Unsere Tochter soll Therapie macheb,sagt der Lehrer!

Begonnen von finabelle, 16. Juni 2015, 07:46:42

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finabelle

Hallo
Ich bin neu hier und durch unser Problem hier gelandet.Hab bereits sehr viel gelesen und viel wertvolles gezogen.Viele Eltern haben ähnliche Probleme wie wir.Das beruhigt noch ja dich ein bisschen :) Aber trotzdem ist die Situation echt schwer.Ich versuche es kurz zu halten.
Unsere Tochter ist gerade 7 geworden und geht ins erste Schuljahr.Darf man den beiden Klassenlehrerinnen glauben,ist unsere Tochter so mit Abstand das schlimmste Kind.Sie wurde permanent den Unterricht stören,kann sich nicht konzentrieren,läuft rum usw. Aufgaben werden verweigert und nur widerwillig erledigt,oder halt gar nicht.Wir haben versucht mit der jüngeren von den Lehrern,die sehr nett und auch auf die Problematik eingeht Konzepte zu erarbeiten was man tun kann um zumindestens einen Informationsfluss zu erreichen.Wenn man die Tochter befragt,ist immer alles [Login or Register] folgen ein Smilie Plan der von der Lehrerin angestoßen wurde um Feedback zu erhalten.Das wird aber die halbe Zeit nicht [Login or Register] gleich Null.Okay hat sicherlich auch andere Dinge zu tun.Ein weiteres Problem scheint auch die ältere der beiden Damen zu sein.Diese hat uns unmissverständlich klar gemacht das es zuviele sensible Kinder in der Klasse wären und unsere Tochter ein Greuel für diese Kinder wäre,weil zu laut,zu nervig usw.
Nach dem letzten Elternsprechtag wurde uns Nahe gelegt doch mal nen Arzt auf zu suchen,da unsere Tochter wohl ADHS hätte.Das können man mit Ergotherapie in den Griff bekommen.
Ab zum Arzt und der sagt das das Kind vollkommen in Ordnung wäre und auch Tests haben ergeben das der Wissensstand vollkommen ausreichend und in sprachlichen Bereich sogar überdurchschnittlich wäre.Wir sollen uns keine Sorgen machen.Hat uns dann solche Fragebogen mitgegeben,die die Lehrer ausfüllen sollen und wir auch.Haben wir gemacht und der Zettel von den Lehrern hat mich total sprachlos gemacht.Offensichtlich erziehen wir ein kleines Monster gross.Ich war und bin immer noch absolut sprachlos.
Zuhause sibdceibge Punkte wo ich sagen kann stimmt .Aber viel dieser von den Lehrern aufgezählten und markierten Dingen können wir überhaupt nicht erkennen.Wenn man das liest und den Zettel weitergibt kommt man sich vor als hat man total versagt und das Hopfen und Malz verloren ist.
Wir haben natürlich gefragt warum sie rumlauft und reinruft usw. Als Antwort kam dann die anderen machen das auch,die sind zu laut oder zu langsam sie Wolle nur helfen.
Ich hab das mal beim Aufgaben machen Beobachter wenn ihr helfe.Das klappt 15-20 Minuten super.Danach wird sie unruhig und spätestens nach 30 Minuten ist Ende Dann ist die so aufgedreht da geht nix mehr.
Okay ist alles viel und eigentlich noch nicht an Ende Aber das reicht schon un das Familienleben arg zu strapazieren.Das Gespräch bzw.die Auswertung des Fragebogen steht noch aus und ich hab jetzt schon irgendwie Angst was da rauskommen wird.
Bisher haben wir gedacht wir haben vieles richtig gemacht Sie ist ziemlich clever hilfsbereit und zuhause selbstbewusst,aber in der Schule scheint das alles weg zu sein

Wir sind da echt bisschen verzweifelt.

