Warum bekommen wir nicht genug in die Woche rein

Begonnen von Alchemilla, 28. Oktober 2015, 13:07:39

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Alchemilla

Ich weiß nicht, ich weiß nicht. Wie bekommt Ihr das alles unter einen Hut?
Mein Sohn ist ein rechtes Sensibelchen – aber vielseitig begabt. Allerdings ist er nicht sonderlich bewegungsfreudig und hat Angst vor motorischen Herausforderungen. Fahrradfahren – er kann es, aber er fährt nicht gerne. Klettern – vergesst es. Fußball – hat er mal gemacht, aber er hat sowohl vor dem Ball als auch vor den anderen rennenden Kindern Schiss. Reiten – geht gar nicht, nicht mal halb rauf. Schwimmen habe ich ihm mit viel Mühe selbst beigebracht. Er springt vom 1 Meter Brett, schwimmt die Bahn durch und taucht. Und was macht er in der Schule? Meldet sich ,,vorsichtshalber" bei den Nichtschwimmern an.  Als Sport geht er zum Judo und hat auch schon eine Gürtelfarbe, aber es ist oft eine Diskussion, ob er geht. Er ist abends häufig müde und blass und will eigentlich gar nicht mehr, außerdem hat er auch da manchmal Angst vor den strengen Trainern oder dass ihn einer zu hart wirft. Am liebsten würde er aufhören.
Jonathan ist musikalisch, macht gerade ein Instrumentenkarussel und soll danach auch ein Instrument lernen – oder in einen Chor gehen, was immer er möchte. Das wäre dann (neben zwei Mal Judo die Woche – wo er eh meist nur 1 mal hin geht) der dritte Termin pro Woche. Und das ist ihm zu viel. Er kommt immer erst um 15 Uhr nach Hause und will dann eigentlich keine Termine mehr haben. (Ich lasse ihn eh schon von einer Tagesmutter abholen, wo er Mittagessen kann und Hausaufgaben machen, weil er nicht in die Schulbetreuung will und ihm das auch einfach zu viel wäre.)
Er liebt lesen, malen, basteln, singen, mit Freunden spielen (und Computer zocken natürlich ;) Außerdem hat er ständig kleine Projekte, die er gerne verfolgen würde (z.B. gerade seine Salzkrebschen in einem Wasserbecken züchten) und wir haben obwohl ich ihn um 15 Uhr abhole und wir auch am Wochenende oft zuhause bleiben, nicht genug Zeit für alles. Dann gibt es Tränen und Protest, weil der Tag schon zuende ist, der kleine Herr totmüde und er gar nicht machen konnte, was er noch vor hatte. In der Schule ist er sehr gut und muss nichts extra üben, aber es kommen jetzt in der dritten Klasse so kleinere Projektarbeiten dazu , die sie zuhause selbst bearbeiten sollen......Ich habe einfach das Gefühl, dass unser Leben pickepacke voll ist und ich ständig hinter ihm stehe, um ihn anzutreiben, dabei haben wir doch gar nicht viel – keine Therapiegeschichten, kein Kommunionunterricht, keine Papawochenenden – nix davon.
Und wenn ich ihn jetzt beim Sport abmelde, habe ich auch wieder ein schlechtes Gewissen, weil ich denke, dass er sich ja auch bewegen muss und den Sport braucht, um sich gesund zu entwickeln. Wie in drei Teufels Namen bekommt ihr euer Wochenpensum hin und haben eure Kinder auch oft das Gefühl, dass ihnen freie Zeit fehlt? Sprecht ihr da ein Machtwort, weil Sport und Musik eben auch wichtig sind oder gehen die freiwillig und brauchen die Abwechslung? Bei uns ist es so, dass das Söhnchen sich nach einer anstrengenden Woche am Wochenende manchmal weigert den Schlafanzug auszuziehen und beschließt ,,einfach zuhause zu bleiben".
Viele Grüße, eine etwas ratlose Alchemilla
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Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten. (Wilhelm Busch)

bine mit josy

Huhu,

hmm also ich finde ja immernoch das man Hobbies etc nach den Fähigkeiten und vorallem Interessen des Kindes entscheiden muss.

Wenn er kein Sport mag, bzw nicht so, ja dann lasst es... Kreative Hobbies oder anderes ist doch auch Super, oder Instrumente.

Lass ihm doch nur das machen... und bewegen, ja das kann man dann in der übrigen bzw freigewordenen Zeit doch erledigen zusammen...

