6jähriger zapplig, spielt Clown, zieht sich zurück...

Begonnen von elli82, 09. Dezember 2013, 15:37:48

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elli82

Unser Großer war ein Kann Kind dieses Jahr und wir haben ihn nicht vorzeitig einschulen lassen und somit ist er jetzt noch im Kindergarten. Unsere Entscheidung haben wir rein auf der sozialen Ebene schon mehrfach bereut. Mich macht es einfach traurig...
Er findet den Kindergarten über alles blöd und langweilig. Er ist mir vor dem Kiga schon mal weg gelaufen weil er nicht rein wollte. Das hat sich jetzt gegeben, er geht wenigstens hin. Dort macht er nur quatsch und unterhält die Kleinen und er zappelt nur rum. Er kann nicht vernünftig laufen , muss ständig hüpfen.. das war alles im Sommer noch nicht so.
Thema Kindergeburtstag.. er wurde seit Sept. auf 3 geburtstage eingeladen. Hat sich total gefreut. Dann wollen wir los. Er sagt voller Überzeugung NEIN er geht da nicht hin und wenn wir fragen warum.. kommt nur weiss ich nicht, will ich nicht und dann weint er. Das sind seine Freunde aber wir haben ihn nicht überredet bekommen :( Sehr schade. Er sagt dann er geht nur wenn wir mitkommen. Er ist total beliebt und grenzt sich mit seinem Verhalten selber aus, ich verstehe es nicht :(

Er geht in den Fussballverein.
Er möchte Schlagzeug spielen lernen, da werde ich jetzt eine Probestunde vereinbaren.

Er will endlich in die Schule. Habe total das schlechte Gewissen, in meinen Augen haben wir die falsche Entscheidung getroffen. Okay wer weiss wie es in der Schule gelaufen wäre.. aber so wie es jetzt ist ist es auch alles andere als schön.
Uns wurde geraten ihn noch im Kiga zu lassen.. damit er mehr aus sich herauskommt und nicht mehr so schüchtern ist. Toll, jetzt ist er nur am kaspern und zappeln.. ob das so effektiv war. Ich weiss ja nicht.

Mein Mann denkt er geht auf die Geburtstage nicht weil er noch ein Kiga Kind ist und die anderen alle Schulkinder.

Ach man alles nicht so einfach.
Werden jetzt mit den Erziehern ein Gesprächstermin vereinbaren.

Im Kiga ist zwar Vorschule, aber die letzten 2mal ausgefallen weil irgendetwas war. Im Januar startet dann das Würzburger Programm..

Irgendwelche Tipps? Geht es jemanden ähnlich?

Pedi

Was machst Du denn mit ihm um die Zeit zur Schule zu überbrücken? Wie forderst und förderst DU ihn?
04/2008
02/2012
01/2015



*Unser Sternenmädchen wurde am 24.02.14 in der 19. SSW still geboren.Wir werden dich nicht vergessen!

elli82

Er hat diese Vorschulblöcke die wir lösen, lük kasten, er mag abends immer rechnen oder schreiben Buchstaben auf den Rücken der andere muss es erraten. Wie gesagt er möchte jetzt ein Instrument lernen da sind wir dran. Sonst sind wir viel draußen. Lesen Bücher oder spielen Gesellschaftsspiele... also nur normale Sachen wie alle in dem Alter denk ich.

Bettina

Gibt es das Problem denn erst seitdem die anderen eingeschult sind?

Letztes Jahr wurde hier ein Junge zwei Wochen nach Schulstart nachträglich eingeschult, weil er im KiGa völlig abgedreht ist. Er ist im Januar dann erst 6 geworden, aber für ihn war das tatsächlich das Richtige. Es hat viele Gespräche gegeben im Vorfeld zwischen KiGa-Eltern-Schule (besonders mit der Lehrerin, die sich dann bereit erklärt hat, ihn in die Klasse zu nehmen). Es gab auch vorher im KiGa schon Auffälligkeiten (er geht Richtung Hochbegabung) und es war für alle das Beste so. Er ist viel ausgeglichener und zufriedener, regelrecht glücklicher als er jemals war.
4+1 x Glück: 02/1998; 09/1998; 07/2006; 09/2008; 08/2011

Ann Kathrin Klaasen:"Ich hatte schon Freunde, da gab´s noch gar kein Facebook." Wolf:Ostfriesen-Feuer

scarlet_rose

Viele Kinder haben große Schwierigkeiten mit den neuen "Machtverhältnissen" im Kindergarten.
Ich nehme an, er ist jetzt der Älteste in seinem Kindergarten?
Das fordert und überfordert manche Kinder auch ein Stück weit. Sie provozieren, drehen auf und wie du sagst, unterhält die Kleinen.