Gruß

Pedi

Dann würde ich ein Schritt weiter gehen und z.B. ein SPZ aufsuchen. Wenn es wirklich so massive Probleme gibt, wäre es sinnvoll den gesamten Konzentrationsbereich zu testen. Nicht immer muss das Ergebnis ADHS sein, aber evtl. braucht sie bei dem Thema Unterstützung.
04/2008
02/2012
01/2015



*Unser Sternenmädchen wurde am 24.02.14 in der 19. SSW still geboren.Wir werden dich nicht vergessen!

hallihallo

30 Minuten Konzentration ist natürlich nicht viel für ein Schulkind, aber mittlerweile wohl leider fast normal.
Wie geht sie denn mit Freunden um? Hat sie gute soziale Kontakte? "Echte" ADHS Kinder haben da nämlich auch Schwierigkeiten.
Macht sie Sport? Bewegung genug?
Besteht für euch die Möglichkeit evtl. die Schule zu wechseln mit einem anderen Konzept? Evtl. Waldorfschule?
Aus eigener Erfahrung weiß ich leider auch, das ein Kind es schwer hat aus der Schublade wieder rauszukommen in die es einmal gesteckt wurde. Und leider sind Lehrkräfte auch nicht wirklich pädagogisch geschult, wie man mit solchen Wildlingen umgehen kann/sollte.

Ich hab das mit meinem Großen auch alles durch....inkl. Medikamentengabe (und die tatsächlich auch nur, weil er in der Schule auffällig war und zuhause nicht). Heute ärgert mich das ungemein, das ich damals nicht die Kraft und das Wissen hatte gegen Windmühlen zu kämpfen mti der Schule (ein psychologisches Gutachten inkl. einer Schulbeobachtung ergaben kein bestätigtes ADHS).

Nipa

Auf welche Schule geht Ihr denn, wenn Ihr 2 Lehrerinnen habt?

Honigbluete

Du hast nichts falsch gemacht und deine Tochter ist in Ordnung so, wie sie ist! Das als allererstes!!! Wir haben mit unserem Großen ähnliches erlebt und auch da gibt es keine gesicherte Diagnose, aber eben Auffälligkeiten. Wir haben eine komplette Diagnostik im SPZ durch, das dauerte ein gutes halbes Jahr. Jetzt machen wir eine Verhaltenstherapie, gehen zur Erziehungsberatung und drehen hier und da an unserem Erziehungsverhalten. Nach Monaten voller Verzweiflung läuft es nun deutlich besser, schwierig wird es immer bleben... Aber es ist ok, unser Sohn ist toll, die Schule bzw. das Schulsystem macht es eigenwilligen Kindern manchmal auch einfach richtig schwer. Es wird, mit viel Arbeit und Geduld, einen guten Ausgang nehmen, davon bin ich fest überzeugt (mittlerweile, zwischendrin habe ich mich auch sehr verunsichern lassen -  das war Gift für die Situation!)

Alles Gute und Viel Kraft euch!

Zita78

Wie war es denn im Kindergarten? Haben die Erzieherinnen diese Dinge auch angemerkt?

finabelle

Hallo
Also erstmal Danke für die Antworten.Also in der Kita wurde uns mal gesagt das so dominant auftreten würde und somit Konfontrationen schaffen würde.Sonst nix gravierendes.
Sportlich geht sie schwimmen.Aber ich hab das Gefühl das das nicht ausreicht 2 mal die Woche .Aber ich möchte sie auch nicht überfordern.
Bei der Schule handelt es sich um eine normale Grundschule.Die zweite älterel Lehrerin ist Unterstützung für die junge die ihr erstes JAhr macht dir.Leider auch mit Springervertrag.Heißt das kann täglich auch vorbei sein.
Sie hat zwei drei feste Freundinnen.Undß so ihre Schwester die Jahr jünger ist und auch ihre Cousinen sind oft bei uns weil wir großen Garten usw weiter haben.
Schulisch gesehen paar Probleme beim Rechnen aber sonst super Lesen, schreiben und Musik.Das hat auch die Lehrerin.
Naja jetzt sind erstmal Ferien und wir müssen mal sehen wie weitergeht im zweiten Jahr.

