Hubs, es tut mir leid, aber man sieht so deutlich, dass du sehr an Jesper Juuls Feder hängst.
Lob ziehlt NICHT immer auf Leistung ab! Wofür und wie wir loben hängt von unserer eigenen Wahrnehmung ab. Bin ich ein leistungs/ergebnisorientierter Mensch mag deine Vermutung hinhauen, bei mir trifft sie z.b. garnicht- und ich lobe viel! Und sicher nicht das Ergebnis. Ich lobe es, wenn ein ägstliches Kind sich getraut hat etwas auszuprobieren, dass ein Kind sich getraut hat sich den schweren Matheaufgaben zu stellen, ich lobe es wenn sie neugierig in die Welt schauen, ich freue mich und lobe wenn sie mit inbrunst ein Bild malen- ich unterstütze Prozesse, nicht Ergebnisse. Und in der Anerkennung ihres Handelns, der Unterstützung ihres Mitgebrachten reifen sie und erlangen Selbst-Vertrauen und Selbst-Bewustsein.
Jule, woran liegt es denn, dass er sich nicht traut? Eigener perfektionsanspruch? Zurückweisung durch Mitschüler/Lehrer? Ich würde versuchen den Grund herauszufinden/beobachten und dann schritt für schritt am Selbstvertrauen arbeiten.
Hier gibt es auch mal tränen, wenn etwas nicht sofort gelingt. So what? ich bin manchmal auch echt ärgerlich wenn ich mir was einbilde und es klappt einfach nicht! Kinder dürfen diese Gefühle auch haben! Wichtig finde ich, dass sie dann damit nicht alleine sind, Verständnis bekommen. Erleben, dass sie nicht allein mit dem Frust sind... und dann kann man die Sache neu gemeinsam betrachten- und schwups, ist das auf einmal garnicht mehr sooo schwer... Oder wir legen den kram erstmal zur seite und gehen ne runde toben, weil der kleine kopf und der ganze Mensch gerade nicht bereit ist zum lernen und erstmal bewegung braucht. Und manchmal klappt das Arbeiten i Sitzen auch einfach nicht, aber wenn man auf dem Fussboden liegt flutscht es. Wir bzw die Kinder schauen Situation für Situation: Was tut mir gerade gut, was kann mir helfen, was brauche ich gerade? Dabei unterstütze ich- und dabei lobe ich auch wenn sie für sich einen Weg gefunden haben.