Das muss kein Zeichen für Schulreife sein ;)
Es ist aber ein nicht selten auftretendes Verhalten von Kindern, die plötzlich der Älteste sind. Gerade, wenn er zuerst schüchtern war, hat er jetzt die Chance sich zu dominieren.

Zudem haben viele Kinder um den 6. Geburtstag noch mal eine anstrengende Phase. teilweise mit Kleinkindverhalten, teilweise extrem provokant.

Zu den Kindergeburtstagen:
Ich glaube ich hätte da gar nichts diskutieren lassen. Er hat zugesagt, also geht er hin. Denn freunde lassen andere nicht im Stich und es geht an dem Tag nicht um ihn, sondern um das Geburtstagskind, dass er enttäuscht.
Es gibt Dinge, da diskutiere ich nicht und da überrede ich auch nicht. Wahrscheinlich wäre es, wenn ihr erst einmal angekommen wäret gar kein Problem mehr gewesen. So aber hat er ja beim ersten mal gesehen, dass er nicht muss, wenn er nicht will, also hat er es wieder und wieder getan.
Aber das ist z.B. auch ein Teil von Schulreife: Dinge durchziehen, Dinge einfach mal machen, weil sie anstehen.

Damit man mich nicht falsch versteht: ich zwinge Liam nicht zu Geburtstagen, wenn er gleich sagt, er möchte nicht. Wenn wir aber schon losgehen wollen, das Geburtstagskind sich freut, ich das Geschenk schon besorgt habe, die andere Mutter eventuell extra etwas für mein Kind gekauft hat usw, dann erwarte ich auch so viel Anstand, dass er hin geht.

Mein Sohn spielt auch Schlagzeug: mein Tip, fangt mit Trommeln an. Das Schlagzeug ist gerade zu Beginn relativ langweilig und irre schwer. Ein Trommelkurs bringt ein Rhythmisches Grundwissen, man kommt schneller voran und kann dann, mit gewissen Grundlagen leichter und schneller an das Drumset.
Bei Kindern unter 8-10 würde ich immer zuerst Trommeln.

Mach dir keine Vorwürfe wegen der späteren Einschulung. Fast alle Kinder mit 5, viele schon mit 4 wollen endlich in die Schule. Ein ganz normales Verlangen von Kindern im Vorschulalter.

Versuch deinen Sohn zuhause zu fordern und zu fördern, denn dafür braucht man bei Gott keine Schule.

Ich denke du solltest dich etwas entspannen und die Schule einfach außen vor lassen. Er ist nunmal jetzt im Kindergarten und Hätte-Wäre-Wenn helfen keinem von euch beiden.
Schau, wie du ihn ausgleichen kannst und gib ihm gleichzeitig das Gefühl,dass er im Kindergarten richtig ist.
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Bettina

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elli82


Danke für eure antworten.

@scarlett.rose: Danke für deine Antwort. Ja er ist jetzt der Älteste und ja er ist eher schüchtern. Er braucht immer seine Zeit. Morgen geht er zur Probestunde in die Musikschule. Ich bin gespannt.

Zum Thema Kindergeburtstag. Er macht da total dicht. Wir haben es beim letzten mal versucht. Aber er hat dann nur geweint. Ich geb dir recht das er zugesagt hat und das man dann gehen muss. Aber es bringt nichts ich kann ihn nicht zwingen bzw von den Eltern verlangen sich um ein Kind zu kümmern was komplett dicht macht. Schon gar nicht wenn sie sbahn fahren und ins Museum wollen. Lukas hat für Dezember 2 weitere Einladungen. Da geht jetzt mein Mann mit weil wir auch denken er braucht die gewisse Sicherheit. Und dann geht es auch. Lukas muss lernen das man auch Sachen machen muss auf die man keine Lust hat. Wobei er sich ja auf die Partys freut aber wenn es dann los geht kippt die Stimmung.

Ja das alles fing ab September an wo viele in die Schule sind und er nicht. Er sieht sie ja alle beim Fussball wieder.