Die Kids haben ja auch Sport in der Schule (wenn auch nicht viel) , das reicht doch erstmal. Den Rest kann man in der Freizeit, nach wünschen und wollen (ohne Verein) doch erledigen.

Meine Tochter ist erst seit Sommer diesen Jahres in einem Sportverein, vorher wollte sie einfach nicht. Da war ihr draußen spielen, und zu Hause kreativ sein, lesen etc viel wichtiger.

Ich hatte dafür ein entspanntes glückliches Kind.

Auch finde ich persönlich, sollte eine Woche nicht voll sein mit Vereinen oder der gleichen, 2-3mal die Woche find ich reicht. Der Rest eben auch von Kind freiwählbar...

lg Bine

Solar. E

Sport/Bewegung muss mMn nicht zwangsläufig im Verein erfolgen. Und wenn seine Interessen momentan woanders liegen, würde ich ihn lassen, zumal er ja nicht den kompletten Tag in der Bude zu hocken scheint.
Abends häufig müde und blass wäre bei mir schon ein Alarmzeichen (aber gut, bei meinem Sohn ist das oft ein Anzeichen dafür, dass der Kreislauf kurz vorm Abrauschen ist, was bei ihm dann noch mit Übelkeit und Spucken einhergeht  :P). Wenn er sich beim Judo nicht mehr wohlfühlt würde ich ihn abmelden.

Nachtvogel

#3
Aber warum schickt ihr ihn dann zum Judo? :-\

Lass ihn doch seine Hobbys nach SEINEN Interessen aussuchen, es muss doch nicht jeder Sportler sein :-\

Und wenn er schon deutlich sagt dass es ihm zu viel ist, lasst ihn doch :-[

Er hat doch Interessen, er bekommt seine Freizeit doch gut rum!
Wieso packt ihr ihm den Tag so voll dass ihr ihn ständig antreiben müsst? ???


Meine Große ist ein Aktionkind. Die will immer überall hin. Neue Leute, andere Umgebungen, Freunde, Hobbys,.....
Gut, macht sie halt.
Wobei ich selbst sie auf 2externe Hobbys begrenze. Plus Freunde und Unternehmungen mit uns finde ich das mehr wie genug!

Sie müssen doch auch Kind sein dürfen!

Der Mittlere ist ganz anders. Ist am liebsten zu Hause, möchte nix machen, seine Ruhe haben. Mal nen Freund aber das reicht ihm dann auch.
Und auch ihn lasse ich!

Er hat jetzt 1Hobby. Er kam von selber damit weil ein Freund das macht. Er braucht jemanden der mit ihm geht.
Aber mehr als das wäre einfach zu viel
36+3 -> 2940g / 37+4 -> 3320g / 38+5 -> 3660g
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~ Oma Netti ~

Zitat von: Nachtvogel am 28. Oktober 2015, 13:34:20
Aber warum schickt ihr ihn dann zum Judo? :-\

Lass ihn doch seine Hobbys nach SEINEN Interessen aussuchen, es muss doch nicht jeder Sportler sein :-\

Genau das wollte ich schreiben. Melde ihn da ab und bei irgendwelchen künstlerischen/musikalischen Kursen an, die ihm Spaß machen.  :)

Nipa

Und jetzt komm ich. Da ich Deinen Sohn kenne würde ich ihn weiter zu einem Sport zwingen. Du Kannst ihm ja ermöglichen noch andere zu testen, bei uns war auch erst der xte Versuch das passende. Vorallem ist es bei uns so dass er 2x gehen kann, von unserer Seite aus einmal gehen MUSS.
Wenn er dort ist hat er spass, und es tut ihm einfach gut und ich finde es wichtig Kindern - vorallem solchen die es selbst nicht machen würden - eine regelmäßige Bewegung nahezubringen.

Ansonsten haben wir unser Leben entschleunigt und verzichten am Wochenende dann eben auf Ausflüge.
meiner zieht sogar am Samstag nachdem er beim Bäcker war den schlafanzug wieder an, nachdem ich untersagt hatte die Jeans drueberzuziehen.

Binus

Ich sehe das mit dem Sport etwas anders. Ein bewegungsunfreudiges Kind braucht ja gerade motorische Anregung. Wenn du, Alchemilla, meinst, er kommt ohne Judo bzw. Sport aus, dann kannst du ihn natürlich abmelden. Es las sich für mich aber eher so, dass er ohne sportliche "Erziehung" nur mehr und mehr diese Herausforderung meidet.

