AG: kann / sollte man so ehrlich sein?

Begonnen von Bomelo, 19. November 2012, 14:17:32

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Bomelo

Hallo.

Folgende Konstellation: jemand möchte sich beruflich verändern und bewirbt sich auf mehrere Stellen. Eine Stelle wird zugesagt, welche zwar von einem reizvollen AG ist (einer der größten AG in dieser Branche im Bundesland), die Stellenbeschreibung an sich jedoch nicht soooo das Wahre ist.

Kurz vor Vertragsunterzeichnung (Beginn wäre dann 01.01.) bekommt man eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch für einen wesentlich interessanteren Job. Die Gespräche werden jedoch erst in 6 Wochen sein. Es ist also offen, ob aus dieser interessanten Stelle was wird. Beginn wäre hier 01.03.

Beim alten AG zu bleiben ist aus mehreren Gründen keine Option.

Was würdet ihr machen?
a) vor Vertragsunterzeichnung offen zum neuen AG sein und sagen, dass man noch ein Gespräch in Aussicht hat (halt erklären, dass man sich zu Beginn parallel beworben hat) und es sein könnte, dass man vielleicht eventuell doch bald wieder weg ist? Dann weiß der AG zumindest woran er ist und kann selbst entscheiden, ob der den AN unter diesen Voraussetzungen überhaupt noch einstellt.
Vorteil wäre, dass der AN dann sein Gesicht wahrt und sich später immer wieder dort bewerben könnte (ist wie gesagt einer der größten AG hier in dieser Branche - wer weiß, ob man die irgendwann mal wieder braucht). Nachteil: das Risiko, dass sich der AG dann gegen den AN entscheidet, ist recht groß.

oder

b) einfach still und leise den Vertrag unterzeichnen und dann ggf. innerhalb der Probezeit sagen, dass der Job doch nicht so den Vorstellungen entspricht? Vorteil: der AN hat die Stelle sicher, falls aus dem anderen Job nichts wird. Nachteil: wird aus dem anderen Job was, braucht sich der AN im späteren Leben nie mehr bei diesem AG zu bewerben, weil er den AG dann doch sehr vor den Kopf gestoßen hat. Und gerade in der Branche könnte es sehr gut sein, dass man diesen AG in 5 oder 10 Jahren doch nochmal interessant findet.

Schwierig ... bis morgen muss eine Entscheidung her. Also ...wie würdet ihr entscheiden?  :)
der beste große Bruder der Welt :-*
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2620 Gramm, 47 cm, 100% Wunder :-*
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kd74

ganz klar; für mich persönlich version b. mit allen konsequenzen!

ottili

Keiner verlangt, dass du zaubern kannst, nur dass du es probierst.



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scarlet_rose

Version B.

Von Version A hat keiner etwas, auch nicht der AG bei dem man sicher anfangen kann.
Das man sich dort niemals mehr bewerben kann ist so auch nicht gesagt. Zum Einen kann die Personalebene ja wechseln, zum Anderen kann sich der AG sicher nicht jeden Bewerben für immer merken und zum Dritten kann eine aussagekräftige und gute Bewerbung trotz solcher Geschichten überzeugen.

Die ersten Wochen der Probezeit sind nicht nur für den AG, sondern auch für den AN. Der AN kann in der Zeit ohne schlechtes Gewissen kurzfristig kündigen und sich anderweitig orientieren.
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Filigrana

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                "Für Wunder muss man beten, für Veränderungen aber arbeiten"

Lotti2012

große Schwester 2012
kleine Schwester 2015

Sweety

Ich bin grade arg schockiert über das grundehrliche EO 8) ;D

Für mich ganz klar Version B.

Ein AG kann in der Regel auch nicht davon ausgehen, dass man sich nur und ausschließlich bei ihm beworben hat, weil man vom brennenden Wunsche beseelt ist, dort und nur dort zu arbeiten.
Und so wie ein AG das Recht hat, Bewerber erstmal auf Herz und Nieren zu prüfen und dann trotzdem abzusagen, wenn er was besseres findet ohne das direkt von vornherein klar anzusagen, hat der AN das eben auch :)

Milka

principessa numero uno 08/2006 ♥
numero due principessa 03/2010 ♥


,,Am Ende wird alles gut.
Wenn es nicht gut wird,
ist es noch nicht das Ende."

redheart

Wenn es dann alles aufgeht mit Probezeit und neuer Anstellung beim anderen Arbeitgeber, dann B :)

Brains are wonderful, I wish everyone had one.

lotte81

03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
10/2018 ♀️

Honigbluete

Wenn du eine Probezeit hast, ganz klar B. Dafür ist die Probezeit ja da... Und dein Gesicht verlierst du sicher nicht, wenn du sagst, dass dieser Job nicht deinen Erwartungen entspricht...

guest1707

Nun ja ehrlich gesagt immer für B... da sollte man sich immer selbst der nächste sein... :P

BiDi

B! Du willst einen Job und nicht heiraten...

