Sportlicher Überehrgeiz des Kindes

Begonnen von Goodie, 26. Mai 2014, 12:20:33

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Goodie

Hallo,

unser Großer wird im Sommer 6 und spielt seit einem Jahr im Verein Fußball. Es dauerte nicht lange und er stach dort aus der Masse deutlich heraus.
Seit einiger Zeit hadert er damit, dass die anderen nicht so gut sind. Er jammert, meckert, heult, weil z.B. bei einem Trainingsspiel nicht die richtigen Mitspieler in seiner Mannschaft sind, ihn niemand anspielt, er keinen zum Anspielen findet oder jemand das Anschlusstor zum 4:2 erzielen konnte. Wohlgemerkt: bei Trainingsspielen.
Wenn die Spielrunde gegen andere Teams ansteht, ist er auch bei Niederlagen verhältnismäßig entspannt.
Ansonsten rennt er über den Platz, als gäbe es kein Morgen. Er hängt sich immer 120%ig rein, weiß sich freizulaufen etc.
Da ihm zwei mal Fußball die Woche nicht reicht, sind wir noch einmal pro Woche im Schwimmkurs (Bronzekurs). Hier hadert er auch öfter mit sich, weil es nicht immer so klappt wie er sich das denkt. Der Trainer ist sehr zufrieden mit seinem Entwicklungsstand.
Beim Skifahren wird er mit drei Jahre älteren Kindern in einen Kurs gesteckt aber als er beim Skirennen eingefädelt ist, war Holland in Not...
Er geht mit seinem Kleinen Bruder noch zu den Handballminis (eher ein Kinderturnen mit Bällen). Dort kann er sich "unterordnen" weil er weiß, dass er nur zum Spaß mitdarf. Er würde auch noch richtig Handball spielen wollen, das kommt aber auf Grund der Trainingszeiten familiär nicht in Frage.

Ich weiß einfach nicht, wie ich mit seinen Wutattacken umgehen soll. Das hat sich eingeschlichen, wurde vor etwa einem halben Jahr deutlich sichtbar und wird immer schlimmer. Beim letzten Training hat er seine Mannschaftskameraden persönlich angemotzt. Das geht alles gar nicht und ich finde keinen Zugang.

Ich würde mich über jeden Ratschlag freuen aber bitte nichts à la "spielt häufiger Spiele, damit er verlieren lernt" Bei Gesellschaftspielen ist er unauffällig. Austicken gibts nur im Sportlichen.
Wenn er in einer Trainingsgruppe ist, in der nur Ältere sind (die Situation hatten wir ne Zeit lang beim Schwimmen) dann ist er auch unglücklich.

dragoness

Du musst ihm halt klarmachen, dass Fußball ein Mannschaftssport ist und in einer Mannschaft eben viele sind, die unterschiedliche Begabungen haben. Meine Tochter ist auch im Mannschaftssport und dort heißt es klar von Trainerseite: Keiner wird auf Turnieren bzw. generell wegen seiner Fehler angemotzt. Wenn einer Fehler macht, dann reißen es die anderen wieder raus. Dein Sohn wird diese Einstellung noch lernen müssen, denn sonst wird das mit dem Team eher nichts. Prinzipiell glaube ich, dass so ehrgeizige Kinder besser einen Einzelsport machen sollten, wobei natürlich schon sinnvoll wäre, dieses Teamplay zu erlernen.

Rede doch mal mit dem Trainer, vielleicht kann er mit der kompletten Mannschaft über dieses Thema sprechen.


