. Durch die Krankheit meines Papas und die damit verbundene Pflege habe ich mir Gedanken gemacht, ob ich mir das beruflich vorstellen könnte. Ich habe ja bereits vor Jahren meine Oma mit gepflegt. Sie war 4 Jahre bettlägrig und am Wochenende kam keine Pflegerin. Nun liegt mein Papa ja fest. Es ist also nicht fremd, ich weiß, daß es nicht nur schöne Momente gibt, es ein Knochenjob ist und man einiges auf sich nehmen muß. Der Gedanke, hilflosen Menschen im letzten Lebensabschnitt zu begleiten und ihnen diese Zeit angenehm zu gestalten und ihnen zu helfen, fasziniert mich.
Vielleicht können hier ein paar Altenpfleger oder Helfer mal schreiben, wie der Beruf mit der Familie zu vereinbaren ist, Chancen in Teilzeit, wie der finanzielle Aspekt aussieht usw.
Wäre dankbar über Eure Erfahrungen und Denkanstösse.

Mondlaus

#1
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Kind 2011
Kind 2014
...

Fliegenpilz

Willst du eine ehrliche Sichtweise oder die verklärte, die wir alle irgendwie irgendwo noch haben? ;D

Gedanken solltest du dir im Vorfeld machen in welchem Bereich du arbeiten möchtest:
Altenheim oder ambulanter Pflegedienst?

Dann solltest du dir Gedanken machen welche Ansprüche du an dich, deine Arbeit, deine Zukunft und deine Ausbildung hast:
Dreijährige Ausbildung mit Examen, Altenpflegehelfer mit einjähriger Ausbildung oder gar wirklich nur eine dreimonatige Umschulung?
(Vom letzteren halte ich persönlich gar nichts und viele meiner Arbeitskollegen und Kolleginnen teilen diese Ansicht, denn - nein, pflegen kann nicht jeder! - und in drei Monaten erlernt man nicht einmal die Basics, die man für ein verantwortliches Arbeiten und Handeln braucht)

Auch solltest du dich fragen was genau du den Menschen geben möchtest in ihrem "letzten Lebensabschnitt".
Willst du in die Pflege, möchtest du in den sozialen Dienst, möchtest du in die Betreuung?

Ich kann Kinder und Beruf sehr gut vereinen. Momentan bin ich im letzten Jahr der dreijährigen Ausbildung, habe mich Ende diesen Jahres entschieden noch einen weiteren Zweig mit aufzunehmen in die Ausbildung und zusätzlich studiere ich "Pflege" an der KatHo Köln. Ich mache also eine duale Ausbildung was doch einiges an Zeit beansprucht - und vor allem Disziplin.
Aber: Ich habe auch "Goodies". Ich arbeite ausschließlich im Früh- und/oder Nachtdienst. Meine Arbeitgeber wissen, dass ich im Spätdienst die Kinder nicht betreuen kann bzw. niemanden habe der sie betreut und das berücksichtigen sie in der Dienstplanung.
Meine Arbeitszeiten starten zwischen 5.45 - 6.30 Uhr, das geht natürlich nur wenn man jemanden an seiner Seite hat der die Kinder am Morgen übernehmen kann und zur Schule bzw. zum Kindergarten bringt. Als ich alleinerziehend war habe ich meine Arbeitszeiten angepasst, dafür musste ich natürlich länger im Nachmittagsbereich arbeiten - aber a) bietet dies nicht jeder Arbeitgeber an und b) ist es gar nicht in allen Bereichen möglich.

Man findet Anstellungen auf 450€ Basis, 20 Stunden, 30 Stunden, 40 Stunden. Leider gibt es einen massiven Pflegefachkraftmangel und da wird eingestellt was nicht bei drei auf dem Baum ist, - Arbeitslosigkeit hat man eigentlich nicht zu befürchten.

