Er schläft so furchtbar schlecht...

Begonnen von Jonna, 22. November 2012, 17:22:37

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Jonna

Hallo!

Ich habe ein Problem. Ich habe seit Montag meinen kleinen Neffen (7 Wochen) bei mir.
Nun ist es so, dass mein Bruder und seine Frau vor knapp zwei Wochen einen Unfall hatten, der sie das Leben kostete, der kleine war zu dem Zeitpunkt auch im Auto, konnte aber annähernd unverletzt geborgen werden.

Jetzt ist es so, dass er sehr schlecht schläft, wacht jede Stunde in der Nacht auf und schreit dann ziemlich herzzerreißend unch ich schaff es fast gar nicht, ihn wieder zu beruhigen. Das tut mir dann immer so leid, und ich würde ihm gern helfen.
Ich habe das Gefühl, dass das mit dem Unfall zu tun hat, weiß aber auch nicht genau, wie ich ihm helfen kann...

dasmuddi

Hallo

ich glaub da hilft nur viel viel ganz viel Nähe und Wärme der arme Knopf  :(


Kika5378

Hallo...das ist ja furchtbar...

Denk auch viel Geduld und Liebe....ansonsten noch Psychologischer Rat bzw. Betreuung vom Fachmann

Hubs

Ohje! Herzliches Beileid.

Der kleine Kerl hat seine Eltern verloren. Hast Du jemanden, der Dich und ihn psychologisch betreut? Für Dich ist es ja sicherlich auch nicht einfach den Bruder zu verlieren und plötzlich ein Baby zu haben.

Für den kleinen Kerl ist Liebe und so viel Nähe wie nur möglich hilfreich. Er braucht die Gewissheit, dass jemand da ist und nicht einfach verschwindet. Wo schläft er denn? Schläft er bei Dir? Körperkontakt ist für kleine Babys sowieso ein Grundbedürfnis und wenn ein so kleiner Mann schon so einen schweren Verlust ertragen muss, dann ist das Bedürfnis wohl noch viel größer.
Hubs mit den beiden Buben *04/2009 *01/2012



How could anyone ever tell you, you were something less than beautiful?
How could anyone ever tell you, you were less than whole?
How could anyone fail to notice, that your loving is a miracle?

Jonna

Vielen Dank für euer Mitgefühl!

Also psychologische Betreuung haben wir nicht direkt. Aber wir sind natürlich ein Fall im Jugendamt, und da ich auch noch eher jung bin, haben die nochmal ein Auge und versuchen mich mit dem kleinen so gut es geht zu unterstützen.

Der kleine schläft bei mir im Schlafzimmer, einerseits weil ich nur dieses eine Schlafzimmer habe, und selbst ja gar nicht die Routine mit einem Baby habe, und wenn irgendwas nicht in Ordnung wäre, würde ich mir das niemals verzeihen. Wenn er nachts schreit, nehme ich ihn hoch, versuche ihn in den Schlaft zu wiegen oder laufe mit ihm auf dem Arm durch die Gegend. Da beruhigt er sich am ehesten wieder, auch wenn es meist ein bisschen dauert. Ich versuche dann auch, ein bisschen beruhigend auf ihn einzureden und auch mit ihm zu kuscheln, wenn es gar nicht geht. Windel ist aber sauber und Durst hat er dann auch nicht.

Vielleicht wäre es wirklich mal eine Überlegung Wert, zum Psychologen zu gehen. Ich glaub, da frage ich am besten gleich morgen mal beim Kinderarzt nach...

Hubs

Vielleicht schläft er besser, wenn er direkt bei Dir schläft? Neben Dir? So dass er Deine Nähe spürt?

Du hast Dein Leben sicher ordentlich umkrempeln müssen in den letzten 2 Wochen. Toll, dass Du für den kleinen Kerl da bist.
Hubs mit den beiden Buben *04/2009 *01/2012



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Jonna

Ja, vielleicht sollte ich ihn näher bei mir haben, aber ich habe Angst, dass ich im Schlaf ihm was tun kann...