By the way: hier dasselbe.  :P Wir rätseln noch an einer Lösung.

Honigbluete

hier war es ähnlich, Lukas hatte eine zeitlang recht viele Termine, die wir dann aber nach und nach herunter gefahren haben. Er macht seit den Sommerferien keinen Vereinssport mehr, ist dafür aber jeden Tag draussen und tobt, klettert, rennt und springt. Er wagt sich an Sachen, die er noch nicht gut kann, gibt nicht mehr sofort auf und probiert, bis er es schafft. Das war für mich der Grund, warum ich der Abmeldung im Verein zugestimmt habe. Denn gerade für ein motorisch unwilliges bzw. nicht besonders begabtes Kind finde ich Bewegung ganz wichtig. Uns allen tut der entrümpelte Wochenplan gerade gut, im Januar wird er aber einen neuen Schwimmverein ausprobieren.

Wenn er sich so wehrt und es ihm offensichtlich zu viel ist, dann würde ich ihn abmelden und dafür halt darauf achten, gemeinsam mit ihn an den motorischen Fähigkeiten zu arbeiten... Mit ganz viel Spaß und einfach nebenbei.

toki

Also ich würde wirklich auch nur das machen lassen was das Kind auch will. Wenn man ihn zum Judo überreden muss dann ist es das Falsche.
Meiner hat 3x die Woche Training, plus Spiel oder Turniere am Wochenende und wenn es nach ihm ginge würde er jeden Tag Training haben einfach weil er es braucht. Aber er ist da auch teilweise ziemlich etxrem. Soll er ruhig solange das mit der Schule klappt kann er machen.
"Realität ist die abstrakte Illusion zerstörter Ideale"

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toki

Achso ganz vergessen. Deine Frage war wie bekommt man das in die Woche. In unserem Fall sieht es so aus das ich meine Freizeit und Termine um sein Hobby drum rum plane einfach weil es seine absolute Leidenschaft ist. Würde er es nur halbherzig machen würde das auch anders aussehen
"Realität ist die abstrakte Illusion zerstörter Ideale"

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scarlet_rose

Wie kamt ihr denn auf Judo?

Ich finde auch wie die Meisten: Sport aus Zwang hilft sicher nicht arg weiter, vielleicht sogar im Gegenteil.
Und wenn, dann einen Sport suchen, der ihn interessiert.

Ich denke 1mal pro Woche mit Spass im Schwimmbad tut dem Körper besser aös 2 Mal mit zwang Judo (dann werden nämlich Übungen usw auch nicht richtig aktiv mitgemacht)
Zumal Judo ja auch nicht für jeden das Richtige sein muss.

Und wenn er keinen Sport mag, dann ist das eben so. Dieser Hype um die Notwendigkeit von Sportverein usw ist mir ein absolutes Rätsel und ein Dorn im Auge. Es geht auch ohne. 1 Mal pro Woche Sportverein ist nicht das, was ein Kind braucht, sondern Bewegung im Alltag, im Spiel.

Was hat ein Kind, das so viele Interessen hat davon, zum Judo/Sport gezwungen zu werden? gar nichts!

Ich würde die Bewegung in den Alltag bringen. Sprich mit dem Fahrrad einkaufen, mit dem Fahrrad zur Musikschule, Abends gemeinsam eine Rollertour (vielleicht auf den Skateplatz mit dem Roller?). Eben alles Mögliche, was sowieso im Alltag passiert in Bewegung umsetzen. So kommt er ganz heimlich zur Bewegung.

Und dafür kann er sich dann all dem widmen, was er mag.

Liam ist auch in keinem Sportverein, es interessiert ihn nicht, er ist absolut kein Wettkampf-Mensch und wie auch deiner, ist er ängstlich und traut sich nicht viel zu. Er nimmt Schlagzeugunterricht, hat Kurse in der Kinderakademie und ist viel mit Spielen beschäftigt, baut und konstruiert viel mit Lego/Fischertechnik, liest viel usw.
Mit dem Fahrrad fahren wir mindestens jeden Mittwoch 12 km (zum Schlagzeugunterricht). Oft am Abend in die Stadt auf einen Spielplatz. Am Wochenende gehen wir viel Wandern oder auch in die Kletterhalle (Tip: Liam traut sich auch nicht in die Höhe klettern, liebt aber Bouldern. Da braucht man keine Sicherung, man klettert auf 1-4m Höhe, unten sind weiche Matten). Und 1-2 Mal pro Woche sind wir schwimmen. Wenn ich joggen gehen, fährt er mit dem Roller nebenher.