Der finanzielle Aspekt.
Das kommt drauf an für welchen Weg du dich entscheidest. Also Ausbildung zur Pflegefachkraft, Pflegehelferin oder Umschulung. Und dann kommt es natürlich darauf an in welcher Einrichtung (privat, städtisch, kirchlich) du landest und wie viele Stunden du arbeitest, welche Dienste etc.

Später eventuell mehr, falls du dann noch Fragen hast :) - jetzt muss ich erstmal weg :)

kroete

es kommen ja mittlerweile auch mal ein paar Sonnenstrahlen durch unser Monsungebiet....dauert nur. s-:) Die Firma meines Mannes läuft gut, er arbeitet alleine, manchmal mit Zeitpersonal oder einem befreundeten Dachdecker. Büromäßig habe ich 2*2Std/Woche Arbeit. Meine Mama zieht bald in unsere Gegend und sie braucht bestimmt bald auch ne neue Aufgabe, wenn mein Papa es geschafft hat. Dadurch, daß mein Mann keine Angestellten hat, kann er auch ggfs. morgens die Kinder parat machen und in Kiga oder Schule bringen und meine Mama könnte sie dann nach Schule oder Kiga betreuen.

Christiane: Mich interessieren die ehrlichen Sichtweisen und Erfahrungen, bitte nix Verklärtes!!!
Du hast also eine komplette Ausbildung über 3Jahre gemacht. War das Deine erste Ausbildung? Darf ich fragen, was man in der Ausbildung verdient?

Frau B.

Ich finde es auch toll, dass du nach vorne schaust und überlegst, wie es weitergehen könnte.

Zur Altenpflege kann ich nichts sagen, ich habe damals Krankenschwester gelernt, bin aber direkt nach der Ausbildung in den Aussendienst/Industrie gegangen. Für mich war schon wärend der Ausbildung klar, dass ich nicht in Schichten arbeiten möchte und einfach noch mehr lernen will.

Deshalb möchte ich dir auch diesen Weg aufzeigen, alternativ zum Schichtdienst und weil ich weiß, dass in vielen Schulen nicht darüber gesprochen wird, was man mit der Ausbildung sonst noch anfangen kann. Der Weg mit dem Studium wie bei Christiane ist auch toll, wollte ich auch machen, aber nun werde ich erstmal Mutter  ;)

Man kann also später auch in den HomeCare Aussendienst gehen, viele Vorteile wie Gehalt selbst verhandeln, Dienstwagen zur privaten Nutzung, Laptop etc.
Wem es liegt, kann als Vertreter in die Industrie gehen und sich zB. auf Wundversorgung etc. spezialisieren.
Und ja, da kommt man auch als Altenpfleger rein. Als AP-Helfer eher nicht.

Bin gespannt wie es bei dir weitergeht.

kroete

das klingt auch sehr interessant....

ich bin sehr gespannt auf Donnerstag. Aber als Maler und Lackiererin mit 3 Kindern in Teilzeit, da sind die Chancen gleich null. Und im Büro...hm, ich hatte überlegt, ne Weiterbildung Richtung Buchhaltung oder so, aber ich möchte endlich mal was 'Sinnvolles' tun, endlich mal was machen, Menschen helfen und nicht stupide im Büro arbeiten.

Peppeline

Und ich möchte aus der Pflege raus, eben wegen der Nichtvereinbarkeit.

Ich versuche seit fast einem Jahr wieder in die Pflege reinzukommen, nix, keine Chance. Bei einem Vorstellungsgespräch wurde ich sogar gefragt, was denn mit Oma und Opa als Betreuung wäre, was aber ist, wenn Oma und Opa selber krankheitsbedingt ausfallen, wurde mir nicht gesagt  ;) (Davon ganz ab, dass Oma und Opa eh nicht in Frage kommen, mein Mann und ich sind hier auf uns alleine gestellt). Sogar mit der Tagespflege klappt es nicht. Es liegt schlicht und ergreifend an den Kindern, das wurde mir teilweise klipp und klar, teilweise durch 's Hintertürchen zu verstehen gegeben.  s-:) Mir ist das inzwischen völlig latte, scheinbar können sich die Pflegeeinrichtungen das wirklich aussuchen, wen sie sich reinholen, dann sollen sie mal machen.  Ich selber werde wohl eine andere Richtung einschlagen, was sich mit den Kindern vereinbaren lässt und bin mittlerweile nicht mehr traurig darüber  :P