Alchemilla

Wenn er noch keine sechs ist, spielt er ja noch bei den Bambinis. Ich finde, es gibt zwei Möglichkeiten. Wenn er wirklich schon so gut ist, fragst Du mal ob er früher in die F-Jungend wechseln kann oder Du lässt ihn bei den Bambinis vom Trainer einnorden. Fußball ist halt für viele Jungs eine Leidenschaft und wenn sie dann auch noch Talent haben und besser sind als die anderen – da kochen die Gefühle schon mal über. Ein guter Trainer müsste das aber eigentlich kennen und damit umgehen können. Fußball ist Manschaftssport und die Kleinen werden manchmal ganz schön zurecht gestutzt, vor allem, wenn sie ihre Mannschaftskameraden beleidigen oder sonst über die Stränge schlagen - finde ich finde ich aber auch gut. Als Mama hat man da zum ersten Mal weniger Einfluss als ein anderer (der verehrte Fußballtrainer nämlich). Schwimmen tut er ja nur ,,gegen sich selbst".  Meiner war auch in dem Alter ein rechter Wutbürger, wenn auch in anderen Bereichen. Sport war ihm egal, aber wenn der Papa abends nicht mit ihm das gespielt hat, was er wollte sondern andere Pläne hatte, konnte das zu einem Wutanfall mit Tränenüberströmung und Türenknallen werden. Er wusste gar nicht wohin mit sich vor lauter Frust. Seit er in der Schule ist, ist das viel besser geworden, da werden viele überschüssige Energien absorbiert 
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Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten. (Wilhelm Busch)

Goodie

Ich werde mit dem Trainer auf jedenfall nochmal drüber reden. Die haben mit 2-3 Trainern ein Gewusel von bis zu 20 Kindern dort da sie mit zwei Trainingsgruppen parallel trainiern, gerne am Ende aber gemischt spielen.
Ich habe heute mal wieder mit ihm geredet, ihm erklärt, dass es als Team nur geht wenn es alle können und er dann eben den schwächeren helfen sollte, besser zu werden.
Ich glaube er hat das verstanden aber ob er es umsetzen kann bleibt abzuwarten.

Paralell werde ich mit dem Trainer der F-Jugend reden, ob er einmal die Woche dort mittrainieren darf.
Hachmach... ist alles nicht leicht.

BiDi

Ist er denn wirklich soviel besser als die anderen seiner Altersklasse? Ganz objektiv mit Fussballsachverstand betrachtet?

Ich will Dir nicht zu nahe treten, aber:

Meine Söhne spielen Fussball seit sie 4 bzw. 5 Jahre alt sind, mein Mann gibt seit 3 Jahren den Trainer und die Liste der Eltern, die in ihren Söhnen Supertalente sehen, ist endlos. Und Kinder in dem Alter können viel, aber keinesfalls ihr eigenes Können halbwegs objektiv beurteilen. Das kommt später. Was sie aber in dem Alter wundervoll lernen können, ist Teil eines Teams zu sein. Und Teil eines Teams ist man nicht, indem man gnädigerweise vermeintlich Schwächeren hilft, sondern indem man gegenseitige Stärken nutzt.
Dazu gehört aber Respekt vor anderen und den wird Dein Sohn nicht bekommen, wenn Du ihn darin bestärkst, der Held zu sein, von dem andere lernen können. Mach' ihn doch lieber darauf aufmerksam, was für 'ne tolle Flanke X geschossen hat, was für Super-Einwürfe Y kann.

Mein Jüngster ist Torwart in der F-Jugend und hat kürzlich ein Spiel total vergeigt - als er nach Abpfiff den Tränen nahe in der Kabine saß, kam der Stürmerstar der Truppe, legte den Arm um ihn und sagte: 'Mach' Dir nix draus, hätten wir vorne 10 Tore mehr geschossen, hätte gar keiner gemerkt, wie Scheisse Du heute warst' Das ist Teamgeist  ;D.

Und mit knapp 6 Jahren in die F-Jugend? Ich weiss ja nun nicht, wie erfahren die F-Junioren bei Euch, aber die sind 2- 3 Jahre älter als er, dein Sohn hat dort rein körperlich kaum eine Chance.

Grüsse
BiDi
Mattis: * 3.2004
Moritz: * 4.2005

dragoness

Zitat von: BiDi am 27. Mai 2014, 20:45:48
Ist er denn wirklich soviel besser als die anderen seiner Altersklasse? Ganz objektiv mit Fussballsachverstand betrachtet?