Das ist alles im Alltag einfach so integriert, ohne gezielte Bewegung zum Ziel zu haben bzw eben als Familienausflug/-erlebnis "getarnt".

Was deine Wochenplanung angeht: Da kann ich leider nicht viel helfen, denn es erscheint ja gar nicht viel oder voll.
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lotte81

Zwang bei Hobbys würde ich nicht ausüben. Wir hatten das hier beim Ballett. An sich hat sie sehr gerne getanzt (fing mit 3 Jahren an für ca 1 Jahr), aber es war irgendwas, was sie gestört hat. Keine Ahnung was - nach ein paar Wochen weiter "testen" hab ich sie abgemeldet (heisst in dem Fall noch drei Monat bezahlt  :P)...denn ehrlich: Ich kann besseres mit meiner Freizeit anfangen als meine Kinder zu Hobbys zu kutschieren, zu denen sie eigentlich nicht wollen. Und manchmal liegt es eben auch an äußeren Umständen und nicht am Hobby an sich. wir haben dann noch 3 weitere Ballettschulen angeschaut, weil sie eben gern weiter tanzen wollte und auch eine Tanzschule, aber alles war nix..... Am Ende sind wir in der Tanzgarde gelandet, was sie nun mit Begeisterung macht. Hätte ich niemals gedacht, dass es das wird, aber doch..... Es ist lustiger als Ballett (da ging es ihr zu "steif" zu und es wurde zu wenig wirklich getanzt) , ihre Klassenkameradinnen sind drin und es ist alles in allem eine ganz andere Gemeinschaft.....

Insofern, wenn es Judo eben nicht ist, weil ihm das zu streng und laut ist, vielleicht findet ihr irgendwann etwas was ihn fesselt und begeistert...... Aber ihn zum Judo antreiben wäre mir echt zu anstrengend und führt auch zu nix...dafür ist Zeit zu kostbar.und wenn sich mein Kind nicht wohlfühlt bei etwas, wäre das ein Alarmzeichen für mich, gekoppelt mit dem Unwohlsein am Abend.. Das würde für mich wirklich in Frage stellen, ob es dann noch so gesund ist, wie du dir das vorstellst....Sport, Hobby und Bewegung sollen ja Spass bringen

Ich selber hatte eine Mutter, die es wirklich gut gemeint hat. Sie hatte die Vorstellung davon, was für uns Kinder gesund und wichtig ist. Ich selber war ein sehr folgsames Kind und habe somit viel Zeit im Ballett, beim Klavier und im Turnen zugebracht, obwohl ich absolut keine Lust hatte und mir 100 schönere Dinge hätte vorstellen können....lesen, schreiben, malen....z.b. .... Ich bin nun nicht traumatisiert  ;) Aber es hat Null Komma Garnichts geholfen., Ich bin ein Sport- (und vor allem Vereins)-muffel geblieben und das Klavier ignoriere ich gekonnt, seitdem ich selber entschieden "durfte"..... Theater hätte ich gerne gemacht oder gesungen...aber dafür blieb leider keine Zeit neben den Ambitionen meiner Mutter mich zu einer klavierspielenden Tanzelfe zu machen...Das bedaure ich bis heute.

Meine Befürchtung wäre ja auch eher, dass man dem Kind etwas komplett vergrault , wenn man es quasi zwingen muss.

Klar, nur weil es mal einen Tag keinen Bock hat oder üben für ein Instrument mal eine Zeitlang lästig ist, muss man nicht gleich alles kündigen.Aber bei euch scheint es ja was generelles zu sein.

Ich finde, du hast eigentlich gut im Blick, was schön und gut für deinen Sohn wäre und siehst was ihm gut tut und was ihm liegt..... und lässt dich und dein Bauchgefühl aber von ganz viel: Man braucht...man muss.... überdecken..... Kein Mensch braucht Sportvereine und Vereinsleben (ich z.b.  S:D)..... Die Bewegung kann man doch auch so einbauen... Und nicht aus jedem wird eine Sportskanone....das kann man sich abschminken. Wenn er gerne forscht, was ist denn mit wandern im Wald oder so und dabei Tiere, Insekten und NAtur beobachten? Es gibt 100 Alternativen Bewegung in den Alltag einzubauen. Und vielleicht liegt ihm ja am Ende so was wie Joga oder Tai Chi , wenn er eher von der ruhigen SOrte ist...vielleicht aber auch nicht.