Wenn man die Ausbildung zur Gesundheit- und Krankenpflegerin bzw. Altenpflegerin in der Tasche hat, dann gibt es einige Möglichkeiten, meine Freundin hat z.B. die Weiterbildung zur Stoma-Therapeutin gemacht, da hätte sie nur Tagdienst, wenn sie voll als Stoma-Therapeutin arbeiten würde (sie macht die Stellvertretung).
Aber die Ausbildung mit den Kindern wird nur funktionieren, wenn du AG hast, die dir sehr entgegenkommen oder du hast ein funktionierendes soziales Netzwerk hinter dir.

Ich persönlich würde die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin vorziehen, das ist aber meine eigene Meinung. Im Pflegeheim/ambulanter Pflegedienst ist aber eventuell die Chance größer, dass man dir entgegenkommt.
Mein Ausbildungsgehalt im Krankenhaus war deutlich höher, als das Gehalt unserer Azubis im Pflegeheim (das variiert aber von Einrichtung zur Einrichtung).

Eine Teilzeitstelle zu finden ist nicht schwer, aber wie gesagt, die meisten verlangen halt die Bereitschaft zum Schichtdienst und Wochenenddienst.

Ansonsten kann ich nur sagen, die Arbeit in der Pflege ist eine Berufung. Ich habe es, trotz meines Frustes jetzt, immer geliebt.  :)
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Es gibt Wunder, die geschehen. Und es gibt Wunder die entstehen...

Nicht sehen können trennt von den Dingen, nicht hören können trennt von den Menschen.

Peppeline

Was ich nochmal zum Gehalt schreiben wollte, ich war in der hiesigen Krankenpflegeschule und habe wegen Ausbildung nachgefragt. Dort wurde mir geraten, mich als Helferin ---> Pflegeassistentin (einige Wochen oder Monate Schule) zu bewerben, das Gehalt würde nicht viel weniger wie von einer Fachkraft sein 
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Trouble2011

Nicht viel weniger? ;D
Wir sprechen von wenigstens 50% weniger, wenn du keinerlei Examen hast.

Ich habe meine Ausbildung im zweiten Lehrjahr geknickt.
Eben weil es sich nicht mit Familie vereinbaren ließ, aber dass hatte etwas damit zu tun dass ich Vollzeit nicht mehr machen wollte/konnte.
Also bin ich in den Nachtdienst auf 75% gewechselt, das ging dann wieder prima.
Aber Nachtdienst muss einem liegen.

Grundsätzlich unterschreibe ich bei Christiane- mit einem guten Arbeitgeber der deine Situation berücksichtigt geht auch das 3jährige Examen und dass sollte man schon anstreben, wenn du nicht dein Leben lang unterbezahlt werden willst.
Wobei das schon lächerlich ist, von Unterbezahltheit zu sprechen, kein Pflegeberuf wird wirklich gut bezahlt.
Was du verdienen kannst, kommt auf Bundesland und Arbeitgeber und Tarifvertrag an.
der öffentliche Dienst und die kirchlichen Träger zahlen meist mehr als private Träger, habe ich die Erfahrung gemacht.
Da ist dein Lehrgehalt zwischen 400 netto und 700 netto im 1Lj. so im schnitt.
Später hast du mit Examen alle Chancen dieser Welt.
Arbeitslosigkeit hast du nicht zu befürchten, Verdienst liegt etwa bei 2500-2800 brutto...