Ich will Dir nicht zu nahe treten, aber:

Meine Söhne spielen Fussball seit sie 4 bzw. 5 Jahre alt sind, mein Mann gibt seit 3 Jahren den Trainer und die Liste der Eltern, die in ihren Söhnen Supertalente sehen, ist endlos. Und Kinder in dem Alter können viel, aber keinesfalls ihr eigenes Können halbwegs objektiv beurteilen. Das kommt später. Was sie aber in dem Alter wundervoll lernen können, ist Teil eines Teams zu sein. Und Teil eines Teams ist man nicht, indem man gnädigerweise vermeintlich Schwächeren hilft, sondern indem man gegenseitige Stärken nutzt.
Dazu gehört aber Respekt vor anderen und den wird Dein Sohn nicht bekommen, wenn Du ihn darin bestärkst, der Held zu sein, von dem andere lernen können. Mach' ihn doch lieber darauf aufmerksam, was für 'ne tolle Flanke X geschossen hat, was für Super-Einwürfe Y kann.

Mein Jüngster ist Torwart in der F-Jugend und hat kürzlich ein Spiel total vergeigt - als er nach Abpfiff den Tränen nahe in der Kabine saß, kam der Stürmerstar der Truppe, legte den Arm um ihn und sagte: 'Mach' Dir nix draus, hätten wir vorne 10 Tore mehr geschossen, hätte gar keiner gemerkt, wie Scheisse Du heute warst' Das ist Teamgeist  ;D.

Und mit knapp 6 Jahren in die F-Jugend? Ich weiss ja nun nicht, wie erfahren die F-Junioren bei Euch, aber die sind 2- 3 Jahre älter als er, dein Sohn hat dort rein körperlich kaum eine Chance.

Grüsse
BiDi

Klasse! Das ist Teamsport :-)

Goodie

Zitat von: BiDi am 27. Mai 2014, 20:45:48
Ist er denn wirklich soviel besser als die anderen seiner Altersklasse? Ganz objektiv mit Fussballsachverstand betrachtet?

Ich will Dir nicht zu nahe treten, aber:

Meine Söhne spielen Fussball seit sie 4 bzw. 5 Jahre alt sind, mein Mann gibt seit 3 Jahren den Trainer und die Liste der Eltern, die in ihren Söhnen Supertalente sehen, ist endlos. Und Kinder in dem Alter können viel, aber keinesfalls ihr eigenes Können halbwegs objektiv beurteilen. Das kommt später. Was sie aber in dem Alter wundervoll lernen können, ist Teil eines Teams zu sein. Und Teil eines Teams ist man nicht, indem man gnädigerweise vermeintlich Schwächeren hilft, sondern indem man gegenseitige Stärken nutzt.


Es ist überhaupt nicht mein Anliegen, aus ihm ein Supertalent "zu machen". Ich kann Hochleistungssport mit den überzogenen Vorstellungen von Profivereinen absolut nicht ausstehen. Wenn es nach mit geht, dann bleibt er für immer und ewig in unserem Dorfverein. Denn es geht mir seit je her in einem Verein um soziale Kontakte. Mein ganz persönliches Anliegen ist es, meine Jungs bis zur Pupertät irgendwo anzudocken, Fußball oder Jugendfeuerwehr, von mir aus auch die Pfadpfinder, wäre mir relativ wurscht.  ;D
Deshalb setzt es mir eben auch so zu, zu sehen, dass er sich zwischenmenschlich aktuell ins Off schießen wird, wenn er so weiter macht.

Und natürlich kann er sein Können einschätzen. Er sieht sehr wohl, dass er sich immer wieder aussichtsreich freiläuft aber die Mitspieler ihn nicht anspielen (aus unvermögen, hey, die sind 5-6 Jahre, vollkommen normal) oder er keine Anspielstation findet weil keiner mit geht oder ihn anschaut. Er kann sehr genau sagen, wer besser dribbeln kann, dass M. super abwehrt aber nicht feste schießen kann und dass er den besten Schuss in seiner Mannschaft hat. Das alles ist sogar sehr realistisch. Er hat einfach ein hohes Spielverständnis. Er liebt es, wenn die anderen gut sind!