Wie meine Kinder es schaffen: Das geht nur, weil sie Spass dran haben und hin wollen. WEil MEINE Ambitionen halten sich in Grenzen.  Der Große wollte die ersten 5 Jahre seines Lebens GAR NICHTS machen. Dann ging es nach und nach los und heute hat er ein Wochenpensum von dem mir der Kopf qualmen würde. Er hat aber alles im Kopf und denkt (in der Regel dran) und macht es einfach, weil er es will...... Bei der Kleinen ist es weniger.

Ich stelle schon ab und an mal zur Diskussion, ob es noch passt oder zu viel wird, aber er ist nicht überlastet oder so. Er will definitiv nichts aufgeben und Schule klappt noch locker (nebenbei  s-:)).... Zeit zum Freunde treffen bleibt drumherum (in der Regel fangen die Hobbys nicht sooo früh an) bzw seine Freunde sind eh alle auch im Verein und spielen Handball, Fussball etc..... UND er war nie ein Kind, dass Freispiel etc liebt. Er fährt mit seinen Freunden Fahrrad oder spielt Fussball, aber dass sie hier sitzen und wirklich spielen ist schon immer undenkbar. Und ja, er ist so ein Kind, dass nach 5min Langweile nölig wird und nichts mit seiner Zeit anzufangen weiss und bevor er hier sitzt und nervt oder TV schaut/ IPad möchte oder was weiss ich, soll er halt Fussballspielen oder Handball.....

Meine TOchter dagegen braucht durchaus ihre STUNDEN und Tage um Barbie zu spielen oder Playmobil oder Prinzessin  s-:) oder will einfach nur lesen oder CD hören...Sie wäre mir dem Tagespensum ihres Bruders absolut überfordert, Sie braucht mehr Ruhe, Freunde, Freispiel. Sobald der Ton rauer wird, ist sie eh raus (wobei es beim Fussball komischer Weise geht)..aber so waren beide von GEburt an unterschiedlich.

Ich würde sagen: Lass ihn machen, was ihm gefällt. Wenn du das Gefühl hast, er braucht Bewegung, gib ihm dies....an der frischen Luft - mit dir und Freunden..... In dem Tempo, das ihm zusagt und liegt und so, dass er Spass dran hat. Glaubst du nicht, er wird all diese Hobbys, die du als wichtig und gesund empfindest (was ja auch stimmt - aber es gibt eben auch ALternativen) nicht eh einstampfen, sobald er wählen kann? Dann soll er lieber wählen, was ihm Spass macht und wenn das eben heisst auch mal "nur" daheim sitzen und malen, bauen oder forschen (und das finde ich schon großartig), dann ist es doch auch gut.....
Nimm seine Zeichen wahr und schau, dass er mit seinen Hobbys im Einklang ist.
03/2006 ♂️
03/2008 ♀️
10/2018 ♀️

Cosima

Ohne etwas anderes, als den Einganspost gelesen zu haben:

DU HAST EINEN GANZ TOLLEN SOHN!!! :-* ;)

Er hat Neigungen in die musikalische Richtung. Er interessiert sich für Naturwissenschaft.
Er hat Freunde und er daddelt eben auch gerne mal...
Er ist kein Draufgänger?!? Na und?!? ???

Meld ihn bei Judo ab: er hat keine Freude daran. Lass ihn stattdessen ein Intrument auswählen und im Chor singen, wenn er das mag.


Meine machen auch keinen zusätzlichen Sport. Sie sind trotzdem schlank und leben noch.
Sie können schwimmen, radfahren und durchaus beim Fangen spielen mithalten.

Beide gehen zur Musikschule. Mehr Nachmittagstermine haben wir regulär nicht. Bis vor 13 Monaten ging die Große noch zu Synchronschwimmen. Die Trainingstermine waren allerdings relativ spät abends und dann ab der 3. Klasse auch 2 Mal die Woche... Da haben wir dann "Prioritäten" gesetzt: sie soll auch Zeit fürs Spielen mit Freunden finden...

;) Locker bleiben. Ausmisten. Prioritäten setzen. Dann läufts!!!

Nachtvogel

Ich finde es traurig dass immer noch so viele Leute denken dass man nur einen Sportverein braucht um sein Kind zu einem sportlichem Teamplayer zu machen.