Peppeline

Speranza: das hat mir der Leiter der Krankenpflege Schule gesagt. Ich habe ... sparsam geguckt  :P Ist aber hier im Kh realistisch.  Und 2500 Euro brutto sind hier bei uns sehr unrealistisch  :-\ aber das ist ja auch regional unterschiedlich.
Nachtdienst würde ich sofort machen, da könnte ich mir aussuchen wo ich anfange, aber mein Mann macht schon fast nur Nachtdienste.

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Trouble2011

Voraussetzung ist immer das Examen und bisher hab ich die Erfahrung gemacht, dass 2500 brutto durchaus realistisch sind- sofern du beim richtigen Träger landest.
Und ich bin fast sicher dass es bei privaten Trägern deutlich schlechter aussieht. :(

ICH- und da spreche ich ganz vermessen nur von mir- würde mit meinem Examen nicht für weniger Vollzeit arbeiten.
Dafür ist der Fachkraftmangel zu hoch, als dass ich die erste Stelle nehmen müsste.
Was natürlich mehr wert ist, ist ein gutes Arbeitsklima- passt das ist Geld zweitrangig.
Aber mit Examen kannst du heute viel rausholen. :)

peter

Hier würdest du nix bekommen wenn du nur frühdienst schieben kannst... Nur nacht dann schon, hab ich früher auch gemacht- vor allem sitzwache wenn die intensiv voll war z.b...
Vor paar jahren war ich dann auf meiner alten station und war mirgens von halb 9-12.30 da , due vollen kräfte fandens es gut, die leitung meinte: ganz oder garnet  :P

Fliegenpilz

Ich würde sagen, dass man sich erstmal darüber klar werden sollte was man genau machen möchte - siehe all meine Fragen oben und sich dann in direkt in die richtige Richtung entscheidet :)

Du darfst nicht vergessen:
Eine Ausbildung erfolgt in Vollzeit.
Schaffst du es jede Woche neben Haus, Kinder, Ehe und die Firma noch 38,5 - 41 Stunden zu arbeiten, ggf. für die Schule Zuhause zu lernen o.ä.?

Bei unserer Bezirksregierung ist es so, dass es Tarifverträge gibt für Auszubildende in der Altenpflege, jeder der ausbildet kann sich aber bis zu 20% unter diesem Tarifvertrag bewegen.
Und dann die Frage: Hat man nur das Gehalt oder bekommt man noch Zuschläge?

Viele Dinge, die beachtet werden sollten sobald man sich entschieden hat :)

starlet

Ich habe heute mit jmd darüber gesprochen, sie arbeitet bei einer mobilen pflege, hat 25 Patienten am tag, die sie mit ihrem Auto abklappern muss (auch eigener sprit). Wenn sie zu lange wo bleibt und daher länger arbeitet hat sie pech. 2500 brutto wäre - zumindest bei uns- dann wohl ein traum.

Ich würde nicht gerne in der altenpflege arbeiten.  Allerdings glaube ich das die Zukunftsaussichten sehr gut sind. Hier werden neue Pflegeheime gebaut,  jeder vierte ist rentner........

Trouble2011

Aber dein Gehalt ist und bleibt Verhandlungssache.
Eigener Sprit, eigener Verschleiß vermutlich auch ist schlecht verhandelt.
Meine Arbeitgeber (bis auf der Letzte) haben überdurchschnittlich bezahlt.
Und das durchaus mit Spätdienstzulagen, aber ohne Nachtdienste, denn die gab es weder in der ambulanten Pflege noch in dem ersten Privathaus (Residenz).

Wer zu lange arbeitet, hat immer Pech. e
Es werden immer mehr Patienten auf weniger Fachpersonal, das kennen ich auch.
Die Sache ist, was macht man aus dieser wenigen Zeit.
Qualitativ gute Pflege ist nicht dass was zeit kostet, denn das ist durchaus im Rahmen.
Es ist die menschliche Seite die dabei auf der Strecke bleibt- das ist viel schlimmer.Zum Strümpfe anziehen brauche ich keine 5 Minuten, aber wer will schon bei einem Patienten rein schneien, ihm die Strümpfe überziehen und ohne ein nettes Wort wieder raus.
Pflege muss menschlich bleiben, denn wir dringen da in einen Privathaushalt ein, in ein Leben- müssen Aufgaben übernehmen die der Mensch nicht mehr selber schafft und dass ist ein Prozess der unfassbar schwer ist.