Und ich finde schon, dass es ein Unterschied ist, ob er nach seinem 2008er Training noch ne Stunde bei den 2007ern dranhängt oder ob ich ihn da fest andocken wollen würde.
Wie gesagt: ein Jahrgang, eine Mannschaft. Die sind also nicht 2-3 Jahre älter sondern eins.
Vorletzte Woche mussten die 07er und 08er bei den 2005ern aushelfen.  Selbst da ist er durch seinen Einsatzwillen aufgefallen und klar war er körperlich vollkommen unterlegen, er war der Kleinste auf dem Platz. Das ist übrigens 1:18 ausgegangen :)


Ich habe ihm auch nicht gesagt, dass er gnädigerweise helfen soll! Ich habe ihm aber  gesagt, dass es langfristig nichts bringt, im Trainingsspiel Alleingänge zu machen (hohe Erfolgsaussichten) sondern im Training alle üben sollen/müssen. Daher soll er eben auch abspielen selbst wenn der Ball nicht angenommen werden kann, weil der MItspieler noch Anfänger ist.  Vielleicht schafft der andere es beim dritten oder vierten Versuch...

Aber er hadert eben damit, wenn im Trainingsspiel die guten getrennt werden (logisch) Er sieht dann nur: alle schwachen kommen zu mir. Mir ist noch nicht klar ob er dann glaubt, dass er sich dann quasi als Anfänger zurückgesetzt fühlt oder ob ihn das Unvermögen der anderen stört, weil er dann nicht das zeigen kann, was geht.


Dieses Verhalten zeigt er nur im Training. Bei Spielrunden ist er ziemlich entspannt und konnte auch hinterher erzählen, das N. einen bärenstarken Tag gehabt hätte. Ich bin fest davon überzeugt, dass in ihm ein fairer Sportsmann steckt aber aktuell wird er von seinem Ehrgeiz überlagert.


Vielleicht hast du aber auch noch einen konstruktiven Vorschlag wie man ihm helfen kann statt aus mir eine "überspannte Eislaufmutti" machen zu wollen.

Das Theater kenne ich von den Skischulen im Winter. Ich melde ihn an und sage: er fährt wirklich schon sehr gut und beschreibe seine Fähigkeiten. Der Skischulleiter guckt mich an, nickt freundlich und denkt "schon wieder so eine".  Und was ist? Nach den Einteilungsfahrten wissen sie nicht wohin mit ihm...  "Der hat Talent, den müssen sie fördern" - nein, muss ich nicht. Wir wohnen in Duisburg, könnte es sonst irgendwo flacher sein?  s-:)

deep_blue

@ Goodie

*offtopic* Sorry, habe gerade nur gedacht, ihr könntet doch nach Bottrop fahren. S:D

Ich habe das Gefühl, dass Du ihm das schon ziemlich gut erkärst warum was gemacht wird. Wie sieht das denn mit den Trainern aus, also wenn sie ihn in eine Gruppe stecken, in der nur "Anfänger" spielen... sagen sie ihm dann auch mal, dass eben genau er in dieser Gruppe ist, damit die anderen von ihm abschauen/lernen können? Das sie aber nur von ihm lernen können, wenn er "mitspielt". Ich würde versuchen, es ihm als besondere Auszeichung zu verkaufen... denn irgendwie ist es das natürlich auch.

Ich spreche da aus eigener Erfahrung was den sportlichen Ehrgeiz angeht. Wo ich im Moment einfach das Problem sehe ist, dass es in seinem Alter sehr schwer ist zu verstehen was man meint. Er ist halt einfach noch recht jung. Bin mir ziemlich sicher, dass sich das "Problem" in näherer Zukunft (Schuleintritt pipapo) ändern wird. Bis dahin würde ich versuchen, ihn zu unterstützen, etwas Positives in der vermeintlichen Degradierung zu sehen.

Goodie

Joh, oder zwei mal die Woche zum Stangentraining nach Neuss - is klar! *schiel*

scarlet_rose

Goodie, wenn ich so lese wie und was du schreibst, denke ich, dass der Ehrgeiz nicht von ungefähr kommt  :-\

Dein Sohn ist ja täglich damit beschäftigt sich und seinen Körper zu beweisen. 5 mal pro Woche mindestens. Und das heißt nicht einfach aus Spass an der Bewegung, sondern immer in der Situation etwas zu Leisten.

Handball, Schwimmen, 3 mal pro Woche Fussball. Wann kann er denn mal Bewegung ohne sportlichen Leistungsdruck und sportlichen Hintergedanken erfahren?
Wie soll er lernen, dass Sport nicht mit Höchstleistung und Perfektion zu tun hat, wenn er 5 mal pro Woche im Verein Sport macht?