Vergesst es, sobald sie (wirklich) entscheiden können, sich durchsetzen und sie nicht mehr mitmachen um Mamas Erwartungen zu entsprechen, schmeißen sie eh hin.
Im ungünstigsten Fall haben sie dann dermaßen die Nase voll dass sie sich nie wieder sportlich betätigen.
Und was hatte man dann davon dass sie als Kind in nem Verein waren?

Ich hab noch nie gehört dass Druck und Zwang (und letztlich ist es das ja, wenn es auch auf den ersten Blick nicht so aussieht, weil man sie mit Abmachungen die eigentlich nur dazu dienen dass das Kind etwas aushält, nicht aber will, zum schweigen bringt) langfristig dazu führen, dass man die erzwungene Sache lieben lernt ;)

Ich sehe das wie Scarlet (wow! ;D) und Cosima

Draufgänger sein, sportlich sein, wagemutig und Gruppenmensch. Das sind Dinge die hat man oder hat man nicht, das kann man nicht erzwingen, kein Verein kann das.
Und sind Menschen die diese Eigenschaften nicht haben schlechter, dicker, weniger erfolgreich? Nein!

Ich habe als Kind sehr viel Sport gemacht, bin heute noch sehr sportlich...trotzdem bin ich dick geworden :P
Und ich kann dir ohne zu überlegen bestimmt 20 Leute aufzählen im näheren Umfeld die niemals Sport gemacht haben, die ruhig und vorsichtig sind und trotzdem schlank und gesund ;)


Kinder spielen, gehen spazieren, wir machen Ausflüge mit ihnen, schwimmen, in den Wald und und und. Sie haben genug Bewegung wenn der Alltag entsprechend ist.
Kein Kind braucht da einen Sportverein wenn es nicht interessiert ist.
Der Sportverein ändert da garnix :)
36+3 -> 2940g / 37+4 -> 3320g / 38+5 -> 3660g
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Nipa

Wir haben auch lange nach einem passenden Sport gesucht, aber haben ihn gefunden. Und das obwohl unserer sehr sportlich ist, aber der Teamzwang beim Mannschaftssport ist zB nicht so seins.

Ich bin absolut dafür, dass man schaut was passt. Aber ich finde dass man ein motorisch schwaches Kind ruhig foerdern und fordern darf. Alternativ geht ja auch Psychomotorik oder Ergotherapie. Da muss er dann auch hin, auch wenn er dann eben einzeltermine hat...

peter

Schrieb ja keiner das er niht gefordert und gefördert werden soll, nur das dies nicht unbedingt auf vereinsebene stattfinden muss :)

Anna ist hobby mässig au eher schwierig hat jetzt aber mit garde/ showtanz und chor ihr ding gefunden, mal gucken wie lang hihi
Hier galt/ gilt immer ausprobieren mind 3 mal und wenn man dabei bleiben will dann richtig- mal hü mal hot gibt es hier nicht, das leb ich auch so vor.
" verein" haben die kinder ja auch iwi in schule und betreuung für manche ist das anstrengend und reicht dann auch

Ich selbst bin in einer reinen frauen hexengruppe , im alter von 20-64 das ist auch als ganz schön hart grrrr

Honey

Ich tippe und lösche und tippe und lösche....
Ich unterschreibe zuerst mal bei Nachtvogel... Und Cosima.... Und Scarlet....
Niemals würde ich mein Kind zu einer Freizeitbeschäftigung zwingen. Niemals.
Und ich bezweifle sehr, dass das genauso viel Gutes für das Kind schafft, wie es Schlechtes / Qual mit sich bringt... Und schon gar nicht mehr Gutes / nur Gutes....
Unsere Kinder bewegen sich viel. Sie fahren mit Freude Fahrrad / Roller / Rollschuhe, gehen spazieren / wandern, hüpfen auf dem Trampolin usw. ... Wenn wir trotzdem das Gefühl haben, dass mehr gebraucht wird, dann gehen wir schwimmen oder oder oder....
Während meine Große mit Freude Ballett tanzt und mein Kleiner mit Karate beginnt, reicht meinem Großen der Schulsport, neben allem anderen (ein Jahr Fußballverein zeigte, dass das nicht sein Ding ist  :)). Er liebt Rad fahren, Kettcar fahren usw. und bewegt sich wirklich viel.
Ansonsten zeigt er großes Interesse an vielen, vielen anderen Dingen. Er ist sehr musikalisch, betätigt sich super gerne künstlerisch. Er geht zum Gitarrenunterricht und liebt Extra-Kurse wie das Arbeiten mit Ton, Weidenflechten und und und.... Er tüftelt gerne, baut, werkelt, forscht.
Und wir finden das richtig toll.
Es muss nicht jeder Sportskanone sein. Nicht jeder Junge ein Torjäger. Warum?
Bewegung ist wichtig, auf jeden Fall. Aber ich finde wirklich, das muss mit Spaß und Lust passieren, niemals mit Zwang.