Niemand möchte beim Toilettengang beobachtet werden, niemand findet es toll dass ein anderer seine Körperpflege übernimmt.
(Im Normalfall)
Pflege kann man nicht einfach "lernen", das ist ein Beruf den man mit Liebe und Geduld ausüben muss. Urteils- und wertefrei. Zu jeder Zeit.
Bedauerlicherweise wird alles eingestellt, weil zu wenig Personal da ist und dann wundert man sich über unmenschliche Pflege ...

Fliegenpilz

#15
Ich habe aktuell seit gestern eine Tour mit 10 Patienten, habe einen Dienstwagen und bei mir wird die Zeit genau abgerechnet. Es geht also auch anders ;)

Verdienen würde ich in diesem Betrieb tatsächlich als examinierte Fachkraft 2500€ brutto ab dem nächsten Herbst - dort werden aber keine Zuschläge gezahlt, es gibt 12 Tage am Stück den Dienst und überhaupt habe ich nach dem Examen ganz andere Pläne bzgl. meiner beruflichen Zukunft als im ambulanten Pflegedienst zu bleiben :D - und dafür meinen Arbeitsvertrag auch schon in der Tasche!

Aktuell habe ich zwei bzw ab morgen drei Patienten aus dem Methadon-Programm. Definitiv keine Altenpflege ;) - diese Menschen brauchen keine Pflege, sie brauchen jemanden der Zeit und Geduld hat und jemand auf den sie sich verlassen können, denn ihr Mittel brauchen sie Punkt genau und nicht mit eine Stunde Verzug, dann stehen sie auf sehr wackeligen Beinen und man würde sie vermutlich gar nicht mehr Zuhause antreffen.

Trouble2011

Betreuungsleistung. :)
Macht eine Freundin von mir auch- allerdings als Krankenschwester in einer Wohngruppe.

kroete

Pflege mit Herz...ja, so sollte es sein. Ich bin kein Mensch, der schnell, schnell Dinge abwickelt. Ich sehe immer die Person, die Hilfe braucht, das Leben der Person,usw.
Ich werde mich Do mal beraten lassen.
Gestern war ich auf Kiga Geburtstag. Dort war eine Heilerziehungspflegerin, die mittlerweile im Kiga arbeitet. Sie meinte auch, den Job mit der Familie zu vereinbaren, wäre sehr schwierig. Ob ich mal nachgedacht hätte, Richtung Erzieher zu gehen. Die würden auch gesucht werden und da der Kiga meiner Kinder 2015 neu baut und sich vergrößert, hätte ich ja Chancen dort unter zu kommen.
Vom Herzen her, sehe ich mich aber eher in der Altenpflege.

~ Oma Netti ~

Also die Zukunftsaussichten sind wohl perfekt in der Altenpflege. Hier bei uns wird versucht JEDEN, also wirklich jeden, der irgendwie arbeitslos ist/wurde, in die Altenpflege umzuschulen.
Aktuell bei meiner 54-jährigen Freundin so, die MTA ist und nach 10 Jahren in einer Kinderwunschpraxis arbeitslos wurde, weil das interne Labor ausgelagert wurde in ein Großlabor.
Ansonsten kenne ich nur das, was mir andere erzählen. Eine Bekannte arbeitet in einem Pflegeheim für psychisch Kranke, eine arbeitet hier beim Mobilen Pflegedienst der Diakonie und eine andere arbeitet im Altenheim.

jewa

Ich hab die "Ausbildung" zur Schwesterhelferin gemacht, offiziell wäre ich damit Pflegehelferin. Das ganze waren etwa 3-4 Monate Schulungen und abschließend ein 14tägiges Praktikum über XY Stunden und eine Prüfung in Theorie und Praxis.
Praxis war dann eine mündliche Prüfung (wie misst man Blutdruck) und eine Trockenübung zur Ganzwäsche.