Was muss ich denn beachten, wenn ich den kleinen bei mir im Bett habe?

Ja, es ist ziemlich hart, aber ich liebe den Kleinen und bin so froh, dass es ihm gut geht. Und es war auch recht kompliziert, weil mein Bruder und meine Schwägerin keine Sorgerechtsverfügung gemacht haben, und die Vormundschaft ungeklärt war, zusätzlich dazu ist meine Schwägerin keine deutsche Staatsbürgerin gewesen und der kleine hätte auch zu einem Onkel ins Ausland kommen können...

Hubs

#7
Sehr viele Babys schlafen im Elternbett.

Und dann gibt's auch noch eine Pressemeldung zu dem Thema. Sogar die WHO empfielt das Familienbett: [Login or Register]
Hubs mit den beiden Buben *04/2009 *01/2012



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mausebause

Erstmal mein Beileid!!  :-[

Dann muss ich sagen: ganz großen Respekt vor dir - ich find das total klasse dass du dich so super kümmerst und dich auch hier gleich erkundigst!!

Hubs hat ja schon alles gesagt - nur noch eine "pro Stimme" zum Familienbett - meine Große war ein Schreibaby und hat daher von Anfang an in meinem Bett geschlafen - du brauchst dir da keine Sorgen machen, man passt automatisch und instinktiv auf!
Solange der Zwockel in einem Schlafsack schläft und nicht unter deiner Decke o.ä. ist alles ok - nur halt logischerweise aufpassen, dass er nicht rausrollen kann - sei es durch "Bett an die Wand" rücken oder durch einen Rausfallschutz den man am Bett anbringen kann!  :-*

lisa81

--
#9
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Thanee

Auch vom mir mein aufrichtiges Beileid und Respekt, dass Du den Kleinen zu Dir genommen hast. Ich denke auch, dass gerade dieses Kind sehr viel Nähe brauchen wird. Hast Du ihn tagsüber im Tragetuch? Notfalls geht das auch nachts. Mein Söhnchen hat sich dann am Besten beruhigt. Manchmal habe ich mich sogar mit ihm im Tuch schlafen gelegt, wenn er in sehr unruhigen Phasen dann im Tuch eingeschlafen war. Das war zwar für mich etwas unbequem, aber wenigstens konnte der keline Knirps schlafen. Das ahbe ich natürlich nur selten und eben in schlimmen Nächten gemacht. Aber vielelicht gibt es ihm ja auch schon insgesamt mehr Ruhe und Ausgeglichenheit, wenn er tagsüber viel getragen wird.

Alles Gute und viel Kraft wünsche ich Euch beiden.

Jonna

Ihr seid super!
Letzte nacht hatte ich ihn bei mir im Bett und er war nur einmal in der ganzen Nacht wach! Hat ganz friedlich geschlafen und war dann nur für Trinken & Windeln wechseln wach. Alles ganz prima und reibungslos, ich weiß nicht, woran es liegt, aber auf jedem Fall hilft es ihm ungemein!

Man ich bin so erleichert. Das werde ich jetzt wohl auch erstmal so beibehalten, wenn der kleine es brauch.

Das mit dem Tragen habe ich mir schon angeschaut und geübt, das kennt der kleine so von seiner Mutter, die hat ihn sehr viel getragen, wenn sie irgendwo war, dann hat sie ihn immer im Tuch dabeigehabt.

Jomi

Super, dass es jetzt besser klappt. Ihr seid auf dem richtigen Weg. Ich find es echt klasse, dass du das machst, das wünsche ich mir auch für meine Kinder, falls uns mal etwas passieren sollte.
Mirja 6.11.09, Jonathan 8.12.11 und Jakob 17.1.15, unsere größten Schätze <3<3<3

*12/2013, für immer in unserem Herzen

Hubs

Ich freu mich, dass wir Dir helfen konnte. Nähe ist für Babys ein grundlegendes Bedürfnis. Auch das Tragen tagsüber wird ihm helfen wieder Vertrauen in die Welt zu finden und so zur Ruhe zu kommen.
Hubs mit den beiden Buben *04/2009 *01/2012



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lisa81


Jonna

Die letzte Nacht war auch wieder besser :) Das gefällt ihm offenbar. Vielleicht haben mein Bruder und seine Frau es ja auch so gemacht und es hat ihm ja nur gefehlt?