Ich habe mich früher überreden lassen, mit Judo zu beginnen. Die Freunde, die mich mitgeschleppt hatten, verloren schnell die Lust und kamen nicht mehr. Ich mochte Judo überhaupt nicht, es lag mir nicht. Ich fühlte mich unwohl. Ich sollte aber das Jahr zu Ende machen, weil es nun einmal bezahlt war.
Ätzend. Es hat mir nichts gebracht, rein gar nichts. Ich habe mich gedrückt, wo es nur ging während der Übungsstunden, ich bin zu keiner Gürtelpruefung gegangen.
Mein Papa wollte sooooo gerne, dass ich nicht nur auf meinem Fahrrad rumgurke, sondern mich in einem Sportverein betätige. Er war ehrlich geknickt.  :-*
Als ich größer wurde, fand ich meine eigenen Sachen. Ich liebte das Tennis spielen, ich liebte den Langlauf. Und war echt gut.  :) Ich war fit, mein Papa happy  :-* :D. Vergessen waren die Turnstunden aus Kindergarten und Grundschule, als die kleine Jen sich vor jedem Purzelbaum zu drücken versuchte.  :P
~ The Love Inside You Take It With You. Swayze & Family Comes First. Sandler ~
 

~ Wir machen uns die Welt, widdewidde wie sie uns gefällt ~

Honey

Ach Moment, noch etwas zur Ergänzung:
Es ist auch mehr als okay für mich, wenn ein Kind keiner festen Freizeitbeschäftigung nachgeht! Das möchte ich unbedingt noch erwähnt haben, weil ich vorhin alles so aufzählte....
Ich schrieb, mein Kleiner beginnt mit Karate. Die Schnupperstunden gefielen ihm. Aber zwischendurch sagt er nun, er möchte vielleicht doch nicht. Sein fester Kurs hat noch nicht begonnen. Er darf sich das alleine überlegen. Für uns ist es absolut in Ordnung, wenn er möchte; es ist absolut in Ordnung, wenn er nicht möchte. Es muss niemand fest irgendwo angemeldet sein. Und wenn er 2x hingeht und nicht mehr möchte, dann muss er nicht. Niemals würde ich ihn zwingen.  :)
~ The Love Inside You Take It With You. Swayze & Family Comes First. Sandler ~
 

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Anders

#18
edit

Anders

#19
edit

Honey

KardaMom, *bravo* :)

Nipa, dein Satz, dass du ihren Sohn kennst und ihn weiterhin zwingen würdest... Da läuft es mir eiskalt den Rücken hinunter.
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Alchemilla

Vielen Dank für Eure Antworten.  Da gehen die Meinungen ja auch bei Euch auseinander  In der Tat habe ich Jonathan gestern angeboten ihn beim Judo abzumelden und er hat das Angebot angenommen. Als er dann nicht hingegangen ist, tat es ihm wieder ein bisschen leid, weil er ja ,,schon so viel gelernt" hat. Judo ist eigentlich schon ein guter Sport für ihn, weil er sehr kontrolliert ausgeführt wird und seine Beweglichkeit, Kraft und Koordination schult ohne ihn mit Tempo zu überfordern. Deshalb hatten wir ihn vor 1,5 Jahren ausgesucht und deshalb war es am Anfang auch super. Von ,,Ich mache keinen Purzelbaum" zu ,,Ich habe eine Judorolle gemacht" in 4 Wochen   Dann hat er sehr schnell seine Gürtelprüfung gehabt, musste in die Fortgeschrittenengruppe und das war dann das Ende vom Spaß....außerdem ist das Training dann ziemlich spät für ein so junges Kind.
Jetzt ist die Entscheidung erst mal gefallen, dass er aufhört und wir haben mehr Freiraum in der Woche.  Ich gucke natürlich schon, dass er draußen spielt und wir gehen auch schwimmen und wandern. Er tut mir manchmal leid, weil er sich bei  vielen Spielen ,,unter Jungs" raus zieht – Fußball zum Beispiel oder Fangen oder Klettern. Er macht das aber nicht, weil es ihn nicht interessiert, sondern weil er Angst hat und nicht ausgelacht werden will oder ,,der Schlechteste" sein. Dann ist er frustriert und wütend auf sich selbst. Daher finde ich die Idee, dass er einen Sport regelmäßig betreibt immer noch grundsätzlich gut (als Antwort auf die Frage, warum ich meinem armen Kind sowas antun muss) es passt aber irgendwie wirklich gerade nicht rein und dann müssen wir jetzt eben einen sauren Apfel nehmen.