Klar hätte wäre wenn hilft uns jetzt auch nicht. Versuchen unser bestes. Ich find es halt schade das er sich irgendwie selbst im Weg steht.

zuz

Das kann ich verstehen. Aber dann habt Ihr jetzt im Kiga wirklich noch mal entspannt Zeit, das anzugehen. In der Schule hätte er keine Zeit mehr für solche "Aussetzer". Von daher finde ich, dass Ihr eigentlich genau die richtige Entscheidung getroffen habt. Die Schule allein heilt ja nun auch nichts, emotionale Reife muss schon vorher da sein.

Ich denke, eine echte Aufgabe, wie eben Instrument, ist sicher ein guter Ansatz.

Zusätzlich würde ich in solchen Situationen wie den Geburtstagen dann hinterher einfach reden, reden, reden, ihm das klarmachen, was gerade passiert. Zwingen - nein, das hätte ich auch nicht getan. Ich weiß wie das ist, wenn man hingeht und NICHTS zu machen ist, da kann man wirklich besser umkehren. Wobei hier dann manchmal hilft zu sagen: Ok, dann gehen wir nicht, aber dann rufst DU an und sagst ab. Das wirkt hier manchmal Wunder.

Rolle finden im Kiga kann gut sein. Werden ihm denn Rollen angeboten? Vielleicht kannst Du mal mit den Erziehern reden, ob er evtl. eine verantwortungsvollere Rolle bekommen kann. Wir hatten hier mal einen, der war auch nicht-eingeschultes Kann-Kind und hat sich am Ende dann absolut rührend um die Integration der Kleinsten gekümmert, hat ihm selbst sichtlich gut getan.

Und auch daheim könnt Ihr schauen, wo er evtl. echte Verantwortung übernehmen kann. Umgekehrt kann er sich ja dadurch vielleicht mehr Freiheiten erarbeiten.

Ach ja und wegen den Freunden würde ich noch mal mit ihm reden, dass es für die keinen Grund gibt, auf ihn herabzuschauen. Evtl. ist es ihm ja peinlich? Das würde ich ihm klarmachen, dass IHR das entschieden habt und das an seiner Person oder der der anderen gar nichts ändert. Bei uns ist es umgekehrt, meine war die Älteste und ist jetzt in der Schule, aber es besteht weiterhin Kontakt zum Kiga und bisher merke ich da keinen Unterschied zum letzten Jahr. Von daher denke ich, ist es vermutlich nur seine eigene Wahrnehmung.

Mandy-igrow

Ich glaube, das Dein Sohn vor allem Deine Zweifel spürt. Der erste Schritt für Dich sollte sein, Deine eigene Entscheidung anzunehmen und zu akzeptieren. Du hast das Richtige getan!!!
Dann such mit ihm das Gespräch, frag ihn direkt was Du denkst: "Willst Du nicht zu dem Geburtstag, weil die anderen schon in der Schule sind?" "Denkst Du, das die anderen dich nicht mehr mögen, weil Du noch im Kiga bist?" usw.
Eine Idee wäre auch das Gespräch mit dem Kiga, ob die dort nicht eine besondere Aufgabe für ihn haben, so als Großer Vielleicht Pate für einen Kleinen, dem er alles erklären und zeigen muss oder der "Stiftekisteverwalter", irgendwas in  diese Richtung. Am besten etwas, dass er gerne macht und bei dem er andere Kinder unterstützen kann und einfach der Große ist mit Verantwortung. Aber nichts, bei dem er im Mittelpunkt steht, das würde ihn vielleicht überfordern.
Kann es sein, dass er bei den Gesprächen dabei war, denn Du sagst ja selbst, er macht genau das, was an ihm kritisiert wurde. Vielleicht hat er das mitbekommen und benimmt sich so, weil er Angst hat nächstes Jahr wieder nicht in die Schule zu kommen. Mach ihm Mut, sag er hat jetzt noch 1 Jahr Zeit zu spielen und sich auszutoben, dann ist die Schule nächstes Jahr um so toller!  8)
Zusätzlich denke ich kannst Du ihn unterstützen, in dem Du Spieltreffen mit den Schulkindern ausmachst, die nix mit Kindergeburtstag zu tun haben. Damit er merkt, er gehört immernoch dazu.

Liebe Grüße

Mandy