Bezüglich des Tragens habe ich mir jetzt ein paar Videos zu Tragetüchern angeschaut, dann werde ich die nächsten Tage mal versuchen, den kleinen damit zu Tragen.

Jomi: Ja, das kann man sich für die eigenen Kinder nur wünschen. Ich würde inzwischen aber noch weiter gehen und als Eltern die Sorgerechtsverfügung aufsetzen... Dann kann man als Eltern entscheiden, was mit dem Kind passiert...
Es war jetzt sehr nervenaufreibend, auch noch zum Familiengericht zu laufen damit entschieden wird, wo der kleine hinkommt...

lisa81

Selbst wenn die Eltern es so nicht gemacht haben, den meisten Kinder gefällt es :)

Sie sind halt total aufgeschmissen ganz allein und da fühlen sie sich meist wohler, wenn jemand da ist. Und auch wenn der Kleine sich der Tragweite des Unfalls natürlich nicht annähernd bewusst ist, er hat es sicher mitbekommen und musste vermutlich danach erleben, dass immer andere zuständig waren, keiner ihm so richtig Geborgenheit geben konnte...  :-[

Hubs

Super, dass Du ihn auch tragen willst. Die Nähe und Geborgenheit die Du ihm dabei schenkst, tun ihn sicherlich auch gut. Es gibt auch Trageberaterinnen. Ich bin Dir gern behilflich bei der Suche, wenn Du Bedarf hast.
Hubs mit den beiden Buben *04/2009 *01/2012



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Sweety

#18
Zum einen mein ganz aufrichtiges Beileid zu deinem Verlust und meinen Respekt für die Aufgabe, die du schulterst.

Viele gute Sachen wurden dir schon genannt und es scheint ja, dass es funktioniert.

Nur eins noch: wenn der Kleine trotzdem wieder das Brüllen anfängt und sich nicht beruhigen will - bleib locker!
Völlig unabhängig von der persönlichen Situation seid ihr gerade mittendrin in der schönsten Schreizeit.
Das erste Vierteljahr brauchen viele Zwerge, um überhaupt erstmal so richtig auf dem Planeten Erde anzukommen. Dazu gehört häufig auch abendliches und/oder nächtliches Schreien.

Du kannst da mit vielen Maßnahmen entgegenwirken (am wirkungsvollsten eben mit engem körperlichen Kontakt), aber wenn es nicht fruchtet, dann mach dir keine Panik - es ist normal und geht vielen so.

Hoffentlich bleibt es bei dir so ruhig wie es jetzt geworden ist, aber wenn nicht - keine Angst; da liegt nichts Ungewöhnliches vor :)

Henne

Mein Beileid!
Ich finde die Tipps der anderen wirklich toll!
Dir wollte ich nur nochmal sagen, dass ich es fantastisch finde, dass Du die Kraft für den kleinen Mann aufbringst und drücke Dir die Daumen, dass alles gut wird!
Ich ziehe wirklich meinen Hut vor dir!

Jonna

Dankeschön!

Das mit der Schreizeit ist ja auch interessant, das wusste ich gar nicht.
Also das mit dem Schlafen ist definitiv besser geworden! Er wacht jetzt noch zwischen einem und drei Mal auf, dann dauert es zwar immer ein wenig bis er sich beruhigt, aber insgesamt ist es viel entspannter.


Jonna

Der nächste Erfolg!

Seit dem 13.1. schläft er durch und die Nächte sind wirklich sehr erholsam!