Wenn Babys schreien gelassen werden – was passiert in Babys Körper?

Begonnen von Miakoda7, 10. September 2012, 14:04:41

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Miakoda7

Hab gerade durch ne Freundin diesen Bericht gefunden!
Fand in super interessant und vorallem bestätigt es mich darin das ich meine Tochter nicht schreien lassen, auch wenn mir immer wieder von vielen Menschen gesagt wird das ich es machen soll, hat ja schließlich noch keinem geschadet... wirklich?!?!

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Sonne1978

Die Ausführungen von dauerhaft erhöhtem Cortisol im Körper mag richtig sein, jedoch im Zusammenhang mit dem schreien lassen eines Babys aus meiner Sich weit hergeholt. Das sog. "Ferbern" findet über einen kurzen, überschaubaren Zeitraum statt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich das Prozedere langfristig negativ auf die physische Unversehrtheit des Babys auswirkt. Psychisch mag das anders sein.

Was unseren Tagesablauf betrifft, lässt es sich leider nicht immer vermeiden, dass Oskar schreit und ich mich nicht sofort um ihn kümmern kann.

guest4324

Ich finde den Artikel gut.
Danke für´s Reinstellen.  :)

Zitat von: Sonne1978 am 10. September 2012, 21:30:08
Was unseren Tagesablauf betrifft, lässt es sich leider nicht immer vermeiden, dass Oskar schreit und ich mich nicht sofort um ihn kümmern kann.

Ist hier auch so und ist wirklich manchmal unvermeidbar. Beim ersten Kind war das noch anders. Mein Stresslevel ist in solchen Situationen allerdings vermutlich nicht viel niedriger als der von Mika.  ;D

Dannichen

Zitat von: Sonne1978 am 10. September 2012, 21:30:08
Was unseren Tagesablauf betrifft, lässt es sich leider nicht immer vermeiden, dass Oskar schreit und ich mich nicht sofort um ihn kümmern kann.

Kann ich für uns auch so übernehmen. Es gibt eben manchmal Situationen, da kann ich einfach nicht sofort "losrennen" wenn die Kleine weint, weil der Große in dem Moment einfach dringender dran ist.
LG, Danni und Kids ♥

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Glück ist die Summe richtiger Entscheidungen

Sweety

Zitat von: Hrefna am 11. September 2012, 08:48:29

Zitat von: Sonne1978 am 10. September 2012, 21:30:08
Was unseren Tagesablauf betrifft, lässt es sich leider nicht immer vermeiden, dass Oskar schreit und ich mich nicht sofort um ihn kümmern kann.

Ist hier auch so und ist wirklich manchmal unvermeidbar. Beim ersten Kind war das noch anders. Mein Stresslevel ist in solchen Situationen allerdings vermutlich nicht viel niedriger als der von Mika.  ;D

Wobei ich nichtmal glaube, dass das einen großen Schaden anrichtet. Es geht ja ums SchreienLASSEN.
Ja, Kinder schreien nunmal mitunter und manchmal dauert es dann auch ein Momentchen oder auch diverse, bis es überhaupt möglich ist, sich zu kümmern.

Auch ohne größere endokrinologische Kenntnisse glaube ich aber, dass Mutter Natur dafür schon vorgesorgt hat, wohl wissend, dass es eben häufig mehr als ein Kind gibt.
Ich denke, man hat da schon einen Zeitpuffer.

Und schnell das große Kind zu Ende bettfertig machen und dann zum weinenden Kleinchen eilen, ist in dem Puffer bestimmt drin *fest glaub*

Als "Schreienlassen" würde ich so eine Situation keinesfalls interpretieren :-\

Mondlaus

Zitat von: Sonne1978 am 10. September 2012, 21:30:08
Die Ausführungen von dauerhaft erhöhtem Cortisol im Körper mag richtig sein, jedoch im Zusammenhang mit dem schreien lassen eines Babys aus meiner Sich weit hergeholt. Das sog. "Ferbern" findet über einen kurzen, überschaubaren Zeitraum statt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich das Prozedere langfristig negativ auf die physische Unversehrtheit des Babys auswirkt. Psychisch mag das anders sein.

Was unseren Tagesablauf betrifft, lässt es sich leider nicht immer vermeiden, dass Oskar schreit und ich mich nicht sofort um ihn kümmern kann.

Geht mir genauso. Die Argumentation mag zwar schlüssig sein, allerdings fehlen mir die Quellenangaben dazu. Und so, wie ich das rauslese, wurde auch nicht wissenschaftlich bewiesen, dass Schreien lassen durch Cortisolausschüttung dem Kind physisch schadet. Es ist nur eine These von vielen, und sollte auch als solche behandelt werden. Eltern sollte es im Kopf haben, aber nicht darauf ihre Entscheidung basieren, wie sie ihr Kind erziehen.

