Tja, wenn ich an meine eigene Schulzeit denke, dann erinnere ich mich, dass wir in den ersten Klassen relativ viel laut gelesen haben. Es ist relativ langweilig für jüngere Kinder, anderen jüngeren Kindern zuzuhören, wie sie versuchen laut zu lesen. Das ist nämlich gar nicht so einfach. Und es war später in höheren Klassen oft auffällig, wie viele sehr schlecht laut gelesen haben. Viele Erwachsene können das nicht gut. Wenn du es gut kannst, und deinem Sohn viel und gut vorgelesen hast, dann hast du schlichtweg viel Übung.
Man lernt dabei Aussprache, Betonung, und vielleicht das eine oder andere über die eigene Stimme. Wenn man unterschiedlichen Figuren eine jeweils passende Stimme gibt, wie man an spannenden Stellen lauter oder leiser spricht, wie man Spannung erzeugt oder Langeweile, schneller oder langsamer vorliest. Das kann man beim Leiselesen nicht gut lernen. Man liest eine Abenteuergeschichte anders als einen Liebestext oder eine reine Information. Wer das nicht lernt, leiert den Text einfach nur runter.
Also lass ihn ruhig lesen, das ist nämlich ein ganz anderes Empfinden. Und gar nicht so einfach, dann den Text auch verstanden zu haben, weil man sich nämlich hauptsächlich auf das Vorlesen an sich konzentriert. 10 Minuten sind nicht so lang. Das schafft er.
Sorrah