Zum Thema zwingen: Oh ja, ich habe meinen Sohn schon zu einigem gezwungen. Im Schwimmkurs ist er gleich mal untergegangen und hat sich danach geweigert das Becken zu betreten. Also habe ich mit ihm den Deal gemacht, dass ich ihm schwimmen beibringe, er aber auf mich hören muss und wenn ich sage "schwimm", dann meine ich das so. Sonst geht er wieder in den Kurs. Es hat zwei Jahre gedauert, dann konnte er schwimmen  ;D Und er ist jetzt sehr froh darüber und stolz darauf. Es ist beschämend für einen Siebenjährigen, wenn er es so gar nicht kann und die Kumpels üben für Bronze. Skifahren das gleiche - niemand muss Skifahren - aber wir Eltern können es. Zwerg mit 7 im Skikurs - Babyhügel super - kaum ging es auf den Hang, saß einer aus der Gruppe brüllend im Schnee und dicke Tränen rollten. Der Trainer war hilflos - technisch einer der besten aus der Gruppe, aber Angst bis unter die Arme. Also habe ich ihm Skifahren beigebracht. Es war mühsam  ;D Er ist sehr, sehr stolz darauf, dass er sich die blaue Piste runter traut, fährt total gerne und erzählt es auch gerne seinen Kumpels. Fahrradfahren ähnliches Spiel und er hat bis heute Ängste. Aber nächstes Jahr ist Fahrradprüfung in der Schule und mein Sohn wird mitmachen und den Lenker beim Abbiegen loslassen und wenn ich noch 100 Mal mit ihm im Kreis gurken muss. Nicht, weil ich eine Eislaufmutter bin, sondern weil er da meine Unterstützung braucht und sich nur von mir entsprechend anleiten lässt. Es geht mir wie gesagt nicht um Spitzenleistungen sondern einfach um ein grundsätzliches "dabei sein" und darum, dass er nicht lernt, bei allem was ihm schwerer fällt oder Angst macht die Flinte ins Korn zu werfen und es komplett zu vermeiden. 
.

Danke an alle, die sich Gedanken gemacht und mir geantwortet haben.  :)
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Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir liebten. (Wilhelm Busch)

Nipa

Zitat von: Honey am 29. Oktober 2015, 09:19:46
Nipa, dein Satz, dass du ihren Sohn kennst und ihn weiterhin zwingen würdest... Da läuft es mir eiskalt den Rücken hinunter.

Und warum?
Er ist eben ein Kind, das gewisse Dinge nie von alleine tun würde und sie hat das jetzt ja gut beschrieben.

Ich finde es immer leicht, wenn man ein Kind hat das Xy von alleine macht zu sagen " bloß nicht zwingen".
Wenn euer Kind keine Hausaufgaben machen will, muss es dann auch nicht? Doch muss es.
Und wenn ein Kind von alleine Bewegung vermeidet, dann muss man es eben auch zwingen.

toki

Alchemilla ich glaube sein grundlegendes "Problem" ist nicht das er unsportlich oder so ist sondern seine Angst und da würde ich ansetzen. Wie weiß ich ehrlich gesagt aber auch nicht. :-[

Zitat von: Nachtvogel am 29. Oktober 2015, 07:33:07
Ich finde es traurig dass immer noch so viele Leute denken dass man nur einen Sportverein braucht um sein Kind zu einem sportlichem Teamplayer zu machen.


Hat das denn hier irgendwer geschrieben oder meinst du das allgemein?
"Realität ist die abstrakte Illusion zerstörter Ideale"

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Honey

Nipa, ich weiß sehr gut, wie es ist, wenn man "so ein Kind" hat.
Eben weil sie zur Schule gehen müssen und Hausaufgaben machen müssen, würde ich sie zu nichts zwingen, was nicht sein muss. Ich würde keine feste Vereinstätigkeit erzwingen, sondern die Bewegung spielerisch fördern.
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