Wenn man es weiterdenkt: Das Kind weiß ja nicht, ob es mit Absicht schreien gelassen wird oder ob die Mutter einfach gerade keine Zeit hat. Demnach müsste beides gleich schaden anrichten. Und Kinder, die bereits ältere Geschwister haben, müssten dann denen gegenüber physische Defizite haben, da die Mutter im Regelfall länger schreien lassen muss. Viele Mütter können sicher bestätigen, dass ihr zweites auch nicht kränker ist als das erste.
Kind 2011
Kind 2014
...

Thanee

Mein Sohn brüllt im Auto. Wir können ja aber nicht alle paar Minuten anhalten udn pausieren zumal er sofort wieder brüllt, wenn es weiter geht.

zuz

@Mondlaus: Also dass zu viel Cortisol auf Dauer schädlich ist, ist längst belegt. Es geht nicht um mehr krank im Sinne von öfter Schnupfen, sondern um langfristige Folgen, wie Bluthochdruck z.B., und alles, was damit zusammenhängt. Anderes, wie Krebs und Diabetes, wird noch diskutiert, dafür gibt es aber auch bereits Hinweise.

Und richtig, das Baby unterscheidet nicht zwischen Absicht oder nicht. Der Stress ist gleich groß. Was ich schon glaube, dass die Stimme der Mama ein wenig helfen kann. Im Auto z.B. redet man ja dann immerhin mit dem Kind. Toll ist es dennoch nicht, das war einer von vielen Gründen, warum wir Auto fahren im Babyalter so weit wie möglich vermieden haben.

Dass der Kleine mehr hätte schreien müssen als die Große, das kann ich nun gar nicht sagen. Also ja, vielleicht mal ein-zwei Minuten, wenn ich grad Popo abgeputzt habe oder sowas. Aber wirklich nie länger. Wenn er quengelig war und die Große mich aber auch grad brauchte, kam er eben ins Tuch und fertig.

lotte81

Ich denke die Auswirkungen sind eher langfristig zu beobachten.
Ein Kind, dass leider mal schreien muss (Auto, Mama ist anders nicht abkömmlich), weil es die Situation grad verlangt - ich ihm aber gut zurede, mein Möglichstes tue in dem Moment und hinterher lieb hingehe und tröste,  ist in seinem Bindungsverhalten (in dem Fall das Schreien) nicht enttäuscht wurden. Ein Kind, dass schreien gelassen wird, bis es sich von selber beruhigt, dagegen ist in seinem Bindungsverhalten enttäuscht wurde.

Anhand solcher Prozesse entwickeln sich verschiedene Bindungstypen und der unsicher vermeidende Bindungstyp (Kinder, die oft erfahren mussten, dass ihr Wunsch nach Bindung auf Ablehnung stösst) reagiert später noch sehr viel eher mit einem Anstieg des Cortisolspiegels (auch schon in kleineren Stresssituationen) ....was sich dann wiederum langfristig  aufs Immunsystem auswirken KANN.

Insofern hat das Ferbern z.b. durchaus langfristig negative Auswirkungen, einfach insofern als dass es sich im Bindungsverhalten zeigt und somit auch in der Fähigkeit mit Stress umzugehen.

Es geht also beim "Schreien lassen" weniger um den einmaligen Ausstoss an Cortisol, sondern den negativen "Lerneffekt" "ich kann mich auf meine Bindungsperson nicht verlassen. Sie beschützt mich nicht, wenn es mir schlecht geht".....
da ja nicht irgendwann einer kommt und beruhigend auf das Kind einspricht,sondern es auch noch als Erfolg verbucht wird, wenn es irgendwann "aufgibt" und das Schreien sein lässt.... Was aber auch wieder irgendeine evolutionäre Stressreaktion ist (weiss nciht mehr wie sie heisst.)...das Kind wird nicht ruhig/beruhigt sich,sondern eigentlich "Stellt es sich tot"...eine Reaktion auf Stress, die in unserer Vorzeit z.b. Sinn machte, wenn wir kurz davor waren gefressen zu werden...so wurde einfach das Bewusstsein ausgeschaltet in dem Moment  :-\

So gesehen ist es schon ein grosser Unterschied auf lange Sicht, ob ein Kind mal schreit, weil es eben in der Situation so ist - hinterher wird es aber direkt beruhigt und beschützt oder, ob es schreien gelassen wird um einen Lerneffekt zu erzielen.
03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
10/2018 ♀️

Hubs

Lotte, Du hast es doch super geschrieben. Ehrlich, ich mach mir überhaupt keine Gedanken wegen Cortisolausstoss oder sonst was. Der Gedanke, dass mein Baby aufhört zu weinen, weil es die Hoffnung aufgegeben hat, dass ich aufgrund seines Rufens komme und sich tot stellt, wäre so was von unerträglich.
Nicht umsonst verursacht das Hören von Babygeschrei bei Erwachsenen Stress aus. Ein weinendes Baby muss man trösten. Ganz einfach.
Hubs mit den beiden Buben *04/2009 *01/2012



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