Den Praktikumsplatz habe ich mir (entgegen meiner ersten Meinung, der "Ausbilder" hätte Plätze gestellt bzw. bei der Suche geholfen) dann im Verlauf Ausbildung selbst gesucht, weil ich der Meinung war, das Praktium nach der Ausbildung erst zu machen auch nicht ganz richtig ist. Also habe ich ein paar Tage (konnte nur WE wegen der Familie) vor der Prüfung geleistet, um eben nicht nur blanker Theoretiker zu sein.
So hab ich mich auch beworben und hatte auch gleich Glück mit dem Praktikumsplatz (wobei es wahrscheinlich wirklich so ist, wer nicht bei 3 auf'm Baum ist, hat die Stelle).

Gemacht habe ich das Ganze, weil unser Großer ja eine Behinderung mit Pflegestufe hat und die Kranken- bzw. die Pflegekasse so Kurse ja fördert (ok, sie haben es dann ganz übernommen, was toll war) und ich der Meinung bin, "zu viel Wissen schadet nicht (abgesehen vom Beobachten eines Mafiamordes  8))".

Viel Freude hatte ich schon an dem "Job", es ist aber auch ein "Knochenjob" und alles andere als leicht verdientes Geld. In der ambulanten Pflege war es auch für mich noch akzeptabel. Danach habe ich nochmals ein Praktikum in einem Seniorenheim gemacht und bin ich mit völlig anderen Problemen konfrontiert worden (Zeitdruck, "Menschenwürde", etc. pp).

Und ich unterschreib daher wirklich 100% bei Christiane. Es kann nicht jeder pflegen, es muss als Beruf schon eine Berufung sein.

Niemals nie, könnte ich in einem Pflegeheim arbeiten (aktuell sind viele meiner Kollegen auch Altenpfleger und erzählen von dort auch nicht wirklich viel anderes), ambulante Pflege schon eher, oder eben (wie zu Hause) mit Kindern (bei denen es noch eher "aufwärts" gehen kann).
Mich hat es einfach auch zu viel belastet, was ich so gesehen habe.

Und ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, diesen Beruf ein ganzes Berufsleben lang (also so 40 Jahre) durchstehen zu können.
Und den Ansatz wie Netti schreibt, alle Arbeitslosen in die Pflege umzuleiten finde ich gelinde gesagt: verantwortungslos.
Mein Gott, da möchte ich nicht alt werden und in die Pflege müssen.


Hier (also auch so ca. 40 km entfernt) kannst du die schulische Ausbildung auch in Teilzeit machen (mit 75% und dafür halt ein Jahr länger). Überlegt hatte ich es mir auch.

Aber ohne "ordentliche Ausbildung" findest du wahrscheinlich nur schlecht bezahlte Stellen. Zumal du ohne Examen viele Sachen gar nicht machen darfst (z.B. Medis stellen), also auch nicht 100% einsetzbar bist.


Ich denke auch im Bereich Erzieherin wirst du ohne Ausbildung (und die dauert erfahrungsgemäß deutlich länger als ein Jahr) kaum eine ordentliche Anstellung finden (können).
Versuch doch mal über Praktika in die möglichen Bereiche reinzuschnuppern um dir die Entscheidungsfindung zu erleichtern.
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Das Leben wäre viel einfacher, wenn ich dich nicht getroffen hätte.
Es wäre nur nicht mein Leben.