Grüsse
BiDi
Mattis: * 3.2004
Moritz: * 4.2005

Sanne73

Ebenfalls B!
Wenn der Job an sich nicht soo das Wahre ist, dann ist ja auch eine gute Begründung parat, falls man in der Probezeit kündigen sollte. (Auch wenn man für Kündigungen während der Probezeit keine Gründe angeben muss.) Um sich den AG für die Zukunft dennoch "offenzuhalten", könnte man die Kündigung in einem persönlichen Gespräch äußern und klar angeben, dass es nichts mit dem AG zu tun hat, und dass man es sich dennoch gut vorstellen kann, später in anderen Bereichen / Stellenbeschreibungen wieder für diesen AG tätig zu sein.
Mäusekind: 11/2006 -  Wenn aus Liebe Leben wird, hat das Glück einen Namen.
Kleiner Muck: 03/2008 -  Ein bisschen Mama, ein bisschen Papa und ganz viel Wunder.

guest76

Ich glaube da würde sich jeder für B entscheiden, ich auch ;D

lisa81

Ebenfalls B, auch wenn ich es blöd fände.

Ich würde aber AB 2 (mit dem interessanteren Job) deutlich machen, dass ich einen anderen Job sicher hätte, AB 2 aber bevorzugen würde, allerdings dadurch etwas unter Zeitdruck stünde.
Zwei EInladungen zu guten Jobs und eine Zusage klingt nach ner begehrten Person, da kann man auch so auftreten (vor allem mit nem sicheren Job im Rücken) :)

Sonina

Zitat von: Sweety am 19. November 2012, 15:04:53
Ich bin grade arg schockiert über das grundehrliche EO 8) ;D
s-kringellach

auch für mich ganz klar Variante B

Offenheit gut und schön, aber in dem Fall bringt das Keinem etwas... kann dir dann durchaus passieren, dass der AG weitere Bewerbungen annimmt und dir dann kündigt in der Probezeit, wenn er jem findet der den Job  (scheinbar) verlässlich übernehmen will.

So würde ich zumindest als AG agieren, denn wozu denn jem einarbeiten, der sich nicht mit dem Posten identifiziert (ihn quasi als 2. Wahl angenommen hat, weils grad passend war) und noch ein anderes Eisen im Feuer hat?
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Man muss sich schon wundern, warum wir an unseren Erwartungen festhalten.
Das Erwartete ist das, was uns in der Balance hält... aufrecht... ruhig.
Was wir erwarten, ist nur der Anfang.
Das, was wir nicht erwarten ist das, was unser Leben verändert.

LausMaus

Ich bin Arbeitgeber und bin in Deinem Fall ebenfalls ganz klar für B. Ich denke nicht, dass ich jemand einstellen würde, der mir erzählt, dass ich als Arbeitgeber nur zweite Wahl bin. Ehrlich wäre die Vorgehensweise ja, aber das bringt mir dann auch nicht viel.
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... und unser Sternchen beschützt sie alle ...

Conny

#18
*

myja78

B!

Ich denke bei A hättest du später auch keine besseren Chancen, wenn du dich nochmal bewirbst - denn erst kurz vor Vertragsabschluß informiert zu werden, findet auch kein AG toll - ich käme mir als AG auch ziemlich vereimert vor :P

kruemel35

B, da wenn du A wählen würdest läufst du Gefahr, dass der Chef der 1. Firma sofort jemand anderen nimmt, und dann im schlimmsten Fall auch der 2. Job nichts wird.

Nele

B! Du kannst erst dann herausfinden ob der Job auch wirklich was für Dich ist, wenn Du ihn ausprobierst. Hinterher zu sagen nein gefällt mir nicht, ist völlig legitim. Hab ich auch gemacht, und kurz vor Ende der Probezeit gewechselt. Allerdings hab ich nicht vor wieder zum alten AG zurück zu gehen, und ich habe ihn nicht hängen lassen sondern mich selbst nach perfektem Ersatz für ihn umgeschaut und diesen Ersatz dann weit über das verlangte hinaus eingearbeitet und vorbereitet.

Moralisch gesehen wäre natürlich A die bessere Variante aber wer macht das schon!? Man ist schließlich darauf angewiesen daß man eingestellt wird, und bei A kriegt man höchsten den zweiten, aber niemals den ersten Job.


myja78

Moralisch wär Variante A besser, da hat Nele schon Recht, aber ist der AG auch so moralisch, dass er die Ehrlichkeit belohnt?
Leider habe ich was das angeht bisher die umgekehrte Erfahrung gemacht und die für mich sonst gültige These "Ehrlich währt am längsten" für den Bereich des Arbeitslebens ausgeklingt :-\

Bomelo

Huhu.

Haben euren Rat befolgt. Gestern wurden alles klar gemacht, wir haben Variante B gewählt. So, nun warten wir mal ab, wie das dort wird und was die Gespräche im Dezember bei AG 2 ergeben.

Vielen lieben Dank für die seeeeehr eindeutige Meinung. Das hat die Entscheidung wesentlich erleichtert   :)   :-* 
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