Honigbluete

Nutzt doch die Ferien, den Ursachen weiter auf die Spur zu kommen.
Neben festen Sportgruppen ist es ziemlich wichtig, dass Kinder jeden Tag sich bewegen, am besten draussen. Sich mal richtig auspowern, ins Schwitzen kommen. Und 30 Minuten konzentriert arbeiten in der ersten Klasse ist eigentlich normal. Nach einer Pause geht es dann ja meist wieder weiter.
Sie scheint ja ziemlich impulsiv zu sein, reinzurufen etc. Wenn sie daran Spaß hat, kann ich Judo oder so was in der Richtung empfehlen, da lernen die Kinder sehr gut, sich an Regeln zu halten, sich zu konzentrieren und zu warten, bis sie dran sind, das Ganze im Wechsel mit körperlicher Aktivität.

zuz

HAllo,

Deine Tochter kenne ich natürlich nicht und kann nicht einschätzen, ob es sinnvoll wäre, sie auf ADHS oder sonstiges testen zu lassen.
Aber vielleicht ein paar Tips, wie Du mit den Lehrern umgehen kannst. Du sagst ja, Du bist ziemlich aufgebracht und teilst ihre Sicht der Dinge nicht. Du hast das Gefühl, sie wollen sie zu einem Monster machen.
Zunächst mal: Ich würde davon ausgehen, dass sie Deiner Tochter und Euch nichts Böses wollen. Sie wollen die Situation verbessern, für Deine Tochter, aber natürlich auch für den Unterricht an sich, der an Regelschulen, wie honigblüte schrieb, leider keinen Raum bietet für etwas anstrengendere Kinder. Das ist wohl so und evtl. ist die Suche nach einer alternativen Schule tatsächlich eine Idee.
Aber falls Ihr bleiben wollt, würde ich Dir empfehlen, konstruktiv zu bleiben. Du kannst ruhig rückmelden, dass Du erschrocken bist, dass es Dir vorkommt, als würde Deine Tochter als kleines Monster auftreten, nach dem Bericht. Vermutlich werden sie Dir dann schon sagen, dass sie natürlich kein Monster ist, aber eben ihr Verhalten die anderen stört und das nicht so bleiben kann.
Und dann fragen, was Du denn konkret machen kannst, welche Tipps sie haben. Den Vorschlag mit den Smilies würde ich noch mal aufgreifen. Dass Du das eine gute Idee fandest und Dich freuen würdest, wenn das wieder regelmäßig aufgegriffen würde. Und dann auch ruhig, wenn das wieder einschläft, freundlich nachfragen.
Und an sich würde ich auch mit dem Mädel selbst reden. Wie sieht sie die Situation denn? Fühlt sie sich wohl in der Schule? Langweilt sie sich, ist sie überfordert? Oder beides? Mag sie ihre Lehrerinnen? Will sie gern Neues lernen?
Ihr auch die Situation der anderen Kinder klarmachen, dass die vielleicht überfordert sind, wenn sie zu laut ist. Überlegen (auch mit den Lehrerinnen), was sie tun kann, wenn sie merkt, es wird ihr zu viel und sie würde gern aufstehen. Manche Klassen richten für solche Fälle auch Rückzugsecken ein, wo die Kinder lesen, ausruhen oder (ruhig) spielen dürfen. Ansonsten: Vielleicht darf sie ja dann was malen o.ä.
HAt sie an sich ein gutes Gefühl für sich, wann ihr etwas zu viel wird? Wenn nicht, dann vielleicht Achtsamkeitsübungen machen.
Das war erst mal das, was mir so spontan einfällt.

Alles Gute Euch!