Ich an deiner Stelle würde ihn positiv darin bestärken, Sport zu machen und das zu machen, was er gut kann, ihm dabei auch die notwendige Bestätigung zukommen lassen, aber es nicht durch immer noch mehr und zusätzliche Herausforderungen pushen.
Er lernt ja dabei nur, dass er immer noch mehr können kann und muss. Immer noch mehr Leistung, immer besser, schneller weiter.

Daher würde ich pers. die Vielfalt an Vereinen herausnehmen und die damit die ständige Herausforderung, der er "ausgesetzt" ist.
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Goodie

#10
ich finde eure Antworten ehrlich gesagt ziemlich anmaßend.

Ich zähle einmal die Woche schwimmen (30 Min) und zwei mal Fußball. (evtl darf er künftig an einem Trainingstag ne Stunde dran hängen).
Handball ist ne Spielgruppe für 3-6 Jährige, wo sein Bruder hin geht. Nach deiner Einschätzung müsste ich ihn also dort unter Tränen wegschleifen (denn so sähe das aus) und daheim frei spielen lassen, während sein halber Kindergarten und sein bester Freund dort die Turnhalle rocken.
Welch skuriler Gedanke, dass bei den Handballminis Leistungsdruck herschen könnte...

Ich kenne auch Kinder, die keinen Bewegungsdrang ausleben müssen. Aber bei ihm ist das nun mal so. Wenn nix ist, dann werde ich oder der Papa bekniet, mit ihm zu kicken, auf die Frage, was wir am WE machen sollten kommt fast immer Fahrradtour, täglich rocken die das Klettergerüst im Garten, das Trampolin beim Nachbarn, klettern auf Bäumen oder sonst was.
Anders als viele Kinder leben, schließt hier das eine nämlich nicht das andere aus. Wir müssen zum Klettern nicht erst nut viel Aufwand zu einem Spielplatz los. Hier gibts Bäume und Gebüsch, Platz zum Radeln und sogar Freunde! Ich karre meine Kinder auch nicht zum Training quer durch die Stadt, hier reicht das Dorfangebot in der Turnhalle schräg über der Straße
Und jetzt pass auf: das schließt noch nicht mal aus, dass man 2h mit den Legos verbringt oder versunken da sitzt und Raumschiffe malt.

Unser Kleiner (3) ist motorisch übrigens noch fitter als der Große. Aber dem geht Ehrgeiz vollkommen ab.

Na ja. Aber BiDi und Du, ihr wisst ja offensichtlich Bescheid. Dieser Absolutismus in euren Aussagen... unglaublich!

scarlet_rose

Leistungsdruck hat viele Gesichter und nicht nur "wenn du nicht gut genug bist, fliegst du raus".
Gerade sehr eifrige und ehrgeizige Kinder setzen sich selbst unter Leistungsdruck, wenn sie vor Aufgaben stehen, egal ob schwer oder nicht.
Druck kann von innen genauso kommen und dein Sohn scheint ja beim Fussball einen gewissen Druck zu empfinden, sonst würde er nicht so reagieren, wie du es beschreibst.

Und mit Absolutismus hat das rein gar nichts zu tun, da steht nämlich nicht "man hat es so und so zu machen", sondern "ich an deiner Stelle." Siehst du den Unterschied? Wenn ja, bravo!

Du fragtest doch um Rat, dann musst du damit rechnen, dass eben auch Kritik kommt und nicht nur Kopftätscheln, weil ja alles richtig läuft. Was du davon annimmst, ist ja deine Sache. Sagt keiner, du musst etwas davon annehmen.

Und ja, man kann ein Kind auch von etwas fern halten, was der Bruder macht, vielleicht sogar WEIL es der Bruder macht, denn Geschwister brauchen und sollten das Recht auf eigene Gruppen und "Fachbereiche" haben. Auch um hier eine gewisse Konkurrenz auszuschalten, die bei Geschwistern unabdingbar vorhanden ist. Es gibt kein Geschwisterpaar ohne Konkurrenz.

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Goodie

Zitat von: scarlet_rose am 28. Mai 2014, 18:18:20Auch um hier eine gewisse Konkurrenz auszuschalten, die bei Geschwistern unabdingbar vorhanden ist. Es gibt kein Geschwisterpaar ohne Konkurrenz.
Jetzt wird es endgültig lächerlich...