Binchen2007

Mit Altenpflege speziell kenne ich mich nicht aus..
Kann nur zu Krankenpflege was sagen..
Für mich ist es gut vereinbar,da ich nicht Vollzeit arbeite,und mein Mann auch im Schichtdienst..so brauchen wir ganz,ganz selten mal einen  Kindersitter
Allerdings kann ich meine Dienste nach dem Dienstplan meines Mannes Planen..
Schwierig wird wirklich die Ausbildung sein..weil die eben wohl in Vollzeit stattfinden wird..lass dich beraten irma..was es für Möglichkeiten gibt..
Manchmal macht es ja auch mehr Sinn wo quereinzusteigen..wenn du eine Ausbildung im Büro hast,vielleicht bei einem sozialen Träger bewerben..vielleicht macht dir das dann schon mal mehr Spass,als in einer "normalen" Firma..
Je nachdem wieviel du Arbeiten willst und musst würde ich mir gut überlegen,ob ich eine Ausbildung machen würde..ihr habt glaub auch recht stressige,turbolente Jahre hinter euch..das geht auch nicht spurlos an einem vorbei..
es kommt auch ganz darauf an ,wo du wohnst..eher ländlich..oder im Ballungsgebiet..
Ich wohne mittlerweile auf dem Land..habe nicht viel Auswahl..ich gehe ganze Schichten im Krankenhaus arbeiten..dies ist für mich nur in Teilzeit möglich..
Ich habe vorher in Stuttgart gelebt und gearbeitet..dort wird Pflegepersonal händeringend gesucht..dort kann man problemlos seine Wünsche äussern..also nur von 8 bis 12..dann macht man eben nur "reinen" Pflegedienst...
In der Gemeindepflege gibt es ja verschiedene Touren..morgens Körperpflege und Medis usw.. wenn der partner morgens die kinder wegbringt,geht das ja auch..
Informier dich gut..
Die Arbeit ist toll..die bezahlung,zumindest im Schichtdien,st im Krankenhaus ok,aber die Bedingungen werden auch schlechter..man muss mit dem Herzen dabei sein


Fussel13

Ich habe die 3 jährige ausbildung zur altenpflegerin angefangen als Nele ein jahr war. Ganz ehrlich, das ging aber nur weil zu dem Zeitpunkt meine mama mit im haus wohnte und auf sie aufpasste. Ich bin mehr als dankbar dafür,  denn ohne sie hätte ich es nicht geschafft ( schichtdienst, einspringen, schule, lernen, mann, Kind).
Wenn unsere Jüngste mit 2  3/4 in den kiga kommt hoffe ich wieder in dem beruf Fuß fassen zu können,  dann aber ausschließlich nachtdienst, da es ansonsten leider nicht klappen wird mit der betreuung. Ich würde hier keinen ag finden, der sich den zeiten meiner kinder (schule und kiga) anpasst. Ich hoffe sehr dass leute im nachtdienst dann gesucht werden!

Dir alles Gute, bin gespannt wofür du dich letztendlich entscheidest

            
            ♥ N. 25.9.04 ♥ L. 25.12.11 ♥ M. 17.5.13 ♥ L. 2.9.14 ♥

Oschi

Ich habe 2002 mein Examen zur Altenpflegerin gemacht... habe bis zur Geburt vom Großen als Vollzeit,Mentor und stellv.Wohngruppenleitung gearbeitet...jetzt bin ich seid mehr als 3.Jahren als Teilzeit wieder aktiv  :D

Ich sage ganz ehrlich, ich bin froh das ich erstmal keine Vollzeit mehr arbeiten muss... ich geniesse die Teilzeit voll und ganz!

Meinen Job liebe ich & würde ich auch NIE aufgeben...höchstens weiterbilden um nicht in der Alltags Pflege Alt zu werden...nächster Zweig ist die Palliativ Care,aber erst wenn meine Jungs viel Größer sind!

Als Vollzeit mit Steuerklasse I habe ich immer zwischen 1500-1900€ ausgezahlt gehabt! Für 167,5Std/Monat!
Liebe Grüße von mir & meinen Jungs... 

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