Woher beziehst du denn deine Weisheiten?

scarlet_rose

Ach Goodie im ernst jetzt?

Willst du also wirklich behaupten, zwischen Geschwistern gäbe es absolut keine Konkurrenz?
Es sollte wohl jedem klar sein, dass Geschwister immer in gewisser Weise Rivalen sind.
Geliebte Rivalen.

Woher ich mein Wissen nehme?
1.praktische Berufserfahrung, 2. Berufliche Bildung und Studium, 3. gesunder Menschenverstand.
Der Mensch ist immer noch ein Instinkt gesteuertes Wesen, Kinder im Besonderen. Und daraus folgt, dass Geschwister immer eine gewisse Konkurrenz sind.


Ach...eigentlich ist die Mühe nicht wert, wenn du selbst so eine Tatsache als lächerlich bezeichnest, scheinen dir andere Meinungen sowieso gänzlich egal zu sein und keinerlei Bereitschaft da sein, über etwas Gesagtes nachzudenken  :-\
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BiDi

Naja, Goodie, das was Dein Sohn an den Tag legt, hat aber nicht nur mit übersteigertem Ehrgeiz zu tun, sondern mit mangelnder Frustationstoleranz. Und irgendwie legst Du hier ähnliches Verhalten an den Tag: Die Antworten sind nicht so, wie Du Dir wünschst und Du keilst.

Grüsse
BiDi
Mattis: * 3.2004
Moritz: * 4.2005

zuz

Ich finde, Du machst das schon gut! Du hast es ihm erklärt, wie es ist, er hat es verstanden, jetzt kannst Du darauf zurückgreifen, wenn wieder so eine Situation ist. Und ihm dann sagen, dass Du ihn zwar verstehst, dass ihr das ja auch schon besprochen habt. Dass er aber sein VERHALTEN dennoch unter Kontrolle haben muss. Ja, er darf sich ärgern (ich glaube übrigens eher, dass er sauer ist, weil er nicht zeigen kann, was alles möglich wäre, aber das ist nur eine Vermutung), und er darf es schade finden, wenn nicht alles klappt. Er darf das sogar sagen. Aber er darf eben niemanden persönlich anmotzen, nur weil er noch nicht so gut ist wie er. Das und nur das muss er unter Kontrolle kriegen.
Ansonsten ist doch sein Ehrgeiz super, ist doch toll, wenn er ganz von sich aus Leistungswillen zeigt.
Das mit der F-Jugend würde ich mal ansprechen, wenn die nur 1 Jahr älter sind, wäre das doch eine sinnvolle Option für ihn.
(OT: Und in 10-12 Jahren schickst Du ihn bitte, bitte zum Club!!! ;))

Solar. E

Ich schließe mich zuz vollumfänglich an  :)

Und was das Handballtraining angeht:

Zitat von: scarlet_rose am 28. Mai 2014, 18:18:20


Und ja, man kann ein Kind auch von etwas fern halten, was der Bruder macht, vielleicht sogar WEIL es der Bruder macht, denn Geschwister brauchen und sollten das Recht auf eigene Gruppen und "Fachbereiche" haben. Auch um hier eine gewisse Konkurrenz auszuschalten, die bei Geschwistern unabdingbar vorhanden ist. Es gibt kein Geschwisterpaar ohne Konkurrenz.



Ja, das ist alles gut und schön. ICH jedoch würde in der speziellen Situation den Großen nicht jede Woche unter Tränen aus der Halle zerren wollen, auf das Theater hätte ich überhaupt keine Lust. Dann schon eher dem Kleinen noch was suchen, was er ohne Bruder macht.
So halte ich es hier nämlich auch. Meine Jungs besuchen auch zusammen eine Trainingsgruppe (andere Sportart). Für den Kleinen manchmal gar nicht so leicht, weil er eben nicht immer der Beste sein kann und das doch so gerne wäre, aber ich finde es lehrreich. Solange jeder noch anderweitig sein eigenes Ding machen kann, ist doch alles gut. Aber das ist ja hier nicht das eigentliche Thema.

toki

#17
...
"Realität ist die abstrakte Illusion zerstörter Ideale"

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